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Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein 31 Januar 1732 in Madelungen 1 Dezember 1807 in Hannover war ein danischer Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang 1 4 Reisen 2 Auszeichnungen 3 Literatur Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein entstammte einer alten nordhessischen adeligen Familie die sich nach der Burg Furstenstein bei Eschwege an der Werra benannte Er war der Sohn des Eisenacher Schlosshauptmanns Hans Eitel Diede zum Furstenstein 7 Februar 1697 20 September 1748 spaterer Burggraf von Friedberg 1745 1748 und hessen kasselischer Geheimer Rat und Oberamtmann des Furstentums Hersfeld und dessen Ehefrau Euphrosine Susanne Tochter des kaiserlichen Obersten auf Burg Hoheneybach Christoph Ferdinand Freiherr von Degenfeld 1677 1733 1 Nach dem Tod seines Onkels Johann Friedrich Diede zum Furstenstein war Wilhelm Christoph der einzige noch lebende mannliche Namenstrager seiner Familie und somit auch alleiniger Besitzer der zahlreichen Guter Um den Fortbestand seines Geschlechts zu sichern begab er sich auf Anraten seiner Mutter sowie des britischen Konigspaars Georg III und der Konigin Charlotte auf Brautschau Er reiste unter anderem auch zur graflichen Callenbergischen Familie nach Muskau und heiratete am 10 Januar 1772 die Reichsgrafin Ursula Margaretha Constantia Louisa von Callenberg 25 August 1752 auf Schloss Muskau Oberlausitz 29 August 1803 in der Villa Rezzonico bei Bassano del Grappa Italien Gemeinsam hatten sie drei Tochter Charlotte Diede zum Furstenstein 3 Marz 1773 in London 30 Mai 1846 in Seeburg bei Kiel Graf Christian Detlev Karl zu Rantzau 1772 1812 Kurator der Universitat Kiel Henriette Diede zum Furstenstein 1774 1789 Luise Diede zum Furstenstein 1778 1857 Georg Low von und zu Steinfurth 1750 1811 das Paar rief 1873 mit 17 000 Gulden die Freiherr von Low sche Stiftung ins Leben dass Kinder und Hilfsbedurftige der Gemeinde Langenhain Ziegenberg unterstutzte die Stiftung wird heute von der hessischen Genossenschaft des Johanniterordens verwaltet 2 Die Tochter wurden durch den spateren Superintendenten Karl Christian Daniel Baurschmidt erzogen Uber seine Freundschaft mit dem weimarischen Furstenhaus verfolgte Wilhelm Christoph die Absicht Madelungen aus einem Mannlehen in ein Erblehen umzuwandeln Herzog Carl August von Sachsen Weimar Eisenach war allerdings der Meinung dass eine derartige Lehnsanderung mit Rucksicht auf die Kleinheit seines Landes nicht zu verantworten war erklarte sich jedoch bereit falls Wilhelm Christoph zuerst versterben sollte seiner Gattin und den Tochtern das Lehen auf Lebenszeit zu uberlassen Am 6 November 1782 wurde ein entsprechendes Versicherungsdekret auf der furstlichen Kanzlei in Eisenach hinterlegt Der Leichnam von Wilhelm Christoph wurde in der Kirche St Trinitatis in Madelungen bestattet Nach dem Tod von Wilhelm Christoph wurde ein Zweig des franzosischen Adelsgeschlechts Le Camus daraufhin vom jungsten Bruder Napoleons dem Westphalischen Konig Jerome Bonaparte am 24 Dezember 1807 mit der Burg Furstenstein belehnt und am 17 April 1812 als Furstenstein in den Grafenstand erhoben 3 Das Diplom mit der Bestatigung der Belehnung und des Wappens wurde am 12 Juli 1813 ausgefertigt fur Pierre Alexandre le Camus koniglich westphalischer Staatsrat und Minister Staatssekretar des Auswartigen Die preussische Anerkennung und Bestatigung des Grafenstandes nebst Wappenbesserung erfolgte am 30 April 1864 durch die preussische Regierung in Berlin Nach der Ruckkehr des Kurfursten Wilhelm I von Hessen zog dieser allerdings Furstenstein als erledigtes Lehen ein es wurde Domane und das Schloss Ziegenberg fiel als Fideikommiss an die Tochter von Wilhelm Christoph und ihre Erben 4 Das Gut Wellingerode fiel an Pierre Simon Meyronnet und nach dessen Tod 1812 und dem Ende des Konigreichs Westphalen ging es 1813 als Staatsdomane an das Kurfurstentum Hessen zuruck Ausbildung Bearbeiten Christoph Wilhelm wurde durch zwei Hofmeister erzogen besuchte von 1745 bis 1747 das Karolineum in Braunschweig und studierte anfangs an der Universitat Gottingen und spater an der Universitat Marburg Nach seinem Studium war er fur kurze Zeit als Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar tatig Werdegang Bearbeiten 1752 erfolgte seine Ernennung zum Kammerjunker durch Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt Bevor er jedoch seinen Dienst antrat unternahm er eine langere Reise an verschiedene deutsche Furstenhofe die er in Regensburg abschloss Nach einem langeren Aufenthalt am Wiener Hof unternahm er eine zweite Reise nach Venedig Rom Neapel Florenz Genua und Mailand Von dort reiste er nach Paris weiter wo er dem franzosischen Konig Ludwig XV vorgestellt wurde und reiste anschliessend uber Brussel und Haag nach London weiter Nach Beendigung dieser Reisen nahm er im April 1755 seinen Dienst als Kammerjunker auf allerdings fuhlte er sich in dieser Aufgabe unterfordert und sah sich nach einer anderen Beschaftigung um Bei seinem Onkel Karl Philipp Diede zum Furstenstein 1695 1769 in Hannover lernte er den danischen Gesandten Graf von Rantzau kennen der ihm eine Kammerherrnstelle in Kopenhagen in Aussicht stellte Seinem Abschiedsgesuch vom 27 Februar 1759 wurde stattgegeben und er trat am 9 April 1760 sein neues Amt in Kopenhagen an Konig Friedrich V von Danemark und Norwegen ubergab ihm eigenhandig die Kammerherrnschlussel Mit seiner neuen Stellung war der militarische Rang eines Generalmajors verbunden sowie die Erlaubnis an der koniglichen Tafel speisen zu durfen Am 6 Mai 1763 wurde er zum Gesandten in Preussen ernannt und nach Berlin an den Hof Friedrich des Grossen entsandt 5 Drei Jahre spater wurde er nach London entsandt beim Abschiedsbesuch bei Friedrich dem Grossen versicherte ihm dieser dass er ihn nur ungern gehen lasse und beschenkte ihn mit einem Tafelservice aus seiner Porzellanfabrik Am 1 Juli 1766 trat Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein seine Stellung als Gesandter am englischen Hof in London an 1772 kam es in Danemark nach der Festnahme des faktischen Regenten Johann Friedrich Struensee zu einem politischen Umsturz der auch aussenpolitische Auswirkungen hatte Wilhelm Christoph befand sich zu diesem Zeitpunkt nach der gerade erfolgten Vermahlung gemeinsam mit seiner Ehefrau auf der Ruckreise nach London und traf dort am 4 Marz 1772 ein Die neue politische Situation fuhrte zu einem angespannten Verhaltnis zwischen Danemark und Grossbritannien konnte jedoch zur Zufriedenheit beider Hofe beigelegt werden Wahrend eines Urlaubsaufenthaltes erhielt er im August 1774 seine Ruckberufung nach Kopenhagen weil sich die Beziehungen zu England erneut verschlechtert hatten Er wurde darauf als Vermittler nach London entsandt und hierzu zum Geheimrat ernannt kurz zuvor hatte er die danische Staatsburgerschaft erworben weil kein Fremder in danische Dienste genommen werden durfte Aufgrund der Unzufriedenheit Kopenhagens mit seinen Vermittlungsbemuhungen erhielt er kurz darauf seinen Abschied Er wahlte Schloss Ziegenberg bei Butzbach das seit 1557 im Besitz der Familie war als standigen Wohnsitz und liess die mittelalterliche Burg zum Schloss im Stile des fruhen Klassizismus ausbauen er liess sich von Johann Wolfgang von Goethe beraten wie sein Schlosspark im Sinne der Verschmelzung von Kunst und Natur zu gestalten sei so wurden Baumgruppen Alleen steinerne Ruhebanke Wasserspiele und Monumente nach kunstlerischen Gesichtspunkten angelegt Daneben hielt er sich auch zu langeren Aufenthalten in Madelungen auf von hier aus unterhielt er Kontakte zum Kanzler Johann Ludwig von Mauchenheim gen Bechtolsheim 1739 1806 in Eisenach bei dem er verschiedentlich zu Gast war Sein Vater hatte die Speteschen Lehenguter in Frielingen erworben mit diesen wurde Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein 1787 belehnt 6 Mit Wirkung vom 1 April 1793 war er Gesandter des Herzogtums Holstein beim Immerwahrenden Reichstag in Regensburg Er war sowohl mit Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller Johann Gottfried Herder als auch mit Christoph Martin Wieland freundschaftlich verbunden Am 27 Oktober 1800 war er mit seiner Ehefrau Johann Wolfgang von Goethe Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller im kleinsten Kreis bei der Herzoginmutter Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbuttel zur Tafel geladen Am 6 August 1804 erfolgte seine Ernennung zum Koniglich Danischen Geheimen Konferenzminister Als er verstarb war er Burgmann bei der Burg Friedberg Erb Lehn und Gerichtsherr zu Madelungen Furstenstein Albungen Hitzelrode Niederhone Niddawitzhausen Wellingerode Frielingen Immichenhain Volkershof bei Immichenhain Ziegenberg Langenhain und Bockstedt Reisen Bearbeiten Vom 3 November 1782 bis 30 August 1784 reiste er mit seiner Ehefrau uber Wien wo er den Kaiser Joseph II traf weiter nach Neapel und war dort mehrmals Gast am Konigshof von Ferdinand I von Sizilien Wahrend eines Aufenthaltes in Rom wurde er auch vom Papst Pius VI empfangen Er reiste auch mehrmals nach Paris und wurde dort 1789 von der Franzosischen Revolution uberrascht Am 9 Oktober 1790 nahm er an der Kronung Kaiser Leopolds II in Frankfurt am Main teil Auszeichnungen BearbeitenRitter des Koniglich Danischen Elefantenordens Ritter des Danebrogordens Kommandeur des Kaiserlichen St Josephorden Literatur Auswahl BearbeitenWilhelm Christoph Diede zum Furstenstein In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte und Altertumskunde 35 Band Jena 1940 S 192 f Einzelnachweise Bearbeiten Heidelberger Geschichtsverein Abgerufen am 2 September 2019 Frhr v Low sche Stiftung Johanniterorden abgerufen am 2 September 2019 Heraldik Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang Dokumentation und Datenbank Abgerufen am 2 September 2019 Schloss Ziegenberg Langenhain in Hessen Deutschland auf Mobile Geschichte Abgerufen am 2 September 2019 Helden Staats und Lebens Geschichte Achter Theil welcher die Geschichte vom Marz 1763 bis zum October des 1765ten Jahres enthalt 1766 S 42 google de abgerufen am 2 September 2019 GEDBAS Hermann DEDONIS Abgerufen am 2 September 2019 Normdaten Person GND 11852528X lobid OGND AKS VIAF 57406097 Wikipedia Personensuche Burggrafschaft Friedberg PersonendatenNAME Diede zum Furstenstein Wilhelm ChristophALTERNATIVNAMEN Diede zum Furstenstein Wilhelm Chistoph von Zum Furstenstein Wilhelm Christoph Diede Furstenstein Wilhelm Christoph Diede zum Diede ZumFurstenstein Wilhelm Christoph ZumFurstenstein Wilhelm Christoph Diede Diede zum Furstenstein Wilhelm C vonKURZBESCHREIBUNG danischer Diplomat und BurggrafGEBURTSDATUM 31 Januar 1732GEBURTSORT MadelungenSTERBEDATUM 1 Dezember 1807STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Christoph Diede zum Furstenstein amp oldid 228172974