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Dieser Artikel befasst sich mit der Landschaft Ringgau Fur weitere Bedeutungen siehe Ringgau Begriffsklarung Der Ringgau ist ein durch eine hercynische Talung geteiltes mittelgebirgsartiges Muschelkalk Hochplateau im hessischen Werra Meissner Kreis und thuringischen Wartburgkreis Deutschland Er liegt links bzw nordwestlich der Werra bei Creuzburg und wird nach Norden Westen und Suden von den Buntsandstein Landschaften des Fulda Werra Berglandes umgeben RinggauHochster Gipfel Rabenkuppe 514 8 m u NHN Lage Werra Meissner Kreis Wartburgkreis Hessen Thuringen Deutschland Teil der Haupteinheit Ringgau Hainich Obereichsfeld Dun Hainleite Thuringer Becken mit Randplatten Einteilung nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsRinggau Hessen Koordinaten 51 5 N 10 8 O 51 0809 10 1251 514 8 Koordinaten 51 5 N 10 8 OTyp SchichtstufengebirgeGestein Muschelkalk Buntsandsteinf1p1 Die zentrale Gemeinde des Ringgau heisst ebenfalls Ringgau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Gliederung 1 3 Geologie 1 4 Berge 1 5 Gewasser 1 6 Ortschaften 2 Geschichte 3 Flora 4 Verkehrsanbindung 5 Wandern Sehenswertes 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise und Anmerkungen 8 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Ringgau liegt unweit westlich des Mittelpunkts Deutschlands im hessischen Werra Meissner Kreis und zu etwas kleineren Anteilen im Nordosten im thuringischen Wartburgkreis Er befindet sich westlich der Werra und ostlich der Ulfe und der Sontra zwischen dem Richelsdorfer Gebirge im Sudwesten dem Hosbach Sontra Bergland im Westen den Auslaufern des Hohen Meissners im Nordwesten und dem Schlierbachswald im Norden Jenseits der Werra liegen die dem Hainich vorgelagerten Hohenzuge Wanfrieder Werrahohen und Falkener Platte im nordlichen Osten der Creuzburg Eisenacher Graben im sudlichen Osten und der Thuringer Wald im Sudosten Naturraumliche Gliederung Bearbeiten Das Muschelkalk Plateau des Ringgau wird in Westnordwest Ostsudost Richtung durch die Netra Ifta Talung in der im Westen die Netra zur Sontra und im Osten die Ifta zur Werra fliesst zerschnitten Der nordlich dieser Talung gelegene Teil des Ringgau wird als Nordlicher der sudlichere als Sudlicher Ringgau bezeichnet die schmale Buntsandstein Sudabdachung des Sudlichen als Sudliche Ringgauvorberge Der Ringgau gehort zu den Randplatten des Thuringer Beckens und wird oft als Insel des thuringischen Trias im Hessischen Bergland bezeichnet 1 Konkret gliedert sich der Ringgau nach dem Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands wie folgt 2 1 3 zu 483 Ringgau Hainich Obereichsfeld Dun Hainleite 483 4 Der Ringgau 483 40 Sudliche Ringgauvorberge 483 41 Sudlicher Ringgau 483 42 Netra Ifta Talung 483 43 Nordlicher Ringgau 483 44 47 Sudostliche Fortsetzung des Ringgau nbsp Der Werradurchbruch bei Horschel mit Werratalbrucke Horschel der A 4483 44 Creuzburger Werradurchbruch 483 440 beckenformige Talweitung zwischen Horschel und Creuzburg 483 441 Engtalstrecke zwischen Creuzburg und Treffurt 483 45 47 Creuzburg Eisenacher Graben 483 45 Stedtfelder Platte 483 46 Creuzburg Eisenacher Senke 483 47 Mihlaer HochflacheLandlaufig werden mit Ringgau nur die Einheiten 483 40 483 43 bezeichnet Der Creuzburg Eisenacher Graben 483 45 47 war auch ursprunglich der Haupteinheit Westthuringer Berg und Hugelland 481 zugerechnet worden 1 und wird vom BfN 4 bis heute dorthin gezahlt 5 Geologie Bearbeiten Geologisch betrachtet besteht die Hochflache des in Nordwest Sudost Richtung verlaufenden Ringgaus aus Muschelkalk der aus dem Buntsandstein der Hauptscholle des Fulda Werra Berglands zwischen Fulda und Werra hervortritt Nach aussen und zum zentralen Graben fallt die Hochflache in scharfkantigen Schichtstufen ab Oberer Muschelkalk tritt nur noch auf der Scherbdaer Platte eine durch den Schnellmannhauser Bach abgetrennte Muschelkalkplatte im nordostlichen Ringgau zu Tage Im Zentrum des Ringgaus verlauft der geologische Netra Creuzburger Graben mit der trogartigen Mulde der Netra Ifta Talung die nach Sudosten uber die Ifta zur Werra und nach Nordwesten uber die Netra zur Sontra entwassert wird In den Talern dieser Fliessgewasser befinden sich Mergel des Keupers Der Sudliche Ringgau bricht nach Suden in einer Schichtstufe zum Buntsandstein ab auf dem der schmale Saum der Sudlichen Ringgauvorberge liegt welche maximal 380 m vereinzelt etwas mehr Hohe erreichen Diese brechen nach Suden wiederum in einer Schichtstufe zum Zechstein bzw zu den Sedimenten der Werraaue ab 6 Berge Bearbeiten nbsp Westlicher Ringgau bei Rohrda nbsp Sudostlicher Ringgau bei Herleshausen rechts der Kielforst Zu den Bergen des Ringgaus gehoren sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders genannt laut 4 S Sudlicher Ringgau N Nordlicher Ringgau mit Erwahnung eventueller Ringgau Randlagen Rabenkuppe N 514 8 m Teil des Bergplateaus Graburg zwischen Rohrda und Weissenborn Hessen Boyneburg S 513 0 m am Westrand bei Wichmannshausen mit Ruine Boyneburg ca 500 m Hessen Heldrastein N 503 8 m am Nordostrand zwischen Rambach Heldra und Schnellmannshausen Thuringen Schickeberg S 500 2 m am Westrand zwischen Grandenborn und Krauthausen Hessen Schieferstein N 488 2 m zwischen Rohrda und Weissenborn Hessen Schlossberg S Sudostkuppe 452 3 m Nordwestkuppe 451 8 m am Sudrand bei Holzhausen und Markershausen mit Ruine Brandenfels Hessen Stockigtsberg N 450 2 m 7 zwischen Scherbda und Schnellmannshausen Thuringen Breitenberg N 447 3 m 7 zwischen Scherbda und Schnellmannshausen Thuringen Kielforst S 446 m am Sudostrand zwischen Herleshausen und Pferdsdorf Hessen und Thuringen Erbelberg S 440 0 m im Sudwestteil zwischen Breitau und Renda Hessen Ringelberg S 436 4 m im Zentrum bei Renda und Rohrda Hessen Iberg S 434 6 m am Sudrand bei Archfeld und Markershausen Hessen Spitzenberg N 422 8 m zwischen Datterode und Oetmannshausen Hessen Kehrberg N 416 7 m nordlich von Ifta Thuringen Eichenberg N 388 9 m sudwestlich von Rittmannshausen Hessen Breiter Berg Fischersberg N 323 2 m zwischen Falken und Scherbda Thuringen Sandberg N 290 2 m zwischen Schnellmannshausen und Treffurt ThuringenGewasser Bearbeiten Zu den Fliessgewassern des Ringgaus gehoren Ifta Ostsudostteil der zentralen Senke Zufluss der Werra Nesse entspringt im zentralen Suden des Sudlichen Ringgaus Zufluss der Werra Netra Westnordwestteil der zentralen Senke Zufluss der Sontra Renda entspringt im Zentrum des Sudlichen Ringgaus Zufluss der Ulfe Sontra flankiert den Sudlichen Ringgau nordwestlich Zufluss der Wehre Ulfe flankiert den Sudlichen Ringgau westlich Zufluss der Sontra Werra flankiert den Ringgau von sudostlichen Richtungen ein Quellfluss der Weser Schnellmannshauser Bach separiert den Nordlichen Ringgau bei Schnellmannshausen weitere kleine Bache zertalen insbesondere den sudlichen SchichstufenrandOrtschaften Bearbeiten Innerhalb des Ringgaus befindet sich insbesondere die Gemeinde Ringgau mit ihren Ortsteilen Datterode Grandenborn Luderbach Netra Gemeindeverwaltung Renda Rittmannshausen und Rohrda Umgeben ist die Landschaft von diesen Gemeinden deren Ortsteile teilweise in den Randgebieten des Ringgaus liegen Wehretal Weissenborn Ifta Creuzburg Herleshausen Nentershausen und Sontra Geschichte BearbeitenOstlich vorbei am Ringgau verlief zwischen 1945 und 1989 die ehemalige Innerdeutsche Grenze zur DDR bzw zu Thuringen an der noch Grenzanlagen und Patrouillen Wege erhalten oder zu erahnen sind so auch bezuglich der damaligen Grenzstation India an der wahrend des Kalten Kriegs eine US Radarstation betrieben wurde Die innerdeutsche Grenze traf den fast ganzlich hessischen Sudlichen Ringgau nur marginal teilte den Nordlichen jedoch zentral Besonders betroffen war die kleine thuringische Gemeinde Grossburschla am linken Werraufer die fast komplett von Grenzsicherungsanlagen eingeschlossen war nur durch die den Plateaurand querende und auf maximal rund 350 m Hohe aufsteigende Serpentinenstrasse nach Schnellmannshausen im Sudosten mit der Rest DDR verbunden war Nach dem 13 August 1961 begann die Aktion Kornblume wie die DDR Behorden zynisch die Zwangsaussiedlung von uber 10 000 Menschen in der Grenzregion nannten Grossburschla das in Steinwurfnahe zu den hessischen Orten Altenburschla und Heldra liegt durfte nur noch von Anwohnern und Menschen mit besonderer Genehmigung betreten werden 8 Der ehemalige Grenzstreifen vom Heldrastein nach Sudwesten ist bis heute gerodet Flora BearbeitenDie teilweise steil abfallenden Randlagen des Ringgaus deren Hochflache uberwiegend unbewaldet ist und ackerbaulich genutzt wird bestehen insbesondere aus Laub und Nadelwald mit Buchen sowie Fichten und Kiefern Verkehrsanbindung BearbeitenZu erreichen ist der Ringgau uber den Abschnitt der Bundesstrasse 7 der als ehemalige Heeresstrasse als Hauptverbindungsstrecke zwischen Ost und West die B 27 im Westen mit der B 250 im Osten miteinander verbindet Sudlich vorbei am Ringgau verlauft ein Abschnitt der Bundesautobahn 4 von der kunftig ein Abschnitt der A 44 abzweigen wird um sudwestlich am Ringgau vorbeizufuhren Die nachstgelegenen Bahnhofe sind Herleshausen an der Bahnstrecke Halle Bebra sowie der Haltepunkt Wehretal Reichensachsen an der Bahnstrecke Gottingen Bebra Wandern Sehenswertes BearbeitenDer Ringgau ist von zahlreichen Wanderwegen erschlossen darunter sind Barbarossaweg und Europaischer Fernwanderweg E6 Ostsee Wachau Adria Zu den Sehenswurdigkeiten des Ringgaus gehoren neben seiner landschaftlich schonen Hochflache den Waldgebieten an seinen Randern und Ortschaften mit mittelalterlichem Charakter die Ruine der Boyneburg die sich auf dem Boyneburg 513 m befindet dem hochsten Berg des Sudlichen Ringgaus sowie die Ruine Brandenfels die auf dem Sudostgipfel 452 3 m des Schlossbergs am Sudrand des Ringgaus steht Siehe auch BearbeitenListe der Berge in Hessen Liste von Bergen und Erhebungen in ThuringenEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Emil Meynen Josef Schmithusen Herausgeber Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1969 Online Karte PDF 6 9 MB Karte und Legende zu den Naturraumen Hessens Internet Archive der Online Kopie von Die Naturraume Hessens Otto Klausing 1988 im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Als das Blatt Kassel erschien hatte sich die Bundesanstalt fur Landeskunde soeben damit abgefunden dass aufgrund geringer Wahrscheinlichkeit einer baldigen Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands eine grenzuberschreitende Kartierung nicht mehr angezeigt schien weshalb insbesondere die ansonsten ganz in Thuringen liegende Haupteinheit Westthuringer Berg und Hugelland obsolet erschien Dieses konnte ein Grund dafur gewesen sein die sudostliche Fortsetzung des Ringgau dem Ringgau selber unterzuordnen Geologische Karte Hessens GUK 300 Hessisches Landesamt fur Naturschutz Umwelt und Geologie PDF 14 1 MB a b Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Es gab kein Niemandsland Dokumentation des Hessischen Rundfunks programm ard deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringgau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Ringgau Reisefuhrer Geologie am Heldrastein auf heldrastein de Luftbild und Karte des Ringgau mit Flussen Naturraumgrenzen und den wichtigsten Gipfeln Geschichtliche und geographische Informationen zum Ringgau auf heimatverein datterode deNormdaten Geografikum GND 4404122 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringgau amp oldid 194551171