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Der Heldrastein sprich Heldra Stein ist ein 503 8 m u NHN 1 hoher Berg sudwestlich von Treffurt in Thuringen nahe der Grenze zu Hessen Nach Norden bricht der Heldrastein mit markanter Felswand zum Werratal ab HeldrasteinDer Heldrastein von NordenHohe 503 8 m u NHNLage Thuringen DeutschlandKoordinaten 51 6 37 N 10 11 18 O 51 1103 10 1883 503 8 Koordinaten 51 6 37 N 10 11 18 OHeldrastein Thuringen Gestein Oberer Buntsandstein Rot und MuschelkalkBesonderheiten Steilabfall Reste der Huneburg Henningshohle Turm der Einheit AT Felsen an der Abbruchkante des Heldrasteins von der SeiteAuf historischen Karten findet sich der Name Der Hellerstein 2 3 4 Dieser Name bezieht sich vermutlich auf die helle Farbe des Muschelkalks In der regionalen Mundart hat sich diese ursprungliche Bezeichnung bis heute gehalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Aussicht 3 Geschichte 3 1 Huneburg 3 2 Rauber Hennings Hohle 3 3 Aussichtsturme 3 4 Militarische Anlagen 3 5 Touristische Wiedererschliessung 4 Naturschutzgebiet 4 1 Vegetation 4 2 Fledermaus und Vogelschutz 4 3 Grunes Band 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Heldrastein ist der ostliche Teil eines etwa acht Kilometer langen und uber den Forstort Dreiherrenstein der Schafersburg 489 6 m u NHN bis zur Graburg 514 8 m u NHN im Westen reichenden steil nach Norden zur Werra abfallenden Muschelkalk Felsabbruches 1 5 Die Erosion der Hochflache liess die Taler Mertelstal Martal Schoddel Heldratal und das Waldtal entstehen 6 7 Hochste Erhebung ist der Heldrastein mit der Kanzel 503 8 m u NHN Zum Hohenzug gehoren auch die bewaldeten Nebenkuppen und spornartigen Hangpartien Position und Hohe Dreiherrenstein 8 51 1106 10 1736 488 5 m u NHN Huneburgberg 51 1089 10 1953 495 4 m u NHN Eschenberg 51 103 10 169 459 4 m u NHN Mertelskopfe 51 0988 10 1908 485 3 m u NHN Spiessenkopf 51 094 10 1905 412 8 m u NHN Winterliete 51 1233 10 1688 329 6 m u NHN Lindenberg 51 1205 10 1842 292 5 m u NHN Als Anrainergemeinden des Heldrastein sind auf thuringischer Seite die Stadt Treffurt mit den Stadtteilen Grossburschla Schnellmannshausen mit den Ortsteilen Volteroda Hattengehau und Schrapfendorf sowie die Gemeinde Ifta mit Ortsteil Wolfmannsgehau auf hessischer Seite die Gemeinde Rittmannshausen Ringgau Weissenborn mit Ortsteil Rambach und der Stadtteil Heldra der Stadt Wanfried zu vermerken Aussicht BearbeitenDie Abbruchkante des Heldrasteins ist ein naturlicher Aussichtspunkt Der Blick reicht vom Hohen Meissner und der Gobert im Nordwesten uber Hulfensberg und Plesse im Norden bis zu Adolfsburg und Burg Normannstein im Nordosten An sehr klaren Tagen ist auch der Brocken in 82 km Entfernung zu sehen Der Tiefblick umfasst das Werratal von Treffurt bis Wanfried Einen vollen Rundumblick ermoglicht der 30 m hohe Turm der Einheit nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick von der Abbruchkante des HeldrasteinsGeschichte BearbeitenHuneburg Bearbeiten nbsp Am Burgwall der HuneburgDie ersten Siedlungsspuren im Bereich der Huneburg entstammen der vorromischen Eisenzeit in den spaten 1930er Jahren wurden bei Bauarbeiten Siedlungsgruben und Kleinfunde untersucht 9 Im Hochmittelalter befand sich wiederum im Bereich der Huneburg eine Befestigungsanlage der Ritter von Treffurt Uber den Berg verlief eine Altstrasse von Treffurt in Richtung Gerstungen und zur Burg Burg Brandenfels die von den Treffurtern miterbaut wurde Rauber Hennings Hohle Bearbeiten Dicht unterhalb der Abbruchkante befand sich eine bis in die 1960er Jahre zugangliche Klufthohle die als Henningshohle bekannt ist und spater als Folge der Verwitterung versturzt ist In ihr befand sich nach der Uberlieferung das Versteck des Rauberhauptmanns Henning ein in der Region gefurchteter Bandenfuhrer welcher durch eine List gefasst werden konnte 10 Aussichtsturme Bearbeiten nbsp Turm der EinheitAuf dem Heldrastein befand sich ab 1890 ein Aussichtsturm und ein Forsthaus das in den Sommermonaten als Gastwirtschaft diente 1927 errichtete ein Gastwirt aus dem nahen Luderbach ein neues Lokal mit Ubernachtungsmoglichkeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg und wahrend der Zeit der deutschen Teilung lag der Berg im DDR Grenzsperrgebiet und war damit fur die Bevolkerung ab 1952 nicht mehr erreichbar Der Aussichtsturm und die Gastwirtschaft wurden abgerissen Militarische Anlagen Bearbeiten Ab 1962 entstand auf dem durch Wachposten und zusatzlicher Umzaunung gesicherten Gelande der Huneburg eine Funkaufklarungsstation der Staatssicherheit mit dem Tarnnamen KONDOR Die in einer Holzbaracke untergebrachte Mannschaft wurde von der Bezirksverwaltung Erfurt gestellt und umfasste einen Oberfunker als Stationsleiter und Hauptsachbearbeiter Rang Hauptmann sechs Funker als Sachbearbeiter Rang Oberleutnant sowie einen Kraftfahrer auch ausgebildet als Ersatzfunker Rang Leutnant Die Station verfugte uber 10 Funkempfanger vom Typ 2070 und 10 Tonbandgerate Auf der Freiflache der Huneburg waren zunachst mobile UKW und Richtfunkantennen aufgebaut spater ca 1980 entstand zusatzlich ein Gittermast mit Kuppelbau als Antennentrager 11 Ab 1973 erhielt auch die Einheit Funkaufklarung des DDR Grenzregimentes in Muhlhausen Thuringen einen Stutzpunkt auf dem Heldrastein zugewiesen dieser trug den Tarnnamen FICHTENNADEL 4 Die Aufgabe des Funkaufklarungstrupps 4 FuaT4 Schnellmannshausen Heldrastein bestand in der Arbeitsgemeinschaft und Arbeitsteilung mit der Abhorstation KONDOR zur luckenlosen Uberwachung des Funkverkehrs der gegnerischen Seite UKW Funknetze des Bundesgrenzschutz des Grenzzolldienstes sowie der Landespolizei der Bundesrepublik im grenznahen Raum Beide Einheiten waren durch gesicherte Fernsprech und Fernschreibsysteme miteinander vernetzt Die weitere Existenz des Stasi Aufklarungsstutzpunktes auf dem Heldrastein sollte fortan selbst den wehrpflichtigen Grenzsoldaten im Grenzabschnitt Ifta Treffurt verborgen bleiben Ab dem Jahr 1975 verfugte KONDOR uber 16 funktechnisch verbesserte Empfanger vom Typ 2070 und 12 Tonbandgerate Ab 1980 entstand auf dem Heldrastein der Funktechnischer Posten 713 FuTP 713 der Funktechnischen Kompanie in Steinheid als Radarstation der DDR Luftstreitkrafte Luftverteidigung Die Einheit beobachtete den Luftraum im zugewiesenen Bereich Thuringer Pforte Thuringer Becken insbesondere unter 500 m Flughohe und leitete die Aufklarungsergebnisse zur Luftlage uber gesicherte Drahtverbindungen an den Gefechtsstand des Funktechnischen Bataillons 51 FuTB 51 in Sprotau bei Erfurt weiter Die Einheit bestand aus einem Offizier als Stationsleiter dem Gruppenfuhrer Funkorter Rang Unteroffizier sowie drei Soldaten mit Ausbildung zum Elektromechaniker Militarkraftfahrer und Funkorter Die Funkmess Station P15 M war mobil in einem LKW SIL 157 K untergebracht der mit Aggregateanhanger nahe der Felskante postiert wurde Die Station wurde jeweils vom 1 April bis 31 Oktober aufgebaut die Unterbringung erfolgte in Militarzelten Die Dienstausubung erfolgte in der Uniform der DDR Luftstreitkrafte 12 Touristische Wiedererschliessung Bearbeiten Unmittelbar nach der Grenzoffnung 1989 wurde die Stasi Uberwachungsstation KONDOR aufgegeben und die technischen Anlagen demontiert oder unbrauchbar gemacht Die Zerstorung des Gittermastes und der Unterkunfte unterblieb dieses Areal wurde im Marz 1990 wieder fur die Offentlichkeit zuganglich Anfang 1990 grundete sich eine Interessengemeinschaft die umgehend mit der touristischen Wiedererschliessung des Heldrasteines begann 13 Wanderwege wurden wiederhergestellt und 1996 wurde der Turm der Abhoranlage in einen Aussichtsturm den Turm der Einheit umgebaut Verbunden damit ist eine Schutzhutte und eine Ausstellung uber die Grenzanlagen die ganzjahrig zu besichtigen ist Uber den Heldrastein fuhrt der Wanderweg Premiumweg 6 14 Naturschutzgebiet BearbeitenVegetation Bearbeiten Der Heldrastein ist wieder fast vollstandig bewaldet Es handelt sich dabei um Buchen Trockenwald an der Hangkante und naturnahen Eschen Ahorn Schatthangwald auf den Felsabbruchen und auf Hangschutt im Nordhangbereich Am nordlichen Fuss des Heldrasteines wurden auch Fichtenwalder angepflanzt Die etwa 70 m tief senkrecht abbrechende Felsfront selbst ist jedoch von Natur aus weitgehend bewuchsfrei Fledermaus und Vogelschutz Bearbeiten Die Felsen und Felsspalten sind ein naturliches Brutgebiet und Nahrungshabitat von Fledermausen und des Wanderfalken Das Gebiet ist grossflachig als Naturschutz und FFH Gebiet gesichert durch die Grenzlage konnten auch seltene Eulenarten uberdauern Grunes Band Bearbeiten Die ehemaligen Grenzsperranlagen sind weitestgehend beseitigt worden der Grenzstreifen wurde Teil des Grunen Bandes nbsp Blick zum Heldrastein Lithographie ca 1840 nbsp Blick aus dem Werratal auf die Felswand an der Abbruchkante nbsp Auf dem Naturlehrpfad nbsp Der Heldrastein nbsp Rauberhauptmann Florian Henning lasst bitten nbsp Dreiherrenstein westlich vom Heldrastein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heldrastein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Heldrastein Reisefuhrer Interessengemeinschaft HeldrasteinLiteratur BearbeitenInteressengemeinschaft Heldrastein Hrsg Der Heldrastein Ringgau Datterode 1997 ISBN 3 930342 06 5 S 35 Else Krapf Ifta ein Dorfchen im Wartburgland Eisenach 1996 Festschrift 1125 Jahre Schnellmannshausen Treffurt 2001 Wilhelm Pippart Der Heldrastein fur Gross und Klein Eschwege 1907 IG Heldrastein e V Hrsg Wald Lern und Erlebnispfad im Naturschutzgebiet Auf dem Heldrastein S 12 Flyer ohne Orts und Jahresangabe Einzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Historische Karte von 1858 im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen abgerufen am 11 Oktober 2021 Karte von 1729 HStAM Bestand Karten Nr B 58 i Grenze zwischen mainzischen Arcinsys Detailseite Abgerufen am 14 Juni 2022 Hans Reinecke Ganerbschaft Treffurt Abriss der ganzen Gemeinen Ganerbschaft Trefurdt 1603 abgerufen am 14 Juni 2022 Geyer Jahne Storch Geologische Sehenswurdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien Stadt Eisenach In Landratsamt Wartburgkreis Untere Naturschutzbehorde Hrsg Naturschutz im Wartburgkreis Heft 8 Druck und Verlagshaus Frisch Eisenach und Bad Salzungen 1999 ISBN 3 9806811 1 4 S 26 27 und Titelbild Thuringer Landesvermessungsamt TK25 Blatt 4927 Creuzburg Erfurt 1992 ISBN 3 86140 202 5 Amtliche topographische Karten Thuringen 1 10 000 Wartburgkreis LK Gotha Kreisfreie Stadt Eisenach In Thuringer Landesvermessungsamt Hrsg CD ROM Reihe Top10 CD 2 Erfurt 1999 Dreiherrenstein am Heldrastein Memento vom 12 Oktober 2013 im Internet Archive N N Die Wallburg auf dem Heldrastein eine vorgeschichtliche Siedlung In Eisenacher Tagespost 10 Januar 1940 Der Mihlaer Ortschronist Rainer Lammerhirt forschte zu Henning Henning soll 1738 in Heldra geboren worden sein Im Armenhaus aufgewachsen wusste er mit dem Leben nichts anzufangen und ging zum Militar Als Soldner lernte er wahrend des siebenjahrigen Krieges das Kriegshandwerk Nach Heldra zuruckgekehrt zog es ihn in die Einsamkeit des Heldrasteines In der dortigen beruhmten Henninghohle verbracht er seine Tage Ihm werden Raubzuge bis nach Eschwege und Muhlhausen zugeschrieben In Mihla gibt es eine alte Uberlieferung nach der Henning einem zum Verrater gewordenen Spiessgesellen personlich richtete indem er ihn erhangte Das soll sich Am Bach zugetragen haben Schliesslich sturmten Landhusaren und Bauern die Hohle und nahmen Henning gefangen In Muhlhausen soll er hingerichtet worden sein Rainer Lammerhirt Rauber Henning und andere Raubergeschichten In Werratalnachrichten Mitteilungsblatt der Gemeinde Mihla Jahrgang 1998 Nr 6 S 15 Gerhard Kuhn Aus der Geschichte des Heldrasteins Teil 11 In Werratalbote 4 Juli 2016 Gerhard Kuhn Aus der Geschichte des Heldrasteins Teil 12 In Werratalbote 11 Juli 2016 Birgit Schellbach Interessengemeinschaft hat Heldrastein wieder bekannt gemacht In Thuringer Allgemeine 3 August 2015 Deutsches Wanderinstitut e V P6 Heldrastein Normdaten Geografikum GND 4463417 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heldrastein amp oldid 223694326