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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch August von Trott zu Solz Politiker 1796 August Clemens Bodo Paul Willi von Trott zu Solz 29 Dezember 1855 in Imshausen bei Bebra Kreis Rotenburg Kurhessen 27 Oktober 1938 ebenda war ein deutscher Verwaltungsjurist preussischer Beamter und konservativer Politiker Er war preussischer Staatsminister fur Kultus 1909 1917 sowie Oberprasident der preussischen Provinzen Brandenburg 1905 1909 und Hessen Nassau 1917 1919 August von Trott zu Solz 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Familie 3 Laufbahn und Wirken 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenTrott besuchte das Vitzthum Gymnasium Dresden und das Konigliche Gymnasium Kassel und studierte anschliessend Rechts und Staatswissenschaften in Wurzburg Heidelberg und Leipzig Er war Mitglied der Corps Rhenania Wurzburg und Guestphalia Heidelberg Nach dem ersten Staatsexamen 1879 war er Gerichtsreferendar in Wiesbaden dann Regierungsreferendar bei der preussischen Regierung in Wiesbaden und in Potsdam Nach Bestehen der Grossen Staatsprufung 1884 trat er als Regierungsassessor in Oppeln in den preussischen Staatsdienst ein Im Oktober 1885 begleitete Trott den Landgrafen Friedrich Wilhelm von Hessen auf einer Reise nach Frankreich Italien und den Orient Familie Bearbeiten nbsp August von Trott zu Solz mit seinem Sohn Adam ca 1925 August von Trott entstammte der Familie des hessischen Uradels Trott zu Solz die seit vielen Jahrhunderten urkundlich nachweisbar seit 1253 1 im heutigen Landkreis Hersfeld Rotenburg ansassig ist Stammsitze der Familie sind die Dorfer Solz und Imshausen heute zur Stadt Bebra gehorend Uber Generationen sind Mitglieder der Familie von Trott zu Solz im Landes oder Staatsdienst hervorgetreten August von Trott zu Solz war der Sohn des kurhessischen Legationsrates Werner Levin von Trott zu Solz 1 Juni 1819 in Stuttgart 10 Oktober 1858 in Kennenburg bei Esslingen und dessen Frau Sophie geborene von Lehsten Dingelstedt 8 Mai 1831 in Lessendorf 8 August 1880 in Imshausen Trott heiratete am 28 Februar 1901 in Kassel Eleonore von Schweinitz 21 Februar 1875 in Wien Osterreich 11 Marz 1948 Imshausen die Tochter des koniglich preussischen Generals der Infanterie und Generaladjutanten Hans Lothar von Schweinitz 1822 1901 kaiserlich deutscher Botschafter und der Amerikanerin Anna Jay 1849 1925 die die Urenkelin von John Jay einem der Grundervater der Vereinigten Staaten war August und Eleonore von Trott zu Solz hatten acht Kinder funf Tochter und drei Sohne Einer der Sohne war der Widerstandskampfer Adam von Trott zu Solz 1909 1944 Laufbahn und Wirken BearbeitenIm April 1886 wurde August von Trott zu Solz zunachst zum kommissarischen Verwalter dann zum Landrat des neu geschaffenen Kreises Hochst in der preussischen Provinz Hessen Nassau berufen 1887 als Nachrucker fur Friedrich Christian Wirth vertrat er den Landkreis Hochst im Nassauischen Kommunallandtag 1892 wechselte er als Landrat nach Marburg Seit 1894 war er Geheimer Regierungs und Vortragender Rat im preussischen Innenministerium Im selben Jahr wurde er fur den Wahlkreis 10 Marburg in das preussische Abgeordnetenhaus gewahlt Er gehorte der konservativen Fraktion an Wegen seiner dienstlichen Beforderung legte er das Mandat 1898 nieder Im Marz 1898 wurde er Regierungsprasident in Koblenz und im Januar 1899 Regierungsprasident in Kassel 1905 war er als Oberprasident der Provinz Brandenburg und des Stadtkreises Berlin tatig womit er zugleich Chef der staatlichen Provinzialverwaltung in Potsdam war Von 1909 bis 1917 gehorte August von Trott als Kultusminister der preussischen Regierung unter Reichskanzler und Ministerprasident Theobald von Bethmann Hollweg an Er zeichnete unter anderem fur den Erlass vom 22 August 1911 verantwortlich der festlegte dass an allen hoheren Lehranstalten die Dauer der Unterrichtsstunde allgemein auf 45 Minuten festzusetzen ist 2 Dies markiert den historischen Beginn der einheitlichen 45 Minuten Stunde im deutschsprachigen Schulwesen In die Amtszeit Trotts fallt die Grundung der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften im Jahr 1911 Entscheidenden Anteil hatte er zudem an der Grundung der Stiftungsuniversitat Frankfurt 1914 Im Juli 1917 trat Trott als Minister zuruck Sein Rucktritt stand im Zusammenhang mit dem Ringen des Kabinetts Bethmann Hollweg um die Reform des ruckstandigen Dreiklassenwahlrechts Zwar konnte die Regierung sich darauf einigen dass die Reform des Wahlrechts notwendig sei und dass die Wahlen in Preussen zukunftig geheim und direkt sein sollten das gleiche Wahlrecht blieb jedoch strittig Zu den Gegnern des gleichen Wahlrechts gehorte neben vier seiner Kabinettskollegen auch August von Trott Er befurchtete eine Radikalisierung des preussischen Abgeordnetenhauses mit negativen Folgen fur Kirche und Schule Nachdem Bethmann Hollweg den Kaiser von der Proklamation des gleichen Wahlrechts hatte uberzeugen konnen erklarten die funf unterlegenen Minister ihren Rucktritt Noch bevor Trotts Entlassung offiziell erfolgen konnte hatte sich die Julikrise 1917 benannt in Anlehnung an die kriegsauslosende Julikrise um den Reichskanzler zugespitzt Bethmann Hollweg trat am 13 Juli 1917 zuruck 3 Von September 1917 bis Ende Juni 1919 amtierte Trott als Oberprasident der preussischen Provinz Hessen Nassau in Kassel Wegen der politischen Umwalzungen nach der Novemberrevolution in Deutschland stellte er sein Amt zur Verfugung und zog sich nach Imshausen in den Ruhestand zuruck Von 1921 bis 1926 vertrat er die Provinz Hessen Nassau im Reichsrat der durch die Weimarer Verfassung neu geschaffenen Landervertretung Zwischen 1917 und 1933 war er Mitglied des Senats der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Ehrungen Bearbeiten nbsp Grabstein auf dem Trottenfriedhof bei ImshausenKoniglich preussischer Kammerherr Ehrenmitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Ritter des Schwarzen Adlerordens Kommendator des Johanniterordens Vizemarschall der Althessischen RitterschaftLiteratur BearbeitenThomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 225 Benigna von Krusenstjern Trott zu Solz August Bodo Wilhelm Klemens Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 457 f Digitalisat Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 384 385 R Ludicke Die preuss Kultusminister u ihre Beamten 1817 1917 1918 S 1 Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 S 390 f Nassauische Parlamentarier Teil 2 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau 71 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 17 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X S 347 348 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August von Trott zu Solz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Trott zu Solz August Bodo Wilhelm Klemens von Hessische Biografie Stand 17 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Benigna von Krusenstjern dass es Sinn hat zu sterben gelebt zu haben Adam von Trott zu Solz 1909 1944 Biographie Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 978 3 8353 0506 9 S 11 f Zentralblatt fur die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preussen Bd 53 Nr 10 1911 ZDB ID 201152 9 S 528 529 Benigna von Krusenstjern dass es Sinn hat zu sterben gelebt zu haben Adam von Trott zu Solz 1909 1944 Biographie Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 978 3 8353 0506 9 S 48 Landrate des Landkreises Hochst August von Trott zu Solz Wilhelm von Meister Otto von Steinmeister Heinrich von Achenbach Robert Klauser Josef Zimmermann Wilhelm ApelRegierungsprasidenten im Regierungsbezirk Koblenz Karl von Ingersleben 1816 1817 Franz Edmund Josef von Schmitz Grollenburg 1817 1825 August Ludwig Leopold von Fritsche 1825 1834 Adolph von Spiegel Borlinghausen 1834 1837 Johann Eduard von Schleinitz 1837 1842 Leo von Massenbach 1842 1850 Friedrich von Spankeren 1850 1854 Hermann Schede 1854 1859 Eduard Delius 1859 1861 William Barstow von Guenther 1861 1863 Ludwig Viktor von Villers 1863 1873 Karl Hermann Konopacki 1873 1876 Karl von Neefe 1878 1881 Hans Hermann von Berlepsch 1881 1883 Chlodwig von Sydow 1883 1884 Jesco von Puttkamer 1884 1890 Ferdinand von Itzenplitz 1890 1895 Richard Adam Wentzel 1895 1898 August von Trott zu Solz 1898 1899 Joseph Anton Friedrich August von Hovel 1899 1910 Karl Prinz von Ratibor und Corvey 1910 1911 Fritz von Scherenberg 1911 1917 Albert Heinrich von Groning 1917 1922 Paul Brandt 1923 1929 Walter von Sybel 1929 1933 Harald Turner 1933 1936 Ernst von Heydebrand und der Lasa 1936 Gerhard Mischke 1936 1945 Hans Fuchs 1945 Aloys Castenholz 1945 Wilhelm Boden 1945 1946 Wilhelm Sommer 1946 1957 Walter Schmitt 1957 1967 Waldemar Leibmann 1967 1973 Heinz Korbach 1973 1986 Theo Zwanziger 1987 1991 Gerd Danco 1991 1999 Regierungsprasidenten des Regierungsbezirks Kassel Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Anton Rothe Max Clairon d Haussonville August von Trott zu Solz Percy von Bernstorff Gustav Springorum Otto Stoelzel Ferdinand Friedensburg Konrad von Monbart Ernst Beckmann Fritz Hoch Alfred Schneider Burghard Vilmar Heinz Frobel Burghard Vilmar Ernst Wilke Ilse Stiewitt Inge Friedrich Bertram Hilgen Oda Scheibelhuber Lutz Klein Walter Lubcke Hermann Josef Kluber Mark WeinmeisterOberprasidenten in Brandenburg Georg Christian von Heydebreck Friedrich Magnus von Bassewitz August Werner von Meding Robert von Patow Klemens von Wolff Metternich Eduard von Flottwell Werner von Selchow Gustav von Jagow Heinrich von Achenbach Theobald von Bethmann Hollweg August von Trott zu Solz Friedrich Wilhelm von Loebell Alfred von Conrad Rudolf von der Schulenburg Friedrich Wilhelm von Loebell Adolf Maier Wilhelm Kube Emil SturtzPreussische Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein Adalbert von Ladenberg Friedrich Eichhorn Maximilian von Schwerin Putzar Karl Rodbertus Adalbert von Ladenberg Karl Otto von Raumer Moritz August von Bethmann Hollweg Heinrich von Muhler Adalbert Falk Robert Viktor von Puttkamer Gustav von Gossler Robert von Zedlitz Trutzschler Robert Bosse Heinrich Konrad Studt Ludwig Holle August von Trott zu Solz Friedrich Schmidt Ott Adolph Hoffmann Konrad Haenisch Carl Heinrich Becker Otto Boelitz Carl Heinrich Becker Adolf Grimme Wilhelm Kahler Bernhard RustOberprasidenten in der Provinz Hessen Nassau Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Robert von Zedlitz Trutzschler Ludwig von Windheim Wilhelm Hengstenberg August von Trott zu Solz Rudolf Schwander August Haas Ernst von Hulsen Philipp von Hessen Ernst Beckmann Normdaten Person GND 117424447 lobid OGND AKS VIAF 62326087 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trott zu Solz August vonALTERNATIVNAMEN Trott zu Solz August Clemens Bodo Paul Willi von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer StaatsministerGEBURTSDATUM 29 Dezember 1855GEBURTSORT Imshausen bei BebraSTERBEDATUM 27 Oktober 1938STERBEORT Imshausen bei Bebra Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August von Trott zu Solz amp oldid 238823243