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Karl Jarres 21 September 1874 in Remscheid 20 Oktober 1951 in Duisburg war ein deutscher Politiker DVP in der Weimarer Republik Karl Jarres Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule und Ausbildung 1 2 Politische Karriere 1 3 Held der Nation 1 4 Minister in der Weimarer Republik 1 5 Kandidatur bei der Reichsprasidentenwahl 1925 1 6 Als Oberburgermeister von Duisburg 1 7 Nach der Machtergreifung durch Hitler 2 Tod 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Jarres wurde in Remscheid geboren als Sohn des evangelischen Kaufmanns Rudolf Jarres und seiner Ehefrau Maria geb Busch Schule und Ausbildung Bearbeiten Nach dem Abitur am Gymnasium in Elberfeld studierte Jarres Rechtswissenschaften in Bonn Berlin London und Paris 1 Er war seit 1894 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn 2 3 und seit 1919 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Munster 4 1897 wurde Jarres in Erlangen zum Dr jur promoviert Er schlug eine Verwaltungslaufbahn ein und wurde 1901 Stadtassessor bei der Stadt Duren Politische Karriere Bearbeiten 1903 wahlte man ihn in Duren zum Beigeordneten 1906 wechselte er zur Verwaltung der Stadt Coln und war von 1910 bis 1914 Burgermeister von Remscheid ab 1911 Oberburgermeister Anschliessend war er von 1914 bis 1933 Oberburgermeister von Duisburg Mit der Wahl zum Oberburgermeister von Duisburg wurde er gleichzeitig zum Mitglied fur die Stadt im Preussischen Herrenhaus ernannt Held der Nation Bearbeiten nbsp Karl Jarres 1925 1918 trat der vormalige Nationalliberale der rechtsliberalen DVP bei Er wurde dem rechten Flugel der Partei zugerechnet Beim Kapp Putsch stand er auf Seiten der rechtmassigen Regierung Bauer Zu Beginn der Ruhrbesetzung 1923 wurde er ausgewiesen und da er sich weigerte Folge zu leisten vor ein belgisches Kriegsgericht gestellt und zu zwei Monaten Gefangnis verurteilt Nach seiner Entlassung galt er auf Grund seines Eintretens fur die Politik des passiven Widerstands gegen die alliierten Besatzungsmachte sowie der Ablehnung separatistischer Tendenzen im Rheinland der sogenannten Versackungspolitik als Held der Nation Fur die Reichsregierung und die preussische Regierung war er ein Gewahrsmann fur die Reichseinheit und Verfechter antiseparatistischer Positionen Minister in der Weimarer Republik Bearbeiten nbsp Jarres halt seine erste Wahlrede am 18 Marz 1925 in der Berliner Philharmonie hinter ihm x Gustav StresemannNachdem die Politik des passiven Widerstands gescheitert war wurde er von Reichskanzler Stresemann als Minister in das Kabinett der Reichsregierung Weimarer Republik berufen So bekleidete er zusatzlich zum Oberburgermeistersposten von 1923 bis 1924 das Amt des Reichsministers des Innern und des Vizekanzlers in den Kabinetten Stresemann II Marx I und Marx II Kandidatur bei der Reichsprasidentenwahl 1925 Bearbeiten nbsp Karl Jarres links nach seiner ersten Wahlrede in der Philharmonie in Berlin rechts neben ihm Friedrich Wilhelm von Loebell Bei der Reichsprasidentenwahl 1925 erhielt Jarres im ersten Wahlgang die meisten Stimmen 10 416 658 38 8 zog jedoch im zweiten Wahlgang seine Kandidatur zugunsten von Hindenburg zuruck der sich schliesslich gegen den republikanischen Kandidaten Wilhelm Marx durchsetzte Politisch stand er damals Gustav Stresemann nahe Von 1920 bis 1933 gehorte er dem Provinziallandtag der Rheinprovinz an Dieser wahlte ihn im Mai 1921 in den Preussischen Staatsrat dem er bis zu seiner Auflosung 1933 angehorte Als Oberburgermeister von Duisburg Bearbeiten Als Oberburgermeister der Stadt Duisburg bemuhte er sich vergebens um die Eingemeindung der linksrheinischen Orte Homberg und Rheinhausen die erst 1975 zu Duisburg kamen In einer Studie schlug er auch die Bildung einer Ruhrmundungsstadt vor Er erreichte nur die Eingemeindung Hamborns 1929 so dass die Stadt kurzzeitig bis 1935 Duisburg Hamborn hiess Viele unheimliche Leute Den Nationalsozialisten stand Jarres kritisch gegenuber Er sollte das Wedaustadion fur eine Kundgebung der NSDAP zuganglich machen und verweigerte die Offnung Daraufhin soll es zu folgendem Wortwechsel mit einem Nationalsozialisten gekommen sein Es kommen aber unheimlich viele Leute Jarres erwidert Sie meinen wohl Viele unheimliche Leute 5 Nach der Machtergreifung durch Hitler Bearbeiten nbsp Mit Peter Klockner war Karl Jarres hinter ihm teilweise verdeckt Jahrzehnte lang eng befreundet Nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler verlor er nahezu alle politischen Amter und betatigte sich in der Wirtschaft 1933 wurde er jedoch vom Ministerprasident Preussens Hermann Goring in den neugeschaffenen Preussischen Staatsrat berufen dem er bis 1945 formal angehorte Er war bis zu seinem Tod Aufsichtsratsvorsitzender mehrerer Unternehmen im Ruhrgebiet Er war auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Klockner Werke AG mit dessen Eigentumer dem Grossindustriellen Peter Klockner er eng befreundet war Des Weiteren war er Vorstandsmitglied verschiedener Industrieunternehmen wie beispielsweise der Demag AG und Vorsteher des Wasserverbandes Schwammenauel der dort die Rurtalsperre baute Im Juli 1945 richtete er eine Denkschrift an den britischen Field Security Service Anders etwa als Ernst Poensgen und vor allem Walter Rohland in ihren Schriften desselben Jahres raumte er darin offen die Verfuhrung der deutschen Bevolkerung durch nationalsozialistische Gedanken ein Er gilt neben seinem Konkurrenten Konrad Adenauer als einer der grossen rheinischen Oberburgermeister Tod Bearbeiten nbsp Grabstelle Karl Jarres auf dem Waldfriedhof DuisburgJarres starb am 20 Oktober 1951 in Duisburg und wurde zunachst in der Familiengrabstatte in Remscheid beigesetzt 1966 wurde er auf den Duisburger Waldfriedhof umgebettet 6 Familie BearbeitenSeit 1903 war Jarres mit Freya Schull 1880 1945 der Tochter eines Durener Papierfabrikanten verheiratet Seine 1904 geborene Tochter Lotte heiratete spater den deutschen Kunsthistoriker Herbert von Einem die 1911 geborene Lore hiess nach ihrer Eheschliessung Kruse Jarres 7 Literatur BearbeitenPaul Heinz Dunnebacke Karl Jarres im Kaiserreich und in den ersten Jahren der Weimarer Republik Munster phil Diss 1975 Paul Heinz Dunnebacke Jarres Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 358 f Digitalisat Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 17 18 Bergischer Geschichtsverein Abt Remscheid Hrsg Fritz Holthoff Karl Jarres Pragung und Bewahrung Remscheid 1993 ISBN 3 924224 09 9 Jurgen D Kruse Jarres Karl Jarres Ein bewegtes Politikerleben vom Kaiserreich zur Bundesrepublik Olzog Verlag Munchen 2006 Karl Jarres Memorandum an den Field Secret Service v 12 Juli 1945 5 S Haniel Archiv 400 101 Otto Oppermann Die Burschenschaft Alemannia zu Bonn und ihre Vorlaufer Geschichte einer deutschen Burschenschaft am Rhein Bonn 1925Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Jarres Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Jarres im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Jarres in den Akten der Reichskanzlei Kai Britt Albrecht Manfred Wichmann Karl Jarres Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Lothar Weiss Frechen Karl Jarres In Internetportal Rheinische Geschichte Landschaftsverband Rheinland abgerufen am 23 September 2023 Zeitungsartikel uber Karl Jarres in den Historischen Pressearchiven der ZBW Nachlass Bundesarchiv N 1099Einzelnachweise Bearbeiten Jarres Karl In BArch N 1099 Bundesarchiv Koblenz abgerufen am 23 September 2023 Schriftgut Nachlass 1914 1939 1949 http www alemannia bonn de aktivitaeten vortragsabende seminare vortrag ueber karl jarres am 26 januar 2008 Vortrag von Jurgen D Kruse Jarres Karl Jarres 1874 1951 vom Kaiserreich zur Bundesrepublik Memento vom 4 Marz 2016 imInternet Archive auf der Webpage der Burschenschaft Alemannia Bonn abgerufen am 25 April 2011 Detmar Philippi Alemannenalbum 1969 Zum 125 Stiftungsfest der Burschenschaft Alemannia zu Bonn 1969 S 48 Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 230 Frank Vollmer Revolution und Besetzung aus der Serie Geschichte im Rheinland der Neuss Grevenbroicher Zeitung vom 10 Juni 2008 abgerufen am 25 April 2011 Jarres liess Hindenburg den Vortritt Rheinische Post online 29 Juli 2008 abgerufen am 25 April 2011 Fritz Holthoff Karl Jarres Pragung und Bewahrung Remscheid 1993 S 139Reichsinnenminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Weimarer Republik Hugo Preuss Eduard David Erich Koch Weser Georg Gradnauer Adolf Koster Rudolf Oeser Wilhelm Sollmann Karl Jarres Martin Schiele Otto Gessler kommissarisch Wilhelm Kulz Walter von Keudell Carl Severing Joseph Wirth Wilhelm Groener Wilhelm Freiherr von Gayl Franz BrachtZeit des Nationalsozialismus Wilhelm Frick Heinrich Himmler Paul Giesler Wilhelm StuckartKabinett Stresemann II 6 Oktober 1923 bis 23 November 1923 Gustav Stresemann Reichskanzler DVP Robert Schmidt SPD Wilhelm Sollmann SPD Karl Jarres DVP Gustav Radbruch SPD Hans Luther parteilos Joseph Koeth parteilos Gerhard Graf von Kanitz parteilos Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Rudolf Oeser DDP Anton Hofle Zentrum Johannes Fuchs Zentrum Kabinett Marx I 30 November 1923 bis 26 Mai 1924 Wilhelm Marx Reichskanzler Zentrum Karl Jarres DVP Gustav Stresemann DVP Erich Emminger BVP Hans Luther parteilos Eduard Hamm DDP Gerhard Graf von Kanitz parteilos Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Rudolf Oeser DDP Anton Hofle Zentrum Kabinett Marx II 3 Juni 1924 bis 15 Dezember 1924 Wilhelm Marx Reichskanzler Zentrum Karl Jarres DVP Gustav Stresemann DVP Hans Luther parteilos Eduard Hamm DDP Gerhard Graf von Kanitz parteilos Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Rudolf Oeser DDP Rudolf Krohne DVP Anton Hofle Zentrum Oberburgermeister von Duisburg Gottfried Schlegtendal 1851 1863 Otto Keller 1863 1873 Friedrich Wilhelm Wegner 1873 1879 Karl Lehr 1879 1914 Karl Jarres 1914 1933 Ernst Kelter 1933 1934 Just Dillgardt 1934 1937 Hermann Freytag 1937 1945 Heinrich Weitz 1945 1947 Leo Storm 1947 1948 August Seeling 1948 1969 Arnold Masselter 1969 1974 Ernst Ermert 1975 Josef Krings 1975 1997 Barbel Zieling 1997 2004 Adolf Sauerland 2004 2012 Soren Link seit 2012 Oberburgermeister von Remscheid Johann Gottlieb Diederichs Georg Heinrich Sonntag Abraham Hering Bertram Pfeiffer Otto Georg Hoffmeister Ludwig von Bohlen Otto Nollau Karl Jarres Walther Hartmann Ludwig Kraft Georg zur Hellen Gustav Flohr August Scholz Richard Gierk Walter Frey Gerd Ludwig Lemmer Peter Wolf Heinz Heinrichs Karl Heinz Bona Wilhelm Hartkopf Reinhard Ulbrich Fred Schulz Beate Wilding Burkhard Mast Weisz Normdaten Person GND 118776029 lobid OGND AKS LCCN no2001029513 VIAF 45098155 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jarres KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Deutsche Volkspartei in der Weimarer RepublikGEBURTSDATUM 21 September 1874GEBURTSORT RemscheidSTERBEDATUM 20 Oktober 1951STERBEORT Duisburg 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