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Ommatidien von spatgriechisch ommatidion Auglein sind die Einzelaugen aus denen die Facettenaugen der Gliederfusser darunter die Insekten und Krebstiere zusammengesetzt sind Je nach Art besteht ein Facettenauge aus nur einzelnen bis vielen Tausend Ommatidien bei den Libellen zum Beispiel aus bis zu 28 000 Einzelaugen A Hornhaut Cornea B Kristalliner Kegel C amp D Pigmentzellen E Rhabdom F Retinulare Zellen G Membrana fenestrata H Nervus opticusEin Ommatidium wird aus funf bis neun bei den Mandibulata immer acht Sinneszellen in der Abbildung F gebildet deren Mikrovillisaume Rhabdomere innen zur Achse zeigen und das Rhabdom E bilden Die nach aussen angrenzenden Stutz und Pigmentzellen trennen die einzelnen Ommatidien voneinander Der aussere Teil des Ommatidiums ist ein dioptrischer Apparat der aus einer durchsichtigen stark brechenden Cornealinse A gebildet wird an die unterhalb Kristallzellen oder ein Kristallkegel B angrenzen Auf der Unterseite des Einzelauges werden die elektrischen Nervenimpulse uber ein Axon einer Nervenzelle an das Gehirn weitergeleitet Die Bildung der Cornea erfolgt durch den bei den Krebstieren als Corneagenzellen und bei den Insekten als Hauptpigmentzellen genannten Zellen die an die Ommatidien angrenzen Bei den Mandibulata wird zudem ein aus ursprunglich 4 Zellen gebildeter Kristallkegel zur weiteren Lichtbrechung gebildet Wird der Kristallkegel innerhalb der Zellen angelegt wird er als eukon bezeichnet bei der Kristallkegelanlage ausserhalb der Zellen spricht man von pseudokon Ommatidien ohne Kristallkegel innerhalb der Insekten sind akon und bei einigen Kaferarten mit einer zapfenartigen Verlangerung der Cornea die die Kristallkegelfunktion ubernimmt werden Ommatidien als exokon bezeichnet Stammesgeschichte BearbeitenDie Ommatidien und damit zusammenhangend die Facettenaugen werden als Stammartmerkmal fur die ursprunglichen Euarthropoda betrachtet Sie sind sowohl bei den ausgestorbenen Trilobiten als auch bei den rezenten Insekten Myriapoda und Krebstieren zu finden Bei den Spinnentieren den Hundertfussern und den Doppelfussern sind die Facettenaugen zu Einzelaugen aufgelost die im Aufbau modifizierten Ommatidien entsprechen Bei den zu den Hundertfussern gehorenden Spinnenlaufern Scutigera kam es zu einer erneuten Verschmelzung dieser Einzelommatidien zu so genannten Pseudofacettenaugen Belege BearbeitenHannes Paulus Euarthropoda Gliederfusser i e S In W Westheide R Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena 1997 ISBN 3 437 20515 3 Herder Lexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2003 ISBN 3 8274 0354 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ommatidium amp oldid 239336659