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Die Althessische Ritterschaft ist eine Vereinigung des ehemaligen ritterschaftlichen hessischen Adels dem auch die vormaligen Landesfursten aus dem Haus Hessen angehorten Sie ist heute als Stiftung verfasst und unter der Bezeichnung Ritterschaftliches Stift Kaufungen bzw Stift Kaufungen bekannt Das Ritterschaftliche Stift Kaufungen als formaler Zusammenschluss der Althessischen Ritterschaft besteht seit dem Jahr 1532 und ist damit die alteste Stiftung in Hessen Es hat seinen Sitz im ehemaligen Kloster Kaufungen Die Mitglieder der Althessischen Ritterschaft sind in einem Matrikelverzeichnis gefuhrt und verwalten das Ritterschaftliche Stift Kaufungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stiftung 2 1 Stift Wallenstein 3 Mitglieder 3 1 Fruhere Trager hessischer Hofamter 3 2 Alphabetisch 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Stiftung der Althessischen Ritterschaft ist beim Regierungsprasidium Kassel Stiftungsaufsicht als Ritterschaftliches Stift Kaufungen registriert und die alteste Stiftung in Hessen nbsp Ehemaliges Kloster Kaufungen seit 1532 Sitz der Hessischen RitterschaftIm Jahr 1527 schloss Landgraf Philipp von Hessen im Zuge der Reformation unter anderem das Kloster Kaufungen 1532 wurden die Kloster Wetter und Kaufungen zum Stift Kaufungen und Wetter vereint und an die hessische Ritterschaft ubergeben Errichtet wurde dieses Stift auch um die nach der Aufhebung der Kloster unversorgt gebliebenen ledigen adligen Damen zu unterstutzen Zudem diente das Stift zur Absicherung der weiteren ritterschaftlichen Familienmitglieder Die Althessische Ritterschaft bestand nach der Hessischen Erbteilung in beiden Furstentumern Hessen Kassel und Hessen Darmstadt fort Zeitweilig existierte fur Hessen Darmstadt das Sudstift Hilfsbedurftige Familienmitglieder aus dem Kreis der Althessischen Ritterschaft die Kurhessische Diakonie und verschiedene mildtatige Zwecke sowie weitere bedurftige Personen aus Hessen werden durch Zuwendungen aus dem Vermogen der Stiftung unterstutzt Die Matrikel der Althessischen Ritterschaft gemeint ist hier die altrechtliche Stiftung Althessische Ritterschaft nicht alle landsassigen hessischen Rittergeschlechter wurde ab 1632 gefuhrt Zuvor waren die Mitglieder der ritterschaftlichen Familien gewohnheitsmassig auch zu den Hessischen Landstanden zugelassen landstandsfahig ohne dazu personlich uber Landbesitz ein Rittergut verfugen zu mussen Die Landstandschaft stand im Heiligen Romischen Reich des spaten Mittelalters zumeist allen Adligen einer Region als Personalrecht zu verwandelte sich spater aber in ein Realrecht das mit dem Besitz eines Ritterguts verbunden war und an ihm haftete die Mitgliedschaft in der Althessischen Ritterschaft als Personalrecht der Angehorigen immatrikulierter Familien ist insofern ein Uberrest und Rechtsdenkmal jener spatmittelalterlichen Tradition Ihre Fortexistenz hangt auch zusammen mit der im hessischen Adel im Gegensatz zu anderen Regionen oftmals ublich gebliebenen Realteilung des Grundbesitzes bei Erbgangen Um 1760 zahlten nach Heinrich Berghaus unvollstandiger Auflistung zur hessischen Ritterschaft unter anderem in Klammern die Zahl der landtagsfahigen Guter falls mehr als eines Baumbach 11 Berlepsch Erbkammerer von Hessen 5 Biedenfeld Bischoffshausen 2 Bodenhausen Boyneburg z T auch Hohenstein genannt 8 Brink Buseck auch Munch genannt Buttlar 5 Calenberg 2 Capella Cornberg Dalwigk 4 Diede zum Furstenstein 5 Dornbach 3 Donop Doring 2 Dornberg Erbkuchenmeister von Hessen 2 Drach 2 Eschwege 2 Fleckenbuhl genannt Burgel Gall Gilsa 4 Habell Hertingshausen Heydwolff Horn Hottenbach Hundelshausen 3 Keudell 3 Knoblauch Lindau Lowenfeld Lowenstein 4 Lutter Malsburg 7 Meysenbug 4 Milchling 3 Munch Nagel Pappenheim 2 Pretlack Radenhausen Rau zu Holzhausen 2 Riedesel zu Eisenbach Erbmarschalle von Hessen gt 2 Roding Romrod 3 Rothsman Scheffer Schachten Scholetz Schenk zu Schweinsberg Erbschenken von Hessen gt 2 Schwertzell Seebach Sayboltsdorf Spiegel 3 Stein Liebenstein Stockhausen Treusch von Buttlar 6 Trohe Trott zu Solz 4 Urff Verschuer 2 Vultee 3 Vrede Wambolt von Umstadt Weitershausen Winter Wolff von Gudenberg Wallenstein Worm Dabei ist noch ungeklart ob die Nennung eines ritterschaftlichen Geschlechts durch Heinrich Berghaus zugleich dessen Mitgliedschaft in der altrechtlichen Stiftung Althessische Ritterschaft belegt Bereits erloschen waren vor 1760 die Falkenberg Grifte Hebel Holzsadel von 1483 bis 1520 Erbkuchenmeister von Hessen Leimbach Rohrenfurth bis 1432 Erbmarschalle von Hessen Schrendeisen Die Kurhessische Verfassung von 1831 sah vor dass die Althessische Ritterschaft und das Stift Kaufungen jeweils einen Abgeordneten in die Kurhessische Standeversammlung entsenden durften Abgeordneter war in den Jahren 1830 1832 und 1838 1848 der Obervorsteher des Stiftes Kaufungen Friedrich Heinrich Ludwig Wilhelm von Trott zu Solz Stiftung BearbeitenDer jeweilige Erbmarschall von Hessen aus der Familie der Freiherren Riedesel zu Eisenbach stand nominell der Ritterschaft vor Auch nach der Abschaffung der Vorrechte des Adels tragt der Vorsitzende bis heute intern den Titel eines Erbmarschalls Die Ritterschaftliche Stiftung wird satzungsgemass von drei aus den Reihen der Mitglieder bestimmten Obervorstehern gefuhrt Der Stiftungssitz befindet sich im fruheren Kloster Kaufungen bei Kassel Die Stiftungsaufsicht liegt beim Regierungsprasidium Kassel das die Stiftung heute als Ritterschaftliches Stift Kaufungen fuhrt Heutiger Stiftungszweck ist es gemeinnutzige und mildtatige Zwecke zu verfolgen indem das Stift Ehesteuern an bedurftige Witwen und Kinder aus Familien der Althessischen Ritterschaft sowie Beihilfen an sonstige bedurftige im heutigen Land Hessen wohnhafte Personen ausserdem Spenden an anerkannte wohltatige Anstalten und Verbande im Land Hessen gewahrt Gemeinnutzige Zwecke werden weiterhin dadurch verfolgt dass die unter Denkmalschutz stehenden Stiftsgebaude gemass den Anforderungen des staatlichen Denkmalschutzes erhalten werden und das im Stift Kaufungen befindliche Archiv unterhalten und fur die Forschung nutzbar gemacht wird Ferner werden die Gemeinde Kaufungen und die umliegenden Gemeinden unterstutzt Kirchliche Zwecke werden u a dadurch verfolgt dass das Stift Eigentumer der Stiftskirche in Oberkaufungen ist Wahrend die Mitglieder der Althessischen Ritterschaft bis 1873 dem heute noch von der evangelischen Althessischen Kirche vertretenen Bekenntnis ungeanderter Augsburgischer Konfession anhingen besteht heute zwischen diesen beiden Organisationen keine Verbindung mehr Stift Wallenstein Bearbeiten Im Jahr 1992 wurde das ehemals selbstandige und in Fulda ansassige Stift Wallenstein mit der Althessischen Ritterschaft verschmolzen Grafin Maria Amalia von Schlitz genannt von Gortz geborene von Wallenstein hatte als Letzte der hessischen ursprunglich auf der Burg Wallenstein im Knull ansassigen Wallensteins 1759 in ihrem Testament diese Versorgungseinrichtung fur grafliche und adlige Frauen protestantischen Glaubens in Homberg Efze gestiftet und Kaiser Franz I hatte diese bestatigt Das Stift wurde als Folge des sogenannten Dornbergschen Aufstandes von 1807 im Jahr 1832 nach Fulda verlegt Mitglieder BearbeitenDie heutigen Mitglieder der Althessischen Ritterschaft entstammen den unten aufgefuhrten Familien Familien die ab dem 20 Jahrhundert in Hessen im Mannesstamm erloschen sind fuhren als Kennzeichnung ein Weitere landsassige ritterschaftliche Familien welche bereits vor der Stiftsubergabe erloschen waren sind mit gekennzeichnet Dieser Teil der Auflistung ist sehr luckenhaft Fruhere Trager hessischer Hofamter Bearbeiten nbsp Riedesel Freiherren zu Eisenbach Erbmarschalle von Hessen Amtsinhaber ab 1432 der jeweilige Erbmarschall steht nominell der Ritterschaft vor Die von Rohrenfurth gingen den Riedesel im Amt voraus nbsp Freiherren Schenck zu Schweinsberg Erbschenken von Hessen Amtsinhaber ab 1369 nbsp Grafen und Freiherren von Berlepsch Erbkammerer von Hessen Amtsinhaber ab 1369 nbsp Reichsfreiherren von Dornberg Erbkuchenmeister Erbhofmeister von Hessen Amtsinhaber ab 1732 Die Holzsadel von Nassenerfurth hatten von 1483 bis 1520 das Erbkuchenmeisteramt inne Alphabetisch Bearbeiten nbsp Freiherren und Herren von Amelunxen nbsp Herren von Baumbach nbsp Herren von Biedenfeld nbsp Freiherren und Herren von Bischoffshausen nbsp Freiherren von Bodenhausen nbsp Herren von Boyneburg Stamm A nbsp Herren von Boyneburg Stamm B nbsp Freiherren Breidenbach zu Breidenstein zeitweise beim fruheren Sudstift Hessen Darmstadt nbsp Freiherren von Buseck zeitweise beim fruheren Sudstift Hessen Darmstadt nbsp Freiherren und Herren von Buttlar siehe auch unten Treusch von Buttlar Brandenfels nbsp Freiherren von Canstein die hessische Linie der Familie ist nbsp Freiherren von Cornberg nbsp Freiherren von Dalwigk zu Lichtenfels nbsp Herren von Eschwege nbsp Freiherren und Herren von und zu Gilsa nbsp Fursten von Hanau und zu Horowice Grafen von Schaumburg nbsp Herren von Hertingshausen nbsp Herren von HessbergHerren von Heydwolff Herren von Hundelshausen nbsp Herren von Keudell nbsp Herren von Knoblauch zu Hatzbach nbsp Freiherren von Leonhardi zeitweise beim fruheren Sudstift Hessen Darmstadt nbsp Freiherren und Herren von Linsingen nbsp Herren von Lowenstein zu Lowenstein nbsp Herren von der Malsburg nbsp Herren Milchling von Schonstadt nbsp Herren von Osterhausen nbsp Herren Rabe von PappenheimRau von und zu Holzhausen und Nordeck Freiherren von Rotsmann zeitweise beim fruheren Sudstift Hessen Darmstadt nbsp Herren von und zu Schachten nbsp Herren von Schutzbar genannt Milchling nbsp Herren von Schwertzell zu Willingshausen nbsp Freiherren von Stein Liebenstein zu Barchfeld Mitgliedschaft ruht nach sowjetischer Enteignung nbsp Herren von Stockhausen nbsp Freiherren und Herren Treusch von Buttlar zu Brandenfels siehe auch oben Freiherren und Herren von Buttlar nbsp Herren von Trott zu Solz nbsp Herren von und zu Urff nbsp Freiherren von Verschuer nbsp Freiherren Waitz von Eschen nbsp Freiherren Wambolt von Umstadt zeitweise beim fruheren Sudstift Hessen Darmstadt nbsp Freiherren Wolff von Gudenbergsowie seit dem 6 Dezember 1963 die Nachkommen des Harald Elsner von Gronow und der Friedericke von der Malsburg unter der Namensfuhrung Herren Elsner von der MalsburgVor der Stiftsubergabe erloschene ritterschaftliche Familien Auswahl Rohrenfurth bis 1432 Erbmarschalle von Hessen Holzsadel von 1483 bis 1520 Erbkuchenmeister von Hessen Schrendeisen Weblinks BearbeitenStammbuch der Althessischen Ritterschaft enthaltend die Stammtafeln der im ehemaligen Kurfurstenthum Hessen ansassigen zur althessischen Ritterschaft gehorigen Geschlechter bearb von Rudolf von Buttlar Elberberg Wolfhagen 1888 Informationen zum Kloster mit Bildern Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive Artikel von 1788 uber das RitterstiftNormdaten Korperschaft GND 3015858 8 lobid OGND AKS VIAF 142593902 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Althessische Ritterschaft amp oldid 233090722