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Der Zilpzalp oder Weidenlaubsanger Phylloscopus collybita ist eine Vogelart aus der Familie der Laubsangerartigen Phylloscopidae Dieser Laubsanger besiedelt grosse Teile der Palaarktis vom Nordosten Spaniens und Irland nach Osten bis zur Kolyma in Sibirien Zilpzalpe sind klein ohne auffallende Zeichnungen und bewegen sich meist gedeckt in hoherer Vegetation Sie fallen daher am ehesten durch den markanten Gesang auf dem die Art ihren lautmalenden deutschen Namen verdankt Die Tiere bewohnen ein weites Spektrum bewaldeter Habitate und kommen auch haufig in Parks und den durchgrunten Randbereichen von Stadten vor Die Nahrung besteht vor allem aus kleinen und weichhautigen Insekten Der Zilpzalp ist je nach geografischer Verbreitung Kurz bis Langstreckenzieher Europaische Vogel uberwintern im Bereich des Persischen Golfs im Mittelmeerraum in den Oasen der Sahara in der Trockensavanne sudlich der Sahara sowie im ostafrikanischen Hochland Die Art ist in Europa ein sehr haufiger Brutvogel und nicht gefahrdet ZilpzalpZilpzalp Phylloscopus collybita SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Uberfamilie AegithaloideaFamilie Laubsangerartige Phylloscopidae Gattung Laubsanger Phylloscopus Art ZilpzalpWissenschaftlicher NamePhylloscopus collybita Vieillot 1817 source source Der Zilpzalp heisst wie er singt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Abgrenzung zum Fitis 2 Lautausserungen 3 Mauser 4 Verbreitung und Lebensraum 5 Systematik 6 Nahrungssuche und Ernahrung 7 Fortpflanzung 8 Wanderungen 9 Naturliche Feinde 10 Mortalitat und Alter 11 Bestand und Gefahrdung 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenZilpzalpe sind kleine kompakte und kurzflugelige Laubsanger mit recht grossem Kopf und ohne auffallende Zeichnungen Die Korperlange betragt 10 12 cm das Gewicht 6 10 g Die Geschlechter unterscheiden sich ausserlich und bezuglich des Gewichts nicht Mannchen sind jedoch etwas langflugeliger als Weibchen So hatten zur Brutzeit in Sachsen Anhalt gefangene Mannchen der Nominatform eine mittlere Flugellange von 60 8 mm und ein mittleres Gewicht von 8 2 g Weibchen erreichten im Mittel nur 54 5 mm und ein mittleres Gewicht von 8 4 g 1 Die Oberseite ist graubraunlich grun der Burzel ist haufig etwas heller grun Kehle Unterseite des Rumpfes und Unterschwanzdecken sind schmutzig weiss mit individuell sehr variablen Anteilen von Gelb und Beige auf Kehle und Brust Vor allem im Herbst sind die Flanken haufig beigebraun uberhaucht Schwungfedern und Steuerfedern sind graubraun die Saume der Aussenfahnen sind schmal gelbgrun gesaumt Ein gelblicher Uberaugenstreif ist vor dem Auge deutlich hinter dem Auge meist nur undeutlich ausgepragt Der dunkle Augenstreif teilt den hellen Augenring durchgehend in eine untere und eine obere Halfte Der Bereich unterhalb der Augen und die Ohrdecken sind recht dunkel so dass der untere Teil des hellen Augenrings dazu deutlich kontrastiert Der kurze und feine Schnabel ist an der Basis und an den Seiten meist wenig auffallend hell orange im Ubrigen dunkel hornfarben Die Beine sind meist dunkelbraun oder grauschwarz selten heller braun Abgrenzung zum Fitis Bearbeiten nbsp Vergleich Zilpzalp und FitisIn Mitteleuropa ist der Zilpzalp am ehesten mit dem sehr ahnlichen und ebenfalls haufigen Fitis Phylloscopus trochilus zu verwechseln es handelt sich um Zwillingsarten Der Fitis ist etwas schlanker und langflugeliger als der Zilpzalp Die Beine des Fitis sind meist deutlich heller der Uberaugenstreif ist vor allem hinter dem Auge langer und deutlicher ausgepragt Die Handschwingenprojektion das heisst der Uberstand der Handschwingen uber die Schirmfedern ist beim Fitis wesentlich grosser Weiterhin hat beim Zilpzalp die funfte Handschwinge von innen eine Verengung an der Aussenfahne die dort beim Fitis fehlt Dieses sichere Unterscheidungsmerkmal ist jedoch nur erkennbar wenn man die Tiere in der Hand halt Anhand des Gesangs ist die Unterscheidung hingegen unproblematisch dieser ist bei den beiden Arten sehr unterschiedlich Der Fitis singt in etwas schwermutig abfallenden Melodien wohingegen der Zilpzalp leicht an seinem zweisilbigen Zilp Zalp Gesang zu erkennen ist Der Ruf ist beim Zilpzalp kurz und hart huit und beim Fitis deutlich zweisilbig hu it und in der Tonhohe steigend 2 Lautausserungen BearbeitenDer markante recht eintonige Gesang auf den sich der deutsche Name bezieht klingt wie zilp zalp zelp zilp zalp wobei die einzelnen Elemente in der Tonhohe wechseln Dazwischen werden oft 2 bis 5 harte etwa wie trrt klingende Laute eingebaut Gesang anhoren Der Gesang erfolgt von Warten haufig von noch unbelaubten Zweigen im inneren Randbereich der Krone grosserer Baume oder wahrend der Bewegung in den Baumkronen Der auch im Herbst haufig zu horende Lockruf ist ein einfaches weiches pfeifendes und am Schluss betontes huid Aggressives Verhalten wird oft von schnellen Trillern ditztz begleitet Ausserhalb der Brutzeit kommt ein verwaschenes sfie vor 3 Der Gesang sibirischer Zilpzalpe Unterarten P c tristis bzw P c fulvescens vgl Abschnitt Systematik weicht deutlich vom Gesang der westlichen Unterarten ab Er besteht nach den einleitenden trrt Lauten aus einem lauten weichen und melodischen Triller wie wi di wii di wii di wii widi wii tschiwi tschiwi tschiiwi tschiwet tschiwit oder ip tschip ip tschiip tschip tschiiep tschip tschiiep Dieser Gesang wird von den westlichen Unterarten nicht mehr als arteigen erkannt und lost daher auch keine Gesangsantwort mehr aus 4 nbsp Zilpzalp nach der Vollmauser im frischen Gefieder auf dem Herbstzug Anfang SeptemberMauser BearbeitenDie Jugendmauser ist eine Teilmauser und findet je nach Verbreitung zwischen Anfang Juli und Ende Oktober statt Sie umfasst das Kleingefieder ein bis drei Schirmfedern und ein bis drei Steuerfedern Die Postnuptialmauser der adulten Vogel erfolgt als Vollmauser je nach Ende der Zweitbrut zwischen Mitte Juli und Ende September selten noch bis Mitte Oktober Die vorbrutzeitliche Teilmauser ist individuell und auch unterartspezifisch unterschiedlich umfangreich sie kann ganz ausfallen aber neben Kleingefieder auch in variablem Umfang Schwingen und Stossfedern umfassen Diese Mauser findet meist im Winterquartier zwischen Ende Dezember und Ende Februar zum Teil aber auch erst von Marz bis April statt Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitung des Zilpzalps Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration UberwinterungsgebieteDieser Laubsanger besiedelt grosse Teile der Palaarktis vom Nordosten Spaniens und Irland nach Osten bis zur Kolyma in Sibirien Die Nordgrenze der Verbreitung liegt recht einheitlich bei 66 bis 70 N in Skandinavien und Finnland bei 69 N im europaischen Russland und bei 69 bis 72 N in Sibirien Die Sudgrenze der geschlossenen Verbreitung verlauft durch Nordostspanien Nordgriechenland die Ukraine und Sudrussland Nordkasachstan und durch Sibirien bei 62 N Sudlich davon gibt es raumlich isolierte Vorkommen auf der Krim sowie in einem Areal vom sudlichen Turkmenien uber Armenien bis zum Kaukasus und dem Norden der Turkei In Europa hat die Art ihr Verbreitungsgebiet in den letzten etwa 200 Jahren deutlich nach Norden und Nordwesten ausgedehnt Schleswig Holstein wurde erst um 1850 besiedelt Danemark ab 1872 In den Niederlanden hat die Art ihr Areal bis in die 1990er Jahre ausgedehnt In Irland hat sich die Art ebenfalls etwa seit 1850 stark ausgebreitet und auch in Schottland hat der Zilpzalp seine Verbreitungsgrenze nach 1950 weit nach Norden verschoben Als Hauptgrund dieser Arealerweiterungen wird recht einheitlich die Zunahme und Ausdehnung geeigneter Lebensraume durch die Zerstorung und Trockenlegung der Moore und die anschliessende Waldentwicklung sowie generell durch Aufforstungen betrachtet 5 Der Zilpzalp kommt von den Niederungen bis in Hochgebirge vor aufgrund der Bindung an Wald reicht das zusammenhangende Siedlungsgebiet hier aber nur bis zur Waldgrenze in Europa bis etwa 1400 1500 m Hohe Hochste Brutnachweise erfolgten in den Alpen in Hohen zwischen 1800 und 2060 m uber Meer 6 Die Art bewohnt ein weites Spektrum bewaldeter Habitate und kommt auch haufig in Parks und den durchgrunten Randbereichen von Stadten vor Bevorzugt werden Waldbereiche mit strukturierter Baumschicht gut ausgebildeter Strauchschicht und zumindest luckiger Krautschicht und entsprechend strukturierte Grunanlagen In einformigen Bestanden mit weitgehend fehlendem Unterwuchs wie zum Beispiel in geschlossenen Rotbuchenwaldern kommt die Art kaum vor In Mitteleuropa werden die hochsten Siedlungsdichten in Erlenbruchwaldern und feuchten Auwaldern mit 7 bis 14 Revieren 10 ha erreicht Nach Norden nimmt die Siedlungsdichte stark ab so wurden in Sudwestfinnland noch maximale Dichten von 11 bis 14 Brutpaaren km festgestellt 7 Systematik BearbeitenDie Unterartengliederung des Zilpzalps und die Verbreitung und Abgrenzung dieser Unterarten wird seit langer Zeit kontrovers diskutiert Aufgrund molekulargenetischer und gesanglicher Unterschiede 8 wurden Ende der 1990er Jahre vier bisherige Unterarten des Zilpzalps als eigene Arten bzw Unterart einer dieser neuen Arten abgetrennt P canariensis Iberienzilpzalp P ibericus und Bergzilpzalp P sindianus wobei P sindianus nun P collybita lorenzii enthalt 9 Zurzeit werden meist noch sechs Unterarten anerkannt 9 Die Ubergange sind vielfach fliessend klinal die hier angegebenen Verbreitungsangaben erfolgen weitgehend nach Glutz von Blotzheim und Bauer 10 Phylloscopus collybita collybita Vieillot 1817 Die Nominatform brutet von Nordostspanien nach Osten bis Westpolen bis zur westlichen Schwarzmeerkuste und bis in den Westen der Turkei Nach Norden reicht das Brutgebiet bis Nordschottland Danemark und Sudschweden P c abietinus Nilsson 1819 Das Brutareal umfasst Skandinavien ohne Sudschweden und das ostliche Europa von Westpolen etwa bis zum Ural Die Unterart ist feldornithologisch kaum von der Nominatform unterscheidbar im Durchschnitt grosser Serien ist sie oberseits etwas grauer und unterseits etwas heller mit weniger Gelb und Gruntonen Die Flugellange ist etwas grosser P c brevirostris Strickland 1837 Brutvogel im Nordwesten der Turkei Im Vergleich zu P c abietinus ist die Oberseite noch dunkler und grauer und die Unterseite noch weisslicher mit wenigen gelblichen Stricheln die obere Brust ist hellbraunlich getont P c caucasicus Loskot 1991 Brutvogel in den unteren Lagen des Kaukasus Die Unterart ahnelt sehr P c abietinus P c menzbieri Shestoperov 1937 Kopet Dag im Nordosten des Iran Oberseits ebenfalls noch grauer getont als bei P c abietinus nur auf dem Burzel und den Flugeln mit einem Rest grunlichgelber Tonung die Unterseite ist weisslich fast ohne Gelbtone P c tristis Blyth 1843 Brutvogel in Mittel und Ostsibirien Der Oberkopf der Nacken und der obere Rucken sind braungrau ohne grunlichen Ton nur der Burzel ist leicht grun getont Ohrdecken Hals und Brustseiten sind hell rostbeige Im Winter des Geburtsjahres zeigen viele Individuen eine angedeutete helle Flugelbinde Die Beine sind schwarz 11 Glutz von Blotzheim und Bauer erkennen eine weitere Unterart P c fulvescens an die vom Uralvorland in Nordostrussland ostlich der Petschora uber Westsibirien bis an den Jenissej bis in den West Sajan das Tannu ola Gebirge und bis in den mongolischen Sudosten des Altai vorkommt 12 Die Unterart wird von anderen Autoren nicht anerkannt und stattdessen mit P c tristis vereinigt dessen Verbreitungsgebiet damit entsprechend grosser ware 13 nbsp Blattlause gehoren zur Hauptnahrung des Zilpzalps Hier die Art Aphis farinosa mit einer betreuenden AmeiseNahrungssuche und Ernahrung BearbeitenZilpzalpe suchen ihre Nahrung uberwiegend in den mittleren und oberen Teilen der Baumkronen in Hohen ab 10 m seltener auch in den unteren Teilen der Baumkronen sowie in der Kraut und Strauchschicht und nur ausnahmsweise auf dem Boden Sie sind dabei fast pausenlos in Bewegung und suchen Blatter und Zweige in flatternden Sprungen und durch Hangen an Zweigen ab machen aber auch kurze Ruttelfluge in den freien Luftraum uber der Vegetation oder uber kleinen Tumpeln Sie schlagen dabei haufig mit dem Schwanz abwarts Hauptnahrung sind ein breites Spektrum kleiner Insekten und deren Entwicklungsstadien seltener kleine Spinnen Asseln und Schnecken Die Nestlinge werden uberwiegend mit kleinen und weichhautigen Wirbellosen gefuttert Daneben werden in der Brutzeit in geringem Umfang auf dem Zug im Spatsommer und Herbst hingegen etwas starker auch Beeren und andere Fruchte gefressen Mageninhalte von zwischen August und Oktober in der Schweiz gefangenen Zilpzalpen bestanden zu 22 aus Blattlausen zu 18 6 aus Larven holometaboler Insekten zu 13 9 aus Hymenopteren davon knapp 1 5 Ameisen zu 13 4 aus Zweifluglern zu 12 1 aus Wanzen und zu 11 aus Kafern der Rest bestand aus Zikaden Blattflohen Springschwanzen Spinnen und Schnecken Im Fruhjahr verzehren die Tiere gelegentlich auch Nektar und Pollen 14 Fortpflanzung BearbeitenZilpzalpe sind am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif Die Tiere leben uberwiegend in einer monogamen Saisonehe Bigynie also die Verpaarung eines Mannchens mit zwei Weibchen ist jedoch nicht selten Offenbar findet meist auch dann eine Neuverpaarung statt wenn beide Partner in die Nahe des vorjahrigen Brutplatzes zuruckkehren Mannchen treffen einige Tage bis Wochen vor den Weibchen in den Revieren ein die Balz beginnt mit der Ruckkehr der Weibchen Mannchen singen in Mitteleuropa dementsprechend von Mitte oder Ende Marz bis Mitte oder Ende Juli Das Nest wird nicht selten auf aber uberwiegend niedrig uber dem Boden errichtet Es findet sich meist in Hohen zwischen 10 und 40 cm und je nach Angebot variierend zum Beispiel in Brombeeren hohem Gras Brennnesseln Jungfichten jungen Laubbaumen und ahnlichem Der Nistplatz wird vom Weibchen ausgewahlt Das mehr oder weniger runde und meist etwas unordentliche geschlossene Nest hat einen seitlichen ovalen Eingang und ist 7 13 cm breit und 8 15 cm hoch Es besteht aussen aus trockenen Halmen Grasblattern und Moossprossen Die Innenauskleidung erfolgt mit ahnlichem aber feinerem Material zusatzlich werden hierzu auch fast immer kleine Federn verwendet Nur das Weibchen baut es benotigt fur ein Nest im Normalfall 4 bis 6 ausnahmsweise bis zu 12 Tage und fliegt in dieser Zeit 1200 bis 1500 mal mit Material zum Neststandort nbsp Eier Sammlung Museum Wiesbaden Die Eiablage erfolgt in der Schweiz fruhestens ab 8 April meist Ende April und Anfang Mai in Deutschland fruhestens zwischen 16 und 20 April und in Nordostpolen ab Anfang Mai Zweitbruten sind haufig das spateste Schlupfdatum in der Schweiz war der 14 August in Deutschland wurde die spateste Eiablage Anfang August nachgewiesen Das Gelege besteht bei Erstbruten aus vier bis sieben meist vier bis sechs Eiern bei Zweitbruten meist aus 3 bis 5 Eiern Die Eier sind auf weissem Grund fein oder mittelgrob dunkelbraun bis schwarz gefleckt Eier aus Belgien messen im Mittel 15 1 11 9 mm Serien aus anderen Gebieten West und Mitteleuropas ergaben sehr ahnliche Werte 15 Die Brutzeit betragt 13 15 selten 16 Tage Die Nestlingszeit dauert 14 15 Tage nach 17 bis 19 Tagen konnen die Jungvogel schon kurze Strecken fliegen Sie werden nach dem Ausfliegen noch 10 20 Tage lang von den Eltern gefuhrt Die Verluste von Gelegen und Nestlingen sind betrachtlich bei funf Untersuchungen aus Deutschland und der Schweiz wurden bezogen auf die Eizahl insgesamt Schlupfraten zwischen 58 7 und 84 9 festgestellt von den geschlupften Nestlingen flogen 71 4 bis 95 5 aus Insgesamt kamen pro Brut je nach Gebiet zwischen 2 34 und 3 96 Junge zum Ausfliegen 16 Wanderungen BearbeitenDer Zilpzalp ist je nach geografischer Verbreitung Kurz bis Langstreckenzieher Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt in Mitteleuropa ab Mitte August und dauert bis Mitte oder Ende Oktober mit einem Gipfel des Hauptweg und Durchzuges Ende September bis Anfang Oktober Letzte Nachzugler werden in Mitteleuropa im November und Dezember beobachtet Die Zilpzalpe Ost und Mittelsibiriens uberwintern hauptsachlich in Indien westsibirische Vogel im Iran und auf der Arabischen Halbinsel Europaische Vogel uberwintern uberwiegend im Bereich des Persischen Golfs im Mittelmeerraum in den Oasen der Sahara in der Trockensavanne sudlich der Sahara sowie im ostafrikanischen Hochland Die Art uberwintert jedoch auch regelmassig in West und Sudwesteuropa und einzelne Winternachweise liegen aus fast ganz Mitteleuropa und im Norden bis Sudschweden vor Der Heimzug beginnt ab Ende Februar In Norddeutschland ziehen Zilpzalpe noch bis Anfang Mai durch auf Oland beginnt der Heimzug Anfang April und dauert bis Mitte Juni In Mitteleuropa werden die Brutreviere uberwiegend Ende Marz bis Anfang April besetzt Die nordlichsten Brutgebiete zum Beispiel auf der sudlichen Jamal Halbinsel werden erst ab Ende Mai bis Anfang Juni erreicht 17 Naturliche Feinde BearbeitenAdulte Zilpzalpe haben wohl vor allem aufgrund ihres fast standigen Aufenthaltes in der Deckung der Vegetation in Mitteleuropa kaum naturliche Feinde Nach den Beutelisten von Uttendorfer ist der Sperber Accipiter nisus der einzige Greifvogel der hier in nennenswertem Umfang Zilpzalpe erbeutet von 193 Nachweisen der Erbeutung entfielen 187 auf Sperber Auch im Nahrungsspektrum des Sperbers spielte der Zilpzalp aber mit 0 44 aller Beutetiere nur eine sehr untergeordnete Rolle Ausnahmsweise jeweils ein oder zweimal wurde die Art bei Wanderfalke Mausebussard und unter den Eulen bei Waldohreule Sperlingskauz und Schleiereule als Beute nachgewiesen 18 Mortalitat und Alter Bearbeiten nbsp Gerade flugge gewordener JungvogelZum Durchschnittsalter und zur Mortalitat liegen nur wenige Angaben vor Eine kleine farbberingte Population in Sachsen Anhalt bestand zu 70 4 aus Vogeln im zweiten Lebensjahr zu 18 5 aus Vogeln im dritten und zu 11 1 aus Vogeln im vierten die altesten Individuen waren also noch nicht vier Jahre alt Auf eine hohe Sterblichkeit deuten auch die relativ niedrigen Wiederfangraten von Fanglingen auf Malta hin dort wurde eine Mortalitat von 70 pro Jahr errechnet Der alteste auf Malta gefangene Zilpzalp war mindestens 6 Jahre und 6 Monate alt in Thuringen war ein Tier im Brutrevier mindestens 6 Jahre 10 Monate alt und der alteste bisher bekannte Zilpzalp wurde in Grossbritannien oder Irland beringt und im Alter von 7 Jahren und 8 Monaten tot gefunden 19 20 Bestand und Gefahrdung BearbeitenDer Zilpzalp zahlt zu den haufigsten Brutvogeln Europas Gesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht die IUCN gibt als grobe Schatzung allein fur den europaischen Bestand 60 bis 120 Mio Individuen an In Europa war der Bestand zwischen 1970 und 2000 in fast allen Landern stabil oder leicht zunehmend leichte Abnahmen nach 1990 wurden fur Irland Belgien Frankreich Schweden und Finnland gemeldet 21 Die Art ist laut IUCN weltweit ungefahrdet In Deutschland wird der Zilpzalp mit 2 6 bis 3 6 Millionen Brutpaaren jahrlich in den Jahren 2005 2009 als neunthaufigste Brutvogelart angesehen 22 Literatur BearbeitenEinhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Passeres Singvogel Aula Wiesbaden 1993 ISBN 3 89104 530 1 S 288 293 Urs N Glutz von Blotzheim und Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 ISBN 3 89104 460 7 S 1232 1285 Lars Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 306 307 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Zilpzalp Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Zilpzalp Album mit Bildern Videos und Audiodateien Phylloscopus collybita in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2019 3 Eingestellt von BirdLife International 2019 Abgerufen am 22 September 2022 BirdLife International Species Factsheet Common Chiffchaff Phylloscopus collybita Abgerufen am 22 September 2022 Phylloscopus collybita im Integrated Taxonomic Information System ITIS Abgerufen am 22 September 2022 Zilpzalp Phylloscopus collybita auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Phylloscopus collybita Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn des ZilpzalpsEinzelnachweise Bearbeiten U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1241 ISBN 3 89104 460 7 Detlef Singer Was fliegt denn da S 88 Franck Kosoms Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2016 ISBN 978 3 440 15089 4 Hans Heiner Bergmann Hans Wolfgang Helb Stimmen der Vogel Europas BLV Verlagsgesellschaft 1982 ISBN 3 405 12277 5 S 293 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1278 1279 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1251 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1250 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1260 1261 ISBN 3 89104 460 7 Helbig A J J Martens I Seibold F Henning B Schottler und M Wink Phylogeny and species limits in the Palearctic Chiffchaff Phylloscopus collybita complex mitochondrial genetic differentiation and bioacoustic evidence Ibis 138 4 1996 S 650 666 a b Der Zilpzalp auf Avibase U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1233 1237 ISBN 3 89104 460 7 L Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 S 306 307 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1279 und 1281 ISBN 3 89104 460 7 z B Zilpzalp Phylloscopus collybita auf eBird org U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1275 1277 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1264 1265 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1267 ISBN 3 89104 460 7 U N Glutz v Blotzheim und K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1256 1257 ISBN 3 89104 460 7 O Uttendorfer Die Ernahrung der Deutschen Raubvogel und Eulen Reprint der 1 Aufl von 1939 Aula Verlag Wiesbaden S 326 und 39 ISBN 3 89104 600 6 U N Glutz v Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Bd 12 Teil II AULA Verlag Wiesbaden 1991 S 1267 1268 und die dort zitierte Literatur ISBN 3 89104 460 7 Staav R und Fransson T 2008 EURING list of longevity records for European birds online Abgerufen am 20 September 2009 Detailed species account from Birds in Europe population estimates trends and conservation status BirdLife International 2004 PDF englisch Sudfeldt C R Droschmeister W Frederking K Gedeon B Gerlach C Gruneberg J Karthauser T Langgemach B Schuster S Trautmann amp J Wahl 2013 Vogel in Deutschland 2013 DDA BfN LAG VSW Munster 2013 S 17 Volltext PDF nbsp Dieser Artikel wurde am 26 Februar 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4190827 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zilpzalp amp oldid 236669582