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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Paul Hirsch Begriffsklarung aufgefuhrt Paul Hirsch 17 November 1868 in Prenzlau Uckermark 1 August 1940 in Berlin war ein deutscher Politiker SPD Er war Ministerprasident des Freistaates Preussen von 1918 bis 1920 Paul Hirsch um 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stolperstein Gervinusstrasse 24 in Berlin Charlottenburg nbsp Gedenktafel am Haus Wilmersdorfer Strasse 15 in Berlin CharlottenburgHirsch besuchte von 1879 bis 1888 in Berlin das Gymnasium zum Grauen Kloster Dann studierte er Medizin Sozialwissenschaften und Nationalokonomie an der Friedrich Wilhelms Universitat Seit 1892 arbeitete Hirsch als freier Schriftsteller und Journalist Er war unter anderem Parlamentsberichterstatter und Mitherausgeber einer Parlamentskorrespondenz In den 1890er Jahren wurde er Mitglied der SPD Von 1899 bis 1920 war er Charlottenburger und Berliner Stadtverordneter 1908 wurde er als einer der ersten Sozialdemokraten ins preussische Abgeordnetenhaus gewahlt dem er bis November 1918 als Fraktionsvorsitzender der SPD angehorte Am 12 November 1918 ubernahm er im Auftrag des Vollzugsrates der Arbeiter und Soldatenrate gemeinsam mit dem USPD Vertreter Heinrich Strobel den Vorsitz eines Revolutionskabinetts in Preussen Zugleich war Hirsch bis Marz 1919 preussischer Innenminister In dieser Eigenschaft enthob er am 4 Januar 1919 den der USPD angehorenden Berliner Polizeiprasidenten Emil Eichhorn seines Amtes der sich bei den Weihnachtskampfen auf die Seite der meuternden Volksmarinedivision gestellt hatte 1 USPD und Spartakusbund riefen fur den nachsten Tag zum Generalstreik auf und bildeten einen Revolutionsausschuss der zum spater so genannten Spartakusaufstand aufrief Von 1919 bis 1921 war Hirsch Mitglied der Verfassunggebenden preussischen Landesversammlung Hirsch gilt als einer der massgeblichen Befurworter des Gross Berlin Gesetzes das am 1 Oktober 1920 in Kraft trat Nach dem Zusammenbruch des Kapp Putsches trat Hirsch am 24 Marz 1920 von seinen Regierungsamtern zuruck Er blieb bis 1932 Mitglied des Preussischen Landtages und amtierte vom Juli 1920 bis April 1921 als parlamentarischer Staatssekretar im Preussischen Ministerium fur Volkswohlfahrt Ab April 1921 bis November 1925 war Hirsch Stadtrat und stellvertretender Burgermeister in Charlottenburg Dann wurde er unter Ernst Eichhoff zum Burgermeister in Dortmund ernannt In einigen Darstellungen heisst es dass Hirsch 1933 zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wegen seiner judischen Herkunft zur Amtsaufgabe gezwungen worden sei Doch regionalgeschichtliche Darstellungen berichten dass er bereits 1932 sein Amt aus Gesundheitsgrunden aufgegeben habe Antisemitische Angriffe auf ihn durften dabei ebenfalls eine Rolle gespielt haben 2 3 Paul Hirsch zog mit seiner Familie zuruck nach Berlin Ab Mai 1934 zahlte ihm der nationalsozialistische Staat keine Ruhestandsbezuge mehr Bereits 1933 trat Paul Hirsch wieder in die Berliner judische Gemeinde ein aus der er 1918 ausgetreten war Die beiden Tochter des Ehepaars Hirsch konnten 1936 und 1939 aus Deutschland auswandern doch gelang es ihnen nicht mehr ihre Eltern nachkommen zu lassen Diese wurden gezwungen in ein Zimmer eines nur von Juden bewohnten Hauses umzuziehen Paul Hirsch starb am 1 August 1940 an Altersschwache und Unterernahrung Er wurde auf dem judischen Friedhof Berlin Weissensee beigesetzt Seine Frau Lucie Hirsch geborene Jacoby nahm sich ein Jahr spater das Leben um sich der Deportation in ein Konzentrationslager zu entziehen 4 Am 23 Juni 2015 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort Berlin Charlottenburg Gervinusstrasse 24 ein Stolperstein fur ihn und seine Familie verlegt Schriften BearbeitenDas kommunale Wahlrecht mit Hugo Lindemann Buchhandlung Vorwarts Berlin 1905 Das Kommunalprogramm der Sozialdemokratie Preussens Buchhandlung Vorwarts Berlin 1911 Der preussische Landtag Handbuch fur Sozialdemokratische Landtagswahler Buchhandlung Vorwarts Berlin 1913 Die Sozialdemokratie In Handbuch der Politik Berlin und Leipzig 1914 Aufgaben der deutschen Gemeindepolitik nach dem Kriege Verlag fur Sozialwissenschaften Berlin 1917 Sozialismus ist Arbeit An die deutschen Arbeiter Ein Aufruf der Regierung mit Otto Braun und Emil Barth Berlin 1919 Gesetz uber die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin Vom 27 April 1920 Mit Einleitung und Erlauterungen Buchhandlung Vorwarts Berlin 1920 Digitalisiert von Zentral und Landesbibliothek Berlin 2020 urn nbn de kobv 109 1 15397255 Gemeindepolitik Erlauterungen zum Gorlitzer Programm Dietz Nachf Berlin 1922 Gemeindesozialismus Eine Kursusdisposition Berlin 1924 Der Weg der Sozialdemokratie zur Macht in Preussen Stolberg Verlag Berlin 1929 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Hirsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie zum Engagement im Reichsbanner Schwarz Rot GoldLiteratur BearbeitenKlaus Malettke Hirsch Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 217 f Digitalisat Wilhelm Heinz Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1867 1933 Biographien Chronik und Wahldokumentation Ein Handbuch Dusseldorf 1995 ISBN 3 7700 5192 0 S 509 Hirsch Paul In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 11 Hein Hirs Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 22691 8 S 393 397 Renate Karnowsky Paul Hirsch ein preussischer Ministerprasident aus Prenzlau In Prenzlau Hauptstadt der Uckermark 1234 1984 ein burgerliches Lesebuch Herausgeber Heimatkreis Prenzlau 1984 S 301 321 online Renate Karnowsky Paul Hirsch In Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund herausgegeben von Hans Bohrmann Verlag des Historischen Vereins Dortmund 1994 S 41 43 online Barbara von Hindenburg Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preussischen Landtags Teil 2 Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 631 67652 3 S 958 960 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Band 1 Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik Beck Munchen 2000 S 388 Renate Karnowsky Paul Hirsch ein preussischer Ministerprasident aus Prenzlau in Prenzlau In Prenzlau Hauptstadt der Uckermark 1234 1984 ein burgerliches Lesebuch Herausgeber Heimatkreis Prenzlau 1984 S 314f Renate Karnowsky Paul Hirsch in Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Bd 1 Dortmund 1994 S 42f Renate Karnowsky Paul Hirsch ein preussischer Ministerprasident aus Prenzlau in Prenzlau Hauptstadt der Uckermark 1234 1984 ein burgerliches Lesebuch Herausgeber Heimatkreis Prenzlau 1984 S 301 321 online Ministerprasidenten von Preussen Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ludolf Camphausen Rudolf von Auerswald Ernst von Pfuel Friedrich Wilhelm von Brandenburg Adalbert von Ladenberg Otto Theodor von Manteuffel Karl Anton Hohenzollern Adolf zu Hohenlohe Ingelfingen Otto von Bismarck Albrecht von Roon Otto von Bismarck Leo von Caprivi Botho zu Eulenburg Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Bernhard von Bulow Theobald von Bethmann Hollweg Georg Michaelis Georg von Hertling Robert Friedberg Paul Hirsch und Heinrich Strobel Paul Hirsch Otto Braun Adam Stegerwald Otto Braun Wilhelm Marx Otto Braun Franz von Papen Kurt von Schleicher Franz von Papen Hermann Goring als Reichskommissar kommissarisch Siehe auch Liste der preussischen Ministerprasidenten Normdaten Person GND 116905670 lobid OGND AKS VIAF 54912330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirsch PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD Ministerprasident von Preussen 1918 1920 GEBURTSDATUM 17 November 1868GEBURTSORT Prenzlau UckermarkSTERBEDATUM 1 August 1940STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Hirsch amp oldid 232578850