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Konrad Kurt Diede oder auch Diede zum Furstenstein 1565 war Kammerer Geheimer Rat und zuletzt Hofmarschall des hessischen Landgrafen Philipp I und zeitweise auch Beisitzer am Hofgericht Er war der Stammvater aller spateren Diede zum Furstenstein Inhaltsverzeichnis 1 Landgraflicher Ministeriale 2 Besitzerwerb 2 1 Immichenhain 2 2 Ziegenberg 2 3 Alaungewinnung in Oberkaufungen 3 Stammvater des Geschlechts 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 LiteraturLandgraflicher Ministeriale BearbeitenKonrad Diede war ein Spross des nordhessischen Ministerialengeschlechts der Diede das ab 1436 mit der Burg Furstenstein bei Albungen an der Werra belehnt war und dessen Mitglieder sich dann ab 1479 immer haufiger Diede zum Furstenstein nannten Sein Vater Ernst ist im Jahre 1515 als hessischer Amtmann des Stifts Hersfeld bekundet Konrad diente dem Erbprinzen Philipp schon als junger Edelknabe bei Hof wurde mit ihm erzogen und blieb sein gesamtes Leben lang in unmittelbarer Nahe seines Landesherrn Er wurde einer der engsten Vertrauten des Landgrafen Philipp und auch dessen Sohns Wilhelm IV Im Jahre 1537 war er einer der von Philipp erwahlten Taufpaten seines Sohnes Ludwig 1549 war Konrad Diede einer der drei Gesandten mit Hermann von Hundelshausen und Heinrich Lersner des Landgrafen Wilhelm IV die dieser in der Sache der Freilassung seines Vaters Philipp I zu den sachsischen Fursten schickte 1 und 1552 war er einer der vier hessischen Gesandten mit Adam Trott Eberhard Ebert von Bruch und Anton von Wersabe die Landgraf Philipp nach dem Ende seiner Gefangenschaft nach Hessen zuruckbegleiteten 2 Zuletzt war er Landgraf Philipps Hofmarschall 3 sowie einer der Vormunder der bei des Landgrafen Tod noch minderjahrigen Kinder Philipps und dessen Zweitfrau Margarethe von der Saale Besitzerwerb BearbeitenIhm verdankte sein Geschlecht betrachtlichen Besitzzuwachs insbesondere die Guterkomplexe Immichenhain und Ziegenberg Immichenhain Bearbeiten 1538 belehnte Landgraf Philipp ihn mit der Halfte des ehemaligen mit der Einfuhrung der Reformation in Hessen aufgehobenen Klosterguts Immichenhain im heutigen Schwalm Eder Kreis samt Zubehor d h den Hofen Volkershof und Niederberf heute Berfhof und Berfmuhle bei Hattendorf Die andere Halfte diente zur Finanzierung von Hof und Landesverwaltung und Pfarreikosten Dieses Lehen wurde am 17 August 1544 erneuert und erweitert es umfasste nun das Klostergut samt Bauhof das Dorf Immichenhain mit dem dortigen Weinzapf den Volkershof sowie Einkunfte zu Leimbach 4 Neukirchen Riebelsdorf Holzburg und dem Zehnten zu Niederberf Zwar sollte dieses Lehen fur 4000 Gulden zu losen stehen blieb aber bis zu ihrem Erloschen im Jahre 1807 im Besitz der Familie und war zeitweilig der Mittelpunkt der Diedeschen Verwaltung In der ehemaligen Klosterkirche der heutigen evangelischen Pfarrkirche von Immichenhain befinden sich funf Epitaphien der Diede zum Furstenstein 5 1540 belehnte Landgraf Philipp Konrad Diede zusatzlich mit ehemals haina ischen Einkunften zu Holzburg 6 Ziegenberg Bearbeiten Konrad Diede war seit 1540 verheiratet mit Ottilia einer Erbtochter des bereits 1529 verstorbenen Jost von Drachsdorf auch Draxdorf oder Traxdorf dem landgraflich hessischen Amtmann zu Eppstein dann Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen 1514 19 schliesslich hessischen Hofmeister und Rat Nach dem Tod von Anton von Drachsdorf dem letzten der Sohne des Jost von Drachsdorf erwarb Diede im Jahre 1557 teils als Erbteil seiner Gemahlin teils durch Zahlung von 4000 Reichstalern an seine Schwager Philipp und Marsilius von Reifenberg den alleinigen Besitz an der Burg Ziegenberg in der Wetterau und deren Zubehor d h Tal Ziegenberg mit dem Muhlenbann und sonstigen Zubehorungen ferner Gefalle zu Wernborn Pfaffenwiesbach Langenhain und Fauerbach 7 8 Seine Nachkommen nannten sich daher Erb Gerichtsherren zu Furstenstein Ziegenberg Immichenhain Wellingerode usw Hans Eitel Diede zum Furstenstein von 1745 bis 1748 Burggraf der Burg Friedberg liess die mittelalterliche Burg um 1747 in ein Barockschloss umbauen Alaungewinnung in Oberkaufungen Bearbeiten Konrad Diede war einer der zwolf Gewerke die auf Betreiben des Landgrafen Philipp eine Gewerkschaft zum Abbau und Sieden von Alaun grundeten und am 27 Januar 1555 den Freibrief zur Errichtung eines Alaunwerks in Oberkaufungen erhielten Neben Konrad Diede waren auch Anton von Wersabe Christoph Hulsing Eberhard Ebert von Bruch und Johann Homberg unter den Gewerken Das Werk befand sich wahrscheinlich sudlich der Stiftskirche am Dautenbach auch Allunzebach Es wurde wegen Uneinigkeit unter den Gewerken bereits 1559 verpachtet Um 1700 waren vier Personen im Stollen zwei zur Bereitung der Lauge und zum Auffullen der Halden und zwei in den Siedehutten beschaftigt Der Betrieb wurde 1714 eingestellt Ob es am Holzmangel zur Verfeuerung lag ob das Vorkommen erschopft war oder ob es an der Konkurrenz des nahen Alaunwerks Freudenthal lag ist nicht ganz eindeutig 9 Stammvater des Geschlechts BearbeitenDa wenige Jahre nach seinem Tode die altere Linie der Diede mit Balthasar Balzer Diede zum Furstenstein auf Wellingerode 1576 dem Bruder seines Vaters erlosch und da aus der Ehe seines Bruders Philipp mit Balthasar Diedes Tochter Margarethe keine Kinder hervorgingen wurde Konrad Diede zum Stammvater aller spateren Diede zum Furstenstein Mit grosser Sorgfalt trafen Balthasar Diede und seine Verwandten bereits ab 1557 Vorkehrungen zum Ubergang der Lehnsguter ihrer alteren Linie auf die jungere Linie Konrads diese Vorkehrungen fanden dann mit dem Vertrag zwischen Maria von Herda und den Erben des Konrad Diede 1577 und seiner Ausfuhrung 1579 ihren Abschluss Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Vierter Band Akademieverlag Berlin 1992 ISBN 3 05 000748 6 S 543 545 Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Band 72 Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Sechster Band Akademieverlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004166 8 S 358 Johannes Herrman Hrsg Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfursten Moritz von Sachsen Sechster Band Akademieverlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004166 8 S 337 Leimbach Ober Mittel Nieder Schwalm Eder Kreis Abschnitt Besitz Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 April 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS N D Diede zum Furstenstein 1565 Immichenhain Grabdenkmaler in Hessen bis 1650 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 15 Juni 2012 Holzburg Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wikisource Topographia Hassiae Ziegenberg Ein schon seit der Belehnung an Jost von Drachsdorf bestehendes landgrafliches Einloserecht wurde nie verwirklicht Das Alaun und Kohlenbergwerk Freudenthal Alte Hutte um 1700 bis 1828 1926 und das Alaun und Kohlenbergwerk Mittelthal Neue Hutte 1751 bis 1924 auf uni kassel deLiteratur BearbeitenAllgemeine Enzyklopadie der Wissenschaften und Kunste Brockhaus Leipzig 1837 S 167 168 Normdaten Person GND 1102140856 lobid OGND AKS VIAF 15146522311832391091 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Diede KonradALTERNATIVNAMEN Diede zum Furstenstein Konrad Diede Kurt Diede zum Furstenstein KurtKURZBESCHREIBUNG hessischer MinisterialeGEBURTSDATUM 16 JahrhundertSTERBEDATUM 1565 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Diede amp oldid 223839535