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Georg II von Brieg auch Georg II der Schwarze 18 Juli 1523 7 Mai 1586 in Brieg entstammte dem Liegnitzer Zweig der Schlesischen Piasten Von 1537 bis 1586 war er Herzog von Brieg und Wohlau von 1552 bis 1557 Verweser des Herzogtums Liegnitz Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenSeine Eltern waren Herzog Friedrich II von Liegnitz und Sophie 1537 Tochter des Markgrafen Friedrich II Am 15 Februar 1545 heiratete er in Berlin Barbara Markgrafin von Brandenburg 1595 Tochter des Kurfursten Joachim II von Brandenburg und der Magdalena von Sachsen Der Ehe entstammten die Kinder Barbara 1548 1565 Joachim Friedrich 1550 1602 Johann Georg 1552 1592 Sophia 1556 1594 Magdalena 1560 1562 Elisabeth Magdalena 1562 1630 verheiratet mit Karl II von MunsterbergLeben BearbeitenGeorgs Vater und der Brandenburger Kurfurst Joachim II vereinbarten am 19 Oktober 1537 eine Doppelhochzeit zwischen Georg und Joachims Tochter Barbara einerseits sowie dem Kurprinzen Johann Georg und Friedrichs II Tochter Sophie andererseits Zugleich vereinbarten sie eine Erbverbruderung wonach beim Aussterben der Liegnitzer Piasten die Hohenzollern an deren samtliche Besitzungen und im umgekehrten Fall die in Schlesien und der Lausitz gelegenen Besitzungen der Hohenzollern an die Liegnitzer Piasten gelangen sollten Georg uber dessen Jugendjahre wenig bekannt ist wurde nach dem Tod seines Vaters 1547 Erbe der Liegnitzer Teilfurstentumer Brieg und Wohlau wahrend seinem alteren Bruder Friedrich das Herzogtum Liegnitz zufiel Erst nach dem Verzicht auf die von seinem Vater 1537 geschlossene Erbverbruderung mit Brandenburg wurde Georg am 7 Marz 1549 von Konig Ferdinand I mit Brieg Wohlau belehnt Wegen der Misswirtschaft seines alteren Bruders Friedrich amtierte Georg von 1552 bis 1557 als Verweser des Herzogtums Liegnitz Obwohl Georg die standischen und protestantischen Belange gegenuber den regierenden katholischen Habsburgern vertrat und als Wortfuhrer der schlesischen Protestanten galt stand er zu den Habsburgern in einem ausserlich guten Verhaltnis Es gelang ihm den Protestantismus in seinem Land zu festigen und die von seinem Vater begonnenen Reformen fortzusetzen Gegen ein Darlehen von 14 000 Taler raumte ihm Konig Ferdinand die Verfugung uber die in Georgs Herzogtum liegenden Guter des aufgehobenen Strehlener Klarenkloster ein 1551 wurde Georg in die Kommission berufen die fur den Schutz der Geistlichkeit sorgen sollte Zu einem Konflikt zwischen Georg und dem Konig kam es 1561 wahrend der Leubuser Abtsvakanz als Georg seine Patronatsrechte als Landesfurst einfordern wollte Auch fur seinen Plan ein eigenes Salzsiedewerk zu betreiben konnte Georg nicht die Zustimmung des Konigs erreichen Zoll und wirtschaftspolitische Massnahmen fuhrten zu Streitigkeiten die zumeist zu Gunsten des Konigs beigelegt wurden Zu Auseinandersetzungen kam es auch mit Klostern und Stiften um deren Besitzrechte und die Steuerpflicht Im Turkenfeldzug von 1566 beteiligte sich Georg als Fuhrer der Hilfstruppen aus Schlesien und der Lausitz 1573 erliess Georg das Strehlener Dekret dem 1574 das Heidersdorfer Bekenntnis der Brieger Geistlichkeit folgte Mit beiden sollten die innerprotestantischen Streitigkeiten innerhalb des Brieger Klerus beigelegt werden 1574 wirkte Georg als kaiserlicher Kommissar bei der Wahl des Breslauer Bischofs Martin von Gerstmann zu dem er ein freundschaftliches Verhaltnis unterhielt Zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung erliess Georg 1577 eine Landespolizeiordnung Der benachbarte Markgraf und Herzog von Jagerndorf Georg Friedrich aus dem Hause Hohenzollern der sich uberwiegend in Ansbach aufhielt vertraute Georg II die Umsetzung der Auflosung des bohmischen Landrechts in Jagerndorf an Mit dem bohmischen Landrecht setzte sich in den Streitpunkten vor allem der Landadel gegenuber seinen Untergebenen durch und barg auch Konfliktstoff mit dem praktizierten Romischen Recht Grundsatzlich war die von Georg Friedrich eingesetzte Jagerndorfsche Regierung angehalten sich von dem mit dem Markgrafen befreundeten Georg II von Brieg beraten zu lassen wovon sie haufig Gebrauch machte 1 Zum Berliner Hof unterhielt Georg einen guten Kontakt Mit Hilfe seines kurfurstlichen Schwagers Johann Georg gelang ihm 1585 die Bewerbung um die Magdeburger Dompropstei fur seinen Sohn Joachim Friedrich der schon die Brieger Dechantei innehatte Georg residierte in Brieg das wahrend seiner Regierungszeit eine Blutezeit erlebte Das Brieger Schloss baute er unter der Leitung der oberitalienischen Baumeister Jakob Pahr und Bernhard Niuron im Stil der Renaissance um Sie leiteten 1564 1569 auch den Neubau des Brieger Gymnasiums Illustre Gymnasium Bregense das 1581 eroffnet und eine angesehene protestantische Bildungsanstalt wurde Nach dem Brieger Stadtbrand von 1569 veranlasste Georg 1570 1577 den Wiederaufbau des Rathauses 1572 1575 erfolgte der Ausbau der Stadtbefestigungsanlagen Georg der die lateinische Sprache vorzuglich beherrschte galt als Kunstmazen und Sammler von Buchern und Musikalien Ein um 1564 geschaffener Wirkteppich aus dem Brieger Schloss mit den Wappen Georgs und Barbaras befindet sich im Nationalmuseum Breslau Fur das wiederhergestellte Brieger Schlossportal wurden lebensgrosse Steinplastiken von Georg und Barbara geschaffen Georg starb 1586 in Brieg Sein Leichnam wurde in der von ihm zum Mausoleum der Brieger Herzoge umgebauten St Hedwigs Kapelle beigesetzt Sein Herzogtum wurde unter seine Sohne Joachim Friedrich der Brieg erbte und Johann Georg dem Wohlau zufiel geteilt Georgs Witwe Barbara erhielt als Wittum Ohlau Die von Georgs Vater 1537 vereinbarte Erbverbruderung mit den Hohenzollern benutzte der preussische Konig Friedrich II u a als Anlass fur seinen Anspruch auf Schlesien Vermutlich deshalb wurde das von Georg II von Brieg errichtete Schloss im Ersten Schlesischen Krieg zerstort Literatur BearbeitenHistorische Kommission fur Schlesien Hrsg Geschichte Schlesiens Bd 2 Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 6342 3 S 11 16 18 21f 27 28 34f 175 Carl Krebs Georg II der Schwarze Herzog von Brieg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 689 693 Ludwig Petry Georg II der Schwarze In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 209 Digitalisat Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S LVI 55 217 570 sowie Stammtafel auf S 592 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 139 141 148 413 428 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen und Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 173 184 Weblinks BearbeitenGenealogieEinzelnachweise Bearbeiten Gottlieb Biermann Geschichte der Herzogthumer Troppau und Jagerndorf Teschen 1874 S 322 ff Normdaten Person GND 120227029 lobid OGND AKS VIAF 267846480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg II ALTERNATIVNAMEN Georg von Brieg und Wohlau Georg II der Schwarze Jerzy II brzeski polnisch Jiri Brezsko Lehnicky Pobozny tschechisch KURZBESCHREIBUNG Herzog von Liegnitz Brieg und WohlauGEBURTSDATUM 18 Juli 1523STERBEDATUM 7 Mai 1586STERBEORT Schloss Brieg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg II Brieg amp oldid 217205490