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Dieser Artikel befasst sich mit der Betteleiche im Hainich Fur den gleichnamigen Baum im Landkreis Ludwigsburg siehe Betteleiche Ditzingen Die Betteleiche ist eine auf 600 bis 800 Jahre geschatzte 1 alte Stieleiche im Hainich am Kreuzungspunkt des Rennstiegs mit der Hohen Strasse Die Eiche die als Naturdenkmal geschutzt ist zahlt zu den altesten und markantesten Baumen des Hainichs und gilt als Wahrzeichen des gleichnamigen Nationalparks Der Baum befindet sich auf dem Hainichkamm westlich von Mulverstedt am Rand des Forstortes Ihlefeld in einer Hohenlage von 443 m NN Die Baumhohe betragt etwa 13 m 1 und der Stammumfang in Brusthohe 5 6 m Die Betteleiche hat heute einen 2 5 m hohen Durchgang BetteleicheDetailansicht der BetteleicheBetteleiche Hainich Oktober 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Naturschutz 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenFruher fuhrte eine der bedeutendsten europaischen Ost West Verbindungen die sogenannte Hohe Strasse Via regia an der Betteleiche voruber Sie fuhrte aus dem Pariser Raum uber Frankfurt Main Eisenach Erfurt und Leipzig nach Breslau und von dort aus weiter bis in die heutige Ukraine bzw nach Russland Grosse Bedeutung hatte gerade der thuringische Abschnitt als Geleitstrasse zu den Messen in Frankfurt und Leipzig 2 Von 1442 nach anderer Angabe 1443 bis 1525 gab es in der nahegelegenen heute nicht mehr existierenden Siedlung Ihlefeld ein Franziskanerkloster Die dort lebenden Monche die laut ihrer Satzung keinen eigenen Besitz haben und auch nicht betteln durften kummerten sich um Kranke lasen Seelenmessen fur Verstorbene und standen auch den auf der Via regia voruberziehenden Reisenden bei Ihre Aktivitaten wurden Bettelfahrten genannt Dafur erhielten sie dankbare Gaben teils auch versehen mit Furbittbriefen die die Spender am Fuss der Betteleiche ablegten denn das Uberschreiten der Klosterschwelle war ihnen untersagt Um die Almosen vor den Witterungseinflussen zu schutzen schlugen die Monche eine kastenformige Hohlung in den Baum die sich im Lauf der Jahrhunderte durch Regen Frost und Hitze erweiterte und schliesslich den Stamm teilte 3 Nach anderer Lesart war das Ihlefelder Kloster eine Aussenstelle des St Katharinenklosters zu Eisenach das indes von Nonnen des Zisterzienserordens bewohnt war 4 Naturschutz Bearbeiten nbsp Die Betteleiche im Winter von der Waldseite aus gesehenDie Betteleiche ist wegen ihres Alters und ihrer historischen Bedeutung seit 1936 als Natur und Kulturdenkmal geschutzt 5 Zum Schutz wurde um ihren Wurzelbereich ein Kreis aus Baumstammen gelegt Sie wurde am 19 Dezember 1994 saniert 6 Zeitweilig war der Aufenthalt im Kronenbereich aus Sicherheitsgrunden untersagt 7 Sonstiges Bearbeiten nbsp Der schon seit dem Spatmittelalter bezeugte Wegweiser Eiserne Hand in der Nahe der BetteleicheDie Betteleiche ist uber offentliche Strassen nicht direkt zuganglich Uber das gut ausgeschilderte und ausgebaute Wegenetz des Nationalparks Hainich ist sie allerdings problemlos zu erreichen und stellt eines seiner beliebtesten Ziele fur Wanderungen Radtouren Ausritte und Kremserfahrten dar Nach ihr ist der Betteleichenweg benannt ein Rundwanderweg des Nationalparks Hainich der als Wegesymbol die charakteristischen H ahnlichen Umrisse des alten Baumes tragt Des Weiteren liegt die Betteleiche am Nationalparkwanderweg Bummelkuppenweg sowie am Waagebalkenweg einem historischen 42 Kilometer langen Fernwanderweg In der Nahe befinden sich eine im Sommer bewirtschaftete Ausflugsgaststatte das Ihlefelder und Mulverstedter Steinkreuz sowie der bereits 1554 belegte historische Wegweiser Eiserne Hand dessen funf Finger jeweils in eine bestimmte Richtung weisen Siehe auch BearbeitenListe markanter und alter Baumexemplare in DeutschlandLiteratur BearbeitenRoland Geissler Grosser Wanderfuhrer Hainich Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2004 S 117 120 Paul Botzum Rainer Lammerhirt Wustungen im Hainichgebiet Ihlefeld und die Betteleiche In Heimat und Verkehrsverein Mihla Hrsg Westthuringer Heimatschriften Band 5 Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2001 ISBN 3 934748 86 4 S 75 82 Harald Rockstuhl Frank Storzner Hainich Geschichtsbuch Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 1999 Weblinks BearbeitenDie imposante Betteleiche Nationalparkverwaltung abgerufen am 28 Januar 2022 Rainer Lippert Betteleiche auf dem Ihlefeld im Hainich In Monumentale Eichen Abgerufen am 28 Januar 2022 Offizielle Beschreibung des Betteleichenweges Offizielle Beschreibung des Bummelkuppenweges Offizielle Beschreibung des Waagebalkenweges nbsp Commons Betteleiche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Stadtverwaltung Muhlhausen Hrsg 1994 Interessante Baume in Muhlhausen und Umgebung S 38 Bernhard Schwade Mittelalterliche Handelswege in Thuringen und Sachsen 2014 abgerufen am 28 Januar 2022 Betteleiche auf dem Ihlefeld im Hainich Abgerufen am 28 Januar 2022 deutsch Nationalpark Hainich Betteleiche Abgerufen am 28 Januar 2022 Informationstafel am Objekt Rockstuhl Storzner 1999 Hainich Geschichtsbuch S 70 Offizielle Mitteilung des Nationalparkleiters Manfred Grossmann vom 13 April 2015 51 086077 10 403571 Koordinaten 51 5 N 10 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betteleiche amp oldid 221094144