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Mitterode ist ein Ortsteil der Stadt Sontra im nordhessischen Werra Meissner Kreis MitterodeStadt SontraKoordinaten 51 6 N 9 55 O 51 107083333333 9 9237083333333 275 Koordinaten 51 6 25 N 9 55 25 OHohe 275 275 317 m u NHNFlache 8 41 km 1 Einwohner 143 6 Jan 2022 1 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner km Eingemeindung 1 August 1972Postleitzahl 36205Vorwahl 05653Blick vom Hosbacher Berg nach Sudosten auf Mitterode Am Horizont der Schickeberg einer der westlichen Auslaufer des Sudringgau Hochplateaus Blick vom Hosbacher Berg nach Sudosten auf Mitterode Am Horizont der Schickeberg einer der westlichen Auslaufer des Sudringgau Hochplateaus Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 4 Kirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenMitterode liegt nordnordwestlich der Kernstadt Sontra und ist von Wald umgeben Zur Gemarkung gehoren das Gut Wellingerode im Tal der Sontra zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Wichmannshausen sowie das westlich des Ortes gelegene Gut Urlettig Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Das als eine Rodungssiedlung entstandene Mitterode wurde soweit bekannt erstmals im Jahr 1195 urkundlich erwahnt Als Mutherodt in einem Schriftstuck in dem Papst Celestinus III dem Kloster Germerode den Besitz von Hofen und Dorfern bestatigte Wer die ersten Siedler waren ist nicht bekannt Da in dieser Zeit der Bereich zu dem thuringischen Reinichgau Ringgau gehorte vermuten Heimatforscher dass die Grunder Mitterodes thuringische Untertanen waren die in den Waldern einen Burgsitz errichteten und zu ihrem Schutz zuerst einen zweigeschossigen Wehrturm bauten der spater fur einen sakralen Gebrauch umgebaut und zur Dorfkirche wurde Sie nannten ihre Ansiedlung weil mitten im Wald gerodet wurde Muterode Mitterode Die Bauherren nahmen diesen Namen an und nannten sich seither von Muterode Nach dem Umzug derer von Muterode nach Wellingerode entwickelte sich das Gehoft zum Dorf 2 Nach der Ersterwahnung im Jahr 1195 fehlen jegliche schriftlichen Zeugnisse bis zum Dezember 1339 als Mitterode in einem Lehnsrevers fur die Grafen von Ziegenhain genannt wurde In dieser Zeit wurde der Ort mehrfach hin und hergerissen zwischen verschiedenen Besitzern und Zugehorigkeiten Nach dem hessisch thuringischen Erbfolgekrieg fielen die Dorfer Mitterode und Wellingerode im Jahr 1264 an Landgraf Heinrich I von Hessen wurden in den Jahren von 1385 bis 1387 von Landgraf Balthasar von Thuringen und den Erzbischofen von Mainz und Koln erobert und kehrten spater nach Hessen zuruck Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1407 verpfandeten die von Muterode die Dorfer Mitterode und Wellingerode und ihren Besitz an den thuringischen Landgrafen den sie damit als ihren Lehnsherren anerkannten Das Geschlecht derer von Muterode starb bis 1425 aus Danach wurde Hermann Diede zum Furstenstein mit deren Besitz durch Landgraf Ludwig I von Hessen belehnt 2 Bis 1627 gehorten Mitterode und Wellingerode zum Amt Sontra einer territorialen Verwaltungseinheit der Landgrafschaft Hessen Kassel Durch Erbteilung und nach dem Abdanken von Landgraf Moritz wurde das Land unter seine vier Sohne aufgeteilt Das Amt Sontra und somit auch Mitterode wurden in die teilsouverane Landgrafschaft Hessen Rotenburg die sogenannte Rotenburger Quart eingegliedert Als die regierende Linie zu Rotenburg im Jahr 1834 ausstarb fiel die Quart an Hessen Kassel zuruck Nachdem Napoleon I halb Europa unter seine Herrschaft gebracht hatte marschierten seine Truppen im November 1806 in Hessen ein Nach dem Frieden von Tilsit im Jahr 1807 wurde das Konigreich Westphalen von Napoleon per Dekret fur seinen jungsten Bruder Jerome erschaffen Mitterode lag in diesen Jahren bis 1813 im Departement der Werra Distrikt Eschwege Kanton Sontra des Konigreichs Westphalen Nach der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 loste sich das Konigreich Westphalen auf Mit der Wiederherstellung der vormaligen Verwaltungsstruktur gehorte das Amt Sontra erneut zur Landgrafschaft Hessen Kassel ab 1815 als Kurfurstentum Hessen bezeichnet Im Jahr 1818 wurden Mitterode und Wellingerode vom Amt Sontra dem Amt Bischhausen zugeteilt Das Amt Bischhausen bestand noch bis 1821 und wurde dann im Zuge der kurhessischen Verwaltungsreform dem neugebildeten Landkreis Eschwege zugeordnet Nach der Annexion von Kurhessen durch Preussen als Folge des Deutschen Kriegs im Jahr 1866 gehorte der Kreis zum Regierungsbezirk Kassel der preussischen Provinz Hessen Nassau Ab 1946 war der Kreis einer der Landkreise des Landes Hessen Im Rahmen der hessischen Kreisgebietsreform wurde der Landkreis Eschwege im Januar 1974 mit dem Nachbarkreis Witzenhausen zum Werra Meissner Kreis zusammengeschlossen 2 3 Als sich die urkundliche Ersterwahnung zum 800sten Mal jahrte feierte die Mitteroder Dorfgemeinschaft im August 1995 das Jubilaum drei Tage lang mit einem grossen Fest Hessische Gebietsreform 1970 1977 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Mitterode zum 1 August 1972 kraft Landesgesetz in die Stadt Sontra eingegliedert 4 Fur Mitterode wie fur alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 5 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Mitterode angehort e 3 6 vor 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Amt Sontra ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Sontra 1627 1834 Landgrafschaft Hessen Rotenburg sogenannte Rotenburger Quart teilsouveranes Furstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen Kassel bzw des Kurfurstentums Hessen ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Rotenburger Quart Amt Sontra 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Werra Distrikt Eschwege Kanton Sontra ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Sontra 7 ab 1818 Kurfurstentum Hessen Niederhessen Amt Bischhausen ab 1821 22 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Eschwege 8 Anm 2 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Eschwege ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Eschwege ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Eschwege ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Eschwege ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Eschwege ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Eschwege ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Rotenburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Rotenburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Rotenburg ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Eschwege Stadt Sontra Anm 3 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Werra Meissner Kreis Stadt SontraBevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Mitterode 165 Einwohner Darunter waren keine Auslander Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren 57 zwischen 18 und 49 33 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren alter 9 Die Einwohner lebten in 69 Haushalten Davon waren 12 Singlehaushalte 21 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 15 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 36 Haushaltungen lebten keine Senioren 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 3 1585 26 Haushaltungen 1747 39 HaushaltungenMitterode Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 3581840 3401846 3501852 3531858 3521864 3421871 3331875 3081885 2971895 2841905 2841910 2721925 2651939 2601946 3751950 3551956 2771961 2321967 2321970 2401980 1987 2022000 2011 1652015 1762020 143Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 3 Stadt Sontra 10 Zensus 2011 9 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 485 evangelische 99 78 ein judischer 0 22 Einwohner 3 1961 434 evangelische 93 33 29 katholische 6 24 Einwohner 3 Kirche Bearbeiten nbsp Der ehemalige Wehrturm wurde nach einer Aufstockung sowie An und Umbauten zur Kirche des OrtesDie Evangelische Kirche Mitterode in massivem Sandsteingefuge und Fachwerk hat eine wechselvolle Baugeschichte Aus einem ehemaligen Wehrturm entstand im Laufe der Zeit durch Anbau Umbau und Aufstockung das jetzige Gotteshaus das einst St Nikolaus geweiht worden war Das Kircheninnere uberrascht durch einen ungewohnlichen Ausstattungsreichtum Die kleine Dorfkirche zahlt zu den protestantischen Bauernbarockkirchen im nordostlichen Hessen deren Innenraume eine uppige Ausmalung mit Wolkenhimmeln Engeln Landschaften und Rankenwerken schmucken Wegen ihrer kunstlerischen geschichtlichen und baulichen Bedeutung ist sie ein geschutztes Kulturdenkmal 11 Literatur BearbeitenAdam Ackermann Chronik 800 Jahre Mitterode 1195 1995 Herausgeber Festausschuss Mitterode 1995 Literatur uber Mitterode nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mitterode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Mitterode In Webauftritt der Stadt Sontra Mitterode Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Justizamt Bischhausen und Verwaltung Am 1 August 1972 als Ortsbezirk zur Stadt Sontra Einzelnachweise a b Mitterode In Webauftritt der Stadt Sontra Abgerufen im Februar 2022 a b c Adam Ackermann Chronik 800 Jahre Mitterode a b c d e f Mitterode Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 1 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg GVBl II 330 13 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 217 3 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Hauptsatzung PDF 26 kB 8 In Webauftritt Stadt Sontra abgerufen im Oktober 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 50 online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August S 72 f kurhess GS 1821 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 56 und 112 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Februar 2021 Mitterode In Webauftritt Stadt Sontra archiviert vom Original abgerufen im Oktober 2020 Peer Zietz in Zusammenarbeit mit Thomas Wiegand Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Werra Meissner Kreis I Altkreis Eschwege S 408 f Stadtteile von Sontra Berneburg Blankenbach Breitau Diemerode Heyerode Hornel Krauthausen Lindenau Mitterode Stadthosbach Thurnhosbach Ulfen Weissenborn Wichmannshausen Wolfterode Normdaten Geografikum GND 3058406 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mitterode amp oldid 236924749