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Eduard Ludwig Karl Magdeburg seit 1904 von Magdeburg 16 Oktober 1844 in Biebrich 1 15 Januar 1932 in Potsdam war ein preussischer Verwaltungsjurist und Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich Er wurde 1904 in den erblichen Adelsstand erhoben Eduard von Magdeburg als Prasident der preussischen Oberrechnungskammer ca 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Berufliche Laufbahn 3 Personliches 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenEduard Magdeburg stammte aus einer angesehenen Beamtenfamilie Er war der Sohn des Hofkammerrats und spateren herzoglich nassauischen Hofkammerprasidenten Heinrich Magdeburg 1811 1885 und dessen Frau Karoline geb Kunzli 1816 1900 2 Sein Grossvater der Justizrat J L A Magdeburg 1768 1839 war herzoglich nassauischer Amtmann in Idstein ein erspriesslich wirkender echter deutscher Mann in den Tagen des korsischen Bedrangers so der Idsteiner Padagoge und Historiker Max Kirmsse 3 und einer der drei Idsteiner Burger die an der Grundung des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung im Jahre 1812 beteiligt waren 4 Von 1854 bis 1863 besuchte er die Diltheyschule in Wiesbaden Nach dem Abitur begann er an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Rechtswissenschaft und Staatswissenschaften zu studieren 1864 wurde er im Corps Suevia Heidelberg recipiert 5 Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Berufliche Laufbahn BearbeitenNach den Examina trat Magdeburg in den Staatsverwaltungsdienst des Konigreichs Preussen ein das im Jahre zuvor das Herzogtum Nassau annektiert hatte 1867 wurde er Referendar am Amtsgericht in Diez 1868 Regierungsreferendar und 1871 Regierungsassessor bei der preussischen Regierung in Potsdam Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges war er Verwalter der Unterprafektur in Chateau Thierry im Departement Aisne Nach Kriegsende wurde er zunachst Regierungsassessor bei der Landdrostei in Osnabruck wechselte aber bereits 1871 nach Metz als Hilfsarbeiter und ab 1872 als Regierungsassessor beim Bezirksprasidium des Bezirks Lothringen im Reichsland Elsass Lothringen Von 1875 bis 1879 war er Landrat des Kreises Sonderburg in Nordschleswig 1879 wurde er Hilfsreferent im preussischen Innenministerium 1881 Hilfsreferent in der II wirtschaftlichen Abteilung im Reichsamt des Innern Noch im selben Jahr wurde er dort als Geheimer Regierungsrat Referent fur das Unterstutzungswohnsitzgesetz und die Knappschaftsvereine In dieser Position war er 1881 Protokollfuhrer im Bundesrat In dieser Zeit war er einer der Bundesratsvertreter bei der Reichstagskommission fur das Gesetz betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter KGV von 1883 6 Er war entscheidend an der Konzeptionierung der dritten Vorlage zur Unfallversicherung beteiligt wo er die Grundtypen der gewerblichen Berufsgenossenschaften entwarf Das am 6 Juli 1884 vom Reichstag beschlossene und am 1 Oktober 1885 in Kraft getretene Unfallversicherungsgesetz wurde vor allem durch die Referenten Eduard Magdeburg Karl Gamp und Tonio Bodiker entwickelt 7 wobei Reichskanzler Bismarck mit zahlreichen Direktiven starken personlichen Einfluss darauf genommen hatte 8 1881 entwickelte Magdeburg einen Referentenentwurf fur eine durchgreifende Reform des Unterstutzungswohnsitzgesetzes der jedoch nicht verwirklicht wurde 1884 wurde Magdeburg als Regierungsvizeprasident d h Leiter des Regierungsprasidiums zum Regierungsbezirk Kassel versetzt 9 Dort regte er 1884 die Bildung eines Hilfsvereins fur entlassene Strafgefangene an um sie nach verbusster Strafe bei ihren Bemuhungen um Reintegration in die Gesellschaft zu unterstutzen Auf Einladung Magdeburgs beschlossen 18 engagierte Manner am 28 November 1884 im kleinen Sitzungssaal des Regierungsgebaudes zu Kassel die Grundung des Vereins zur Fursorge fur entlassene Strafgefangene im Regierungsbezirk Cassel Gefangenen Fursorgeverein und wahlten einen Vorstand Am 31 Dezember 1884 unterzeichneten die acht Vorstandsmitglieder die Statuten des Vereins 10 aus dem der heutige Verein Soziale Hilfe e V in Kassel hervorging 11 Am 1 Juli 1886 wurde Magdeburg zum Regierungsprasidenten des Bezirks Kassel ernannt Damit kam die Veranderung und Aufwertung seines Amts zum Ausdruck denn er war der erste Leiter dieser Behorde nachdem das Landesverwaltungsgesetz von 1883 die Leitungsbefugnis des Oberprasidenten aufgehoben hatte Nur funf Monate spater am 6 Dezember 1886 wurde er als Unterstaatssekretar in das preussische Ministerium fur Handel und Gewerbe in Berlin berufen und zum Wirklichen Geheimen Oberregierungsrat ernannt blieb aber noch bis zum 11 Marz 1887 Regierungsvizeprasident in Kassel Von 1887 bis 1890 war er Bevollmachtigter fur Preussen zum Bundesrat 1891 Stellvertretender Bevollmachtigter 1892 kehrte er als Oberprasident der Provinz Hessen Nassau in deren Provinzhauptstadt Kassel zuruck 1895 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Pradikat Exzellenz ernannt 1898 wurde er schliesslich Chefprasident der Preussischen Oberrechnungskammer und zugleich Prasident des Rechnungshofes des Deutschen Reiches 12 Personliches BearbeitenEduard von Magdeburg wurde 1904 pensioniert und in den erblichen Adelsstand erhoben 13 Er verstarb 1932 im Alter von 87 Jahren Er war verheiratet mit Cecilie Elisabeth geb von Homeyer 1853 1941 Die beiden hatten einen Sohn und die Tochter Luise Christiane Auguste Karoline Sophie von Magdeburg 27 Dezember 1885 in Kassel 1967 Ehrungen BearbeitenErhebung in den erblichen Adelsstand 1904 Preussischer Roter Adlerorden I Klasse mit Eichenlaub Furstlich Waldeckisches Verdienstkreuz I Klasse Grosskreuz des Ordens der Krone von Italien Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat 1886 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Pradikat Exzellenz 1895 Ehrenburger der Stadt Kassel 6 Januar 1899 14 Magdeburgstrasse in Idstein 3 Literatur BearbeitenArmin Danco Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg 3 Auflage Mitglieder 1810 1985 Heidelberg 1985 Nr 588 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 103 Online PDF 2 2 MB Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 168 169 Florian Tennstedt Berufsgenossenschaften als Trager der gesetzlichen Unfallversicherung Die Rolle des Kasseler Regierungsprasidenten Eduard von Magdeburg im Prozess der Sozialstaatswerdung In Wolfgang Gitter Bertram Schulin Hans F Zacher Hrsg Festschrift fur Otto Ernst Krasney zum 65 Geburtstag C H Beck Munchen 1997 S 611 627 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard von Magdeburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Magdeburg Eduard Ludwig Karl von Hessische Biografie Stand 15 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Mancherorts wird auch Diez an der Lahn als Geburtsort angegeben so z B Magdeburg Eduard In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 13 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1908 S 62 Hainbuch Tennstedt Bearb Sozialpolitiker S 103 an anderer Stelle wird Emilie geb Stahlin aus Idstein 1892 als Witwe des Prasidenten Magdeburg bezeichnet http www alt idstein info html stiftung zur rechten zeit html a b alt idstein info alt idstein info Kosener Corpslisten 1960 67 586 Ebenfalls beteiligt als Bundesratsvertreter bei der Reichstagskommission waren Theodor Lohmann Tonio Bodiker und Erich von Woedtke Bodiker war von 1884 bis 1897 der erste Prasident des Reichsversicherungsamts Andreas Hanlein Florian Tennstedt 1 2 Vorlage Toter Link cms uni kassel de Die Arbeitergesetzgebung des Deutschen Kaiserreichs Absicherung von Standardrisiken des Erwerbslebens mit Hilfe des offentlichen Rechts Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven PDF S 56 Marcus Dittrich Bundeln amp lenken das Regierungsprasidium Kassel zwischen verwalten und gestalten Kassel University Press Kassel 2008 ISBN 978 3 89958 400 4 S 217 Soziale Hilfe 125 Jahre PDF 2 7 MB Soziale Hilfe e V Kassel 2010 S 5 soziale hilfe kassel de Seit 1871 war die Preussische Oberrechnungskammer zugleich der Rechnungshof des Deutschen Reiches A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 140 Herausragender Vertreter des preussischen Beamtentums Stadt Kassel Oberprasidenten in der Provinz Hessen Nassau Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Robert von Zedlitz Trutzschler Ludwig von Windheim Wilhelm Hengstenberg August von Trott zu Solz Rudolf Schwander August Haas Ernst von Hulsen Philipp von Hessen Ernst BeckmannRegierungsprasidenten des Regierungsbezirks Kassel Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Anton Rothe Max Clairon d Haussonville August von Trott zu Solz Percy von Bernstorff Gustav Springorum Otto Stoelzel Ferdinand Friedensburg Konrad von Monbart Ernst Beckmann Fritz Hoch Alfred Schneider Burghard Vilmar Heinz Frobel Burghard Vilmar Ernst Wilke Ilse Stiewitt Inge Friedrich Bertram Hilgen Oda Scheibelhuber Lutz Klein Walter Lubcke Hermann Josef Kluber Mark WeinmeisterPrasidenten vom Rechnungshof des Deutschen Reiches Karl von Stunzner Arthur von Wolff Eduard von Magdeburg Ernst Holtz Friedrich Saemisch Heinrich Muller Normdaten Person GND 11751859X lobid OGND AKS VIAF 10625438 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magdeburg Eduard vonALTERNATIVNAMEN Magdeburg Eduard Magdeburg Eduard Ludwig Karl Magdeburg Eduard Ludwig Karl von wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Regierungsprasident Oberprasident und Prasident der Oberrechnungskammer und des Rechnungshofes des Deutschen ReichesGEBURTSDATUM 16 Oktober 1844GEBURTSORT Wiesbaden BiebrichSTERBEDATUM 15 Januar 1932STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard von Magdeburg amp oldid 232977659