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Die Blattflohe Psylloidea sind eine Uberfamilie innerhalb der Unterordnung der Pflanzenlause Sternorrhyncha Von den 3000 bekannten Arten leben 382 in Europa 1 189 in Mitteleuropa und wiederum 116 sind aus Deutschland bekannt 2 BlattfloheCacopsylla pulchellaSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang ParaneopteraOrdnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Uberfamilie BlattfloheWissenschaftlicher NamePsylloideaLatreille 1807Kolonie von Cacopsylla pulchella Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Entwicklung 4 Naturliche Feinde 5 Systematik der Blattflohe 6 Arten Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Tiere erreichen eine Korperlange von ein bis vier Millimetern Die Hinterbeine der Blattflohe sind zu Sprungbeinen umgebildet und erlauben den Tieren sich springend fortzubewegen Der Thorax ist meist kraftig gebaut und am Rucken nach aussen gekrummt Die Flugel sind gut entwickelt und besitzen bei den meisten Arten der Psyllidae ein Flugelmal Pterostigma Die Flugeladerung ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal der Arten Blattflohe haben in der Regel drei Punktaugen Ocelli Eines sitzt mittig auf der Frons die anderen beiden jeweils oben auf den Seiten des vorderen Teils des Kopfes Vertex Die Fuhler der meisten Arten haben zehn Glieder nur sehr wenige Arten besitzen solche mit sechs acht oder neun Gliedern Wichtige Bestimmungsmerkmale der Nymphen sind die Position des Anus und die Anordnung der Poren der Wachsdrusen um diesen Lebensweise BearbeitenImagines und auch Nymphen ernahren sich phytophag von Pflanzensaften und sind Phloemsauger Die meisten Arten sind entweder monophag und ernahren sich nur von einer speziellen Pflanzenart oder oligophag und haben mehrere nahe verwandte Wirtspflanzen Nur sehr wenige Arten sind polyphag und in ihrer Nahrungspflanzenwahl nicht wahlerisch Die meisten Blattflohe saugen an jungen Trieben Blattern und Blattstielen Es gibt aber auch Arten die an verholzten Zweigen oder auch an Wurzeln saugen Durch das Anstechen der Pflanzen verursachen manche Arten Missbildungen oder Pflanzengallen bzw lassen Pflanzenteile absterben Der vor allem von den Nymphen in grosser Menge ausgeschiedene Honigtau kann bei einigen Arten ganze Zweige und Blatter verkleben Da der zuckerhaltige Honigtau auch Nahrboden fur z B Russtaupilze ist konnen durch Verpilzung Sekundarschaden an der befallenen Pflanze hervorgerufen werden Diese Schadstellen sind vor allem auf Birnen haufiger zu beobachten Als Primarschadlinge in der Landwirtschaft werden u a folgende Arten angesehen Apfelblattfloh Cacopsylla mali an Apfel Grosser Birnenblattsauger Cacopsylla pyrisuga an Birnen oder der Mohrenblattfloh Trioza apicalis an Karotten Daruber hinaus sind einige Arten Vektoren von Pflanzenkrankheiten bzw deren Erreger Diese ursprunglich zu den Viren gerechneten Erreger haben sich mittlerweile als Vertreter der Phytoplasmen herausgestellt Dies sind zellwandlose Bakterien die sich in den Phloemleitbahnen der befallenen Pflanzen vermehren Die bisher als Vektoren identifizierten Blattsauger sind Cacopsylla picta und Cacopsylla meolanoneura Apfeltriebsucht der Gemeine Birnenblattsauger Cacopsylla pyri und Cacopsylla pyricola Birnenvergilbung Cacopsylla pruni Europaische Steinfruchtvergilbung Trioza erytreae und Diaphorina citri Zitruspest 3 Entwicklung BearbeitenDie Tiere vermehren sich zweigeschlechtlich Lediglich Cacopsylla myrtilli kann sich daruber hinaus auch parthenogenetisch vermehren Die Weibchen legen ihre Eier uberwiegend frei an Blattern Trieben und Stangeln ab Die Eier besitzen einen Pedicellus der in das Pflanzengewebe verankert wird Dadurch wird bei manchen Arten eine kleine grubenformige Galle hervorgerufen in der sich die Nymphe bis zur ersten Hautung aufhalt Erst im zweiten Stadium wird diese verlassen Insgesamt durchleben die Tiere funf Stadien bevor sie sich zum Vollinsekt hauten In Mitteleuropa bringen die meisten Arten eine Generation pro Jahr hervor es gibt aber auch solche mit zwei Generationen In den warmeren Regionen der Erde werden aber mitunter deutlich mehr pro Jahr ausgebildet Die Uberwinterung erfolgt in der Regel als Imago entweder auf den Wirtspflanzen oder vor allem an Schutz bietenden anderen Pflanzen beispielsweise in Rindenritzen Im Fruhjahr werden dann erneut Wirtspflanzen gesucht um auch nach der Paarung Eier abzulegen Manche Arten uberwintern aber auch im Eistadium oder als Nymphe auf der Wirtspflanze Es gibt einige Arten die durch Stridulation Laute erzeugen konnen Dabei werden neben den Lauten deren Erzeugungsmechanismus noch nicht vollends geklart ist auch die Flugel in Vibration versetzt Ahnlich wie auch andere Arten der Pflanzenlause sondern auch die Blattflohe Honigtau ab der von Ameisen Fliegen oder Bienen abgesammelt wird Sowohl Imagines als auch Nymphen erzeugen Wachsausscheidungen die sie einerseits vor der Austrocknung und andererseits vor der Feuchtigkeit des eigenen Honigtaus schutzen Naturliche Feinde BearbeitenNeben Pradatoren wie Spinnen Weichwanzen Blumenwanzen Sichelwanzen und Marienkafern sind es vor allem Gallmucken und parasitische Hautflugler die als Feinde der Blattflohe gelten Auch der Pilz Entomophthora sphaerosperma ist ein relevanter Feind dieser Tiergruppe Systematik der Blattflohe BearbeitenDie in Europa vorkommenden Blattflohe gehoren vier verschiedenen Familien an Calophyidae Homotomidae Psyllidae TriozidaeArten Auswahl BearbeitenFruhjahrsapfelblattsauger Cacopsylla mali Weissdornblattsauger Cacopsylla melanoneura Sommerapfelblattsauger Cacopsylla picta Homatoma ficus Livia juncorum Psylla buxi Psyllopsis fraxini Trioza urticaeLiteratur BearbeitenDaniel Burckhardt Verzeichnis der Blattflohe Mitteleuropas mit Wirtspflanzenangaben Insecta Hemiptera Psylloidea In Werner Witsack Hrsg Beitrage zur Zikadenkunde Nr 5 2002 S 1 9 ISSN 1434 2065 public bibliothek uni halle de PDF 56 kB Frej Ossiannilsson The Psylloidea Homoptera of Fennoscandia and Demark E J Brill Leiden 1992 ISBN 90 04 09610 8 Bernhard Klausnitzer Psyllina Blattflohe In Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und wirbellose Tiere Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena 1997 ISBN 3 437 20515 3 D D Jensen H Schneider W H Griggs C Q Gonzales Pear decline virus transmission by pear psylla In Phytopathology Band 54 Nr 11 1964 S 1346 ff D L Davies C M Guise M F Clark A N Adams Parry s disease of pears is similar to pear decline and is associated with mycoplasma like organisms transmitted by Cacopsylla pyricola In Plant Pathology Band 41 Nr 2 5 April 1992 ISSN 1365 3059 S 195 203 doi 10 1111 j 1365 3059 1992 tb02338 x Erich Seemuller Bernd Schneider Candidatus Phytoplasma mali Candidatus Phytoplasma pyri and Candidatus Phytoplasma prunorum the causal agents of apple proliferation pear decline and European stone fruit yellows respectively In International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology Band 54 Teil 4 2004 ISSN 1466 5026 S 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oldid 233862720