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Tadeusz Kantor 6 April 1915 in Wielopole Skrzynskie Osterreich Ungarn 8 Dezember 1990 in Krakau war ein polnischer Theaterregisseur Maler Buhnenbildner und Kunsttheoretiker Tadeusz Kantor 1968 Erling Mandelmann Inszenierung von Kantor ohne Jahr Erling Mandelmann Inszenierung von Kantor ohne Jahr Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Stucke und Inszenierungen 3 Umarla klasa Skulptur und Performance 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenKantor war Kind einer Katholikin und eines Juden und wuchs in einem galizischen Stadtlein bzw Schtetl auf Kantor studierte an der Akademie der Schonen Kunste in Krakau Abschluss 1939 Von 1942 bis 1944 leitete er wahrend der deutschen Besatzung Polens im Untergrund das experimentelle Niezalezny Teatr Unabhangiges Theater die Keimzelle aller seiner spateren Aktivitaten im Theaterbereich 1948 wurde er Professor an der Kunstakademie Enttauscht von der zunehmenden Institutionalisierung der Avantgarde grundete er 1955 zusammen mit Freunden das Theater Cricot 2 mit dem er verstarkt seit den 1960er Jahren eigene Inszenierungen und Happenings in der Form des Wanderzirkus durchfuhrte Seine besondere Vorliebe galt dabei zunachst den Stucken seines polnischen Landsmannes Stanislaw Ignacy Witkiewicz W malym dworku 1961 Wariat i zakonnica 1963 Kurka wodna 1969 Mit den Jahren begann Kantor immer starker Elemente seiner eigenen Biographie v a der Kindheit mit einzubeziehen Mit diesen Stucken die kein statisches Arrangement besassen sondern von Kantor selbst der meist auf der Buhne prasent war dirigiert und gestaltet wurden erlangte der Theatermacher allmahlich Weltruf In dem Stuck Umarla Klasa Die tote Klasse von 1975 konfrontierte er z B als Lehrer seine inzwischen toten Mitschuler mit Gliederpuppen die deren noch junge Ebenbilder darstellten Es folgten weitere Projekte dieser Art bis zum unvollendeten Stuck Dzisiaj sa moje urodziny Heute ist mein Geburtstag bei dessen Proben Kantor unerwartet starb Wie von ihm vorausgesehen konnen seine Stucke nach seinem Tod nicht mehr aufgefuhrt werden weil sie so stark an seine physische Prasenz auf der Buhne gebunden waren Trotzdem gilt Kantor als einer der wichtigsten Vertreter des Absurden Theaters uberhaupt Parallel hierzu betatigte er sich auch als Kunst und Theatertheoretiker und vor allem als Maler Hier grundete er nach 1945 verschiedene Kunstlergruppen Er selbst malte zunachst eher im Stil des Surrealismus bevor er Mitte der 1960er Jahre zur Gegenstandlichkeit uberging Tadeusz Kantor war Teilnehmer der documenta II 1959 und auch der documenta 6 im Jahr 1977 in Kassel Fur sein Werk wurde er 1978 mit dem Rembrandt Preis der Goethe Stiftung in Basel ausgezeichnet Stucke und Inszenierungen BearbeitenMatwa 1956 Cyrk 1957 W malym dworku 1961 Wariat i zakonnica 1963 Kurka wodna 1967 Nadobnisie i koczkodany 1973 Umarla klasa 1975 Wielopole Wielopole 1980 Niech sczezna artysci 1985 Nigdy tu juz nie powroce 1988 Dzisiaj sa moje urodziny 1991Umarla klasa Skulptur und Performance Bearbeiten nbsp Buhnenbild zu Umarla klasa 1975Das Theaterstuck Umarla klasa Die tote Klasse ist Schauspiel und Happening mit autobiografischen Bezugen Inszenierungen s o und kann noch heute als Skulptur betrachtet werden Es wurde auch als Theater des Todes bezeichnet Ein Exemplar mit vier aufsteigenden Banken kann in der Sammlung der Pinakothek der Moderne in Munchen betrachtet werden Die acht Schuler Puppen in den Bankreihen haben in der Anordnung eine starke Prasenz die von vielen Betrachtenden als bedrohlich interpretiert wird Die lebensgrossen Puppen wirken durch Bemalung und Haarersatz paradoxerweise wie Greise Die verwendeten Materialien erinnern an Armut die hier als Zeichen fur Hoffnungslosigkeit gilt Dort ist auch eine Werkgruppe von Szenenfotos der ersten Inszenierung von 1975 ausgestellt Fotograf Wojtek Sperl 1950 Ort Galerie Krzysztofory Krakow Krakau Sudpolen Andrzej Wajda filmte 1976 eine Inszenierung mit Tadeusz Kantor als agierendem Regisseur der Gruppe Cricot2 und Darsteller Literatur BearbeitenInstitut fur moderne Kunst Nurnberg Hrsg Tadeusz Kantor Theater des Todes Die tote Klasse Wielopole Wielopole fotografiert von Gunther K Kuhnel Verlag fur moderne Kunst Zirndorf 1983 ISBN 3 922531 21 0 Bildband mit Fotografien von Gunther K Kuhnel und Texten von Tadeusz Kantor Walter Fenn und Gunther K Kuhnel Gunther K Kuhnel Hrsg Kantor Die Kunstler sollen krepieren Rollentexte und 16 Kamerabilder fotografiert von Gunther K Kuhnel Furth 1987 Kassette mit Kamerabildern von G Kuhnel und erstmals veroffentlichten Rollentexten v T Kantor Limitierte und nummerierte Auflage von 500 Exemplaren Harald Xander Hrsg Jan Klossowicz Tadeusz Kantors Theater Francke Tubingen 1995 Dietmar Wiewiora Materie kollektive Erinnerung und individuelle Existenz im Theater von Tadeusz Kantor 1938 1991 Universitas Krakow 1998 228 S Peter W Marx Theater und kulturelle Erinnerung Kultursemiotische Untersuchungen zu George Tabori Tadeusz Kantor und Rina Yerushalmi Francke Tubingen 2003 490 S ISBN 3 7720 2795 4 Dissertation an der Universitat Mainz Uta Schorlemmer Tadeusz Kantor Er war sein Theater Verlag fur moderne Kunst Nurnberg 2005 383 S ISBN 3 936711 88 7 Monographie und Edition der Mailander Lektionen von Tadeusz Kantor sowie Tadeusz Kantor 1915 1990 und Post mortem von Jan Kott Uta Schorlemmer Hrsg Kunst ist ein Verbrechen Tadeusz Kantor Deutschland und die Schweiz Verlag fur moderne Kunst Nurnberg 2007 490 S ISBN 978 3 938821 68 8 mit Beitragen von Christian Boltanski Andrea Breth Hans Thies Lehmann Luk Perceval Gunther Ruhle Andrzej Wajda u a Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tadeusz Kantor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Centre for the Documentation of the Work of Tadeusz Kantor cricoteka Tadeusz Kantor Foundation Funf Gemalde Kantors auf malarze com Literatur von und uber Tadeusz Kantor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Materialien von und uber Tadeusz Kantor im documenta ArchivNormdaten Person GND 118776673 lobid OGND AKS LCCN n50045977 NDL 00445137 VIAF 64007418 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kantor TadeuszKURZBESCHREIBUNG polnischer Theaterregisseur Maler Buhnenbildner und KunsttheoretikerGEBURTSDATUM 6 April 1915GEBURTSORT Wielopole SkrzynskieSTERBEDATUM 8 Dezember 1990STERBEORT Krakau Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tadeusz Kantor amp oldid 220483321