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Karl Holl 22 Juni 1931 in Altendiez 23 April 2017 in Bremen 1 2 war ein deutscher Historiker Holl war Professor fur Zeit und Parteiengeschichte an der Universitat Bremen Er gilt als Nestor der deutschen historischen Friedensforschung 3 Karl Holl 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familie Ausbildung Beruf 1 2 Politik 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenBiografie BearbeitenFamilie Ausbildung Beruf Bearbeiten Holl wuchs in Bremberg als Sohn eines Volksschullehrers auf Er absolvierte 1950 in Bad Ems das Abitur und studierte anschliessend mit dem Berufsziel Gymnasiallehrer die Facher Geschichte Germanistik und Romanistik in Mainz und Tubingen Noch wahrend der Arbeit an seiner Dissertation uber Die irische Frage in der Ara Daniel O Connells und ihre Beurteilung in der politischen Publizistik des deutschen Vormarz 1958 bei Leo Just in Mainz war er zunachst Lehrer an Gymnasien in Mainz wechselte aber bald in die Lehrerausbildung fur Geschichte an die Padagogische Hochschule in Neuwied dann an die Erziehungswissenschaftliche Hochschule EWH in Koblenz Von dort wurde Holl 1971 als einer der ersten Professoren an die neu gegrundete Universitat Bremen berufen wo er Neuere Neueste und Zeitgeschichte mit besonderer Berucksichtigung der Parteiengeschichte lehrte Er unterrichtete 1985 fur ein Trimester als Fulbright Professor am Gettysburg College Neben den Forschungsinteressen zum 19 Jahrhundert und zur Weimarer Republik bildeten sich Schwerpunkte in der Geschichte der Friedensbewegung und des Pazifismus sowie der Exilforschung Zu letzterer trug er etwa durch die Wiederentdeckung der Exilschriftstellerin Lilo Linke bei 4 Die Historische Friedensforschung in Deutschland pragte Holl von ihren Anfangen in den 1970er Jahren an 5 Bereits vor seiner massgeblichen Beteiligung an der Grundung des Arbeitskreises Historische Friedensforschung AKHF 1984 stand Holl im Zentrum eines Netzwerks junger Forscher die sich um die Geschichte des organisierten liberal demokratischen burgerlichen Pazifismus und Antimilitarismus bemuhten 6 Fur seine Arbeit Pazifismus in Deutschland wurde er 1988 mit dem Carl von Ossietzky Preis fur Zeitgeschichte und Politik der Stadt Oldenburg ausgezeichnet 7 Holl wurde 1996 emeritiert und lebte und forschte in der Folgezeit weiter in Bremen Insbesondere trieb er sein lange verfolgtes Projekt einer Biografie des Friedensnobelpreistragers Ludwig Quidde voran das 2007 als Holls opus magnum 8 erschien Mit der umfassenden Biografie setzte er nach Meinung der Rezensenten Ludwig Quidde dem grossen deutschen Pazifisten ein bleibendes Denkmal 9 Holl war Mitglied und zeitweilig Vorsitzender des Kuratoriums der Wolf Erich Kellner Gedachtnisstiftung Von 1969 bis 1985 war er Mitglied zeitweise Vorsitzender des Beirats der Friedrich Naumann Stiftung Politik Bearbeiten Politisch war Holl nach seinem Engagement im Liberalen Studentenbund Deutschlands zuerst bei den Deutschen Jungdemokraten aktiv der damaligen FDP Jugendorganisation deren Bundesvorsitzender er 1964 bis 1966 war Zu dieser Zeit begann auch seine siebenjahrige Mitgliedschaft im Stadtrat von Mainz fur die Freie Demokratische Partei Nach dem Wechsel nach Bremen wurde er 1979 Mitglied der Bremischen Burgerschaft 10 Legislaturperiode legte jedoch 1982 wegen des Endes der Sozialliberalen Koalition auf Bundesebene Wende sein Mandat nieder und kehrte in die universitare Lehre zuruck Schriften Auswahl BearbeitenMonographien Die irische Frage in der Ara Daniel O Connells und ihre Beurteilung in der politischen Publizistik des deutschen Vormarz Mainz 1958 Dissertation Universitat Mainz Philosophische Fakultat 11 Juli 1959 Pazifismus in Deutschland Suhrkamp Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 518 11533 2 Ludwig Quidde 1858 1941 Eine Biografie Droste Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 7700 1622 8 Herausgeberschaften unter Mitwirkung von Helmut Donat Ludwig Quidde Der deutsche Pazifismus wahrend des Weltkrieges 1914 1918 Boldt Boppard am Rhein 1979 ISBN 3 7646 1647 4 mit Wolfram Wette Pazifismus in der Weimarer Republik Beitrage zur historischen Friedensforschung Schoningh Paderborn 1981 ISBN 3 506 77457 3 mit Helmut Donat Die Friedensbewegung Organisierter Pazifismus in Deutschland Osterreich und in der Schweiz Econ Dusseldorf 1983 ISBN 3 612 10024 6 Hermes Handlexikon Ludwig Quidde Deutschlands Ruckfall in die Barbarei Texte des Exils 1933 1941 Donat Bremen 1999 ISBN 978 3 938275 53 5 Literatur BearbeitenJost Dulffer Schmiedet die Schwerter zu Pflugscharen Zum Tod von Karl Holl dem Nestor der Historischen Friedensforschung In Frankfurter Allgemeine Zeitung 27 April 2017 Nr 98 S 13 Gert Sautermeister Pazifismus im Werk von Karl Holl Zum Motiv und zur Methode des Bruckenschlagens In Bremisches Jahrbuch 96 2017 S 247 257 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Holl historian Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Holl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frank Hethey Die Geschichte des deutschen Pazifismus als Lebensaufgabe In wkgeschichte weser kurier de Abgerufen am 3 August 2022 Nachlass Bundesarchiv N 1316Anmerkungen Bearbeiten JH Karl Holl gestorben Quidde Biograf wurde 85 Jahre alt In Weser Kurier 25 April 2017 S 11 Traueranzeige Karl Holl Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28 April 2017 Roger Chickering Rezension zu Karl Holl Ludwig Quidde 1858 1941 Eine Biografie Droste Dusseldorf 2007 In H Soz u Kult 19 Oktober 2007 Zuerst Karl Holl Lilo Linke 1906 1963 Von der Weimarer Jungdemokratin zur Sozialreporterin in Lateinamerika Materialien zu einer Biographie In Exilforschung 5 Fluchtpunkte des Exils und andere Themen 1987 S 68 89 Spater erschien Lilo Linke Tage der Unrast Von Berlin ins Exil Ein deutsches Madchenleben 1914 1933 Hrsg und mit einem Nachwort von Karl Holl ubersetzt von Dorothea Hasbargen Wilke Edition Lumiere Bremen 2005 ISBN 3 934686 24 9 Jost Dulffer Schmiedet die Schwerter zu Pflugscharen Zum Tod von Karl Holl dem Nestor der Historischen Friedensforschung In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27 April 2017 S 13 Zur Geschichte des Arbeitskreises Historische Friedensforschung Bisherige Preisverleihungen des Carl von Ossietzky Preises seit 1984 Gottfried Niedhart Lavieren als Lebensprinzip Rezension zu Karl Holl Ludwig Quidde 1858 1941 Eine Biografie Droste Dusseldorf 2007 In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 145 vom 26 Juni 2007 S 7 Volker Ullrich Fremd im eigenen Land Rezension zu Karl Holl Ludwig Quidde 1858 1941 Eine Biografie Droste Dusseldorf 2007 In Die Zeit Nr 50 vom 6 Dezember 2007 Weitere Rezensionen erschienen in der HZ 285 2007 Heft 3 von Reinhold Lutgemeier Davin sowie in der Suddeutschen Zeitung vom 2 November 2007 von Benjamin Ziemann Vorsitzende der Deutschen Jungdemokraten Weimarer Republik Max Wiessner 1919 1920 Heinrich Landahl 1920 1923 Werner Fischl 1923 Ernst Lemmer 1923 1930 Hellmuth Jager 1930 1933 Vereinigtes Wirtschaftsgebiet und Bundesrepublik Nicolaus Schucking 1947 1949 Theodor Baarfuss 1949 1952 Arnold Hoffmeister 1952 1954 Wolfgang Mischnick 1954 1957 Hermann Durr 1957 1958 Gerhard Daub 1958 1962 Gunther Kastenmeyer 1962 1964 Karl Holl 1964 1966 Gerhart Baum 1966 1968 Wolfgang Luder 1968 1970 Heiner Bremer 1970 1972 Ingrid Matthaus 1972 1973 Friedrich Neunhoffer 1973 1974 Theo Schiller 1974 1976 Hanspeter Knirsch 1976 1978 Christoph Strasser 1978 1981 Werner Lutz 1981 1983 Martin Budich 1983 1985 Dagmar Everding 1985 1987 Ernst Christoph Stolper 1987 1989 Markus Buchting 1989 1991 Herbert Nieswandt 1991 Frank Oliver Sobich 1991 1992 Normdaten Person GND 121616193 lobid OGND AKS LCCN n81129468 VIAF 100847203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holl KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und Politiker FDP MdBBGEBURTSDATUM 22 Juni 1931GEBURTSORT AltendiezSTERBEDATUM 23 April 2017STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Holl Historiker amp oldid 225579412