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Der Luzernefloh Sminthurus viridis ist eine Art der zu den Springschwanzen gehorenden Kugelspringer Die ursprunglich europaische Art wurde in viele Teile der Welt eingeschleppt und gehort zu den wenigen Springschwanzen die schadlich an Pflanzen auftreten konnen Vor allem an Schmetterlingsblutlern Leguminosen konnen Massenauftreten des Luzerneflohs zu landwirtschaftlichen Schaden fuhren Trotz seines Namens ist der Luzernefloh nicht mit den Flohen verwandt LuzerneflohLuzernefloh Sminthurus viridis SystematikUberklasse Sechsfusser Hexapoda Klasse Springschwanze Collembola Ordnung Kugelspringer Symphypleona Familie SminthuridaeGattung SminthurusArt LuzerneflohWissenschaftlicher NameSminthurus viridis Linnaeus 1758 Ein Mannchen mit einer abgelegten Spermatophore rechts im Bild Ein von oben fotografiertes Exemplar Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 5 Schadlingswirkung 6 Taxonomie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt 1 2 mm Mannchen werden geringfugig kleiner als die Weibchen Die Tiere sind grunlich oder gelblich gefarbt mit weissen Haaren am rundlichen Hinterleib Die Fuhler sind zur Spitze hin rotlich der Mundbereich orange Die Komplexaugen bestehen aus je 8 Punktaugen eine gut entwickelte Sprunggabel Furca Furcula ist vorhanden Mit dieser springen die Tiere bei Gefahr davon Die Mannchen verfugen uber Klammerfuhler Verbreitung BearbeitenDie ursprunglich europaische Art gilt mittlerweile als Kosmopolit 1 Bekannte Vorkommen liegen in Europa von Portugal und Spanien im Sudwesten bis Griechenland im Sudosten und von Grossbritannien im Nordwesten bis Danemark und die Slowakei im Nordosten Auch in der Dominikanischen Republik und in Russland Oblast Tscheljabinsk wurde sie schon nachgewiesen 2 Unbeabsichtigt wurde die Art in andere Teile der Welt eingeschleppt so in die sudlichen Teile Australiens inklusive Tasmanien Neuseeland Sudafrika und Amerika Lebensraum BearbeitenDie Art findet sich auf Wiesen Feldern und besonders haufig in Garten Gebiete mit sandigen Boden werden eher gemieden Luzerneflohe bevorzugen eine hohe Feuchtigkeit in ihrem Lebensraum Lebensweise BearbeitenAnders als verwandte Arten lebt der Luzernefloh frei auf Pflanzen uberwiegend Hulsenfruchtlern wie Erbsen Luzerne Bohnen oder Klee aber auch auf Ruben und im Falllaub Die Larven und Imagines ernahren sich von Pflanzengewebe indem sie Gewebe von den Pflanzenteilen schaben Dadurch eroffnen sie durch diese Wunden Krankheitserregern den Zutritt in die Pflanzen und gehoren somit zu den wenigen Kugelspringerarten die schadlich auftreten konnen Im Winter leben die Tiere in Moosen Zu finden sind sie meist von April bis Oktober Adulte Weibchen legen ihre Eipakete in feuchter Erde oder Bodenstreu ab Die Oviposition geht langsam vonstatten fur jedes Ei werden mehrere Minuten benotigt Die Weibchen fressen Erde und scheiden diese aus um mit der entstehenden klebrigen Kotmasse die Eier zu tarnen Diese sind kugelformig blassgelb und nur 0 25 mm gross im Durchmesser Die Resistenz gegen Trockenheit und Kalte befahigt die Art in unterschiedlichen Regionen der Erde uberleben zu konnen Im Falle von Trockenheit fallen die Eier in eine Sommerruhe und die Embryonalentwicklung wird verzogert bis starke Regenfalle oder eine Bewasserung eintreten Unter gunstigen feuchten Bedingungen entwickeln sich die Eier in einem Zeitraum von etwa 2 3 Wochen wahrend Eier nach einer Sommerruhe zwischen einer Woche und uber einem Monat benotigen um sich zu entwickeln Verzogern sich die Regenfalle im Fruhling kann es zu einer Akkumulation von teilweise entwickelten Eiern im Boden kommen die nach starken Regenfallen zu einer explosionsartigen Vermehrung der Luzerneflohe fuhren Mannchen sind nach vier Hautungen geschlechtsreif und konnen Spermatophoren produzieren die mit filigranen Stielen oberhalb der Bodenoberflache befestigt werden z B an Pflanzenteilen Wenn Weibchen auf diese Spermatophoren treffen werden sie mit der Kloake aufgenommen oder gefressen sofern sie nicht geschlechtsbereit sind Auch rivalisierende Mannchen fressen die Spermatophoren von Konkurrenten ebenso fressen Mannchen ihre eigenen Spermatophoren wenn keine Weibchen angelockt wurden und die Spermien nicht mehr befruchtungsfahig sind Weibchen hauten sich neun Mal aber erreichen die Geschlechtsreife im sechsten Larvenstadium Die fruhen Larvenstadien dauern nur wenige Tage an die geschlechtsreifen dagegen zwei Wochen Adulte Weibchen konnen zwei Monate oder langer leben Die Generationen im Freiland uberlappen und jedes Jahr werden etwa 4 bis 8 ausgebildet abhangig von den Umweltbedingungen Schadlingswirkung BearbeitenDurch das im Abschnitt Lebensweise beschriebene Verhalten konnen Luzerneflohe Schaden an Leguminosenfeldern Getreidefeldern und Weideland anrichten Je nach Region treten dabei unbedeutende bis erhebliche Schaden auf Betroffene Pflanzenteile bleichen aus und vor allem Keimlinge sterben ab Vor allem in Australien gilt die Art als Schadling Zur biologischen Bekampfung werden Raubmilben wie Bdellodes lapidaria oder Neomolgus littoralis eingesetzt 3 Auch Pilze wurden bereits zur biologischen Bekampfung eingesetzt Taxonomie BearbeitenDie beiden Kugelspringerarten Katianna cobold Borner 1907 und Dicyrtomina ornata Nicolet 1842 wurden im 19 Jahrhundert falschlicherweise als Sminthurus viridis beschrieben bevor die gultigen Erstbeschreibungen erfolgten Literatur BearbeitenMichael Chinery Pareys Buch der Insekten Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09969 5 S 16 Jiri Zahradnik Der Kosmos Insektenfuhrer 6 Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2002 ISBN 3 440 09388 3 S 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luzernefloh Sminthurus viridis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sminthurus viridis Luzernefloh In Naturspaziergang Andreas Haselbock abgerufen am 9 Juni 2022 Luzernefloh In Hypersoil Abgerufen am 9 Juni 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Jiri Zahradnik Der Kosmos Insektenfuhrer 6 Auflage Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2002 ISBN 3 440 09388 3 S 88 Sminthurus viridis auf inaturalist org abgerufen am 9 Juni 2022 Lucerne flea auf www agric wa gov au Archiviert vom Original vom 27 Juni 2009 abgerufen am 11 Juni 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luzernefloh amp oldid 231208274