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Georg Friedrich I der Altere 5 April 1539 in Ansbach 26 April oder 25 Apriljul 5 Mai 1603greg ebenda war von 1543 bis 1603 Markgraf des Furstentums Brandenburg Ansbach und Herzog von Jagerndorf von 1557 bis 1603 Markgraf des Furstentums Brandenburg Kulmbach und von 1577 bis 1603 Administrator des Herzogtums Preussen Gemalde Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg Ansbach Bayreuth um 1564 von Lucas Cranach der Jungere im Jagdschloss GrunewaldMarkgraf Georg Friedrich I Elisabeth von Brandenburg Kustrin erste Frau Georg Friedrichs I Georg Friedrich und Prinzessin Sophie von Braunschweig Luneburg zweite Frau Georg Friedrichs I Medaille von Tobias Wolff 1579 Hochgrab Georg Friedrichs I im Kloster Heilsbronn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Ubernahme eines umfangreichen Erbes 1 3 Verwaltungsgeschick 1 4 Politik im Herzogtum Jagerndorf 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Georg Friedrich war der einzige Sohn des Ansbacher Markgrafen Georg siehe Stammliste der Hohenzollern und dessen dritter Frau Aemilia von Sachsen 1516 1591 Tochter Heinrichs des Frommen Nach dem fruhen Tod des Vaters im Jahre 1543 ubernahm die Mutter die Erziehung des funfjahrigen Georg Friedrich Obervormunder waren die Kurfursten von Brandenburg und Sachsen sowie Landgraf Philipp von Hessen Testamentarisch hatte Georg der Fromme verfugt dass das Furstentum Brandenburg Ansbach und die schlesischen Herzogtumer durch den Kaiserlichen Landrichter zu Nurnberg und Landvogt von Ansbach Friedrich von Knobelsdorff als Statthalter und Regent vormundschaftlich Untervormund verwaltet werden sollten Dies wurde auf dem Reichstag von Speyer am 13 Mai 1544 durch Kaiser Karl V bestatigt nachdem Albrecht Alcibiades das Testament in diesem Punkt angefochten hatte 1558 heiratete Georg Friedrich in erster Ehe Elisabeth von Brandenburg Kustrin 1540 1578 die 1578 auf einer Fahrt nach Ostpreussen starb Ein Jahr spater vermahlte er sich mit Sophie von Braunschweig Luneburg 1563 1639 Tochter Wilhelms von Braunschweig Luneburg In den Jahren 1590 bis 1594 fuhrte Georg Friedrichs Schwager Pfalzgraf Karl von Birkenfeld fur ihn die Regierungsgeschafte da er schweren Leibes gewesen 1 Als Georg Friedrich im Jahre 1603 ohne mannliche Nachkommen starb erlosch mit ihm der Ansbach Jagerndorfer Zweig der Linie der frankischen Hohenzollern Die Nachfolge in seinen Furstentumern hatte er bereits 1598 im Geraer Hausvertrag geregelt Georg Friedrich wurde im Kloster Heilsbronn der Grablege der frankischen Hohenzollern bestattet Ubernahme eines umfangreichen Erbes Bearbeiten Als Folge des Zweiten Markgrafenkrieges zog Konig Ferdinand I die Besitzungen des Markgrafen Albrecht Alcibiades ein 1556 konnte Georg Friedrich neben dem Furstentum Ansbach auch sein Erbe in den schlesischen Besitzungen Jagerndorf Beuthen und Oderberg antreten Oppeln und Ratibor waren durch die Intervention Ferdinands I fur die Hohenzollern verloren und verhinderten nachhaltig die Bildung eines grosseren geschlossenen Besitzes Nach dem Tode von Albrecht Alcibiades erbte Georg Friedrich 1557 auch das Markgrafentum Kulmbach Als der preussische Herzog Albrecht Friedrich zunehmend in Depressionen verfiel ubernahm Georg Friedrich 1577 als dessen nachster Verwandter die Munt Vormundschaft obwohl die preussischen Stande dagegen protestierten 1578 wurde er vom polnischen Konig Stephan Bathory dem Lehnsherrn Preussens mit dem Herzogtum belehnt Georg Friedrich unterzeichnete die Konkordienformel der lutherischen Kirche von 1577 und das Konkordienbuch von 1580 2 Das Wappen Georg Friedrichs enthalt Elemente fur tatsachliche Besitzungen sowie seine Anspruche Die Wappenbilder stehen fur Brandenburg Nurnberg Stettin Pommern Kaschuben Wenden Rugen Preussen Schlesien und Jagerndorf Das Wappen beinhaltet weiterhin ein Regalienschild und das Stammwappen der Hohenzollern Der Geraer Hausvertrag blieb nachhaltig bestimmend und richtungsweisend fur die Familienpolitik der Hohenzollern Der Konflikt mit den Habsburgern um das Herzogtum Jagerndorf bot einen Anlass zum Ersten Schlesischen Krieg Verwaltungsgeschick Bearbeiten Georg Friedrich bewies ein aussergewohnliches Talent fur Verwaltungsorganisation und fur die Hebung und Ordnung des Finanzwesens In seiner Heimat Franken hat er die Verwaltung grundlegend umgestaltet So konnte er das nach dem Bundesstandischen Krieg verwustete Kulmbacher Land zu neuer Blute fuhren und das Militarwesen und die Finanzen grundlegend verbessern Reparationszahlungen erlaubten ihm den Wiederaufbau der Plassenburg unter Caspar Vischer und des zerstorten Kulmbachs darunter auch die Burgguter der Stadt Er strafte auch Ritter wie Georg Wolf von Kotzau die im Markgrafenkrieg die Gegner unterstutzt hatten ab Der Protestantischen Kirche des Landes gab er eine Konsistorialverfassung Die von ihm gegrundete Schola Culmbachiana in Kulmbach wurde spater nach ihm Markgraf Georg Friedrich Gymnasium benannt die Staatliche Realschule in Heilsbronn tragt den Namen Markgraf Georg Friedrich Realschule Preussen fuhrte er nach ahnlichem Muster und konnte gestutzt auf ein gutes Einvernehmen mit Stephan Bathory die Herrschaft uber das Land wieder befestigen und Recht und Ordnung verbessern Zahlreiche frankische Beamte wurden nach Preussen geschickt die Verwaltung Finanzwesen und Steuern nach frankischem Vorbild umgestalteten Politik im Herzogtum Jagerndorf Bearbeiten Da sich Georg Friedrich spater vor allem in Ansbach aufhielt liess er Jagerndorf durch eine von ihm bestimmte Jagerndorfsche Regierung verwalten Ein konflikttrachtiges Thema welches sich uber Jahrzehnte hinstreckte war in der Rechtsprechung begrundet Auf der einen Seite waren die Stande insbesondere der Landadel der seine Anspruche gegenuber Bauern und Burger mit dem mahrischen Landrecht in bohmischer Sprache behauptete Auf der anderen Seite stand das sachsische bzw kaiserliche Recht in deutscher Sprache welches in den Streitfragen im Sinne des Markgrafen den Landadel eher beschrankte Es gelang Georg Friedrich faktisch uber 15 Jahre lang durch die Nichtbesetzung der Stelle des Landrichters das mahrische Landrecht auszuschalten 1561 liess er drei Gutachten uber das Landrecht anfertigen die seine Haltung untermauerten Der benachbarte Herzog Georg von Liegnitz Brieg wurde vom Markgrafen mit der Umsetzung beauftragt Im Zuge des weiteren Konfliktes wurde auch demonstrativ die bohmische und deutsche Sprache mundlich wie schriftlich verwendet um das eigene Rechtsverstandnis zu behaupten Vor allem die Stadt Leobschutz versuchte aus diesem Konflikt Sonderregelungen fur sich abzuleiten Schliesslich setzte sich der Kaiser Maximillian II aus dem Feldlager bei Raab am 5 Oktober 1566 als Schlichter ein und sorgte fur die Wiederaufnahme der Rechtsprechung nach mahrischer Tradition Vorschriften die Amtssprache betreffend wurden gelockert Durch eine spatere Nachbesserung durch Georg Friedrich wurden soziale Missstande beseitigt was wiederum die Rechte des Landadels beschnitt Explizit ging es um Erbteile die der Landadel gegenuber seinen Untergebenen an sich ziehen konnte und um die Verteilung von Prozesskosten Die Zeit Georg Friedrichs als Herzog der schlesischen Besitzungen kann als finanziell solide friedlich und im Gegensatz zu benachbarten Regionen auch frei von grosseren religiosen Konflikten beschrieben werden Literatur BearbeitenGottlieb Biermann Geschichte der Herzogthumer Troppau und Jagerndorf Teschen 1874 S 321 343 Friedrich W Gravenhorst Hrsg Markgraf Georg Friedrich 1557 1603 Der Staatsmann Der Erneuerer des zerstorten Kulmbach Kulmbach 1966 Siegfried Hanle Georg Friedrich Markgraf von Brandenburg Ansbach In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 614 619 Johann Wilhelm Holle Georg Friedrich Markgraf von Ansbach und Bayreuth 1557 1603 In Archiv fur Geschichte von Oberfranken Band 7 Heft 1 1857 S 1 28 Bayreuth Waldemar Kampf Georg Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 205 f Digitalisat Daniel Burger Markgraf Georg Friedrich d A von Brandenburg als Bauherr In Arx 25 2003 Heft 2 S 21 26 Teil 2 Arx 26 2004 Heft 2 S 3 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Georg Friedrich Markgraf von Brandenburg Ansbach Quellen und Volltexte nbsp Commons Georg Friedrich I Sammlung von Bildern Literatur von und uber Georg Friedrich I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Georg Friedrich I in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Georg Friedrich I im VD 17 Geschichte des MGF Website des Markgraf Georg Friedrich Gymnasiums Das Markgrafenbuchlein Heinrich von Mosch Markgraf Georg Friedrich v Brandenburg Ansbach 1539 1603 PDF 1 4 MB In Frankenland online Zeitschrift fur frankische Landeskunde und Kulturpflege 1989 S 62 68 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Rodewald Das Birkenfelder Schloss 1584 1717 Leben und Treiben an einer kleinen Furstenresidenz 1927 Books on Demand Norderstedt 2016 S 20 Vgl BSLK S 15 und S 763 VorgangerAmtNachfolgerGeorgMarkgraf von Brandenburg Ansbach 1543 1603Joachim ErnstGeorgHerzog von Jagerndorf 1543 1603Joachim FriedrichAlbrecht AlcibiadesMarkgraf von Brandenburg Kulmbach 1557 1603ChristianAlbrecht FriedrichHerzog in Preussen 1577 1603Joachim FriedrichNormdaten Person GND 118958410 lobid OGND AKS LCCN no95020795 VIAF 9427956 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg Friedrich I KURZBESCHREIBUNG Markgraf von Brandenburg Ansbach und Brandenburg Kulmbach sowie Kurator und Herzog im Herzogtum Preussen und JagerndorfGEBURTSDATUM 5 April 1539GEBURTSORT AnsbachSTERBEDATUM 5 Mai 1603STERBEORT Ansbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich I Brandenburg Ansbach Kulmbach amp oldid 238057379