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Thomas Klein 6 Juni 1933 in Berlin 28 Mai 2001 war ein deutscher Historiker Er lehrte von 1972 bis 1998 als Professor fur Neuere Geschichte an der Philipps Universitat Marburg Er war Experte der nord und mitteldeutschen Verwaltungs und Landesgeschichte aber auch der neueren sachsen anhaltischen Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Sozialpadagogen besuchte von 1939 bis 1943 die 17 Volksschule in Berlin Staaken Er legte 1951 das Abitur am Freiherr vom Stein Gymnasium in Berlin Spandau ab Ab Sommersemester 1952 studierte er in Berlin und fur zwei Semester in Gottingen Geschichte und Latein An der FU Berlin wurde er im Dezember 1960 promoviert mit der Arbeit Der Kampf um die zweite Reformation in Kursachsen 1586 1591 Er legte 1961 in Berlin die erste Staatsprufung in den Fachern Geschichte Latein sowie in Erziehungswissenschaft und Philosophie ab Klein war ein akademischer Schuler von Gerhard Oestreich Auf Anregung Oestreichs hatte er fur seine Dissertation ein Thema zum kursachsischen Kryptocalvinismus in den Jahren von 1586 bis 1591 ubernommen Er wurde 1961 sein Assistent am Friedrich Meinecke Institut und folgte ihm als Assistent zum Sommersemester 1962 an die Universitat Hamburg und zum Wintersemester 1966 67 an die Philipps Universitat Marburg Von 1966 bis 1972 war er Akademischer Rat und von 1972 bis 1998 Professor fur Neuere Geschichte an der Universitat Marburg Er war dreimal Dekan des Fachbereichs 06 Geschichtswissenschaften Klein wurde 1972 Mitglied der Historischen Kommission fur Hessen 1977 dann Mitglied des Hauptausschusses und war von 1993 bis 1995 Stellvertretender Schatzmeister im Vorstand Von 1976 bis 1991 war er Schriftleiter beim Hessischen Jahrbuch fur Landesgeschichte Von 1976 bis kurz vor seinem Tod war er Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Prufungsamtes fur das Lehramt an Gymnasien im Nebenamt Nach der Wiedervereinigung wurde er Mitglied der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt Als akademischer Lehrer betreute er 15 Dissertationen 1 Zu seinen akademischen Schulern gehort Olaf Morke Klein starb an einem Herzversagen 2 Sein Schriftenverzeichnis umfasst 83 Titel Klein konzentrierte sich nicht ausschliesslich auf die Fruhe Neuzeit sondern behandelte auch Themen der Neuesten Geschichte und Zeitgeschichte Schwerpunkte seiner Forschungen waren Reformation und Konfessionalisierung sowie deutsche Landesgeschichte Im Jahr 1970 legte er eine Edition zur Geschichte der kursachsischen Kirchen und Schulreformation von Urban Pierius vor Er veroffentlichte 1975 einen Beitrag zu den Folgen des Deutschen Bauernkrieges von 1525 3 Ausserdem publizierte er 1986 eine grundlegende Untersuchung uber die Erhebungen in den deutschen Reichsfurstenstand von 1550 bis 1806 4 Grosses Interesse hatte Klein auch an der modernen Verwaltungsgeschichte Er arbeitete mit am von Walther Hubatsch begrundeten Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Er betreute dabei die Bande 6 und 11 der Reihe A und war Herausgeber der Reihe B Er arbeitete an der von 1983 bis 1985 von Kurt G A Jeserich Hans Pohl und Georg Christoph von Unruh herausgegebenen vierbandigen Deutschen Verwaltungsgeschichte mit Dazu verfasste er rund vierzig Beitrage Ein weiterer Schwerpunkt Kleins war die Parteiengeschichte Im Jahr 1985 erschien die grosse Untersuchung Der preussisch deutsche Konservatismus und die Entstehung des politischen Antisemitismus in Hessen Kassel 1866 1893 Ein Beitrag zur hessischen Parteiengeschichte Klein ubernahm die Edition der Gestapo Lageberichte fur Hessen Nassau Als Ergebnis seiner Editionstatigkeit konnten 1986 zwei Bande erscheinen Die Edition schuf die Grundlage fur eine Reihe von Aufsatzen zur Geschichte der fruhen Jahre der NS Diktatur 5 Ausserdem gab er 1999 die Lageberichte des Obergerichtsprasidenten und Generalstaatsanwalte von Kassel Frankfurt und Darmstadt fur die Jahre 1940 bis 1945 heraus Mit seiner 1968 veroffentlichten Untersuchung Reichstagswahlen und abgeordnete der Provinz Sachsen und Anhalt 1867 1918 ruckte erstmals das Themenfeld Parteien politische Wahlen und Parlamentarismus in sein Blickfeld 6 Zwei Jahrzehnte spater gab er in den Jahren 1989 bis 1995 in drei Banden die wahlgeschichtliche Quellensammlung Die Hessen als Reichstagswahler heraus Die Quellensammlung wurde als unverzichtbares und kaum zu unterschatzendes Standardwerk gewurdigt 7 Seit Mitte der 1990er Jahre befasste er sich mit den Wahlprufungsverhandlungen des Deutschen Reichstages Die Forschungen waren 1998 weitgehend abgeschlossen Das Manuskript konnte er vor seinem Tode noch fertig stellen Es wurde von seinem letzten Doktoranden Guido Gerstgarbe bearbeitet und zur Veroffentlichung gefuhrt Schriften BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Thomas Klein Gultig ungultig Die Wahlprufungsverfahren des Deutschen Reichstages 1867 1918 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 51 Bearbeitet und eingeleitet von Guido Gerstgarbe Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1236 0 S 533 545 Editionen Die Lageberichte der Justiz aus Hessen 1940 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 123 Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt 1999 ISBN 3 88443 075 0 Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei uber die Provinz Hessen Nassau 1933 1936 Veroffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz Bd 22 2 Bande Bohlau Wien 1986 ISBN 3 412 05984 6 mit Urban Pierius Geschichte der kursachsischen Kirchen und Schulreformation Elwert Marburg 1970 ISBN 3 7708 0408 2 Monographien Gultig ungultig Die Wahlprufungsverfahren des Deutschen Reichstages 1867 1918 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 51 Bearbeitet und eingeleitet von Guido Gerstgarbe Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1236 0 Der preussisch deutsche Konservatismus und die Entstehung des politischen Antisemitismus in Hessen Kassel 1866 1893 Ein Beitrag zur hessischen Parteiengeschichte Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 59 Elwert Marburg 1995 ISBN 3 7708 1057 0 Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Historische Kommission fur Hessen Darmstadt 1988 ISBN 978 3 88443 159 7 Der Kampf um die zweite Reformation in Kursachsen 1586 1591 Mitteldeutsche Forschungen Bd 25 Bohlau Koln u a 1962 Literatur BearbeitenKlaus Malettke In memoriam Thomas Klein 1933 2001 In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 52 2002 S 201 210 Hans K Schulze Hellmut Seier Zum Gedenken an Thomas Klein In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt 23 2001 S 277 279 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Thomas Klein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Vgl dazu das Verzeichnis der von Prof Dr Thomas Klein betreuten Dissertationen In Thomas Klein Gultig ungultig Die Wahlprufungsverfahren des Deutschen Reichstages 1867 1918 Bearbeitet und eingeleitet von Guido Gerstgarbe Marburg 2003 S 547 548 Klaus Malettke In memoriam Thomas Klein 1933 2001 In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 52 2002 S 201 210 hier S 201 Thomas Klein Die Folgen des Bauernkrieges von 1525 Thesen und Antithesen zu einem vernachlassigten Thema In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 25 1975 S 65 116 Thomas Klein Die Erhebungen in den deutschen Reichsfurstenstand 1550 1806 In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 122 1986 S 137 192 online Klaus Malettke In memoriam Thomas Klein 1933 2001 In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 52 2002 S 201 210 hier S 207 Thomas Klein Reichstagswahlen und Abgeordnete der Provinz Sachsen und Anhalt 1867 1918 Ein Uberblick In Walter Schlesinger Hrsg Festschrift fur Friedrich Zahn Bd 1 Koln u a 1968 S 65 141 Vgl dazu die Besprechung von Peter Steinbach in Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 48 1999 S 346 349 hier S 348 Normdaten Person GND 128536004 lobid OGND AKS LCCN n85100350 VIAF 46776360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 6 Juni 1933GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 28 Mai 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Klein Historiker amp oldid 223228598