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Das Nationalmuseum Breslau polnisch Muzeum Narodowe we Wroclawiu ist ein Museum fur bildende Kunste in der polnischen Stadt Breslau polnisch Wroclaw Es ging aus deutschen Museumsgrundungen des 19 Jahrhunderts und aus polnischen Sammlungsbestanden in Lemberg hervor und zeigt als Schwerpunkt Kunst aus Schlesien und Polen Die Sammlung umfasst etwa 120 000 Objekte vom Mittelalter bis zur Gegenwart darunter Gemalde Zeichnungen Druckgrafik Skulpturen Kunsthandwerk und Fotografien Die Abteilung mit Arbeiten polnischer Kunstler des 20 Jahrhunderts gehort zu den bedeutendsten ihrer Art 1 Das Nationalmuseum Breslau im Stil der Neorenaissance vormals Konigliches Regierungsgebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Deutsche Museen bis 1945 1 2 Von der Nachkriegszeit zum Polnischen Nationalmuseum 2 Die Sammlung 2 1 Kunst aus Schlesien und Polen 2 2 Auslandische Kunstler 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Das ehemalige Gebaude des Schlesischen Museums der Bildenden KunsteDeutsche Museen bis 1945 Bearbeiten Mit der Grundung des Koniglichen Museums fur Kunst und Altertumer begann 1815 die lange Tradition der Kunstmuseen in Breslau In den Raumen des ehemaligen Augustinerklosters heute Universitatsbibliothek Breslau auf der Sandinsel zeigte das Museum zunachst Kunstwerke die durch die Sakularisation aus Kirchen und Klostern in den Besitz des Staates gelangt waren Aus diesem Museum ging 1880 das Schlesische Museum der Bildenden Kunste hervor das in einen von Otto Rathey entworfenen Neubau im Stil des Spatklassizismus zog Das Schlesische Museum fur Kunstgewerbe und Altertumer bezog 1899 eigene Raume im ehemaligen Standehaus Beide Museen bestanden bis 1945 und erlitten wahrend des Zweiten Weltkrieges schwere Schaden an den Gebauden die heute beide nicht mehr existieren Ein Grossteil der Sammlungen beider Museen fiel ebenfalls Kriegseinwirkungen oder Plunderungen nach dem Krieg zum Opfer Von der Nachkriegszeit zum Polnischen Nationalmuseum Bearbeiten nbsp Forum im NationalmuseumBereits 1947 beschlossen die nunmehr polnischen Behorden der Stadt die Neugrundung eines Kunstmuseums Als Heimstatte hierfur wahlten sie das vergleichsweise wenig beschadigte ehemalige Konigliche Regierungsgebaude das zwischen 1883 und 1886 unter der Leitung von Karl Friedrich Endell 1843 1891 im Stil der niederlandischen Neorenaissance entstanden war Am 11 Juli 1948 offnete das zentrale Kunstmuseum fur die Region Schlesien die heutigen Woiwodschaften Oppeln und Niederschlesien fur das Publikum Von den geretteten Bestanden der vormals deutschen Museen kam nur ein Teil in das neue Museum da andere Kunstwerke auf Kunstmuseen in Warschau Krakau und Posen verteilt wurden Stattdessen gelangten Bestande aus den Sammlungen der vormals polnischen Stadt Lemberg in das Breslauer Museum Da die polnische Bevolkerung Lembergs infolge der Westverschiebung Polens uberwiegend in Breslau angesiedelt wurde sollten die von den ukrainischen Behorden transferierten Museumssammlungen den Bewohnern in ihrer neuen Heimat bei der Identitatsfindung dienen Das Museum hat seit dem 21 November 1970 den Status eines Muzeum Narodowe In seinen Sammlungen befinden sich uber 120 000 Objekte von der mittelalterlichen Steinplastik bis zur Fotografie Das Museum zeigt uberwiegend Werke polnischer Kunstler wobei ein Schwerpunkt bei Kunstlern aus Schlesien liegt Daruber hinaus verfugt es aber auch uber einen Bestand an Arbeiten auslandischer Kunstler Zum Museum gehoren die beiden Zweigstellen Panorama von Raclawice und Ethnographisches Museum Breslau sowie der Vier Kuppel Pavillon Die Sammlung Bearbeiten nbsp Unbekannter Kunstler des 14 Jahrhunderts Heilige Anna aus Strzegom Striegau nbsp Bernardo Bellotto genannt Canaletto Der Einzug des polnischen Gesandten Graf Jerzy Ossolinski 1633 in RomKunst aus Schlesien und Polen Bearbeiten nbsp Maria und Jesus auf einem Thron vor Lowen etwa 1330 1360 Das Museum besitzt eine der umfangreichsten Sammlungen zur Kunst des Mittelalters in Polen Die altesten Objekte in der Sammlung des Museums stammen aus schlesischen Kirchen Beispiele hierfur sind ein romanisches Tympanon aus dem 12 Jahrhundert die Grabplatte eines schlesischen Prinzen der Piasten Dynastie sowie der Sarkophag von Heinrich IV Schlesien aus der Heiligkreuzkirche in Breslau Hinzu kommen verschiedene Altarretabel aus Breslauer Kirchen Goldschmiedearbeiten wie Reliquiare aber auch Zunftgegenstande aus Zinn Zu den fruhesten Gemalden in der Museumssammlung gehort die aus dem 14 Jahrhundert stammende Heilige Anna mit der Jungfrau und dem Kind aus Strzegom Striegau Von dem in Bohmen tatigen Bartholomaus Spranger ist eine Taufe Christi zu sehen Weiterhin zeigt das Museum zahlreiche Werke des in Schlesien tatigen Barockmalers Michael Willmann und eine Reihe von Portrats des polnischen Barocks 17 18 Jahrhundert Erganzt wird diese Abteilung durch Barockskulpturen von Georg Schrotter Matthias Steinl Michael Klahr dem Alteren und Franz Joseph Mangoldt sowie Tapisserien und eine Munzsammlung Ebenfalls aus dieser Zeit finden sich Keramiken und Glaswaren aus schlesischen Manufakturen im Museum nbsp Jozef Szermentowski Im ParkVon dem am Hof von Konig Stanislaus II August Poniatowski tatigen Kunstlern besitzt das Museum Arbeiten von Marcello Bacciarelli Johann Baptist von Lampi Jan Rustem und Kazimierz Wojniakowski Eines der bekanntesten Werke des Museums ist das monumentale Gemalde Der Einzug des polnischen Gesandten Graf Jerzy Ossolinski 1633 in Rom von Bernardo Bellotto Zu dieser Gruppe gehort auch der auf Historienmalerei spezialisierte Kunstler Franciszek Smuglewicz Ein weiterer Historienmaler in der Sammlung ist Rafal Hadziewicz Biedermeierportrats der Lemberger Schule sind von Kunstlern wie Jan Maszkowski Alojzy Reichan Karol Schweikart zu sehen Hinzu kommen Bilder der Romantik von Piotr Michalowski und Jan Nepomucen Glowacki Aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gibt es in der Sammlung grossere Werkblocke von Artur Grottger und Jan Matejko Weitere polnische Kunstler dieser Epoche sind Henryk Rodakowski Wilhelm Leopolski Wojciech Gerson Jozef Szermentowski Jozef Chelmonski Juliusz Kossak Aleksander Gierymski und Maurycy Gottlieb Polnische Malerei der Jahrhundertwende ist mit Bildern von Jacek Malczewski Olga Boznanska Wladyslaw Slewinski Stanislaw Debicki Wladyslaw Podkowinski Leon Wyczolkowski Witold Wojtkiewicz Stanislaw Wyspianski Jozef Pankiewicz und Wojciech Weiss vertreten Skulpturen dieser Epoche gibt es von Marceli Guyski Konstanty Laszczka im Museum Aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen stammen Arbeiten der Maler Tadeusz Makowski Stanislaw Ignacy Witkiewicz Wladyslaw Strzeminski Olga Boznanska und Henryk Stazewski wohingegen die Zeit nach 1945 mit Kunstlern wie Waldemar Cwenarski Alina Szapocznikow Jan Lebenstein Tadeusz Kantor und Jerzy Tchorzewski vertreten ist nbsp Tadeusz Makowski Die PfeifenraucherInsgesamt gehort die Sammlung zeitgenossischer polnischer Kunstler zu den bedeutendsten ihrer Art Hier gibt es surrealistische Landschaften von Zbigniew Makowski sowie Werke von Kazimierz Mikulski und Jerzy Nowosielski Eher in geometrischen Formen drucken sich Kunstler wie Maria Jarema Henryk Stazewski und Jerzy Rosolowicz aus Fur den figurativen Expressionismus stehe Arbeiten von Kunstlern wie Jan Jaromir Aleksiun Izabella Gustowska und Natalia LL Als Vertreter der aktuellen Kunst sind Arbeiten von Jerzy Kalina and Jozef Szajna zu sehen Besonders umfangreich ist der Bestand an Werken von Magdalena Abakanowicz An die lange Tradition der schlesischen Manufakturen knupfen moderne Glas und Keramikarbeiten von Julia Kotarbinska Rudolf Krzywiec Krystyna Cybinska Mieczyslaw Zdanowicz Irena Lipska Zworska und Anna Malicka Zamorska an Auslandische Kunstler Bearbeiten Von den vormals umfangreichen Bestanden des Schlesischen Museums der Bildende Kunste ist wenig in der Stadt Breslau verblieben Neben erheblichen Kriegsverlusten und Plunderungen trug hierzu auch die polnische Kulturpolitik der Nachkriegszeit bei die die Spuren der preussisch deutschen Kultur in Breslau verwischen wollte So gelangten Teile der Sammlung in andere polnische Museen wie beispielsweise das Gemalde Der preussische Konig Wilhelm I am Sarkophag seiner Mutter Konigin Louise im Mausoleum zu Charlottenburg von Anton von Werner ins Nationalmuseum Warschau Erst nach 1989 fand hier ein Umdenken bei den Behorden statt und einzelne Werke deutscher Kunstler kehrten nach Breslau zuruck Die Abteilung fur europaische Malerei reicht zuruck bis zur Zeit der Renaissance die durch Kunstler wie Leonardo da Pistoia und Georg Pencz reprasentiert wird Der Salzburger Johann Michael Rottmayr der Sudtiroler Johann Georg Platzer und der Niederlander Adrian van der Werff stehen exemplarisch fur Arbeiten des Barock wahrend der preussische Hofmaler Antoine Pesne ein typischer Vertreter des Rokoko ist Neben dem Breslauer Maler Adolf Dressler finden sich weitere Kunstler der Romantik wie Andreas Achenbach und Ludwig Richter Hirten vor einem Andachtsbild im Museum Zu den weiteren deutschen Kunstlern des 19 Jahrhunderts die im Museum gezeigt werden gehoren Johann Christian Reinhart Anselm Feuerbach Ferdinand Georg Waldmuller und Wilhelm Trubner Wahrend der Impressionist Lovis Corinth die Jahrhundertwende markiert stehen Arbeiten von Wassily Kandinsky oder eine Collage von Kurt Schwitters fur moderne Tendenzen des 20 Jahrhunderts Literatur BearbeitenPiotr Lukaszewicz Die Blume Europas Meisterwerke aus dem Nationalmuseum Breslau Wroclaw Ausstellungskatalog Wallraf Richartz Museum Koln Fondation Corboud Edition Minerva Wolfratshausen 2006 ISBN 3 938832 08 8 Mariusz Hermansdorfer Muzeum Narodowe we Wroclawiu 1947 2007 Nationalmuseum Breslau 1947 2007 Wroclaw Muzeum Narodowe 2008 ISBN 9788386766444Einzelnachweise Bearbeiten Szlaki Kulturowe Nationalmuseum Abgerufen am 23 Juli 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationalmuseum Breslau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalmuseum Breslau Muzeum Narodowe we Wroclawiu polnisch 51 111 17 0475 Koordinaten 51 6 39 6 N 17 2 51 O Normdaten Korperschaft GND 1023530 9 lobid OGND AKS LCCN n50068135 VIAF 144720525 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalmuseum Breslau amp oldid 226603752