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Die Diede zum Furstenstein bis 1596 lediglich Diede waren ein in der Althessischen Ritterschaft immatrikuliertes hessisches Ministerialen und Adelsgeschlecht das 1807 in der adeligen mannlichen Linie erlosch 1 Wappen 1780 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Einzelne Familienmitglieder 1 2 Ende 2 Sonstiges 3 Wappen 4 Namenstrager 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Furstenstein 1624 im Thesaurus philopoliticus nbsp Burg Furstenstein nbsp Gut WellingerodeGegen Ende des 13 Jahrhunderts wird Dido Dietrich von Ubach als Vogt von Sontra erwahnt sein Sohn Dedonis war Rat des hessischen Landgrafen Heinrich I Sie wurden die Stammvater der Diede zum Furstenstein Ihr Stammsitz war aber vermutlich nicht die namensgebende Wustung Ubach im Tal der Sontra zwischen Sontra und Wichmannshausen wo keinerlei Anzeichen einer Burg erkennbar sind 2 sondern der Wohnturm in Wellingerode zwei Kilometer weiter sudlich 3 Ab 1344 waren die Diede ursprunglich wohl Burgmannen auf der Boyneburg und ihrem Wappen nach mit den Herren von Boyneburg stammesverwandt an der seit 1301 in landgraflich hessischem Besitz befindlichen aber vielfach verpfandeten Burg Furstenstein bei Albungen an der Werra berechtigt 1389 werden sie erstmals als Dethen zum Forstinsteyn bezeichnet aber noch 1416 nannten sie sich lediglich Diethen Im Jahre 1430 wurden sie von Landgraf Ludwig I von Hessen mit Furstenstein belehnt Ab 1479 nannten sie sich dann immer ofter Diede zum Furstenstein Ab 1596 und bis zu ihrem Aussterben in der adeligen mannlichen Linie im Jahre 1807 waren sie alleinige Herren der Burg und Herrschaft Furstenstein 4 1425 gab Landgraf Ludwig I von Hessen seinem Ministerialen und Burgmann Herman Diede zum Furstenstein und dessen Sohnen Hermann und Ludwig als Mannlehen das Dorf Wellingerode mit der Kemenate das Dorf Mitterode einen freien Hof in der Stadt Sontra und 3 Hufen vor dieser Stadt mit allem Zubehor 5 Auch Burg Wellingerode blieb bis 1807 in ihrem Besitz Daneben erlangten sie im Laufe der Zeit weiteren Allodial und Lehensbesitz dazu gehorten u a ein Burglehn in Eschwege Niddawitzhausen einem hersfeldischen Stiftslehen mit der Niederen Gerichtsbarkeit sowie die Wustungen Bechsdorf 6 Begenthal Bettelsdorf 7 und Ubach 2 und dortige Geholze ferner das nach der Reformation aufgehobene Kloster Immichenhain mit dem Dorf Immichenhain im Amt Neukirchen Ausserdem waren sie ab 1600 auch Ganerben zu Frielingen mit den Herren von Meysenbug Einzelne Familienmitglieder Bearbeiten Ludwig Dieden war als Offizier Hermanns von Hessen des Administrators des Erzstifts Koln und spateren Erzbischofs bei der Verteidigung der Stadt Neuss 1475 gegen die Burgunder beteiligt Konrad Kurt Diede war Kammerer und Geheimer Rat des hessischen Landgrafen Philipp I 1538 belehnte Landgraf Philipp ihn mit der Halfte des ehemaligen Klosterguts Immichenhain im Schwalm Eder Kreis samt Zubehor d h den Hofen Volkershof und Niederberf 8 Die andere Halfte diente zur Finanzierung von Hof und Landesverwaltung und Pfarreikosten Dieses Lehen wurde 1544 erneuert und erweitert es umfasste nun das Klostergut samt Bauhof das Dorf Immichenhain mit dem dortigen Weinzapf den Volkershof sowie Einkunfte zu Leimbach 9 Neukirchen Riebelsdorf Holzburg und dem Zehnten zu Niederberf Die Familie blieb bis zum Tode von Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein im Dezember 1807 im Besitz von Gut und Dorf Immichenhain In der ehemaligen Klosterkirche der heutigen evangelischen Pfarrkirche von Immichenhain befinden sich funf Grabplatten bzw Epitaphien der Diede zum Furstenstein 10 1540 belehnte Landgraf Philipp Konrad Diede mit ehemals haina ischen Einkunften zu Holzburg 11 1549 war Konrad Diede einer der Gesandten des Landgrafen Wilhelm IV die dieser in der Sache der Freilassung seines Vaters Philipp I zu den sachsischen Fursten schickte 12 und 1552 war er einer der hessischen Gesandten die Landgraf Philipp nach dem Ende seiner Gefangenschaft nach Hessen zuruckbegleiteten 13 Zuletzt war er Landgraf Philipps Marschall 14 Konrad Diede war seit 1540 verheiratet mit einer Erbtochter Josts von Drachsdorf 1529 dem landgraflich hessischen Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen Nach dem Tod seines Schwiegervaters und dessen letztem Sohn Anton erwarb er 1557 teils als Erbteil seiner Gemahlin teils durch Zahlung von 4000 Reichstalern an deren zwei Schwager das Lehen an der Burg Ziegenberg in der Wetterau und deren Zubehor 15 Seine Nachkommen nannten sich daher Erb Gerichtsherren zu Furstenstein Ziegenberg Immichenhain Wellingerode usw Hans Eitel Diede zum Furstenstein von 1745 bis 1748 Burggraf der Burg Friedberg liess die mittelalterliche Burg um 1747 in ein Barockschloss umbauen Philipp Diede Bruder Konrads kampfte 1554 im Zweiten Markgrafenkrieg bei Schweinfurt gegen Markgraf Albrecht Alcibiades Ein Melchior Diedo zum Furstenstein wird 1656 als Kurfurstlich Sachsischer Kammerjunker genannt Hans Eitel 16 Oktober 1624 in Wellingerode 12 Februar 1685 auf Burg Friedberg Sohn des Christoph Wilhelm Dieden war kaiserlicher Rat Burggraf zu Friedberg und Hauptmann der rheinischen Ritterschaft Sein Sohn Georg Ludwig war 1716 koniglich britischer und kurfurstlich braunschweigischer Geheimer Rat Sein Sohn Johann Wilhelm Dietrich Baron von Dieden koniglich britischer Geheimer Staats und Kriegs Rat war 1730 Gesandter zu Regensburg und 1731 zu Wien wo er 1733 die Reichslehen uber Bremen und Verden fur das Haus Hannover empfing Zur europaweiten Anerkennung der Studienabschlusse einer Universitat bedurfte es eines speziellen kaiserlichen Privilegs das Kaiser Karl VI am 13 Januar 1733 in Wien dem Hannoverschen Gesandten Johann Diede zum Furstenstein fur die Georg August Universitat Gottingen erteilte Hans Eitel Diede zum Furstenstein 1697 1748 war Eisenacher Schlosshauptmann Hessen Kasselischer Geheimer Rat Oberamtmann des Furstentums Hersfeld Burggraf in Friedberg Obervorsteher der Stifte Kaufungen und Wetter In der Kirche St Trinitatis in Madelungen bei Eisenach ruhen in einem Gewolbe vor dem Altar die Gebeine des letzten Freiherrn Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein 1807 Die Diede zum Furstenstein hatten 1598 die verfallene Wasserburg der Herren von Madelungen bei Eisenach erworben und errichteten auf deren Grundmauern ein Renaissanceschloss Fur ihre wirtschaftlichen Belange erwarben sie gleichzeitig das unmittelbar daneben liegende ehemalige fuldische Klostergut und modernisierten es Ende Bearbeiten Der freiherrliche Mannesstamm der Diede zum Furstenstein erlosch am 1 Dezember 1807 mit Wilhelm Christoph Koniglich Danischer Staatsminister und Komitialgesandter des Herzogtums Holstein Gluckstadt zum Immerwahrenden Reichstag in Regensburg da er neben seiner Witwe Louise der geborenen Grafin Margaretha Constantia Louise von Callenberg zu Muskau 1803 nur zwei Tochter hinterliess 16 Daraufhin zog Jerome Bonaparte von seines Bruders Gnaden Konig von Westphalen unbekummert um einen noch lebenden Abkommling der nicht adeligen Linie von Niederhone den Besitz als heimgefallene Lehen ein und gab dann die Burg und Herrschaft Furstenstein und die Herrschaft Immichenhain am 24 Dezember 1807 als erbliches Mannlehen an seinen Gunstling Pierre Alexandre le Camus mit dem Titel eines Grafen von Furstenstein Bei der Auflosung des Konigreichs Westphalen fiel dieser Besitz an das Kurfurstentum Hessen Kassel zuruck 17 Das Familienarchiv wird im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrt 18 Sonstiges BearbeitenAn das Geschlecht der Diede zum Furstenstein die von der Burg Furstenstein aus die Salzstrasse zwischen Bad Sooden Allendorf und Eschwege bewachten und deren Mannen zum Teil in Eschwege wohnten erinnert der Dietemann die Symbolfigur der Kreisstadt Eschwege Wappen Bearbeiten nbsp Das Wappen der Familie ist ein von Silber und Schwarz gevierter Wappenschild Helmzier ist ein schwarzer hoher Hut mit silbernem Stulp oben mit einem silbernen Knopf dieser besteckt mit schwarzen Hahnenfedern Die Helmdecken sind schwarz silber Namenstrager BearbeitenChristoph Wilhelm Diede zum Furstenstein 1643 Kaiserlicher RatHans Eitel Diede zum Furstenstein 1624 1685 Burggraf von Friedberg 1671 1685 Georg Ludwig Diede zum Furstenstein 1654 1720 englischer Geheimer Kriegsrat und OberstJohann Wilhelm Dietrich Freiherr Diede zum Furstenstein 1692 1736 oder 1737 in Hannover englischer Geheimer Staats und Kriegs Rat 1735 Sophie Louise Sophia Louisa von Degenfeld 1690 1763 I 1710 Carl von Venningen II 1719 Christoph Ferdinand Freiherr von Degenfeld siehe Degenfeld Adelsgeschlecht Tochter des Maximilian von Degenfeld dd dd Hans Eitel Diede zum Furstenstein 7 Februar 1697 20 September 1748 Burggraf von Friedberg 1745 1748 hessen kasselischer Geheimer Rat und Oberamtmann des Furstentums Hersfeld 19 Euphrosyne Susanne Freiin von Degenfeld t Tochter von Oberst Christoph Ferdinand von Degenfeld 5 September 1677 5 September 1733 auf Hohen Eybach Durnau Neuhaus usw siehe Degenfeld Adelsgeschlecht und Sophie Charlotte von Barner v Barner 12 August 1684 12 August 1713 Tochter des Generalfeldzeugmeisters Christoph von Barner und Elisabeth Euphrosyne von Klencke 1648 Hilgenstein Mutter Anna v Kerpen a d H Illingen Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein Herr zu Ziegenberg und Langenhayn 1732 1 Dezember 1807 Koniglich danischer Geheimer Rat 10 Januar 1772 Reichsgrafin Ursula Margaretha Constantia Louisa von Callenberg zu Muskau 25 August 1752 29 August 1803 20 Charlotte Diede zum Furstenstein 1773 1846 Graf Christian Detlev Karl zu Rantzau 1772 1812 Luise Diede zum Furstenstein 1778 1857 Georg Low von und zu Steinfurth 1750 1811 Literatur BearbeitenGeorg Diede zum Furstenstein Warhaffte vnd gegrundte antwort mein Georg Ditten zum Furstenstein der vereinigten Stende inn Francken gewesenen Brandtmeisters Auf Wilhelmen der sich nent von Grumbach Ehrenrurige leicht fertige schmahe vnnd Lasterschrifft so er vnuerschembter weyss vnnd wider die offenbar warheyt an mich hat aussgehn vnd an tage geben lassen Nurnberg 1554 VD16 D 1423 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diede zum Furstenstein Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten In Niederhone bei Eschwege sass ein von Quirin Diede einem Sohn des Ernst Diede zum Furstenstein und der Gela Wonberges abstammender Zweig der Familie der weder an dem Lehen von Furstenstein beteiligt war noch den adeligen Titel hielt Dieser Zweig uberlebte den anderen erlosch aber am 16 Mai 1840 mit Dr Philipp Wilhelm Diede in Kassel http familie reuffurth und verwandte de Familie 20Reuffurth 20und 20Verwandte ab2626 htm a b Ubach Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 15 Marz 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wellingerode Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Februar 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gerhard Kobler Historisches Lexikon der Deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 7 Auflage 2007 S 205 Landgrafen Regesten online Nr 3177 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Bechsdorf Wustung im Gericht Bilstein Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Bettelsdorf Wustung Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heute Berfhof und Berfmuhle bei Hattendorf Leimbach Wustung Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS N D Diede zum Furstenstein 1565 Immichenhain Grabdenkmaler in Hessen bis 1650 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Juni 2012 Holzburg Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 April 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Vierter Band Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Band 72 Akademieverlag Berlin 1992 ISBN 3 05 000748 6 S 543 545 Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Sechster Band Akademieverlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004166 8 S 358 Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Sechster Band Akademieverlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004166 8 S 337 Wikisource Topographia Hassiae Ziegenberg Die altere Charlotte war mit dem Grafen Christian Detlev Karl von Rantzau konigl danischer Kammerherr Oberprasident von Kiel und Kurator der Universitat Kiel verheiratet Allgemeine Enzyklopadie der Wissenschaften und Kunste Brockhaus Leipzig 1837 S 168 Dietrich Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Band 5 Kassel 1835 S 391 392 HStAM 340 Diede zum Furstenstein Familienarchiv der Diede zum Furstenstein Portrat Diede zum Furstenstein Hans Eitel auf digitaler Portratindex Ursula Diede zum Furstenstein geb Reichsgrafin von Callenberg 1752 1803 auf klassika infoLiteratur BearbeitenHeinrich Bingemer Das Frankfurter Wappenbuchlein 2 Auflage Kramer Frankfurt 1987 ISBN 3 7829 0348 X S 16 Tafel 26 Johann Friedrich Gauhe Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexicon Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Leipzig 1860 S 476 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diede zum Furstenstein amp oldid 234997876