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Der Zweite Markgrafenkrieg auch Markgraflerkrieg oder Bundesstandischer Krieg genannt war ein Krieg im Heiligen Romischen Reich von 1552 bis 1554 Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg Kulmbach bekampfte vor allem die katholischen Hochstifte und bemuhte sich um eine Vormachtstellung in Franken Schliesslich wurde er von einem Bundnis zahlreicher Fursten geschlagen Zweiter Markgrafenkrieg Datum 1552 bis 1554Ort Heiliges Romisches ReichAusgang Niederlage des Furstentums Brandenburg KulmbachKonfliktparteienBrandenburg Kulmbach Reichsstadt Nurnberg Hochstift Bamberg Reichsstadt Schweinfurt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 2 1 Krieg gegen die frankischen Nachbarn 2 2 Zuge gegen die Furstbistumer 2 3 Niederlage 3 Rezeption 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDer Erste Markgrafenkrieg 1449 1450 den Albrecht Achilles vor allem gegen seine Nachbarn darunter die Reichsstadt Nurnberg gefuhrt hatte stand nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Zweiten Markgrafenkrieg Gemeinsam war ihnen der Versuch der Markgrafen ihren Einfluss in Franken auszuweiten und Anspruche gegenuber dem regionalen Konkurrenten Nurnberg geltend zu machen Der Zweite Markgrafenkrieg entwickelte sich unmittelbar aus dem Furstenaufstand heraus Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg Kulmbach Absichten waren neben der Bekampfung des Katholizismus die durch Plunderung und Brandschatzung der Hochstifte auch lukrativ war die Vergrosserung seines Einflussbereiches in Franken Er hegte die Vorstellung eines Herzogtums Franken unter der Herrschaft der Hohenzollern Kriegsverlauf BearbeitenKrieg gegen die frankischen Nachbarn Bearbeiten Die Kampfhandlungen richteten sich zunachst gegen seine unmittelbaren Nachbarn Er belagerte erfolglos die Reichsstadt Nurnberg die sich durch entsprechende Befestigungsmassnahmen gerustet hatte Er verwustete daher die Landgebiete der Reichsstadt Nurnberg erheblich Zahlreiche Ortschaften und Herrensitze wurden geplundert gebrandschatzt oder zerstort Die Stadte mit ihren Pflegeamtern Lauf und Altdorf waren besonders betroffen Die Orte Feucht Ochenbruck und der Wallfahrtsort Affalterbach wurden zerstort Albrecht blieb auch gegenuber politischen Interventionen z B aus Sachsen und Hessen von Nurnberg abzulassen unbeugsam Nurnberg verpflichtete er zu hohen Zahlungen Er nahm die bischofliche Festung Forchheim ein besetzte Forchheim und bedrohte die Bischofsstadt Bamberg Der Bischof musste sich am 19 Mai 1552 dem Angreifer geschlagen geben Schliesslich gelang es ihm die Reichsstadt Schweinfurt zu besetzen sie blieb bis zum Ende des Krieges ein wichtiger Stutzpunkt fur ihn Die Hochstifte Wurzburg unter Melchior Zobel von Giebelstadt und Bamberg unter Weigand von Redwitz zwang er zu hohen Zahlungen und notigte sie erheblichen Landbesitz an ihn abzutreten 1 Kaiser Karl V erkannte aber diese Vertrage nicht an und setzte Albrecht in die Acht Als er aber bei der Belagerung der Festung Metz auf den Beistand der Truppen von Albrecht Alcibiades angewiesen war bestatigte er seine Anspruche Die Zusagen des bedrangten Kaisers blieben jedoch nicht von Dauer Zuge gegen die Furstbistumer Bearbeiten Beim Furstenaufstand von 1552 machte sich der Markgraf daran dem franzosischen Heer entgegenzuziehen um sich diesem gegen den Kaiser anzuschliessen Auf dem Wege befehdete er im Sommer 1552 die rheinischen Bischofe Sebastian von Heusenstamm von Mainz und Johann V von Isenburg von Trier Betroffen waren unter anderem Speyer siehe auch Geschichte der Stadt Speyer Worms Mainz Oppenheim Metz Verdun und Frankfurt Vom Speyerer Bischof Philipp von Flersheim verlangte er eine Brandschatzung von 150 000 Gulden und zerstorte als ihm diese verweigert wurde die Madenburg und das Hambacher Schloss dessen Ruine 1832 zum deutschen Freiheitssymbol werden sollte Der Passauer Vertrag der das Ziel des Furstenaufstandes war entzog Albrecht seine protestantischen Mitstreiter und brachte seine errungene Position gegenuber seinen frankischen Nachbarn ins Wanken er setzte daher seinen Kriegszug fort Niederlage Bearbeiten nbsp Zeitgenossischer Plan der Schlachtaufstellung bei Sievershausen markgrafliche Truppen in Blau nbsp Holzschnitt von Hans Glaser zur Belagerung Hofs auf der Ruckseite eines Notgeld Scheines von 1920 nbsp Hohenlandsberg vor der Zerstorung nbsp Belagerung der Plassenburg zeitgenossischer Holzschnitt von Hans GlaserAlbrecht Alcibiades der sich mehr in kriegerischen Auseinandersetzungen zu messen verstand als in diplomatischen Verhandlungen hatte inzwischen viele Fursten gegen sich aufgebracht Seine Nachbarn hatten sich zum Frankischen Bund zusammengeschlossen und ein zunachst vermittelnder Kreis von Fursten der Heidelberger Bund schloss sich schliesslich mit den frankischen Gegnern Albrechts zusammen Langst hatte der Krieg sein Stammland erreicht Truppen aus Nurnberg Wurzburg und Bamberg hatten Teile ihres Besitzes zuruckerobert Dem Anfuhrer der Nurnberger Truppen Haug von Parsberg gelang die Eroberung gegnerischer Burgen bevor er sich an der Belagerung Kulmbachs beteiligte Truppen aus Braunschweig und Sachsen trafen vor Schweinfurt ein Albrecht war dagegen ins Braunschweigische aufgebrochen und hatte in Niedersachsen neue Truppen ausgehoben Am 9 Juli 1553 besiegte ihn das bundesstandische Heer in der fur beide Seiten verlustreichen Schlacht bei Sievershausen Es wurde angefuhrt von Moritz von Sachsen der in der Schlacht todlich verwundet wurde und Herzog Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel der zwei seiner Sohne verlor Der Weg in Albrechts Stammland stand damit offen Truppen aus Braunschweig Bohmen unter Konig Ferdinand Bamberg Nurnberg Wurzburg und anderen Teilen des Reiches verheerten die Region Bayreuth und Hof gingen in Flammen auf Auch die Burgen des markgraflichen Stammlandes waren umkampft Kulm Berneck Stein Creussen Boheimstein Zwernitz Streitberg und Hohenlandsberg wurden teils erheblich zerstort auch Boheimstein ist seitdem Ruine Albrechts Residenzstadt Kulmbach wurde am 26 November 1553 dem Konraditag vollig zerstort Die Plassenburg unter Joachim von Zedtwitz Residenz und Landesfestung der frankischen Hohenzollern wurde bis Juni 1554 belagert siehe Belagerung von Kulmbach und der Plassenburg Heinrich IV von Plauen zahlte zu den Anfuhrern der Belagerer von Hof und Kulmbach Uber Albrecht der sich in Schweinfurt aufhielt wurde die Reichsacht verhangt In der Schlacht von Schwarzach im Juni 1554 erlitt Albrecht eine Niederlage und musste im Juli 1554 die Festung Plassenburg den bundesstandischen Truppen ubergeben die sie zerstorten Er floh zu seiner Schwester an den Hof des badischen Markgrafen Karl II wo er nach wenigen Jahren in noch jungem Alter starb Nachdem das Markgraftum in einer Ubergangsphase von kaiserlichen Sequestern darunter der bohmische Lehenskanzler Graf von Schlick verwaltet worden war kam es 1557 an Georg Friedrich den Markgrafen von Brandenburg Ansbach Rezeption BearbeitenIm Deutschen Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg befindet sich das grosste Diorama der Welt Es stellt mit 19 500 Figuren die Schlacht und Zerstorung Kulmbachs von 1553 dar Literatur BearbeitenJohann Heilmann Kriegsgeschichte von Bayern Franken Pfalz und Schwaben von 1506 bis 1651 Band 1 Munchen 1868 S 116 147 Kurt Stierstorfer Die Belagerung Hofs 1553 Hof 2003 ISBN 3 928626 43 4 Bayreuther Markgrafen Buchlein Bayreuth 1910 S 31 34 PDF Download Einzelnachweise Bearbeiten Weber Andreas Otto Die Frankischen Hohenzollern und der Augsburger Religionsfriede In Wust Wolfgang et al Der Augsburger Religionsfrieden 1555 Augsburg 2005 S 319 Weblinks BearbeitenMarkgraflerkrieg bei historicum net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweiter Markgrafenkrieg amp oldid 233674470