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Der Hainich ist ein ausgedehnter bewaldeter Hohenrucken im Nordwesten Thuringens Er nimmt einen grossen Teil der nordwestthuringischen Muschelkalk Randplatten ein eines Abschnitts der Umrahmung des Thuringer Keuperbeckens und Ackerhugellandes Im Osten hebt sich der Hainich durch seine fast luckenlose Bewaldung stark vom intensiv landwirtschaftlich genutzten Muhlhauser Becken ab einem Teilbereich des Thuringer Beckens Die im Namen enthaltene Vorsilbe Hain lasst sich vom mittelhochdeutschen hagen fur gehegter Wald ableiten Mit dem Begriff wurden heilige mit einer Hainbuchenhecke umzaunte Waldchen bezeichnet Mit dem Nationalpark Hainich befindet sich im Suden des Hohenruckens nicht nur der bislang einzige Nationalpark Thuringens sondern die grosste nutzungsfreie Waldflache Deutschlands Zentrale Bereiche des Nationalparks Hainich wurden von der UNESCO 2011 zum Weltnaturerbe erklart HainichBlick uber den Hainich vom BaumkronenpfadBlick uber den Hainich vom BaumkronenpfadHochster Gipfel Alter Berg 493 9 m u NHN Lage Nordwestthuringen Deutschland Teil der Haupteinheit Ringgau Hainich Obereichsfeld Dun Hainleite Thuringer Becken mit Randplatten Einteilung nach Handbuch der naturraumlichen Gliederung DeutschlandsHainich Thuringen Koordinaten 51 6 N 10 23 O 51 099996 10 383345 493 9 Koordinaten 51 6 N 10 23 OTyp SchichtstufengebirgeGestein Muschelkalk Buntsandstein p1 Die Betteleiche am Ihlefeld Das Symbol des HainichNationalpark Hainich Urwaldartige Buchenwalder im Weberstedter Holz seit 2011 WeltnaturerbeSeit dem 31 Dezember 1997 ist der Sudteil des Hainich ein Nationalpark Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Grosse 2 Naturraumliche Gliederung 2 1 Gliederung nach TLUG 3 Geomorphologie 4 Geologie 5 Klima 6 Gewasser 7 Flora und Vegetation 7 1 Baumarten 7 2 Markante Baume 7 3 Vegetation 8 Pilze 9 Fauna 10 Geschichte 10 1 Territorialgeschichte 10 2 Geschichte der Besiedlung des Hainichwaldes 10 3 Geschichte der Waldnutzung 10 4 Entwicklung der Verkehrswege 10 5 Weitere Hainich Geschichtsdaten 10 6 Weitere Geschichtszeugen 10 7 Siehe auch 11 Wirtschaft 11 1 Forstwirtschaft 11 2 Jagd 11 3 Tourismus 11 4 Bergbau 11 5 Landwirtschaft 12 Militarische Nutzung 13 Forschung 14 Naturschutz 15 Der Hainich als Marke 16 Einzelnachweise 17 Literatur 18 WeblinksLage und Grosse Bearbeiten nbsp Der Hainich von Sudosten Ein wogendes Meer aus Baumkronen nbsp Der Sudwestrand des Hainichs vom Reitenberg aus gesehen nbsp Der Alte Berg eine unscheinbare bewaldete Kuppe aber hochster Punkt des HainichMit einer Gesamtflache von etwa 16 000 Hektar ist der Hainich das grosste zusammenhangende Laubwaldgebiet Deutschlands Im Dreieck der thuringischen Stadte Eisenach Muhlhausen und Bad Langensalza gelegen befindet sich der Hainich etwa in der Mitte Deutschlands Der Hainich liegt auf dem Gebiet der beiden Thuringer Landkreise Wartburgkreis und Unstrut Hainich Kreis Er erstreckt sich von der Bundesstrasse 249 im Norden bis zur Beckenlandschaft des Westthuringer Berg und Hugellandes bei Oesterbehringen im Sudosten in einem Bogen von etwa 24 km Lange Die hochsten Erhebungen sind der Alte Berg mit 493 9 m u NN im Suden und das Hohes Rode 493 0 m im Norden des Hainich Naturraumliche Gliederung BearbeitenDer Hainich im engeren Sinne stellt eine in sich homogene naturraumliche Einheit dar die ohne Reliefgrenze nach Norden in das nur sporadisch bewaldete Obere Eichsfeld und schliesslich den Dun und seine sudliche Abdachung ubergeht Dessen ungeachtet fuhrt das Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands bzw seine Nachfolgepublikation im Blatt Kassel 1 200 000 in der Haupteinheit Ringgau Hainich Obereichsfeld Dun Hainleite eine Untereinheit namens Hainich die nach Westen deutlich uber den landlaufigen Hainich hinausgeht 1 zu 47 48 Thuringer Becken mit Randplatten zu 483 Ringgau Hainich Obereichsfeld Dun Hainleite 483 5 Hainich 483 50 Hoher Hainich 483 51 Grundbachtal 483 52 Falkener PlatteDer Hohe Hainich ist gleichbedeutend mit der landlaufig als Hainich verstandenen Landschaft wahrend die nach Westen bis zur Werra bei Treffurt Falken reichende Falkener Platte einen eigenstandigen Hohenzug darstellt der durch das sich ostlich anschliessende Grundbachtal des Lempertsbaches Grundbachs an der Eichenberg Gotha Saalfelder Storungszone vom Kern Hohenzug separiert wird Orographisch nicht vom Hainich getrennt sind im sich nach Nordwesten bis Norden anschliessenden Oberen Eichsfeld zu 483 2 Westliches Obereichsfeld 483 21 Oberes Friedatalgebiet im Bereich der Storungszone Rucken zu Pfaffenkopf 451 m und Dunberg 445 m 483 20 Kalteneberer Stufenrandbereich Rode 498 m und sich anschliessende Sudwesthange zur Frieda zu 483 3 Ostliches Obereichsfeld Kamm nach Norden zu Dun und HainleiteGliederung nach TLUG Bearbeiten In der rein innerthuringischen Gliederung Die Naturraume Thuringens der Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie TLUG wird der Hainich demgegenuber der Einheit Hainich Dun Hainleite zugerechnet und insofern von Falkener Platte und Grundbachtal gehoren dort zur Einheit Werrabergland Horselberge getrennt gefuhrt 2 Geomorphologie BearbeitenWahrend der Hainich am Rand des Thuringer Beckens von Osten nach Westen nur sanft ansteigt bildet er im Sudwesten z T eine markante Schichtstufe aus Diese hangt mit der Aufwolbung des Hohenruckens im Westen und der sie begrenzenden Eichenberg Gotha Saalfelder Storungszone zusammen Durch den Wechsel verschieden widerstandsfahiger Gesteine ist innerhalb des Hainich an der Grenze zwischen Mittlerem und Oberem Muschelkalk ebenfalls eine leichte Gelandestufe ausgebildet Ein Beispiel dafur findet sich sudlich des Hohen Rode im Muhlhauser Stadtwald Die hochsten Hohen des Hainich sind von Nord nach Sud sind Hohes Rode 493 0 m u NN Winterstein 467 6 m u NN Haardt 451 3 m u NN Steiger 448 9 m u NN Otterbuhl 465 6 m u NN Craulaer Kreuz 483 2 m u NN Alter Berg 493 9 m u NN Renn 473 2 m u NN Rittergasserberg 440 3 m u NN Sie markieren den Hainichkamm im Westen Der Sudwestabhang wird von folgenden Kuppen und Ausliegerbergen gebildet von Nordwest nach Sudost Sommerstein 461 8 m u NN Sengelsberg 433 8 m u NN Elsberg 360 5 m u NN Schlossberg 377 0 m u NN Pfarrkopf 399 4 m u NN Harsberg 409 7 m u NN Mittelberg 413 3 m u NN Eichenberg 421 5 m u NN Burg Berg 398 0 m u NN Lohberg 468 2 m u NN Alter Busch 454 7 m u NN Wartenberg 429 9 m u NN Der Hainich ist auf Grund des geologischen Untergrunds ein Karstgebiet Die haufigste Karstbildung sind Erdfalle Sie entstehen durch die unterirdische Auslaugung von Gips und Anhydrit des Mittleren Muschelkalkes und den Einsturz der darauf lagernden Gesteine Ein Erdfallereignis der jungeren Zeit hat 1967 68 im Hainich bei Reichenbach innerhalb eines Ackers einen damals 48 m tiefen Einsturztrichter geschaffen 3 Am Hainichrand bestehen im Ubergangsbereich zum Keuper z T stark schuttende Karstquellen Entlang des steileren Sudwestabfalls ist der Hainich stark zertalt Im Bereich der Taler sind zahlreiche Steilhangbereiche vorhanden sowie Ausliegerberge und Riedel Bedeutende Taler sind der Schliemengrund bei Nazza der Kalkgrund bei Lauterbach das Lange Tal bei Berka vor dem Hainich Im Norden sind die Reliefenergie und die damit zusammenhangende Zertalung geringer Nennenswerte Taler sind dort der Spittelgrund bei Muhlhausen der Seebachgrund bei Oberdorla und das Langulaer Tal Felsen und Felsabbruche sind im Hainich selten und allenfalls vom Sudabfall des Sommersteins und vom Nordwesthang des Wintersteins bekannt Ansonsten werden die Steilhange der Sudwestabdachung des Hainich nur stellenweise mit schmalen Felsbandern durchragt Geologie Bearbeiten nbsp Muschelkalkaufschluss im Langen Tal sudlicher Hainich nbsp Nebel steigt aus dem Seebachgrund bei Oberdorla heraufDer oberflachennahe geologische Untergrund wird von den Kalken und Mergeln des Unteren Mittleren und Oberen Muschelkalks gepragt Im Osten wird der Muschelkalk von zum Teil betrachtlichen Lossablagerungen Decklehmen und Muschelkalkschutt uberlagert Die Unterhangbereiche im sudwestlichen Hainich werden von Rottonen und gipsen gebildet der obersten Formation des Buntsandsteins Im Bereich der Saalfeld Gotha Eichenberg Storungszone die den Hainich im Sudwesten kreuzt bzw dessen steilere Westabdachung bedingt kommen stellenweise auch Gesteine des Keuper und Zechstein an die Oberflache Auch die Craulaer Lehde verlauft entlang einer Verwerfungslinie dieser Storungszone Die Verwerfung ist mit einem Profil am ehemaligen Steinbruch am Rabenhog aufgeschlossen Der Aufschluss gilt als ein Standardprofil der Schaumkalkzone des Unteren Muschelkalks und wurde 1907 von dem Geologen Ernst Neumann erstmals beschrieben Eine Besonderheit im Nordteil des Aufschlusses ist der durch den sogenannten Grenzgelbkalk unter dem kompakten Kalksteinpaket des Schaumkalks deutlich zu erkennende Ubergang vom Oberen Buntsandstein zum Unteren Muschelkalk Es ist Exkursionspunkt 18 der Geologischen Route im Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal Fast die gesamte Gesteinsabfolge des Muschelkalks wird durch die Einkerbung der ehemaligen Bahntrasse zwischen Heyerode und Diedorf angeschnitten Dieser Aufschluss ist als Exkursionspunkt 6 der oben genannten Geologischen Route zuganglich Klima BearbeitenKlimapragend sind aus westlichen Richtungen heranstromende atlantische Tiefauslaufer Sie bringen den Kammlagen vermehrt Niederschlage Die Ostlagen liegen im Regenschatten des Hohenzuges So ergibt sich ein Klimagradient von Westen nach Osten Wahrend die Kammlagen noch durchschnittliche Jahresniederschlage von rund 800 mm erhalten sind es in den niederen ostlichen Randlagen nur noch 600 mm Die Jahresmitteltemperatur erniedrigt sich mit der Annaherung an den Hainichkamm von 8 C am Ostrand auf 6 5 C Wahrend der kalten Jahreszeit fallt der Niederschlag in den Hochlagen des Hainich vermehrt als Schnee Winterliche Hochdruckgebiete erzeugen haufig Nebel der sich an den Baumkronen oft als Raureif absetzt Hauptwindrichtung ist West wahrend winterlicher Hochdrucklagen konnen eisige Ostwinde vorherrschen Herannahende Tiefdruckgebiete konnen auch am Hainich eine deutliche Leewelle erzeugen und damit verbundene Fohneffekte auf der Ostseite Eine Wetterstation befindet sich westlich von Weberstedt am Rand des Nationalparks Hainich Sie bietet auch Daten fur die tagliche Wettervorhersage Gewasser Bearbeiten nbsp Erdfallweiher im Schonstedter Holz nbsp Der Melchiorbrunnen bei Oberdorla und andere Karstquellen werden durch Wasser aus dem Hainich gespeist Der Abfluss im Hainich erfolgt uberwiegend unterirdisch Die Bache sind daher als Steingraben ausgepragt und ihre Taler sind Trockentaler Ein eindrucksvolles Beispiel ist der Grosse Steingraben im Muhlhauser Stadtwald Die Steingraben fuhren nur nach langeren Regenperioden Wasser meist nach langer anhaltendem Frost und bei Schneeschmelze wenn die Gesteinsklufte durch Eis abgedichtet sind aber auch nach sommerlichen Starkregenereignissen Naturliche Stillgewasser bilden ebenfalls die Ausnahme und kommen als Erdfallweiher nur in Erdfallsenken vor Als kunstliche Gewasser sind im Hainich auch wenige Teiche vorhanden z B der Hunenteich sudostlich von Kammerforst Als weitere Karsterscheinung treten am Ostrand des Hainich topfformige und stark schuttende Karstquellen auf Sie sind im Ubergangsbereich zwischen Muschelkalk und Unterem Keuper haufig durch Erdfalle entstanden und fuhren das im Hainich versickerte Karstwasser an die Oberflache Infolge des Druckes der auflagernden Keuperschichten sind sie artesische Quellen Aufgrund ihrer hohen Bedeutung fur die Wasserversorgung der Hainichrandgemeinden tragen sie Eigennamen Die wichtigsten Quelltopfe sind von Nord nach Sud Breitsulzenquelle Muhlhausen Popperoder Quelle Muhlhausen Thomasquelle bei Weidensee Spittelbrunnen Spittelgrund Dittelhainsbrunnen Oberdorla Kainspring Oberdorla Melchiorbrunnen Oberdorla Kleine und Grosse Golke Bad Langensalza Am Hainichkamm verlauft die Wasserscheide zwischen der Werra und ihren Nebenbachen z B Lempertsbach und Lauter im Westen die uber die Weser in die Nordsee entwassert und der Unstrut die uber Saale und Elbe ebenfalls zur Nordsee fliesst Flora und Vegetation BearbeitenBaumarten Bearbeiten nbsp Strukturreicher Buchenwald im Muhlhauser Stadtwald Nordlicher Hainich Der Hainich weist eine grosse Vielfalt von Buchenwaldgesellschaften meist eutropher mittelfrischer und basenreicher Standorte auf in denen neben der Rotbuche auch andere in Mitteleuropa typische Laubbaumarten wie Esche Ahorne Linden und die seltene Elsbeere vorkommen In den Kammlagen des Hainich erreicht die Rotbuche ihr klimatisches Optimum Verbreitet sind Waldmeister Buchenwalder und Waldhaargersten Buchenwalder Buchenwalder bodensaurer Standorte Hainsimsen Buchenwald sind im Hainich die Ausnahme In der Krautschicht treten grossflachig Fruhbluher Aspekte auf Haufige Arten sind Buschwindroschen Anemone nemorosa Barlauch Allium ursinum und Ausdauerndes Bingelkraut Mercurialis perennis Auch der Marzenbecher Leucojum vernum ist weit verbreitet Stiel und Traubeneiche treten uberwiegend in den niederen Lagen am Ostrand des Hainich auf z T auf Grund historischer Nutzungen als Mittelwald z T aber auch wegen der niedrigeren Jahresniederschlage die die Eichen begunstigen Stellenweise sind in den ehemaligen uberkommenen Mittelwaldern Linden aber auch Hainbuche bestandsbildend wo die Eichen entnommen wurden und das Unterholz lange nicht genutzt wurde Eschen Ahorn Walder kommen in den grundfrischen Talchen der Steingraben vor sowie in Schluchten beispielsweise im Brunstal sudwestlich von Mulverstedt und im Grossen Steingraben im Muhlhauser Stadtwald Buchen Trockenwalder finden sich kleinflachig an steilen Hangkanten im westlichen Hainich Sie enthalten auch die einzige von Natur aus im Hainich vertretene Nadelbaumart die Eibe Taxus baccata Nach anhaltender Durre 2018 und 2019 sowie Spatfrosten wahrend des Austriebs der Blatter macht sich das neue Waldsterben auch im Hainich bemerkbar Zunachst starben ganze Fichtenbestande ab 2019 dann auch unzahlige auch alte Rotbuchen 4 Tote Fichten wurden daraufhin im Norden und in der Mitte des Hainich grossflachig eingeschlagen auch um die Ausbreitung von Borkenkafern zu unterbinden Die so entstandenen Kahlschlage wurden schrittweise wieder aufgeforstet Dafur wurden durreresistentere Geholzarten verwendet zum Beispiel Weisstanne und Kustentanne 5 Markante Baume Bearbeiten nbsp Hohes Rode mit Luthereiche und Fernmeldeturm nbsp Die Alte Eiche an der Thiemsburg StammdetailViele alte Baume im Hainich nehmen auf Grund ihres besonderen Wuchses und der Geschichten die sich um sie ranken eine hervorragende Stellung unter den Naturgebilden ein Haufig tragen sie daher Eigennamen Im Hainich sind folgende bemerkenswerte Baumindividuen zu nennen von Nord nach Sud Eine alte Weisstanne am Torfgrubenweg im Muhlhauser Stadtwald Die 3 Mammutbaume im Muhlhauser Stadtwald mit Hohen bis 34 m und 3 8 m Stammumfang Die Korpusbuche eine etwa 400 Jahre alte Hainbuche im Muhlhauser Stadtwald mit 3 8 m Stammumfang Die Luthereiche eine alte Stieleiche auf dem Hohen Rode Die Rehbuche am Grossen Steingraben im Muhlhauser Stadtwald Die Lehdebornlinde am Hainichrand bei Langula mit einem Stammumfang von 4 95 m Die Struppeiche an der Landstrasse zwischen Nazza und Langula Die Zwillingsbuche am Rennstieg bei Nazza Eine alte Sommerlinde auf dem Reckenbuhl mit einem Stammumfang von 5 2 m Dicke Eiche am Tor zum Hainich bei Weberstedt 51 0992809325 10 507803261389 Die Betteleiche am Ihlefeld eine etwa 600 800 Jahre 6 alte Stieleiche mit einem Stammumfang von 5 6 m 51 086021478611 10 403588712222 Braut und Brautigam zwei nebeneinander stehende alte Eichen westlich der Thiemsburg mit Stammumfangen von 2 8 und 2 3 m auch Adam und Eva genannt Die Alte Buche an der Hohen Strasse nordostlich des Harsberges Die Mallinde oberhalb Berka vor dem Hainich 51 051734131667 10 39681077 Die Alte Eiche an der Thiemsburg mit 5 45 m Stammumfang eine der machtigsten Eichen des Hainich Ein alter Spitzahorn sudlich des Hainich Hauses Ein alter Feldahorn am ehemaligen Forsthaus Schonstedt Eine stattliche Sommerlinde am Forsterstein im Langen Tal Das Tannchen im Langen Tal Die alte Fichte war der hochste Nadelbaum im Nationalpark Hainich Ihr abgestorbener Torso steht noch 2011 Die Silberbornlinde nordostlich von Berka vor dem Hainich Die Alte Eiche an der Weggabelung auf dem Kindel Die Bunte Linde im Osterbehringer Holz nbsp Ausgedehnte Waldsukzessionsflachen befinden sich im sudlichen Hainich nbsp Der Barlauch bildet im Mai im Hainich grosse Blutenteppiche ausVegetation Bearbeiten Die offenen Standorte werden uberwiegend von Kalkmagerrasen und ihren Sukzessionsstadien also verschiedenen Grasbrachestadien Gebuschgesellschaften und Vorwaldern eingenommen Stellenweise kommt in den Kalkmagerrasen auch Wacholder Juniperus communis vor Wacholderheiden die ebenfalls aus der Beweidung mit Schafen hervorgegangen sind befinden sich am Hainichrand bei Oberdorla und Craula auf dem Zimmerner Steinberg und an mehreren Stellen auf dem Kindel Grossflachige Sukzessionsflachen sind auf den ehemaligen Schiessbahnen und Manovergebieten entwickelt die zu Zeiten der Truppenubungsplatze durch Schafbeweidung offen gehalten worden waren Verbreitete Arten sind Weissdorn Crataegus spec Wildrosen Rosa spec und Schlehe Prunus spinosa die z T auf grosser Flache Dorngebusche gebildet haben Besonders erwahnenswert ist die Kriechrose Rosa arvensis die lange Zeit in Thuringen als verschollen angesehen wurde und infolge der botanischen Untersuchungen im Nationalpark Hainich und mittlerweile auch ausserhalb an zahlreichen Stellen wiedergefunden wurde Die atlantische Art erreicht im Westen Thuringens den Rand ihres Ausbreitungsgebietes Pilze BearbeitenEine uberragende Rolle spielen mit uber 1650 Arten allein im Nationalpark Hainich die Pilze Davon sind die meisten Totholzzersetzer Mit Mycoacia nothofagi wurde 1999 ein seltener Indikator fur naturnahe Walder gefunden Fauna Bearbeiten nbsp Charakterart des Hainich Die Wildkatze nbsp Kraniche ziehen uber den Nationalpark Hainich hinwegDer Hainich ist Lebensraum zahlreicher Tierarten Durch Untersuchungen der verschiedenen Tierartengruppen konnte die Artenvielfalt zahlenmassig erfasst werden Allein im Nationalpark Hainich sind mittlerweile etwa 8600 Tierarten nachgewiesen davon etwa 90 Insekten v a Kafer und Zweiflugler Aktuell sind 2144 Kaferarten allein im Nationalpark Hainich bekannt Stand vom 31 Dezember 2010 davon mit 521 Arten knapp ein Viertel Holz bewohnende Arten Dazu zahlen Rindenkafer echte Holzkafer Holzpilzkafer und Mulmkafer Dieses Ergebnis spiegelt die Bedeutung des im Nationalpark Hainich stellenweise stark vertretenen Totholzes wider einem Indiz fur urwaldartige Walder das im Gegensatz dazu bewirtschaftete naturnahe Walder nur bedingt aufweisen Die Charakterart der alten Buchenwalder im Hainich ist denn auch der Kopfhornschroter eine zu den Hirschkafern zahlende Art Mit etwa 800 bzw 1300 Arten gehoren die Schmetterlinge und die Zweiflugler zu den artenstarksten Tierartengruppen im Nationalpark Hainich Neben der verborgen lebenden und daher selten zu beobachtenden Wildkatzen gibt es 48 Saugetierarten darunter bislang 15 Fledermausarten Charakteristisch fur den Hainich ist die Bechsteinfledermaus die den Hohenrucken ganzjahrig bewohnt und v a in alten Buchenwaldern anzutreffen ist Die vom Aussterben bedrohte Art konnte im Nationalpark Hainich in grosser Anzahl nachgewiesen werden Viele Vogelarten sind hier heimisch wie 7 Spechtarten Baumfalken und Raubwurger Mit geschatzten 60 bis 70 Brutpaaren befindet sich im Nationalpark Hainich das grosste zusammenhangende Brutgebiet des Mittelspechtes in Thuringen Bis 1998 war auch der Schwarzstorch Brutvogel im Hainich Am haufigsten sind jedoch die Wald bewohnenden Singvogelarten Kohlmeise Zilpzalp und Monchsgrasmucke Der Hainich liegt auch in der Flugroute des europaischen Graukranichs der auf seinem Zug in die sudwesteuropaischen Uberwinterungsgebiete die bewaldeten Hohen in jedem Herbst zu Tausenden uberfliegt Auch der Ruckflug in die Brutgebiete erfolgt uber den Hainich Am 10 Marz 2013 verloren dabei sogar zahlreiche Kraniche bei dichtem Nebel die Orientierung und mussten in und um Heyerode landen Dabei kamen einige zu Tode die gegen Hauswande flogen oder auf der Landstrasse zwischen Hallungen und Heyerode von Autos erfasst wurden Es ist ausserdem davon auszugehen dass ihnen der zur Uberwindung des Hainich notwendige Aufwind fehlte 7 Verletzte Kraniche wurden von der Tierrettung Muhlhausen geborgen und in der Muhlhauser Tierklinik notversorgt 8 Verbreitete Reptilienarten sind Waldeidechse und Blindschleiche Eine besondere Bedeutung spielt der Hainich fur das Vorkommen der bundesweit vom Aussterben bedrohten Gelbbauchunke Zwei individuenreiche Populationen befinden sich im Bereich ehemaliger Truppenubungsplatze im Suden und im Norden des Hohenzuges Die Bestande sind nach Aufgabe der militarischen Nutzung rucklaufig 9 Mehrere Insektenarten konnten im Nationalpark neu beschrieben werden Zahlreiche seltene oder ausgestorbene Arten wurden dort neu oder wiedergefunden beispielsweise Reitters Strunk Saftkafer der als ausgestorben betrachtet wurde Zur Population der Wildkatze liegen wissenschaftliche Arbeiten vor Regelmassige Beobachtungen im nordlichen Hainich bestatigen dass die Wildkatze im gesamten Waldgebiet heimisch ist Der Hainich ist Ausgangspunkt fur das sogenannte Rettungsnetz Wildkatze das seit 2005 durch Grunbrucken und breit angelegte Heckenzuge zwischen den Mittelgebirgen und Hugellandern Thuringer Wald Rhon und Kellerwald geknupft wird um der Verinselung und genetischen Verarmung der Restpopulationen der Wildkatze entgegenzuwirken Eine wichtige Forschungseinrichtung fur Insektenkundler ist der Baumkronenpfad an der Thiemsburg Er ist europaweit die bisher einzige dauerhafte Plattform fur die Langzeiterforschung der Insektenfauna der Baumkronen naturnaher Walder Zu den haufigsten Grosssaugern zahlen Wildschwein Reh und der im Hainich eingefuhrte Damhirsch Rothirsche sind selten stellen sich zur Brunftzeit jedoch an mehreren Stellen regelmassig ein Haufige Beutegreifer sind Dachs Rotfuchs und Steinmarder Auch der Waschbar hat im Hainich Einzug gehalten 2015 wurde im Nationalpark Hainich durch eine Fotofalle auch der Luchs wieder nachgewiesen Geschichte BearbeitenTerritorialgeschichte Bearbeiten nbsp Dreiherrenstein auf dem Dachsberg im Nationalpark HainichBis Anfang des 6 Jahrhunderts war der Hainich Teil des Konigreiches der Thuringer Nach Eroberung durch die Franken wurde es dem Frankenreich angegliedert Territoriale Grenzen festigten sich erst im 14 Jahrhundert Der Norden des Hainich war der Freien Reichsstadt Muhlhausen angegliedert sowie der Vogtei Dorla einem Gebiet ohne Landeshoheit und mit eigenen Rechten Die Gemeinden der Vogtei besitzen beispielsweise bis heute umfangreiche Waldungen im Hainich Das zum Kurfurstentum Mainz gehorende katholische Eichsfeld reichte bei Heyerode im Nordwesten bis an den Hainich heran Der Sudteil gehorte den Thuringer Landgrafen Er wurde nach Aussterben des Grafengeschlechts der Ludowinger aufgeteilt Zentrale Bereiche des Hainich kamen zum albertinischen Herzogtum Sachsen Weissenfels Amt Langensalza spater zum Kurfurstentum Sachsen Nazza mit der Burgruine Haineck und drei weiteren Orten im Westen sowie Craula und Behringen im Sudosten gehorten zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg ebenso wie die in den Hainich hineinragende Exklave Neukirchen mit Lauterbach Berka vor dem Hainich und Bischofroda lagen mit ihrer Gemarkung im Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Amt Creuzburg Die Grenzen waren jeweils mit Steinen vermarkt Auskunft uber den Verlauf der historischen Grenzen geben somit die alten Grenzsteine meist aus Muschelkalk bestehend die Neueren stellenweise auch aus Granit Eingravierte Abkurzungen und Wappen geben Hinweise auf die fruheren Herrschaftsbereiche So erinnern noch zahlreiche dieser alten Grenzsteine an die ehemaligen Territorien der Kleinstaaten auf die sich der Hainich aufteilte darunter mehrere sogenannte Dreiherrensteine als Grenzsteine an denen jeweils drei Territorien aneinandergrenzten 1802 kamen Muhlhausen Eichsfeld und Vogtei zum Konigreich Preussen 1815 auch die thuringischen Anteile des Kurfurstentums bzw Konigreichs Sachsen Nach der Eroberung durch die Amerikaner ausgangs des Zweiten Weltkrieges und die vertragsgemasse Vereinnahmung durch die Sowjetunion gehorte der Hainich zum Land Thuringen beziehungsweise ab 1952 zum Bezirk Erfurt der Deutschen Demokratischen Republik Nach der Wende wurde der Freistaat Thuringen gebildet Seither haben der Wartburgkreis im Suden und die Landkreise Langensalza und Muhlhausen die 1994 zum Unstrut Hainich Kreis zusammengelegt wurden Anteil am Hainich Geschichte der Besiedlung des Hainichwaldes Bearbeiten nbsp Das Grenzhaus bei Heyerode Ein weiteres Symbol des Hainich nbsp Der Muhlhauser Landgraben bei Eigenrieden nbsp Reste der Zunderfabrik Geratebau GmbH im Muhlhauser StadtwaldZumindest die Hoch und Kammlagen des Hainich werden als alte Waldflachen angesehen die mit grosser Wahrscheinlichkeit seit Beginn der Waldentwicklung in der Nacheiszeit immer Wald gewesen sind Die Unzuganglichkeit des Waldes wurde zur Anlage von Fliehburgen genutzt in die bei Krieg die bauerliche Bevolkerung der umliegenden Dorfer umsiedeln und Schutz suchen konnte Beispiele sind die Wallanlagen auf dem Sommerstein bei Heyerode die Thiemsburg und die Hunenburg bei Flarchheim Alte Ortsnamenendungen auf a in den im Sudwesten und Osten angrenzenden Gebieten weisen auf Altsiedelgebiete hin die bereits im Neolithikum besiedelt wurden Zahlreiche datierte archaologische Befunde untermauern diese Ansicht Zu den alten Hainichrandgemeinden sind zu zahlen von Norden nach Suden im Uhrzeigersinn Oberdorla Langula Craula Berka vor dem Hainich Mihla und Nazza Die Ortsendung rode weist auf spatere Grundungen wahrend der hochmittelalterlichen Rodungsperiode hin als das Bevolkerungswachstum zu einer Besiedlung bisher ungunstiger Waldbereiche fuhrte Zu diesen Ortsgrundungen zahlen Orte wie Heyerode Eigenrieden und Pfafferode im nordlichen Hainich sowie Bischofroda und Hutscheroda im sudlichen Hainich In diese Zeit fallen auch heute als Ortswustungen bekannte Siedlungsstellen wie z B Tieferode und Hungerode im heutigen Muhlhauser Stadtwald Graverode bei Kammerforst oder Sulzrieden bei Berka Aber auch Phulrode Weitersrode Germerode und Harterode am Nordostrand bei Oberdorla und Langula Diese Orte wurden als Weiler oder Einzelgehofte angelegt und spater wieder aufgegeben Als Grunde werden die Wasserknappheit des Karstgebietes Hainich angesehen sowie die Unsicherheit der weit ab von Stadten oder grosseren Dorfern liegenden Dorfstellen vor Raubern und fremden Heeren Weitere Hainichorte sind Kammerforst Flarchheim Mulverstedt Weberstedt Alterstedt Zimmern Reichenbach Behringen Lauterbach Hallungen und Diedorf Ins Hochmittelalter namlich ins Ende des 14 Jahrhunderts fallt die Errichtung der Burg Haineck oberhalb von Nazza Sie war Wohnstatte der Herren von Wangenheim und der Herren von Hopffgarten 1452 wurde sie von dem Raubritter Apel Vitzthum bewohnt Anfang des 16 Jahrhunderts wurde sie von ihren Herren verlassen und verfiel zusehends 10 Die Burgruine wurde 1997 gesichert und restauriert Im 14 Jahrhundert wurde ebenfalls mit der Anlage des Muhlhauser Landgrabens am Nordrand des Hainich bei Eigenrieden begonnen Die Graben Wall Anlage entstand zum Schutz des Gebietes der Freien Reichsstadt Muhlhausen Mit Beginn der organisierten Forstwirtschaft im 17 Jahrhundert entstanden spater am Hainichrand und im Waldesinneren diverse Forsthauser allesamt als Fachwerkbauten Das Forsthaus am Reckenbuhl das Schonstedter Forsthaus am Gansekropf bei Weberstedt das Forsthaus Seebach das Forsthaus an der Thiemsburg sowie das Grenzhaus Heyerode als Forsthauser Letzteres ist als einziges original erhalten geblieben wurde 2005 von Grund auf saniert und gilt als ein weiteres Symbol des Hainich Das Forsthaus an der Thiemsburg ein Fachwerkbau mit Kruppelwalmdach und Eichenholz getafeltem Jagdzimmer wurde Anfang Januar 2006 nach etwa 10 Jahren Leerstand zu Gunsten eines Restaurantbaus fur die Bewirtung von Nationalparkgasten mit dem Bagger abgerissen Das Forsthaus auf dem Reckenbuhl bei Kammerforst war bis auf die Grundmauern verfallen Dort entstand 2007 ebenfalls ein Restaurant und Beherbergungsbetrieb Das Forsthaus Seebach oder Hainichhaus wurde 2006 ebenfalls in einen Restaurantbetrieb umgewandelt Vom Forsthaus Schonstedt sind nur noch Reste erhalten geblieben Ebenfalls als Forsthaus entstand am Nordrand des Hainich im 19 Jahrhundert Peterhof Da der Muhlhauser Stadtwald bereits Ende des 19 Jahrhunderts ein beliebtes Naherholungsziel war entstanden dort am Waldrand die Ausflugsgaststatten Waldfrieden Prinzenhaus Weisses Haus und Waldschlosschen Die am Ihlefeld bereits vorhandene Raststatte fur Fuhrleute auf der Hohen Strasse und das spater dort eingerichtete Mulverstedter Forsthaus wurden unter Max von Hopffgarten zu einem Gut inmitten des Waldes aufgebaut Dazu zahlte auch das Vorwerk Litzbeer ein Bauernhof innerhalb des Waldes mit zugehoriger in den Wald gerodeter landwirtschaftlicher Nutzflache die heute als Picht s Wiese bekannt ist Eine Besonderheit der Besiedlung des Hainich stellt die Errichtung der Produktionsanlagen der Geratebau GmbH einer Tochterfirma eines Ruhlaer Uhren und Rustungsfabrikanten dar Sie wurden als Erholungsheim gut getarnt im Waldesinneren des nordlichen Hainich aufgebaut Ebenfalls in den 1930er Jahren wurde ein seit 1914 bestehender Hof am Hainich Ostrand bei Mulverstedt das Weidegut zu einer Fuchsfarm gemacht Sie wurde bis 1945 betrieben und nach Erwerb durch die Nationale Volksarmee geschleift Am Harsberg an der Sudwestseite des Hainich entstand an einem gunstigen Hang mit Aufwinden wiederum Anfang der 1930er Jahre ein Segelflugzentrum mit angeschlossener Fliegerschule Die Gebaude wurden 2006 als Jugendherberge und Informationszentrum umgebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg fand im Hainich auf Grund der Nahe zur Zonen und spateren Grenze der DDR kaum Siedlungsbau sondern vermehrt ein Ruckbau statt Der Rustungsbetrieb im Muhlhauser Stadtwald wurde 1947 von der Roten Armee gesprengt die Guter auf dem Ihlefeld und dem Litzbeerfeld wurden abgerissen die Forsthauser am Gansekropf und auf dem Reckenbuhl verfielen Allenfalls auf dem Hohen Rode bei Eigenrieden wurde 1980 eine Radarstation der sowjetischen Truppen auf 65 m hohem Turm errichtet nebst Nebengebauden fur die Mannschaften und Offiziere Der Turm wurde 1995 abgebaut und durch einen Fernmeldeturm ersetzt Auf dem Gelande der Thiemsburg wurde ein forstwirtschaftlicher Betriebshof mit Wohngebaude fur Waldarbeiter errichtet Nennenswerte Neubaumassnahmen setzten nach 1997 mit Inkrafttreten des Nationalparkgesetzes ein Bei Kammerforst entstand durch Umbau von Fahrzeughallen eine Umweltbildungsstation An der Thiemsburg wurde der Baumkronenpfad gebaut und ein dazugehoriger Grossparkplatz angelegt Der Pfad wurde am 26 August 2005 der Offentlichkeit ubergeben Am Standort Thiemsburg wurde Ende 2008 auch das Nationalparkhaus der Offentlichkeit ubergeben Die Verlangerung des Baumkronenpfades nach Norden wurde im Fruhjahr 2009 fertiggestellt Nach dem Abriss des alten Forsthauses an der Thiemsburg wurde an derselben Stelle ein Restaurantbetrieb neu gebaut Ein Nebengebaude wurde renoviert und dient seither als Unterkunft fur Nationalparkbesucher Insgesamt entstand somit am Standort Thiemsburg seit seiner Grundung der Besucherschwerpunkt des Nationalparks Hainich Ein weiterer Schwerpunkt wird bei Hutscheroda aufgebaut Der 1 Bauabschnitt des Wildkatzendorfes wurde mit dem Aussichtsturm Hainich Blick einer 20 3 m 11 hohen Holzkonstruktion am 17 Juni 2011 am sogenannten Generalsblick auf dem Kindel eroffnet Mit der am 11 Mai 2016 offiziell ubergebenen Wurzelhohle erfuhr der Baumkronenpfad an der Thiemsburg eine unterirdische Erweiterung Geschichte der Waldnutzung Bearbeiten Die Nutzung des Hainichwaldes erfolgte lange Jahre ungeregelt und ohne Berucksichtigung des Nachhaltigkeitsprinzips Sogenannte Holzordnungen stellten daher schon bald Regeln fur die Waldbewirtschaftung im Hainich auf Die erste Holzordnung fur die Dorfer der Vogtei Langula Nieder und Oberdorla stammt beispielsweise aus dem Jahr 1569 und teilt den Wald in 18 Schlage auf die im jahrlichen Zyklus genutzt werden Dabei werden jeweils sogenannte Lassholzer oder Hegereiser stehengelassen Die zweite Holzordnung von 1786 bestimmt mit 150 bereits die genaue Anzahl der Hegereiser je Hauung Ausserdem regelt sie die Nebennutzungen des Waldes Die Waldweide das Laubrechen und das Holzklauben durch die Armen Mit der 3 Holzordnung zwischen 1859 und 1878 erfolgt im Vogteier Wald die Uberfuhrung des Waldes in eine plenterartige Bewirtschaftung die nach einem genauen Wirtschaftsplan erfolgt und nur noch von ausgebildeten Forstern und Waldarbeitern durchgefuhrt wird Nebennutzungen sind seither verboten Die forstliche Nutzung und Verwaltung des Hainichwaldes ist vielfach verknupft mit Forsterdynastien Zu nennen sind zunachst Vater und Sohn Gottfried und Carl Baehr die im 19 Jahrhundert Revierforster im Hainich waren 12 Ihre Graber und die ihrer Frauen sind nahe dem Heyeroder Grenzhause bis heute erhalten geblieben Auch Enkel Paul und dessen Sohne ubten spater den Beruf des Forsters aus Wilhelm Biehl wiederum begrundete als Revierforster von Langula die Forstertradition in seiner Familie 13 Sohn Georg fuhrte das berufliche Erbe seines Vaters in Langula fort Dessen Sohn Rudiger bekleidet ebenfalls als Forster die Stelle des stellvertretenden Leiters im Nationalpark Hainich Der jungere Sohn von Wilhelm Biehl Hubertus sorgte als Forstamtsleiter weiterhin fur die Plenterwaldbewirtschaftung im Hainich ebenso sein Sohn Andreas der zurzeit Revierforster in Langula ist und somit die Forstertradition der Familie Biehl fortsetzt Wilhelm Biehl verstarb im Wald Am Todesort westlich von Langula wurde spater zur Erinnerung ein Stein gesetzt Entwicklung der Verkehrswege Bearbeiten nbsp Alter Bahnhof von Heyerode im HainichFur Fernhandelswege in West Ost Richtung war der Hainich ein Hindernis insbesondere wegen seines steilen Sudwestabfalls Der Aufbau von Passstrassen war nur dort moglich wo Taler in den Kamm des Hohenzuges weit eingriffen und fur flachere Gefalle bzw Steigungen sorgten So entstand am Nordrand der sogenannte Hessenweg der Anfang des 19 Jahrhunderts zur Chaussee und spater zur Reichs bzw Bundesstrasse 249 ausgebaut wurde Uber den Hessenweg wurde der Muhlhauser Fernhandel abgewickelt Die Fracht wurde fur den Weitertransport in Wanfried auf Schiffe umgeladen Eine weitere Hainich Querung verlief zwischen Langula und Nazza Der alten Trasse folgt heute in etwa die Landstrasse nach Eisenach Die Hohe Strasse im sudlichen Hainich war der von Bad Langensalza ausgehende Fernhandelsweg nach Westen mit Ausspanne am Ihlefeld Zielpunkt war Mihla wo bis ins 17 Jahrhundert hinein Bad Langensalzaer Waren auf Flussschiffe umgeladen wurden Der Eisenbahnbau erfolgte erst spat mit der Trassierung der 31 79 km langen Vogteier Bimmel durch das Langulaer Tal nach Heyerode und von dort weiter bis Treffurt 14 Die Bahn wurde am 1 Juli 1911 eingeweiht Bahnbetrieb erfolgte bis 1969 Uber die Vogteier Bimmel erfolgte auch der Abtransport von Holz Umschlagstelle war der an der hochsten Stelle in Trassenmitte errichtete Heyeroder Bahnhof Von der alten Trasse sind bis heute Teile des Bahndammes Einkerbungen Brucken Viadukte und Bahnhofgebaude ubrig geblieben Darunter auch der 1998 restaurierte Alte Bahnhof von Heyerode Auf der alten Bahntrasse verlauft heute der Unstrut Werra Radweg Weitere Hainich Geschichtsdaten Bearbeiten 27 Januar 1080 Schlacht am Ostrand des Hainich bei Flarchheim zwischen den Heeren des deutschen Konigs Heinrich IV und des Gegenkonigs Rudolf von Schwaben Die Schlacht entscheidet sich zu Gunsten Rudolfs von Schwaben 1639 Plunderung und Brandschatzung des Hainichortes Craula wahrend des Dreissigjahrigen Krieges durch marodierende schwedische Truppen 1 Juli 1911 Eroffnung der Bahnstrecke Muhlhausen Treffurt der sogenannten Vogteier Bimmel Die Strecke quert im Langulaer Tal den Hainich und wurde bis 1968 betrieben Winter 1929 Adam eine der starksten Rotbuchen wird auf Seiten Lauterbachs in der Forstabteilung Schwan gefallt Der Stammdurchmesser in Brusthohe betrug etwa 160 cm 30 31 Marz 1944 Ein Lancaster Bomber der Royal Air Force wird am Hainichrand abgeschossen und sturzt im Kalkgrund bei Mihla ab Die 8 Insassen kanadische und australische Soldaten der 101 Squadron 1 Group unter Officer D J Irving kommen dabei ums Leben Reste der Maschine wurden erst 2007 ausgegraben und gesichert Eine Gedenktafel markiert die Absturzstelle nbsp Magdkreuz bei Kammerforst ein Suhnekreuz im Hainich4 Marz 1949 Wahrend der Berliner Luftbrucke fuhrte ein Korridor uber den Hainich Hunderte Flugzeuge pro Tag uberquerten ihn damals auf ihrem Flug von Frankfurt nach Berlin Tempelhof Am 4 Marz 1949 hatte eine Douglas C 54 Skymaster der U S Air Force uber dem Hainich einen technischen Defekt und musste bei Grossengottern auf einem Acker notlanden Dabei kam der 1st LT R C Stephens ums Leben Zum Gedenken wurde nach Ausgrabungen von Flugzeugtrummern im Jahr 2007 an der Absturzstelle ein Stein mit Inschrift errichtet 31 Dezember 1997 Grundung des Nationalparks Hainich 25 Juni 2011 Zentrale Bereiche des Nationalparks Hainich wurden wahrend der 35 Tagung des Welterbe Komitees in Paris zum Weltnaturerbe erklart Die Ernennung erfolgte zusammen mit den naturnahen Buchenwaldern in den Schutzgebieten Serrahn und Nationalpark Jasmund beide Mecklenburg Vorpommern Grumsiner Forst Brandenburg und Nationalpark Kellerwald Edersee Hessen Sie erganzen die bereits 2007 zum Weltnaturerbe erklarten Buchen Urwalder der Karpaten in der Ukraine und der Slowakei 15 Weitere Geschichtszeugen Bearbeiten Zu den weiteren Geschichtszeugen zahlen insbesondere die zahlreichen Steinkreuze wie z B das Baumeisterkreuz im Behringer Holz das Craulaer Kreuz bei Craula das Ihlefelder Kreuz das Magdkreuz westlich von Kammerforst das Mulverstedter Kreuz das Schuzekreuz am Reckenbuhl das Taternkreuz bei Langula Um diese Kreuze ranken sich vielfach Geschichten und Sagen Meist wurden sie aufgestellt wo Menschen auf nicht geweihtem Boden ums Leben kamen Oftmals handelt es sich dabei um Suhnekreuze Zu den Geschichtszeugen zahlen auch die Steinernen Tische an Orten niederer Gerichtsbarkeit und die Gedenksteine Siehe auch Bearbeiten Liste von Burgen und Befestigungsanlagen im HainichWirtschaft BearbeitenForstwirtschaft Bearbeiten nbsp Die Buchenplenterwalder des Hainich hier das Oberdorlaer Holz stehen einzigartig in Mitteleuropa da nbsp Bei der Hainichjagd werden auch jagdliche Traditionen gepflegt Im nordlichen und mittleren Hainich dominiert die Forstwirtschaft die unter der Regie des Forstamtes Hainich Werratal mit Sitz in Creuzburg erfolgt Es uberwiegt der Privatwald in der Sonderform des Genossenschaftswaldes im mittleren Hainich Die Laubgenossenschaften haben sich traditionell der Buchen Plenterwald Bewirtschaftung verschrieben Der Norden des Hainich ist Teil des grossten Kommunalwaldes Thuringens des Muhlhauser Stadtwaldes Mit der Unterschutzstellung als Naturwaldreservat hat man sich dort fur eine plenterwaldartige Bewirtschaftung entschieden Zur Forderung der Vermarktung rotkernigen Buchenholzes das im Plenterwald erwirtschaftet wird wurde das Buchenzentrum mit Sitz in Creuzburg gegrundet Speziell in den stadtnahen Waldungen nimmt der Erholungswald einen hohen Stellenwert ein Jagd Bearbeiten Der Hainich ist in zahlreiche Jagdreviere von jeweils etwa 150 ha Flache untergliedert die von den Waldbesitzern meist verpachtet sind Nach Vorgabe durch den Abschussplan wird in Einzeljagd von Ansitzen gejagt Im November findet um den Hubertustag dem Namenstag des Heiligen Hubertus die Hainichjagd statt eine der grosst angelegten Gemeinschaftsjagden in Deutschland In Absprache der Jagdpachter wird an einem Vormittag in Form einer Druckjagd und in etwa 50 Anstellgruppen zeitgleich fast das gesamte Waldgebiet des Hainich bejagt Zum jagdbaren Wild im Hainich zahlen v a Reh und Schwarzwild aber auch Damhirsch und Rothirsch sowie die Beutegreifer Rotfuchs und Dachs Die Jagd dient uberwiegend dem Schutz der Naturverjungung des Waldes vor Wildverbiss und damit forstlichen Zielen Geschossen werden fast ausschliesslich Frischlinge und Uberlaufer bei den Schweinen Kitze und Schmalrehe beim Rehwild sowie schwache Tiere bei allen Wildarten Beim Rehwild liegt die Abschussziffer in der Regel knapp unter der Bestandesdichte die im Hainich auf acht bis zehn Stuck pro 100 Hektar geschatzt wird Im Nationalpark Hainich erfolgt die Jagd im Rahmen des okologischen Wildtier Managements sowie der Bekampfung von Tierseuchen und uber die kalte Jahreszeit verteilt in mehreren Streifgebieten Ausgeschlossen von der Jagd im Nationalpark sind die Totalreservate also insbesondere die Welterbeflache im Zentrum des Schutzgebietes Randbereiche des Nationalparks sind auch verpachtet bzw Eigenjagden der Stadt Bad Langensalza und von Thamsbruck Im Nationalpark werden Schwarzwild Damwild bei starkem Verbiss in angrenzenden Forsten auch das Rotwild und der Waschbar gejagt Die Schonzeiten sind dort jedoch weiter gefasst und die Jagd in der Schutzzone II auf wenige Termine im Herbst beschrankt Insbesondere die Hainichjagd gilt auch der Pflege jagdlichen Brauchtums und dem Erfahrungsaustausch unter den Jagern Sie wird bereits seit 1992 jahrlich durchgefuhrt und entstand aus der ab den 1970er Jahren zu Zeiten der DDR im Hainich gebrauchlichen Gesellschaftsjagd Tourismus Bearbeiten nbsp Der Baumkronenpfad an der Thiemsburg im Nationalpark Hainich Umweltbildungseinrichtung und Forschungsplattform gleichermassen nbsp Der Rennstieg bei Eigenrieden und seine Markierung nbsp Muschelkalk Steinbruch im Senkig im nordlichen HainichDer Hainich ist mit Wanderwegen gut ausgestattet und an das Fernwanderwegenetz angeschlossen Uber die Kammlagen fuhrt der Traditionswanderweg Rennstieg entlang Im Osten ist der Waagebalkenweg zwischen Muhlhausen und dem Harthhaus oberhalb von Bad Langensalza durchgangig wanderbar Der Fahner Hohe Hainich Wanderweg beginnt ebenfalls in Muhlhausen lauft aber weiter uber die Fahner Hohen bis zur Thuringer Landeshauptstadt Erfurt Im Nationalpark Hainich findet gemass seinem Motto Natur Natur sein lassen auf uber 90 der Flache keine Nutzung mehr durch den Menschen statt Dort befindet sich daher auch die grosste nutzungsfreie Laubwaldflache Deutschlands Aus wirtschaftlicher Sicht steht die Entwicklung eines naturvertraglichen Tourismus im Vordergrund Als touristischer Schwerpunkt hat sich der Bereich um die Thiemsburg herausgebildet Dort entstand der weltweit in seiner Art einzigartige Baumkronenpfad Hainich als die grosste und besucherstarkste Umweltbildungseinrichtung des Freistaates Thuringen An der Thiemsburg einem ehemaligen Forsthaus und Forstbetriebshof entstand 2008 auch das Nationalparkhaus Im Nationalpark Hainich besteht ein Wander Rad und Kutschwegekonzept Die mittlerweile elf Wanderparkplatze sind Ausgangspunkte fur die 15 Themenwanderwege die seit Nationalparkgrundung neu angelegt wurden Darunter auch ein barrierefreier Wanderweg im Brunstal sowie ein Erlebniswanderweg bei Berka vor dem Hainich und ein Marchenpfad der sogenannte Feenstieg bei Weberstedt Die Einrichtung des Nationalparks Hainich hat seit seiner Grundung zur Entwicklung des Tourismus in der Hainichregion gefuhrt Seit 2005 besuchen jahrlich 300 000 Menschen allein den Nationalpark 1 2 Millionen Besucher wurden bis Ende 2010 auf dem Baumkronenpfad gezahlt In Zusammenarbeit mit den Partnern des Nationalparkes entstanden neue Beherbergungs und Bewirtschaftungsbetriebe in den Nationalparkgemeinden und ihrem Umland darunter eine Jugendherberge mit Urwald Life Camp fur Jugendliche auf dem Harsberg bei Lauterbach Die Entwicklung der Hainichregion wurde weiter vorangetrieben durch die Bildung des Qualitatssiegels Hainichland Gastgeber Darunter sind Dienstleister im Tourismus der Region zusammengefasst die sich zur Wahrung bestimmter Qualitatsstandards entschlossen haben wie zum Beispiel einheitliche heimische Gerichte auf den Speisekarten der Partnerbetriebe und kompetente Informationen zum Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal und dem darin eingebetteten Nationalpark Hainich Ein weiteres Projekt hat der Tourismusverband zusammen mit Handwerksbetrieben ins Leben gerufen Die Hainichland Erlebniswelten erlauben den Besuchern der Region durch Aktionen wie Schauschmieden sowie Backen in einem alten Dorfbackhaus das hautnahe Erleben alter Handwerkstraditionen in der Hainichregion Zu einem weiteren touristischen Anziehungspunkt im Hainich hat sich der ehemalige Bahnhof von Heyerode entwickelt Ausflugsrestaurant Ferienhauser Kinderspielplatz Streichelzoo und verschiedene Feste haben dazu beigetragen Er ist auch Austragungsort des alljahrlich stattfindenden Heyeroder Bauernmarktes und Ausgangspunkt fur Wanderungen und Spaziergange in den angrenzenden naturnahen Waldern Hainichlandweg 2012 wurde mit dem Hainichlandweg ein Wanderweg fertiggestellt der auf einer Lange von 130 km die Natur und Kulturlandschaft der Hainich Werra Region erlebbar machen soll Die offizielle Freigabe durch die Chefin der Thuringer Staatskanzlei Marion Walsmann erfolgte am 13 Juli 2012 Der Weg fuhrt in sieben Etappen von Weberstedt uber Kammerforst Struth Heyerode Probstei Zella Mihla Hutscheroda und nach Weberstedt zuruck einmal um den Hainich herum Er ist gekennzeichnet mit einem roten Punkt auf weissem Grund und dem Erkennungszeichen des Hainichlandes dem mehrfarbigen Buchenblatt Informationstafeln am Weg geben Einblicke in landschaftliche Besonderheiten Bergbau Bearbeiten In einem Teil des Oberdorlaer Waldes genannt der Senkig werden in einem Steinbruch die Kalke des Oberen Muschelkalks gebrochen Sie finden als Schottermaterial und Baustein Verwendung Das Muschelkalkpflaster des Muhlhauser Steinwegs der Hauptgeschaftsstrasse in der Muhlhauser Innenstadt sowie der Obermarkt sind mit Muschelkalk aus dem Senkig gepflastert Aufgelassene also nicht mehr betriebene kleinere Steinbruche finden sich an mehreren Stellen im Hainich Sie dienten meistens der Gewinnung von Kalkschottermaterialien fur den forstlichen Wegebau Landwirtschaft Bearbeiten Die Landwirtschaft spielt im Hainich eine untergeordnete Rolle Nur die Flur der Hohengemeinde Craula wird noch landwirtschaftlich genutzt Es dominiert dort Grunland Die Ackerfluren und Schaftriften von Zimmern und Kammerforst gingen Anfang der 1960er Jahre in den Truppenubungsplatz Weberstedt ein Die Offenhaltung der Schiessbahnen wurde durch die Beweidung mit Schafen sichergestellt Die Beweidung wurde seit Inkrafttreten des Nationalparkgesetzes auf ein Minimum reduziert Weiteres Grunland und Acker befinden sich noch in den sudwestlichen Randlagen des Hainich vor allem auf der Gemarkung der Verwaltungsgemeinschaft Mihla Am Nordrand sind es die auf Eigenrieder Gemarkung im Bereich einer alten Waldrodung gelegenen Katalaunischen Felder die intensiv ackerbaulich genutzt werden Die intensiv ackerbaulich genutzte und grossparzellierte Agrarlandschaft grenzt insbesondere am Ostrand oft unmittelbar an die Rander der geschlossenen naturnahen Laubmischwalder des Hainich Militarische Nutzung BearbeitenIm sudlichen Hainich und am nordlichen Hainichrand wurden insgesamt vier Truppenubungsplatze eingerichtet Die militarische Nutzung begann 1935 mit dem Aufbau des Truppenubungsplatzes auf dem Kindel durch die Wehrmacht Der Ubungsplatz ging nach dem Zweiten Weltkrieg an die Sowjetarmee uber wurde auf 2700 ha erweitert und bis 1991 fur Panzerubungen genutzt zuletzt von der Westgruppe der russischen Streitkrafte Mit der Nutzung des Kindel durch die Sowjetarmee war auch die Rodung von etwa 600 ha Wald verbunden Nach Abzug der Truppen war der gesamte Ubungsplatz mit Munitionsresten und Blindgangern kontaminiert Fur Teilbereiche gilt dies auch fur den Truppenubungsplatz Weberstedt der Nationalen Volksarmee der DDR der ab 1964 65 im nordostlichen Anschluss an den Truppenubungsplatz Kindel eingerichtet wurde Er diente bis 1993 zuletzt der Bundeswehr als Standortubungsplatz und der Erprobung verschiedener Waffensysteme Er schloss insgesamt sechs verschieden dimensionierte Schiessplatze mit ein sowie ausgedehnte Sicherungsbereiche in den Waldern des Hainich Die ausbleibende forstliche Nutzung uber Jahrzehnte fuhrte schliesslich zur Entwicklung der heutigen urwaldartigen Buchenmischwalder Weitere Truppenubungsplatze befanden sich am Dornaer Platz bei Dorna am Nordrand des Hainich sowie Senkelstedt bei Alterstedt Im Bereich des Vorwerkes Oppershausen wurde 1973 ein Schiessplatz fur die Volkspolizei eingerichtet und bis 1992 genutzt Forschung Bearbeiten nbsp Klima Messturm der Abt Bioklimatologie der Universitat GottingenDer Geologe Johann Georg Bornemann forschte im Hainich uber die Stratigraphie des Muschelkalks Seine Erkenntnisse liess er 1886 in das Jahrbuch der preussischen geologischen Landesanstalt einfliessen Umfangreiche regionalhistorische Studien betrieb der Bad Langensalzaer Padagoge Hermann Gutbier 1842 1936 unter anderem auch im Hainich Zwischen 1945 und 1989 war der Hainich fur Forscher weitgehend unzuganglich Zwischen 1990 und 2000 wurde von verschiedenen Bearbeitern die flachendeckende floristische Arterfassung im Hainich durchgefuhrt Die Arterfassung erfolgte im Rahmen der von der Thuringischen Botanischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie durchgefuhrten Erfassung der Farn und Gefasspflanzen in Thuringen Zwischen 1997 und 1999 erfolgte unter Federfuhrung der Thuringer Landesanstalten fur Umwelt und Geologie bzw Wald Jagd und Fischerei die Waldbiotopkartierung und damit die okologische Bestandsaufnahme des Hainich Umfangreiche Forschungsarbeiten ermoglichte die Einrichtung des Nationalparks Hainich Ende 1997 Seither wurde im Nationalparkgebiet eine intensive Erfassung der Pflanzen und Tierarten durchgefuhrt aber auch okosystematische Forschung betrieben So hat das Max Planck Institutes fur Biogeochemie in Jena eine Klima Messstation im Hainich aufgebaut die seit Sommer 2010 von der Abt Bioklimatologie der Georg August Universitat Gottingen betrieben wird Diese Klima Messstation ist weltweiten Stationsnetzen wie FLUXNET und ICOS zur Erforschung des Kohlenstoff Haushalts angeschlossen Ausserdem befindet sich im sudlichen Hainich eine Hauptmessstation der Landesanstalt fur Wald Jagd und Fischerei die den Einfluss von Luftschadstoffen auf den Wald misst Ein Netz von Kontrollstichpunkten ermoglicht Langzeituntersuchungen wie Verschiebungen im Pflanzenartenspektrum aber auch tierokologische Langzeitstudien Wildbiologische Untersuchungen liegen beispielsweise fur die Wildkatze vor Zum Nachweis grosser Wildtiere wurden von der Nationalparkverwaltung Wildkameras installiert die regelmassig ausgewertet werden Seit 2002 wird im Nationalpark Hainich ein Vogelmonitoring durchgefuhrt Zu diesem Zweck werden Vogel von Ornithologen auch mit Stellnetzen gefangen und beringt Des Weiteren betreibt die Universitat Freiburg Untersuchungen zur Walddynamik im Nationalpark Hainich und die Universitat Gottingen zur Okologie von Mischwaldern Im Aufbau ist seit 2007 das Biodiversitats Exploratorium Hainich Dun das okologische Daten fur den gesamten Hainich erbringen wird Eine wichtige Forschungseinrichtung ist auch der Baumkronen Erlebnispfad an der Thiemsburg Er ermoglichte speziell einer Gruppe von Insektenforschern die genauere Erforschung des Baumwipfelbereichs Er ist die einzige dauerhafte Forschungsplattform fur Untersuchungen der Baumkronen in naturnahen Waldern in Mitteleuropa Seit 2016 erzielt ein Forschungsprojekt des Nationalparks Hainich neue Informationen zum Wildschwein Dazu wurde im Nationalpark Hainich ein System von Wildkameras angelegt Ausserdem wurden Wildschweine fur diesen Zweck lebend eingefangen und mit Sendern versehen Naturschutz Bearbeiten nbsp Flachennaturdenkmal Wacholdertrift bei Oberdorla eine beweidete WacholderheideDer Hainich gehort in seiner ganzen Flache dem im Einigungsvertrag sichergestellten Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal an Fast der gesamte Hainich ist auch als EG Vogelschutzgebiet 16 unter Schutz gestellt Der Suden des Hainich ist seit dem 31 Dezember 1997 als Nationalpark geschutzt Dort hat der Prozessschutz Vorrang Daher befindet sich mit etwa 5500 ha dort auch die grosste nutzungsfreie Waldflache Deutschlands Der Nordteil ist ebenfalls seit Ende 1997 Naturwaldreservat Besonders wurden 1570 ha naturnahe Buchenwalder im Nationalpark Hainich zusammen mit naturnahen Buchenwaldern in vier weiteren deutschen Nationalparken im Februar 2007 fur die Aufnahme in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO vorgeschlagen Dieses Gebiet zahlt nach seiner Anerkennung durch das Welterbekommitee am 25 Juni 2011 zu den 36 Welterbestatten in Deutschland Sein universeller Wert besteht v a in seiner Beispielhaftigkeit fur naturliche Prozesse Die Buchenwalder auf Kalk wurden von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als weltweit einzigartig gewurdigt Deutschland steht seither in der besonderen Verantwortung zu ihrem Schutz Die Flache entspricht 20 des Nationalparks Hainich und etwa 10 des Hainich selbst Als Flachennaturdenkmal geschutzt ist eine Wacholderheide westlich von Oberdorla Sie wird zu ihrem Erhalt weiterhin mit Schafen beweidet Der Hainich als Marke BearbeitenDer Begriff Hainich ist nicht geschutzt wird aber vielfach bereits als Marke verwendet Er ist namengebend fur ein Fachkrankenhaus fur Neurologie und Psychiatrie in Muhlhausen Pfafferode Okumenisches Hainich Klinikum eine Gemeinde im Wartburgkreis Horselberg Hainich einen Landkreis in Thuringen Unstrut Hainich Kreis den 13 Nationalpark in Deutschland Nationalpark Hainich einen Naturpark in Deutschland Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal die Hubertusjagd im Hainich Hainichjagd sie gehort zu den grosst angelegten Gemeinschaftsjagden in Deutschland die Betreiberfirma des Wildkatzengeheges in Hutscheroda Wildtierland Hainich gGmbH eine fruhere Biermarke aus Grossengottern Hainich Export zwei Sportvereine SV Hainich Heyerode 1924 e V und SV Hainich Berka V D H eine Illustrierte aus der Thuringer Nationalparkregion Hainichzeitung einen im August 2011 erschienenen Kettenkrimi Tod im Hainich von Katrin Ulbrich Uwe Schimunek und Michael Fiegle ein erlebnispadagogischer Kletterpfad bei Kammerforst Kletterwald Hainich Hainichstrassen gibt es in den Hainichdorfern Flarchheim Kammerforst Langula und Weberstedt die Parkplatze Hainich Nord und Hainich Sud an der Bundesautobahn 4 bei Wenigenlupnitz Diese Parkplatze dienen auch der Information uber den Nationalpark Hainich Hainichhofe eine Ferienhaussiedlung am Hainichrand bei MulverstedtEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Klink Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1969 Online Karte Walter Hiekel Frank Fritzlar Andreas Nollert und Werner Westhus Die Naturraume Thuringens Hrsg Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie TLUG Thuringer Ministerium fur Landwirtschaft Naturschutz und Umwelt 2004 ISSN 0863 2448 Naturraumkarte Thuringens TLUG PDF 260 kB Landkreisweise Karten TLUG Roland Geyer et al Geologie erleben S 21 Claudia Bachmann So leidet der Wald auf dem Hegeberg bei Kammerforst Muhlhauser Allgemeine vom 5 Juli 2019 Michael Fiegle 300 neue Weiss und Kustentannen im Langulaer Tal In Thuringer Allgemeine vom 12 April 2022 S 16 Stadtverwaltung Muhlhausen Hrsg 1994 Interessante Baume in Muhlhausen und Umgebung S 38 Reiner Schmalzl Ruckflug endete todlich Viele Kraniche starben am Hainich In Muhlhauser Allgemeine vom 11 Marz 2013 S 1 Reiner Schmalzl Kraniche erholen sich in der Vogelschutzwarte Seebach In Muhlhauser Allgemeine vom 14 Marz 2013 S 1 Ralf Weise Eberhard Lehnert u a Lurche und Kriechtiere des Unstrut Hainich Kreises Muhlhausen 1997 Bienert T 2000 Mittelalterliche Burgen in Thuringen S 331 Hainichland Magazin 21 Ausgabe Sommer 2011 S 5 Rockstuhl Storzner 1999 Hainich Geschichtsbuch S 29 Rockstuhl Storzner 1999 Hainich Geschichtsbuch S 44 Rockstuhl Storzner 1999 Hainich Geschichtsbuch S 29 ff Meldung auf SPIEGEL online Nr 14 Liste der im Februar 2007 gemeldeten EG Vogelschutzgebiete des Freistaats Thuringen Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Siegfried Klaus Thomas Stephan Nationalpark Hainich Laubwaldpracht im Herzen Deutschlands Rhino Arnstadt und Weimar 1998 ISBN 3 932081 05 6 Wolfgang Monninghoff Nationalpark Hainich Deutsche Nationalparke Bd 9 VEBU Verlag Berlin 1998 Gerald Patzelt Der Hainich Cordier Verlag Heiligenstadt 1998 ISBN 3 929413 40 X Roland Geyer Gerald Patzelt Daniela Schafer Geologie erleben Geologische Route durch den Naturpark Eichsfeld Hainich Werratal Cordier Verlag Heiligenstadt 2000 ISBN 3 929413 63 9 Harald Rockstuhl Frank Storzner Hainich Geschichtsbuch Wanderung durch die Geschichte eines Naturerbes Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 3 uberarbeitete Auflage 2003 ISBN 3 932554 15 9 Hainich Artenbuch Tiere Pflanzen und Pilze im Nationalpark Hainich Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2005 ISBN 3 937135 37 5 Projektgruppe Weltnaturerbe Buchenwalder Hrsg Buchenwalder in Deutschland Nominierung zum UNESCO Weltnaturerbe Weimar 2008 Jana Waldchen Ernst Detlef Schulze Martina Mund Bernd Winkler Der Einfluss politischer rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen des 19 Jahrhunderts auf die Bewirtschaftung der Walder im Hainich Dun Gebiet Nordthuringen In Forstarchiv Jg 82 2011 Heft 2 S 35 47 Manfred Grossmann Uwe John Haik Thomas Porada Hrsg Der Hainich Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Muhlhausen Bad Langensalza Schlotheim Grossengottern Mihla und Behringen Landschaften in Deutschland Werte der deutschen Heimat Bd 77 Herausgegeben im Auftrag des Leibniz Instituts fur Landerkunde und der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln und Weimar 2018 ISBN 978 3 412 22300 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hainich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Nationalpark Hainich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Hainich Reisefuhrer Internetprasenz der Verwaltung des Naturparks Eichsfeld Hainich Werratal Normdaten Geografikum GND 4410040 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hainich amp oldid 234512725