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Franz Dionys Leo Just 4 Oktober 1901 in Bonn 20 Mai 1964 in Mainz war ein deutscher Historiker und Professor an den Universitaten Bonn und Mainz Grab von Leo Just auf dem Hauptfriedhof in Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Werkausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFranz Dionys Leo Just wurde als Sohn eines Dentisten geboren Er wuchs in Sinzig am Rhein auf ging dort 1907 1912 zur Volksschule und besuchte 1912 1921 das Staatlich humanistische Kaiser Wilhelm Gymnasium in Koln Nach dem Abitur Ostern 1921 studierte Just 1921 22 an der Universitat zu Koln deutsche Philologie Geschichte und Philosophie und 1922 23 an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Medizin und Geschichte 1923 war Just wieder an der Universitat Koln Dort wurde er massgeblich beeinflusst von dem Germanisten Ernst Bertram und den Historikern Justus Hashagen und Martin Spahn Bei Hashagen wurde er am 19 Juli 1924 promoviert Ein Stipendium der Gorres Gesellschaft zur Herausgabe der Schriften von Joseph Gorres verschiedene Stipendien der Notgemeinschaft fur die Deutsche Wissenschaft spater Deutsche Forschungsgemeinschaft 1 und eine Assistentenstelle am Preussischen Historischen Institut in Rom dem spateren Deutschen Historischen Institut Rom 1929 1933 ermoglichten es ihm sich u a im Vatikanischen Geheimarchiv mit Studien zur Reichskirchengeschichte in der Fruhen Neuzeit zu beschaftigen Seine fur 1933 vorgesehene Habilitation in Bonn verzogerte sich weil die Verleihung der Venia legendi vom eigentlichen Habilitationsverfahren abgetrennt wurde und dem Preussischen und Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung vorbehalten war Erst nach dem Besuch des Wehrsportlagers Zossen sudlich von Berlin und der Dozentenakademie in Kitzeberg bei Kiel erhielt er 1934 die Venia legendi Es schlossen sich Bewerbungen auf Lehrstuhle am Lyceum Hosianum in Braunsberg Ostpreussen 1936 in Wurzburg 1936 Freiburg im Breisgau 1938 Innsbruck 1938 und Tubingen 1939 an die alle scheiterten u a weil Just zu diesem Zeitpunkt noch nicht Mitglied in der NSDAP oder einer anderen NS Organisation war und zugleich als ehemaliges Mitglied der Zentrumspartei als kirchlichen Kreisen nahestehend galt 1941 wurde Just zur Wehrmacht eingezogen und gehorte bis 1942 der 1 Dolmetscher Ersatzabteilung in Berlin Moabit an Wiederholt bemuhte sich Just nun um eine Verwendung als Gastprofessor an der Universitat Brussel was ihm jedoch durch die Wehrersatzinspektion Koln verweigert wurde 1941 42 war er im Propagandaministerium tatig 1942 43 wurde Just auf Vermittlung von Franz Petri Sprachmittler fur Franzosisch auf einer Sonderfuhrerstelle Z beim Militarbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich Just hielt u a Vorlesungen fur deutsche Studenten an der Universitat Brussel spater an der Universitat Gent und wirkte an der von Franz Petri und dem wurttembergischen Ministerialrat Eugen Loffler durchgefuhrten Ausstellung Deutsche Grosse mit Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte Just ein Jahr in Bonn nachdem ein universitarer Prufungsausschuss bestatigt hatte dass Just in seiner wissenschaftlichen Arbeit unbeeinflusst geblieben sei von nationalsozialistischen Gedankengangen und nur formal Parteigenosse geworden war um die Venia legendi nicht zu verlieren 1946 wurde er uberraschend zum ordentlichen Professor und Grundungsdekan der Philosophischen Fakultat der Johannes Gutenberg Universitat Mainz ernannt Er wirkte mit an der Berufung der Historiker Eugen Ewig und Theodor Schieffer nach Mainz vergeblich bemuhte er sich auch den Kunsthistoriker Heinrich Lutzeler nach Mainz zu holen Just war neben Otto Brandt und Arnold Oskar Meyer Mitherausgeber des seit Ende der 1930er Jahre erscheinenden Handbuchs der deutschen Geschichte Wegen eines Knochenkrebsleidens war Just seit 1959 als Hochschullehrer nur noch bedingt belastbar Als er starb hinterliess er eine Frau und funf Kinder Nachfolger auf seiner Professur wurde Dieter Albrecht Schriften Bearbeiten Auswahl Clemens Brentano Zu des rheinischen Meisters 80 Todestag Rheinische Flugblatter Bd 1 Gehly Koln 1923 als Herausgeber Franz von Lassaulx Die Nacht Den Teilnehmern an der Festkantateversammlung am 10 Mai 1925 zur Feier des 100jahrigen Bestehens des Borsenvereins der deutschen Buchhandler zu Leipzig Gehly Koln 1925 Franz von Lassaulx Ein Stuck rheinischer Lebens und Bildungsgeschichte im Zeitalter der grossen Revolution und Napoleons Studien zur rheinischen Geschichte Heft 12 ZDB ID 525359 7 A Marcus amp E Weber Bonn 1926 Teilweise zugleich Dissertation Universitat Koln 1924 Das Erzbistum Trier und die Luxemburger Kirchenpolitik von Philipp II bis Joseph II Dargestellt und durch Aktenstucke erlautert Die Reichskirche Vom Trienter Konzil bis zur Auflosung des Reiches Darstellungen und Quellen zu ihrer inneren Geschichte Bd 1 Hiersemann Leipzig 1931 Clemens XI und der Code Leopold 1701 1710 Die kuriale Politik im Kampf mit dem lothringischen Staatskirchentum zu Beginn des 18 Jahrhunderts Schriften des Wissenschaftlichen Instituts der Elsass Lothringer im Reich an der Universitat Frankfurt Neue Folge Nr 14 ZDB ID 402377 8 Elsass Lothringen Institut Frankfurt am Main 1935 Frankreich und das Reich im Wandel der Jahrhunderte Vier Vortrage Kriegsvortrage der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn am Rhein Heft 2 ZDB ID 966203 0 Scheur Bonn 1940 2 Auflage ebenda 1940 Das Haus Savoyen und Italiens Aufstieg Ein geschichtlicher Ruckblick Kriegsvortrage der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn am Rhein Heft 19 Scheur Bonn 1940 Der geistige Kampf um den Rhein Kriegsvortrage der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn am Rhein Heft 36 Scheur Bonn 1941 Um die Westgrenze des alten Reiches Vortrage und Aufsatze Staufen Verlag Koln 1941 als Herausgeber Georg Forster Reisebriefe aus den Niederlanden 1790 De Lage Landen Brussel 1943 Der aufgeklarte Absolutismus Athenaion Hachfeld Konstanz 1952 zuerst veroffentlicht in Brandt Meyer Just Handbuch der deutschen Geschichte Bd 2 Abschn 4 als Herausgeber Joseph Gorres Geistesgeschichtliche und literarische Schriften Band 2 1808 1817 Joseph Gorres Gesammelte Schriften Bd 4 Bachem Koln 1955 Die alte Universitat Mainz von 1477 bis 1798 Ein Uberblick Mit einem Anhang Quellen zur Geschichte der Universitat in der Zeit nach der Restauration von 1784 Beitrage zur Geschichte der Universitat Mainz Bd 4 ISSN 0408 8379 Steiner Wiesbaden 1957 Der Widerruf des Febronius in der Korrespondenz des Abbe Franz Heinrich Beck mit dem Wiener Nuntius Giuseppe Garampi Beitrage zur Geschichte der Reichskirche in der Neuzeit Heft 3 ISSN 0408 8344 Steiner Wiesbaden 1960 mit Helmut Mathy Die Universitat Mainz Grundzuge ihrer Geschichte Mushake Trautheim u a 1965 Werkausgaben BearbeitenLeo Just Briefe an Hermann Cardauns Paul Fridolin Kehr Aloys Schulte Heinrich Finke Albert Brackmann und Martin Spahn 1923 1944 Beitrage zur Kirchen und Kulturgeschichte Bd 12 Herausgegeben eingeleitet und kommentiert von Michael F Feldkamp Lang Frankfurt am Main u a 2002 ISBN 3 631 38931 0 Literatur BearbeitenEugen Ewig Leo Just In Bonner Gelehrte Beitrage zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn Band 5 Geschichtswissenschaften 150 Jahre Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn 1818 1968 Bd 2 5 Bouvier Bonn 1968 S 393 397 Eugen Ewig Leo Just In Historisches Jahrbuch Bd 85 1965 S 252 256 Heinz Duchhardt Romer in Mainz Ein Doppelportrat aus der Fruhgeschichte der neuen Mainzer Universitat In Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken Bd 94 2014 S 292 310 online Michael F Feldkamp Reichskirchengeschichtsschreibung und Grenzlandforschung Zum wissenschaftlichen und publizistischen Werk des Bonner Historikers Leo Just 1901 1964 In Burkhard Dietz Helmut Gabel Ulrich Tiedau Hrsg Griff nach dem Westen Die Westforschung der volkisch nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropaischen Raum 1919 1960 Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas Bd 6 2 Band 2 Waxmann Munster 2003 ISBN 3 8309 1144 0 S 1017 1036 Konrad Fuchs Leo Just In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 825 830 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Matthias Schnettger Leo Just 1901 1964 In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Beitrage zur Geschichte der Universitat Mainz Bd 16 Mainz University Press Mainz 2020 ISBN 978 3 8471 1115 3 S 125 148 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leo Just im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leo Just im Mainzer ProfessorenkatalogEinzelnachweise Bearbeiten Dr Leo Just bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 2 Juni 2021 Normdaten Person GND 117242500 lobid OGND AKS LCCN n85288542 VIAF 7402631 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Just LeoKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 4 Oktober 1901GEBURTSORT BonnSTERBEDATUM 20 Mai 1964STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Just amp oldid 238188340