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Hans Kurt Schulze 8 Oktober 1932 in Altenburg 10 Juni 2013 in Niederweimar war ein deutscher Historiker Er lehrte von 1981 bis 1998 als ordentlicher Professor fur mittelalterliche Geschichte an der Philipps Universitat Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHans K Schulze wurde als Sohn des Volks und Sonderschullehrers sowie spateren Direktors des Schloss und Spielkartenmuseums Altenburg Kurt Schulze geboren welcher auch Mitglied des 1961 gegrundeten Altenburger Skatgerichtes war 1 Er besuchte von 1939 bis 1943 die Volksschule Apolda sowie von 1943 bis 1951 die Oberschule Apolda und die Karl Marx Oberschule Altenburg Die Reifeprufung erfolgte im Juni 1951 Schulze studierte anschliessend vom Wintersemester 1951 52 bis Sommersemester 1955 Geschichte an der Universitat Leipzig und vom Sommersemester 1956 bis Wintersemester 1959 60 Geschichte und Klassische Philologie an der Freien Universitat Berlin Dort wurde er 1962 mit der Arbeit Adelsherrschaft und Landesherrschaft bei Herbert Helbig promoviert Von 1962 bis 1970 war er bei Walter Schlesinger als wissenschaftlicher Assistent an der Forschungsstelle fur Geschichtliche Landeskunde Mitteldeutschlands in Marburg tatig Im Jahr 1970 habilitierte er sich bei Walter Schlesinger an der Universitat Marburg mit einer Arbeit uber die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten ostlich des Rheines fur Mittelalterliche Geschichte und deutsche Landesgeschichte Von 1971 bis 1998 lehrte Schulze als Professor fur Geschichte des Mittelalters an der Universitat Marburg Er war 1972 73 und 1988 89 Dekan des Fachbereichs Geschichte und Kulturwissenschaften Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand hielt Hans K Schulze bis 2012 regelmassig Vorlesungen ab Schulze war Mitglied und von 1998 bis 2001 Vorsitzender der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt Weiterhin war er Mitglied im Wissenschaftlichen Arbeitskreis fur Mitteldeutschland und Mitglied des Herausgebergremiums der Reihe Stadteforschung in Munster Zu seinen akademischen Schulern gehorte Matthias Hardt Schulzes Arbeitsschwerpunkte waren die allgemeine Geschichte des fruhen und hohen Mittelalters die Rechts Verfassungs und Sozialgeschichte die deutsche Landesgeschichte sowie die Stadt und Siedlungsgeschichte Er galt als ausgewiesener Experte fur die Geschichte des Kaisertums im mittelalterlichen Deutschland In seiner Habilitationsschrift erscheint die Grafschaftsverfassung als eines der wesentlichsten Instrumente der Herrschaft des Konigs uber das Reich und als einer grundlegenden Institution der Reichsorganisation hinsichtlich Rechtspflege Verwaltung und Heerwesen 2 Dass Schulze damit wieder zur alteren Lehre wie sie etwa von Georg von Below vertreten wurde zuruckkehrte wurde von Michael Borgolte heftig kritisiert 3 Nach Schulzes Arbeit erschienen mit den Studien von Michael Borgolte Ulrich Nonn und Ludwig Holzfurtner nur noch drei grossere Arbeiten zu diesem Thema Die weitere Kontroverse blieb ohne konsensfahiges Ergebnis 4 In einer jungeren Studie wird Schulzes Arbeit als ein Dreh und Angelpunkt der Grafschaftsordnung gewurdigt Mit dieser Arbeit habe sich der Ansatz durchgesetzt mit landesgeschichtlichen Methoden kleine Untersuchungsraume zu erforschen Ausserdem habe die Wiederbelebung der alteren Verfassungsgeschichte dazu gefuhrt alle Thesen zu diesem Thema zur Diskussion zu stellen 5 Grosse Aufmerksamkeit erfuhren uber den deutschsprachigen Sprachraum hinaus seine in vier Banden veroffentlichten Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter Der erste Band erschien 2004 in vierter und der zweite Band 2000 in dritter Auflage Die Bande sind in japanischer Ubersetzung verfugbar Schulze verfasste fur die Reihe Siedler Deutsche Geschichte 1987 bzw 1991 die Bande uber die Merowinger und Karolinger Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen sowie die Ottonen und Salier Hegemoniales Kaisertum Ottonen und Salier Bei seinen Forschungen wurde der mitteldeutsche Raum zum Schwerpunkt seiner Tatigkeit Schriften BearbeitenMonografien Von der Harzburg nach Canossa Kaiser Heinrich IV Papst Gregor VII und die Sachsen Bussert amp Stadeler Jena u a 2012 ISBN 978 3942115117 Siedlung Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter Ausgewahlte Aufsatze zur Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts Bd 5 Bohlau Koln u a 2006 ISBN 3 412 15602 7 Die Harzkaiser Historische Essays Bussert amp Stadeler Jena u a 2004 ISBN 3 932906 41 1 Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen Merowinger und Karolinger Siedler Berlin 1993 ISBN 3 88680 058 X Hegemoniales Kaisertum Ottonen und Salier Siedler Munchen 1991 ISBN 3 442 75520 4 Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter Kohlhammer Stuttgart u a 1985 2011 Band 1 Stammesverband Gefolgschaft Lehnswesen Grundherrschaft Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 371 1985 ISBN 3 17 008853 X 4 aktualisierte Auflage ebenda 2004 ISBN 3 17 018239 0 Band 2 Familie Sippe und Geschlecht Haus und Hof Dorf und Mark Burg Pfalz und Konigshof Stadt Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 372 1986 ISBN 3 17 008863 7 3 verbesserte Auflage ebenda 2000 ISBN 3 17 016393 0 Band 3 Kaiser und Reich Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 463 1998 ISBN 3 17 013053 6 Band 4 Das Konigtum Kohlhammer Urban Taschenbucher Bd 464 2011 ISBN 978 3170148635 Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten ostlich des Rheins Schriften zur Verfassungsgeschichte Bd 19 Duncker und Humblot Berlin 1973 ISBN 3 428 02945 3 Zugleich Marburg Universitat Habilitations Schrift 1970 Das Stift Gernrode Mitteldeutsche Forschungen Bd 38 ISSN 0544 5957 Unter Verwendung eines Manuskripts von Reinhold Specht Mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag uber die Stiftskirche von Gunter W Vorbrodt Bohlau Koln u a 1965 Adelsherrschaft und Landesherrschaft Studien zur Verfassungs und Besitzgeschichte der Altmark des ostsachsischen Raumes und der hannoverschen Wendlandes im hohen Mittelalter Mitteldeutsche Forschungen Bd 29 Bohlau Koln u a 1963 Zugleich Berlin Freie Universitat phil Dissertation vom 16 Januar 1962 Herausgeberschaften Urkundenbuch des Hochstifts Naumburg Band 2 1207 1304 Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts Bd 2 Auf der Grundlage der Vorarbeiten von Felix Rosenfeld und Walter Mollenberg bearbeitet von Hans Patze und Josef Dolle Bohlau Koln u a 2000 ISBN 3 412 14499 1 Stadtisches Um und Hinterland in vorindustrieller Zeit Stadteforschung Reihe A Darstellungen Bd 22 Bohlau Koln u a 1985 ISBN 3 412 05985 4 Literatur BearbeitenInge Auerbach Bearb Catalogus professorum Academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat Marburg Band 3 Von 1971 bis 1991 Teil 1 Fachbereich 01 19 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 15 3 Elwert Marburg 2000 ISBN 3 7708 1159 3 S 171 Thomas Wozniak Sebastian Muller und Andreas Meyer Hrsg Konigswege Festschrift fur Hans K Schulze zum 80 Geburtstag und 50 Promotionsjubilaum Eudora Verlag Leipzig 2014 ISBN 978 3 938533 53 6 mit Portratfoto Nachruf von Matthias Hardt und Schriftenverzeichnis Hans K Schulze bearbeitet von Thomas Wozniak Matthias Hardt Hans K Schulze 1932 2013 In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt 27 2015 S 343 348 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans K Schulze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Hans Kurt Schulze im Opac der Regesta Imperii Schulze Hans K Hessische Biografie Stand 17 November 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Laudatio von Hans K Schulze anlasslich des 50 Jahrestages der Promotion von Bernhard Topfer zum Doktor der Philosophie PDF 862 kB Nachruf auf Hans K Schulze von Andreas MeyerAnmerkungen Bearbeiten Zu ihm vgl Renate Reinhold 80 Jahre Spielkartenmuseum Altenburg 1923 2003 In Arbeitskreis Bild Druck Papier Tagungsband Ittingen 2004 Munster 2005 S 204 212 hier S 209 Renate Reinhold Der ehemalige Museumsdirektor Kurt Schulze 3 11 1905 30 5 1986 Eine Erinnerung In Altenburger Geschichts und Hauskalender 21 2012 S 197 200 Hans K Schulze Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten ostlich des Rheins Berlin 1973 S 347 Vgl dazu die Besprechungen von Hartmut Bottcher in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 32 1976 S 292 293 online Friedrich Prinz in Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 38 1975 S 357 359 online Karl Brunner in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 84 1976 S 494 Vgl dazu die Besprechung von Michael Borgolte in Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 38 1979 S 301 f Michael Borgolte Geschichte der Grafschaften Alemanniens in frankischer Zeit Sigmaringen 1984 S 17 online Werner Hechberger Adel im frankisch deutschen Mittelalter Zur Anatomie eines Forschungsproblems Ostfildern 2005 S 197 online Tania Brusch Die Brunonen ihre Grafschaften und die sachsische Geschichte Herrschaftsbildung und Adelsbewusstsein im 11 Jahrhundert Husum 2000 S 163 Normdaten Person GND 11818296X lobid OGND AKS LCCN n86097195 NDL 00667214 VIAF 19694574 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze Hans K ALTERNATIVNAMEN Schulze Hans Kurt vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 8 Oktober 1932GEBURTSORT AltenburgSTERBEDATUM 10 Juni 2013STERBEORT Niederweimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans K Schulze amp oldid 228866239