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Der Verein Deutscher Studenten Berlin und Charlottenburg VDSt Berlin und Charlottenburg im Verband der Vereine Deutscher Studenten VVDSt ist eine farbenfuhrende nicht schlagende Studentenverbindung die nur mannliche Mitglieder an allen Berliner und Potsdamer Universitaten und Hochschulen aufnimmt und sich die politische Bildung ihrer Mitglieder zur Aufgabe gemacht hat Verein Deutscher Studenten Berlin und CharlottenburgBasisdatenHochschule n Berliner UniversitatenGrundung 18 Januar 1881 1 Grundungsort BerlinKorporationsverband Verband der Vereine Deutscher StudentenFarbenstatus farbenfuhrendFarben Schwarz Weiss Rot farbenfuhrend Art des Bundes MannerbundStellung zur Mensur NichtschlagendWahlspruch Mit Gott fur Volk und VaterlandWebsite vdst berlin deDer VDSt Berlin gehort zu den Grundungsbunden des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungszeit bis Zweiten Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit Vereinigung der Berliner Bunde und Geschichte bis heute 2 Bekannte Mitglieder 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundungszeit bis Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Grundungen des VDSt Berlin des VDSt Charlottenburg und letztlich des gesamten VVDSt hangen sehr eng mit der Grunderkrise und der Antisemitenpetition zusammen Im Oktober 1880 wandten sich Vertreter dieser Ansicht mit der Antisemitenpetition an Reichskanzler Otto von Bismarck Sie forderten den Stop bzw die Begrenzung der Einwanderung von Juden den Ausschluss von Juden aus allen staatlichen Stellungen sowie die alleinige Verwendung christlicher Lehrer im Schuldienst Um fur die Petition zu werben grundeten sich an mehreren Universitaten Komitees zur Verbreitung der Petition unter der Studentenschaft Mitglieder des Berliner Komitees zur Verbreitung der Petition an der Friedrich Wilhelms Universitat beschlossen am 9 Dezember 1880 die Grundung des Vereins Deutscher Studenten mit dem Ziel alle wahrhaft deutschen Studenten Berlins zu einen Zur offiziellen Grundung wurde dann der 10 Reichsgrundungstag am 18 Januar 1881 gewahlt 2 Der Charlottenburger VDSt grundete sich zunachst als Deutscher technischer Studentenverein und anderte spater seinen Namen nach Grundung des VVDSt 3 Die Mitglieder wollten sich gegen die politische Lethargie wenden in der sich die Studentenschaft ihrer Meinung nach seit der Reichsgrundung befand Die Studienzeit sollte genutzt werden um sich einen Uberblick uber die anstehenden politischen Fragen zu verschaffen und so dem Anspruch als geistige Fuhrer des Volkes gerecht zu werden Leitidee war die Kraftigung des Nationalbewusstsein das Bekenntnis zum Reich und zu Bismarck und im Folgenden ganz besonders zu seiner Sozialpolitik Bismarcks soziale Botschaft vom 17 November wurde mit Begeisterung aufgenommen und wurde quasi zu einem ersten Programm des VVDSt In der Folgezeit ubernahm der VDSt Berlin Positionen in allen wichtigen Studierendenvertretungen ein sowie den Vorsitz des Ausschusses der Studentenschaft Der VDSt Berlin erlangte in der Zeit viel Einfluss auf das Universitatsleben und die Ausgestaltung der akademischen Veranstaltungen Die Veranstaltungen des Berliner VDSt wurden zu gesellschaftlichen Events und man etablierte sich im gesellschaftlichen Leben der Berliner Studenten Der VDSt Charlottenburg war in dieser Zeit weniger fur seine gesellschaftlichen Aktivitaten als vielmehr fur seinen strengen korporativen Charakter bekannt Jedoch war er niemals in der Lage auch nur eine annahernde Bedeutung wie der VDSt Berlin zu gewinnen Wahrend des Ersten Weltkrieges stellten die beiden Bunde ihre Aktivitaten weitestgehend ein Im Anschluss an den Krieg kam es zur Wiederaufnahme der Aktivitaten Innerhalb der Bunde entstand eine weitestgehend feindliche Stimmung gegenuber der Weimarer Republik was auch Ausdruck in der Beibehaltung des Wahlspruches mit Gott fur Kaiser und Reich Ausdruck fand Nach der Machtergreifung der NSDAP hatten Die VDSt Berlin und Charlottenburg ahnliche Probleme wie alle Studentenverbindungen Die Versuche der Gleichschaltung Druck zum Ubergang in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund und die Weigerung gegenuber diesen Massnahmen fuhrten 1938 zur Auflosung der beiden Berliner VDSt Nachkriegszeit Vereinigung der Berliner Bunde und Geschichte bis heute Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen VDSter um 1948 wieder den Kontakt miteinander zu suchen und den VDSt Berlin wieder aufzubauen Der VDSt Berlin erhielt 1949 nach einigen Muhen seine Zulassung an der Freien Universitat Berlin 1957 nannte man sich um in VDSt Berlin Leipzig da Studentenverbindungen in der DDR nicht zugelassen waren Der Charlottenburger VDSt hatte deutlich grossere Probleme Wiedergrundungsversuche im Jahre 1953 scheiterten 1954 jedoch nahmen einige Mitglieder vor allem aus Leoben ihr Studium an der technischen Universitat zu Berlin auf und grundeten den VDSt Charlottenburg erneut In der naheren Folgezeit waren es mehrheitlich Hutten und Bergleute die das Erscheinungsbild des VDSt Charlottenburg pragten Die Wiedereinfuhrung der Wehrpflicht und die Diskussionen uber die Moglichkeit der Wehrdienstverweigerung sorgten fur Spannungen zwischen der Aktivitas des VDSt Berlin Leipzig und dem eigenen Altherrenbund In der Folge wurde der VDSt Berlin Leipzig 1960 auf der 79 Verbandstagung des VVDSt in Innsbruck wegen ungebuhrlichem Verhaltens gegenuber der Altherrenschaft und unkorporativer Fuhrung des Bundeslebens aus dem VVDSt ausgeschlossen Der VDSt Berlin wurde 1961 unter tatkraftiger Hilfe des Charlottenburger Bundes neu gegrundet und aufgebaut Zudem wurden die beiden Bunde aufgrund zunehmenden Mitgliedermangels vereinigt so dass man ferner den Namen VDSt Berlin Leipzig Charlottenburg fuhrte Nach einer Zeit der Konsolidierung war 1979 ein langer Festigungsprozess abgeschlossen und der VDSt Berlin und Charlottenburg sah sich in der Lage sich um den Vorort des VVDSt des Jahres 1980 81 zu bewerben und die 100 Verbandstagung in Berlin auszurichten Das derzeitige Korporationshaus in der Gartenstrasse 1 in Zehlendorf wurde nach Neubau zu Beginn des Sommersemesters 1988 bezogen Nach der zwischenzeitlichen Neugrundung des VDSt Leipzig im Jahre 1991 fuhrte der Berliner Bund wieder den Namen VDSt Berlin und Charlottenburg Bekannte Mitglieder BearbeitenErwin Albrecht 1900 1985 Jurist Richter und Politiker CDU Paul Baecker 1874 1946 Journalist und Politiker DNVP MdR Ludwig Biewer 1949 Archivar Heraldiker und Historiker Leiter des Politischen Archivs des Auswartigen Amts Karl Bohme 1877 1940 Politiker DDP und Bauernfunktionar Heinrich Bredt 1906 1989 Arzt Rolf Breusing 1910 2004 Landrat des Kreises Stormarn Otto Dibelius 1880 1967 evangelischer Theologe und Ratsvorsitzer der Evangelischen Kirche in Deutschland Johannes Dieckmann 1893 1969 Journalist und Politiker DVP LDPD Prasident der Volkskammer der DDR und stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates der DDR Hans Egidi 1890 1970 Jurist Prasident Bundesverwaltungsgerichtes Hermann Ehlers 1904 1954 Politiker CDU Prasident des Deutschen Bundestages Heinrich Fassbender Physiker 1884 1970 Physiker und Hochfrequenztechniker Fritz Heise 1866 1950 Bergbauingenieur Hans von Helms 1899 1980 NSDAP Politiker und SA Fuhrer Hermann Kastner 1886 1957 Politiker LDPD sachsischer Justizminister stellvertretender Ministerprasident der DDR Georg Kelling 1866 1945 Chirurg und Gastroenterologe Erich Keup 1885 1973 Volkswirtschaftler Julius Koch 1865 1936 Theologe und Politiker DNVP MdL Preussen Walter Krickeberg 1885 1962 Amerikanist und Ethnologe Wilhelm Kube 1887 1943 Oberprasident von Brandenburg Berlin Gauleiter von Brandenburg Fuhrer des Kyffhauser Verbandes 1933 1935 Erich Kuhlbrodt 1891 1972 maritimer Meteorologe Oswald Lehnich 1895 1961 Wirtschaftsminister von Wurttemberg Karl Massmann 1889 1956 Bankdirektor Wilhelm Meisner 1881 1956 Ophthalmologe und Hochschullehrer Johannes Mewaldt 1880 1964 klassischer Philologe und Medizinhistoriker Reinhard Mumm 1873 1932 Theologe und Politiker Albert Naude 1858 1896 Historiker Emil Ohly 1885 1944 evangelischer Theologe Karl Ohly 1860 1919 evangelischer Theologe Karl Ernst Osthaus 1874 1921 Kunstmazen und Kunstsammler Otto Peltzer 1900 1970 Leichtathlet Herman von Petersdorff 1864 1929 Historiker und Archivar Erich Raeder 1876 1960 Grossadmiral Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Ehrenmitglied 4 Heinrich Rippler 1866 1934 Schriftsteller Journalist und Politiker DVP Konrad Saenger 1869 1945 Statistiker Gottwalt Schaper 1873 1942 Bauingenieur Kurt Scharf 1902 1990 evangelischer Bischof von Berlin und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland Hans Schmidt 1877 1953 Theologe Gerhard Schultze Pfaelzer 1891 1952 Schriftsteller und Publizist Friedrich Ernst von Schwerin 1863 1936 Landrat des Kreises Tarnowitz Friedrich Wilhelm Ludwig von Schwerin 1862 1925 preussischer Beamter Heribert Otto Paul Schworbel 1881 1969 Botschafter des Deutschen Reichs Adolf Stein 1870 1944 8 Journalist und Schriftsteller Georg von Thaer 1872 1946 Landeshauptmann von Schlesien August Weberbauer 1871 1948 Biologe und Pionier der Erforschung der Pflanzenwelt Perus und der Anden Hugo Willrich 1867 1950 Althistoriker Karl Witte 1893 1966 evangelischer Theologe Landesbischof der evangelisch lutherischen Kirche im Hamburgischen Staat Erich Zechlin 1883 1954 Diplomat und Archivar Heinrich von Zedlitz und Neukirch 1863 1943 preussischer Regierungsprasident in KoslinLiteratur BearbeitenMarc Zirlewagen Hrsg Kaisertreue Fuhrergedanke Demokratie Beitrage zur Geschichte des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten Kyffhauser Verband SH Verlag Koln 2000 ISBN 3 89498 077 X GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte Beiheft 10 Deutsche akademische Schriften N F 9 Hedwig Roos Schumacher Der Kyffhauserverband der Vereine Deutscher Studenten 1880 1914 18 Ein Beitrag zum nationalen Vereinswesen und zum politischen Denken im Kaiserreich 2 Auflage Akademischer Verein Kyffhauser Kiel 1987 Deutsche akademische Schriften N F 7 ZDB ID 1081271 4 zugleich Koln Univ Diss 1985 Siehe auch BearbeitenListe der Studentenverbindungen in BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Prof Dr F Ascherson Akademische Verbindungen an den gesamten deutschen Hochschulen II Teil 104 Ausgabe Verlag von J A Barth Leipzig 1928 S 13 Michael Doeberl Hrsg Das akademische Deutschland Bd 2 Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Burger Berlin 1931 S 643 Michael Doeberl Hrsg Das akademische Deutschland Bd 2 Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Burger Berlin 1931 S 644 Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus In Detlef Frische Wolfgang Kumper Hrsg Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Band 57 Wurzburg 2019 ISBN 978 3 930877 52 2 S 42 Weblinks BearbeitenHomepage des VDSt Berlin und Charlottenburg Couleurkarten des VDSt Berlin Couleurkarten des VDSt Berlin Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verein Deutscher Studenten Berlin und Charlottenburg amp oldid 227066824