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Die Springschwanze Collembola sind eine zu den Sackkieflern Entognatha gehorende Klasse der Sechsfusser Hexapoda Sie erreichen eine Korperlange von 0 1 mm bis zu 17 mm und finden sich vor allem in Humusschichten nicht zu trockener Boden in den Bodenporen bis in einige Meter Tiefe sowie an verrottendem Pflanzenmaterial Dabei besiedeln sie auch so unterschiedliche Habitate wie Regenwalder kustennahe Uferbereiche 1 Sanddunen Wusten 2 oder Schneeflachen im Hochgebirge 3 4 Weltweit sind 2022 etwa 9300 Arten bekannt 5 von denen 522 auch in Deutschland vorkommen 6 SpringschwanzeSpringschwanz Isotoma anglicana mit 3 5 mm Kopf Rumpf Lange unter dem Hinterleib sind Ventraltubus zwischen den Beinen und Furca sichtbarSystematikReich Tiere Animalia Uberstamm Hautungstiere Ecdysozoa Stamm Gliederfusser Arthropoda Uberklasse Sechsfusser Hexapoda Klasse SpringschwanzeWissenschaftlicher NameCollembolaLubbock 1870OrdnungenPoduromorpha Entomobryomorpha Neelipleona SymphypleonaIn den Bodenporen lebende euedaphische Springschwanze sind wenig pigmentiert oder vollig weiss Protaphorura armata findet sich haufig in vom Menschen beeinflussten BodenSpringschwanze Anurida maritima Neanuridae auf kustennaher Wasseroberflache Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum Verbreitung und Haufigkeit 3 Nahrung 3 1 Okologische und wirtschaftliche Bedeutung 4 Systematik 5 Arten Auswahl 6 Trivia 7 Siehe auch 8 Quellen 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 9 WeblinksMerkmale BearbeitenSpringschwanze zeigen die fur die Hexapoda typische Dreiteilung des Korpers in Kopf den beintragenden Thorax Brustkorb und das Abdomen Hinterleib Insekten haben normalerweise elf Abdominalsegmente die Collembola hingegen nur sechs welche auch bereits wahrend der Embryonalentwicklung angelegt werden Die meisten Arten sind zwischen 1 und 5 mm lang Langen zwischen 0 1 und 17 mm sind jedoch durchaus ublich Oberirdisch lebende epedaphische Arten sind eher dunkel pigmentiert teilweise mit artspezifischen Farbungsmustern starker Behaarung und grossen Korperanhangen Uberwiegend oder ausschliesslich im Boden lebende euedaphische Arten sind als Anpassung an ihre Lebensweise im Porengefuge des Bodens wenig gefarbt bis vollig weiss von kompaktem Korperbau mit kurzen Antennen teilweise oder vollig reduzierter Sprunggabel und verringerter Augenzahl Der Korper ist bei allen Arten nur schwach sklerotisiert seine Oberflache Epicuticula ist mit zahlreichen Mikrotuberkeln besetzt die im Durchschnitt etwa 0 3 Mikrometer messen und wasserabweisend sind Ein Tracheensystem besitzen nur einige Gruppen der Kugelspringer die meisten Collembolen atmen ausschliesslich uber ihre dunnwandige Cuticula nbsp Orchesella flavescens gehort zur Familie der Entomobryidae in der haufig artspezifische Farbungsmuster auftretenCollembolen werden zu den Entognatha gezahlt da ihre Mundwerkzeuge in einer Mundtasche liegen und ausserlich nicht sichtbar sind Charakteristisch fur die meisten dieser flugellosen Tiere ist ihre Sprunggabel Furca manchmal auch Furcula die sich am vierten Abdominalsegment befindet Sie besteht aus drei Teilen dem basalen Manubrium den langen paarigen Dentes und terminal an diesen je einer kurzen Hakenstruktur dem Mucro Zwischen Manubrium und Dentes befinden sich cutinisierte Zahne die genau in die Haken des Retinaculums einer Struktur am dritten Abdominalsegment hineinpassen und so die Furca ventral am Abdomen unter Spannung festhalten Bei einer Reizung des Tieres lost es diese Verbindung die Mucrones bohren sich in den Untergrund und der Collembole vollfuhrt einen ungerichteten Sprung aus der Gefahrenzone Die Sprungdistanz betragt ein Vielfaches seiner eigenen Korperlange Bei vielen im Boden lebenden Arten ist die Furca zuruckgebildet einige sondern stattdessen bei Gefahr Wehrsekrete ab die abschreckend auf ihre Fressfeinde wirken 7 8 nbsp Die bei den Entomobryomorpha haufig auftretenden irisierenden Schuppen auf der Korperoberflache dienen neben dem Schutz vor Strahlung auch dem Schutz vor Fressfeinden indem sie diesen das Festhalten der Beute erschwerenAllen Arten gemein ist der hinter den Beinen gelegene Ventraltubus Collophor der sich am ersten Abdominalsegment befindet und vermutlich fur den Wasser und Elektrolythaushalt eine wichtige Rolle spielt Mit Hilfe des Ventraltubus konnen sich Springschwanze auch an glatten Oberflachen festhalten und fortbewegen Von dieser Struktur leitete der englische Naturforscher John Lubbock den wissenschaftlichen Namen Collembola ab nach dem griechischen kolla Leim und embolon Keil Zapfen 9 Die Komplexaugen der Springschwanze bestehen aus maximal acht Ommatidien die oft reduziert bzw ganz zuruckgebildet sind Zwischen der Antennenbasis und dem Ommenfeld findet sich bei den meisten Arten das Postantennalorgan ein Sinnesorgan in einer Hautvertiefung das der Chemorezeption dient und den Rest einer zuruckgebildeten zweiten Antenne darstellt 10 Springschwanze erreichen ublicherweise ein Alter zwischen sechs und zwolf Monaten der Altersrekord im Labor liegt bei funfeinhalb Jahren 11 In dieser Zeitspanne hauten sie sich etwa vier bis uber funfzig Mal 12 13 Ein Weibchen legt in seinem Leben abhangig von Alter und Fitness einige hundert Eier 14 einzeln oder in mehreren Gelegeklumpen 15 Die Jungtiere ahneln den Adulti sie unterscheiden sich von diesen durch Grosse geringere Pigmentierung Proportionen der Korpersegmente sowie Fehlen von Genitaloffnung und einzelner Korpermerkmale z B Sensillen Eine sichere Bestimmung ist daher nur bei Vorliegen ausgewachsener Exemplare moglich Die Jungtiere erreichen die Geschlechtsreife nach etwa funf bis acht Hautungen Lebensraum Verbreitung und Haufigkeit BearbeitenSpringschwanze leben am Boden in der Laubstreu und im Porengefuge des Bodens bis in etwa 20 Zentimeter Tiefe aber auch an Baumrinde in Totholz auf der Wasseroberflache an Meereskusten auf Gletschern und in Nestern von Ameisen und Termiten Sie bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit manche Arten werden durch Kohlenstoffdioxid angelockt 16 Durch ihre wasserabweisende Cuticula konnen sie Uberflutungen des Bodenporensystems etwa in Auenboden in einer Luftblase uberstehen oder auf der Wasseroberflache manovrieren Einige Arten wie der Schwarze Wasserspringer weiden dort gezielt Algen Bakterien und Einzeller ab Springschwanze konnen bis zu 14 Tage auf offener See treibend uberleben und dabei mehrere hundert Kilometer zurucklegen 17 Sie erlangen dadurch als Erstbesiedler neuer steriler Landstriche Bedeutung s auch Surtsey Arten wie Schnee und Gletscherfloh leben im Luckensystem von Geroll in Moospolstern und Felsritzen des Hochgebirges und ernahren sich von den auf die Eisflachen gewehten Koniferenpollen und Pilzsporen Diese Arten sind noch bei Temperaturen um 5 C aktiv Arktische Collembolen konnen wenigstens vier Jahre bei 20 C eingefroren uberleben 18 Von mehreren Arten ist bekannt dass sie Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen und immobilisieren konnen Unter anderem diese Fahigkeiten machen Collembolen zu wichtigen Erst und Wiederbesiedlern gestorter oder kontaminierter Boden etwa von uberfluteten Auenboden 19 oder Abraumhalden 20 Die altesten bekannten Fossilfunde von Collembolen sind etwa 400 Millionen Jahre alt Springschwanze gehoren damit zu den altesten landlebenden Tieren uberhaupt was auch ihre weltweite Verbreitung in fast allen terrestrischen Habitaten erklart Dabei bevorzugen sie kuhle feuchte und eher lichtarme Umgebungsbedingungen nbsp Dicyrtomina ornata gehort zu den Arten die sich bei Tageslicht aktiv auf Oberflachen von Streu und Vegetation bewegenSpringschwanze gelten als die haufigsten Sechsfusser in einem Quadratmeter Waldboden der gemassigten Breiten leben in den obersten 30 Zentimetern zwischen 10 000 bis uber 100 000 Individuen 21 22 Nach den Milben sind sie damit die individuenreichste Tiergruppe der Mesofauna im Boden Ihre Haufigkeit orientiert sich an Faktoren wie Lichtverhaltnissen Feuchtigkeit Humusform pH Wert des Bodens und Nahrstoffverfugbarkeit Dementsprechend treten sie nicht gleichmassig verteilt auf sondern eher konzentriert in Hotspot Mustern uberall dort wo sie optimale Lebensbedingungen vorfinden Hier konnen sie kurzfristig Massenbestande aufbauen und etwa an warmen Wintertagen oder im zeitigen Fruhjahr ein auffalliges Schwarmverhalten zeigen 23 nbsp Schwarmende Springschwanze im KompostNahrung BearbeitenDie meisten Arten der Springschwanze sind polyphage Detritusfresser Es gibt neben diesen Allesfressern aber auch Spezialisten die vorrangig Algen Pilze Aas Exkremente oder Pollen fressen oder Bodenmikroorganismen abweiden 24 Zu den Fressfeinden der Collembola zahlen insbesondere Milben Spinnen Weberknechte Pseudoskorpione Doppelschwanze Hundertfusser Laufkafer Kurzflugelkafer Zweiflugler Ameisen und Wanzen Okologische und wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Der Luzernefloh Sminthurus viridis gehort zu den KugelspringernDurch den Abbau ihrer Nahrung sind sie wesentlich an der Bildung von Humus beteiligt Sie beseitigen dabei organische Ruckstande und fordern so die Bodenfruchtbarkeit und damit das Wachstum von Pflanzen Da sie die Reste von Pflanzen in naturlichen Dunger verwandeln sind sie der Landwirtschaft von erheblichem Nutzen Nur wenige Arten wie z B der Luzernefloh Sminthurus viridis gelten als Schadlinge fur Agrarsysteme 25 Springschwanze konnen gelegentlich fur Monokulturen im Freiland ebenso wie fur Zimmerpflanzen schadlich werden wenn ihre eigentliche Nahrungsquelle pflanzlicher Detritus zur Neige geht und sie die lebenden Feinwurzeln anfressen Durch gezieltes Abweiden von Pilzmyzelien verringern sie andererseits die Gefahr von Pilzbefall bei Samen und Keimlingen und tragen so zum Pflanzenschutz in Agrarokosystemen bei 26 Einige Springschwanzarten reagieren empfindlich auf anthropogene Storungen im Boden und werden daher im Labor bei Standardtests zum Nachweis von Bodenkontaminationen eingesetzt Insbesondere der im Labor leicht zu haltende Blumentopfspringschwanz Folsomia candida Isotomidae gibt als Testorganismus durch Anderungen seines Frass und Fortpflanzungsverhaltens oder bei Vermeidungsexperimenten Hinweise auf vorhandene Stor und Schadsubstanzen 27 Der Mensch hat nur wenigen Springschwanzarten einen Trivialnamen gegeben Zu diesen gehoren neben einigen Agrarschadlingen Beispiel Luzernefloh vor allem Arten mit auffalligem Massenauftreten zu bestimmten Jahreszeiten Schneefloh oder in bestimmten Habitaten Gletscherfloh Schwarzer Wasserspringer Blumentopfspringschwanz Systematik Bearbeiten nbsp Isotomurus maculatus Isotomidae ist eine haufige Art in anthropogen beeinflussten HabitatenDie Springschwanze Collembola wurden traditionell zu den Insekten gerechnet und hier mit anderen flugellosen Taxa als Urinsekten Apterygota an die Basis der Insecta gestellt Mittlerweile werden die Apterygota als paraphyletisch und die Springschwanze als eigene Klasse bzw Unterklasse innerhalb der Sechsfusser Hexapoda angesehen Da sie mehrere gemeinsame Merkmale aufweisen gelten die Beintastler Protura als ihre Schwestergruppe Nach einem dieser Merkmale dem Fehlen von Hinterleibsanhangen werden beide Gruppen zusammen als Ellipura bezeichnet griechisch elleipsis elleipsis Fehlen und oyra oura Schwanz Diese Einteilung geht auf Willi Hennig zuruck 28 ebenso wie die Zuordnung der Doppelschwanze als Schwestergruppe der Ellipura Protura Collembola und Diplura werden als Ordnungen der Entognatha zusammengefasst weil nur bei diesen drei Gruppen die Mundwerkzeuge sich in der Kopfkapsel befinden statt ausserhalb wie bei den meisten Insekten Neue Fossilfunde und molekulargenetische Untersuchungen stellen diese traditionelle Sicht in Frage Auf der Basis mitochondrialer Gensequenzen wird eine engere Verwandtschaft der Collembola mit den Kiemenfusskrebsen 29 oder den Kieferfusskrebsen 30 postuliert Nach diesen Modellen hatte sich der segmentierte Korperbau der Hexapoda mehrfach unabhangig voneinander entwickelt Untersuchungen ribosomaler Proteinsequenzen stutzen hingegen eine engere Verwandtschaft der Collembola mit den geflugelten Insekten gefolgt von den Kiemenfusskrebsen und den Hoheren Krebsen als nachstverwandten Taxa was mit den morphologisch basierten Stammbaumen eher ubereinstimmen wurde 31 Eine neuere Untersuchung auf der Basis ribosomaler Sequenzen einer vergrosserten Anzahl untersuchter Taxa und einer optimierten Merkmalsgewichtung stutzt teilweise die Stellung der Collembola als monophyletisches Taxon innerhalb der Hexapoda und stellt ihnen die Protura und Diplura als gemeinsame Schwestergruppe Nonoculata zur Seite ohne aber diese Aufteilung in allen untersuchten Rechenmodellen bestatigen zu konnen 32 Bis zur Einbeziehung weiterer RNA unabhangiger Merkmale in die Stammbaumanalyse bleibt die tatsachliche Stellung der Collembola innerhalb der Gliederfusser unklar source source source source source source source source source source Allacma fusca Sminthuridae auf verrottendem Holz Video 1m 28s Ursprunglich unterteilte man die Collembola in die langgestreckten Arthropleona und die eher rundlichen Symphypleona Kugelspringer mit ihren typischen verschmolzenen Hinterleibssegmenten 33 Die neuere Systematik ersetzt die Unterklasse Arthropleona durch Poduromorpha und Entomobryomorpha die als eigene Ordnungen neben die Neelipleona und Symphypleona gestellt werden 34 Andere Systematiker sehen die Neelipleona als den Sminthuroidea zugehorig Die Proportionen der Thorakal und Abdominalsegmente werden zur Unterteilung der Grossgruppen nach wie vor verwendet bei den Entomobryomorpha ist das Tergit des ersten Thoraxsegments verkurzt verschwindet weitgehend zwischen Kopf und zweitem Thoraxsegment und tragt keine Borstenhaare Chaetae bzw Setae bei den Poduromorpha ist es normal entwickelt und tragt mindestens eine Reihe von Chaetae Innerhalb der Entomobryomorpha ist bei den Entomobryidae das vierte Abdominaltergit deutlich langer als das dritte bei Isotomidae hingegen sind beide etwa gleich lang Bei den Symphypleona wird die kugelige Hinterleibsstruktur hauptsachlich von den Abdominalsegmenten gebildet bei den Neelipleona bzw Neelida hauptsachlich von den Thoraxsegmenten nbsp Den Blumentopfspringschwanz Folsomia candida kann man in Blumenerde oder Kompost haufig antreffen Als genugsame leicht zu halternde Art mit schneller Vermehrung parthenogenetisch ist diese Art auch ein Standard Testorganismus in Labortests etwa zur OkotoxikologieDie Zahl tatsachlich auf dem Planeten vorhandener Collembolenarten wurde auf 50 000 geschatzt 35 weltweit wurden bislang rund 9300 Arten beschrieben 36 Angaben uber die Zahl beschriebener Arten schwanken stark was nicht zuletzt damit zusammenhangt dass viele Arten und Artengruppen sehr schwer zu bestimmen und auseinanderzuhalten sind Komplexe Genitalstrukturen wie sie bei vielen anderen Hexapoda zur Taxierung herangezogen werden sind bei den Collembola nicht vorhanden Bei Arten einiger Collembolengattungen z B Isotomurus Orchesella kann das Farbungsmuster fur die Artidentifikation verwendet werden wahrend bereits bei nahe verwandten Gattungen die entsprechenden Muster sehr stark variieren Bei den palaarktisch weitverbreiteten Familien der Hypogastruridae und Isotomidae werden Okomorphosen beobachtet d h ungunstige Umweltbedingungen besonders Durre und Hitze konnen die morphologische Gestaltung der Korperanhange die Beborstung einzelner Korpersegmente und der Mundwerkzeuge beeinflussen 37 38 Bei Isotomiden die kalte Klimata bewohnen treten solche Okomorphosen als Cyclomorphosen regelmassig auf Winter und Sommerformen unterscheiden sich in Form und Gestalt v a der Furca und der Beine Da Auspragung und Proportionen derartiger Merkmale fur die Artdiagnose haufig herangezogen werden bleibt die Zahl tatsachlich vorhandener Arten mit Unsicherheiten behaftet Beispielsweise wurde die Art Tullbergia Mesaphorura krausbaueri Borner 1901 noch 1960 als gut abgegrenzte Art aufgefasst danach als Pulk schwer unterscheidbarer Varietaten oder kryptischer Arten erkannt und zunachst behelfsweise als Tullbergia krausbaueri Gruppe bezeichnet Genauere methodische Ansatze 39 40 unterteilen mittlerweile diese Gruppe allein in der Palaarktis in acht Genera und 43 valide Arten Der ahnlich problematische Protaphorura armata Komplex umfasst je nach Autor eine 41 dreizehn 42 oder bis zu 44 Arten nebst diversen Unterarten 43 nbsp Die weissen Wasserkugelspringer Sminthurides aquaticus sind mit blossem Auge kaum wahrzunehmen ahnlich wie die grosseren Schwarzen Wasserspringer halten sie sich auf der Oberflache von Stillgewassern aufNach wie vor werden sowohl neue Arten beschrieben als auch bei bereits beschriebenen der Artstatus durch Anwendung genauerer Methoden exakter festgelegt um aus dem bislang oft ungenau definierten Ubergangsbereich zwischen Artenkomplex Art Farbmorphe Unterart und Varietat valide biologische Arten herauszuschalen Die Einfuhrung neuer taxonomischer Merkmale erleichtert die hierbei notwendige Unterscheidung zwischen inner und zwischenartlicher Variabilitat Wahrend Farbungsmuster aufgrund ihrer hohen Variabilitat an Bedeutung verlieren wird die Chaetotaxie das ist das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Borsten auf definierten Positionen eines Korpersegments immer haufiger erfolgreich zur Artabgrenzung herangezogen Die Chaetotaxie der ersten Hautungsstadien dient auch zur Klarung der Verwandtschaftsbeziehungen der hoheren Collembolentaxa 34 Die Feinstruktur der Mundwerkzeuge liefert ebenfalls wichtige Bestimmungsmerkmale erfordert allerdings sorgfaltiges Praparieren Molekularbiologische Methoden werden seit den 1970er Jahren erfolgreich zur Auflosung kryptischer Artenkomplexe eingesetzt sie fuhrten aber auch zu einem anhaltenden Disput um die tatsachliche Stellung der Collembola innerhalb oder ausserhalb der Hexapoda 29 44 Arten Auswahl BearbeitenKugelspringer Symphypleona Dunkelbrauner Kugelspringer Allacma fusca Calvatomina rufescens Dicyrtoma fusca Bunter Kugelspringer Dicyrtomina ornata Sminthurinus aureus Weisser Wasserkugelspringer Sminthurides aquaticus Luzernefloh Sminthurus viridis NeelipleonaMegalothorax minimus Megalothorax sanctistephani Neelides minutusEntomobryomorphaGletscherfloh Desoria saltans Blumentopfspringschwanz Folsomia candida Folsomia quadrioculata Isotoma anglicana Gruner Gleichringler Isotoma viridis Isotomiella minor Isotomurus maculatus Sumpfspringschwanz Isotomurus palustris Parisotoma notabilis Entomobrya nivalis Lepidocyrtus lanuginosus Gegurteter Springschwanz Orchesella cincta Bunter Springschwanz Orchesella flavescens Pogonognathellus flavescens Pogonognathellus longicornis Tomocerus minor Tomocerus vulgarisPoduromorphaAnurida maritima Ceratophysella sigillata Schneefloh Friesea truncata Neanura muscorum Schwarzer Wasserspringer Podura aquatica Mesaphorura macrochaeta Protaphorura armata Protaphorura aurantiaca Supraphorura furcifera Riesenspringschwanz Tetrodontophora bielanensis Trivia BearbeitenObwohl Springschwanze nicht mehr zu den Insekten gezahlt werden wurde der Dunkelbraune Kugelspringer Allacma fusca zum Insekt des Jahres 2016 in Deutschland Osterreich und der Schweiz gekurt Siehe auch BearbeitenMegalothorax sanctistephaniQuellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten F K McMeechan A Manica A Foster Rhythms of activity and foraging in the intertidal insect Anurida maritima Coping with the tide In Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom Band 80 2000 S 189 190 Y R Suhardjono P Greenslade Folsomides arnoldi n sp Isotomidae A new Collembolan abundant in arid Australia with a redescription of Folsomides denisi Womersley In Proceedings of the Linnean Society of New South Wales Band 114 1994 S 21 27 R Yosii Snow Collembola of the Siachen Glacier in Karakoram In Results of the Kyoto University Scientific Expedition to the Karakoram and Hindukush Band 8 1966 S 407 410 Wolfgang Hemmer Onychiurus Protaphorura kolenatii n sp Collembola eine fakultativ rotgefarbte Onychuridenart von hochalpinen Schneefeldern der Ostalpen In Vorarlberger Naturschau Nr 8 Dornbirn 2000 S 145 152 zobodat at PDF http www collembola org Version 30 06 2022 abgerufen am 15 Juli 2022 Hans Jurgen Schulz Springschwanze Collembola Checkliste In D Frank P Schnitter Hrsg Pflanzen und Tiere in Sachsen Anhalt Link K Dettner A Scheuerlein P Fabian S Schulz W Francke Chemical defense of giant springtail Tetrodontophora bielanensis Waga Insecta Collembola In Journal of Chemical Ecology Band 22 1996 S 1051 1074 C Messner J Walther K Dettner S Schulz Chemical deterrents in podurid Collembola In Pedobiologia Band 44 2000 S 210 220 J Lubbock Monograph of the Collembola and Thysanura The Ray Society London 1873 P N Lawrence From whence and whither the Collembola In Crustaceana Band 72 1999 S 1110 1122 J A Barra Le developpement postembryonnaire de Pseudosinella decipiens et P impediens sous certaines conditions experimentales In Revue d Ecologie et de Biologie du Sol Band 13 1976 S 385 397 J A M Mari Mutt F N Soto Adames Moulting 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keep things simple let s suppose the taxonomical speciation rate remains stable at the last 10 year speciation rate Taking into account that the estimated number of Collembola species is about 50 000 Hopkin 1998 118 collembolists will continue to describe new taxa for about 595 years wissenschaftliche sehr umfangreiche Seite uber Springschwanze Insekten haben zwei Urmutter Auf wissenschaft de vom 21 Marz 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Springschwanze amp oldid 232715666