www.wikidata.de-de.nina.az
Surtsey sor tsɛi islandisch fur Insel des Surt ist eine ab dem 14 November 1963 in einer Ausbruchsserie entstandene Vulkaninsel im Atlantischen Ozean die etwa 30 Kilometer vor der Sudkuste Islands liegt Sie ist nach Heimaey die zweitgrosste der Vestmannaeyjar oder Westmannerinseln und stellt den sudlichsten Punkt Islands dar SurtseySurtsey 1999 Surtsey 1999Gewasser Atlantischer OzeanInselgruppe VestmannaeyjarGeographische Lage 63 18 0 N 20 36 0 W 63 3 20 6 154 Koordinaten 63 18 0 N 20 36 0 WSurtsey Island Lange 1 7 kmBreite 1 4 kmFlache 1 4 km Hochste Erhebung Austurbunki154 mEinwohner unbewohntTopographische Karte Topographische KarteSurtsey entstand durch einen submarinen Vulkanausbruch der spater die Meeresoberflache durchbrach und aus Tephra und Laven die heutige Insel aufbaute Inzwischen befinden sich Forschungsstationen auf der unter strengem Naturschutz stehenden Insel Surtsey darf ausschliesslich zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden Inhaltsverzeichnis 1 Nahere Beschreibung der Vulkaninsel 2 Entstehung Surtseys 2 1 Vorboten der Eruption 2 2 Die ersten Phasen 2 3 Eine dauerhafte Insel 2 4 Ausbruche in der Umgebung von Surtsey 2 5 Schlussphase der Ausbruchsserie 2 6 Ergebnisse 3 Name und Hoheitsgewalt 4 Die Ansiedlung von Leben 4 1 Pflanzen 4 2 Vogel 4 3 Leben unter Wasser 4 4 Andere Lebewesen 5 Die Zukunft Surtseys 5 1 UNESCO Welterbe 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseNahere Beschreibung der Vulkaninsel Bearbeiten nbsp Surtsey als Teil der Westmannerinseln Topographische KarteBei Surtsey der sudwestlichsten der Westmannerinseln handelt es sich um den sichtbaren Teil eines unterseeischen Vulkans Das Vulkangebaude besteht aus einem ca 6 Kilometer langen nach Nordosten ausgerichteten Rucken von etwa 14 Quadratkilometern Flache Die Insel selbst wird charakterisiert durch zwei Tuffberge und ein Pahoehoe Lavafeld das den sudlichen Teil von Surtsey bedeckt 1 Entstehung Surtseys BearbeitenVorboten der Eruption Bearbeiten Am 14 November 1963 um 06 55 UTC bemerkte die Besatzung des vor der Kuste der Vestmannaeyjar segelnden Fischkutters Isleifur II einen starken Schwefelwasserstoffgeruch in der Luft Gegen 07 15 UTC war wenige Kilometer vom Schiff entfernt eine dunkle Rauchwolke erkennbar Das Schiff fuhr naher an den Rauch heran da der Kapitan der Isleifur dachte dass es sich dabei moglicherweise um ein brennendes Schiff handele Der Rauch wurde jedoch von Eruptionen hervorgerufen bei denen schwarze Asche ausgestossen wurde was auf vulkanische Aktivitat am Meeresgrund schliessen liess 2 nbsp Asche Dampfwolke uber der entstehenden InselObwohl die Eruptionen unerwartet stattfanden hatte es bereits zuvor Anzeichen fur einen zukunftigen Ausbruch eines Unterwasservulkans gegeben Eine Woche zuvor waren von Seismographen im 110 Kilometer entfernten Reykjavik und in Kirkjubaejarklaustur 3 kleinere Erdbeben aufgezeichnet worden ihr genauer Ort wurde aber nicht ermittelt Zwei Tage vor dem Ausbruch stellte ein Forschungsschiff fest dass das Meer in der Region etwas warmer als ublich war Gleichzeitig berichteten die Einwohner der Stadt Vik i Myrdal 80 Kilometer entfernt am Festland den Geruch von Schwefelwasserstoff wahrgenommen zu haben Der Meeresgrund befindet sich an der Stelle 130 Meter unter dem Meeresspiegel Bei dieser Tiefe werden explosive Ausbruche durch den Wasserdruck abgeschwacht Als die Eruptionen einen Vulkankegel gebildet hatten der sich dem Meeresspiegel naherte wurden die Explosionen nicht mehr langer durch den Wasserdruck beeintrachtigt und die Eruptionen erreichten die Oberflache Die ersten Phasen Bearbeiten nbsp Surtsey 16 Tage nach dem Auftauchen aus dem MeerBetrug die Hohe der Eruptionssaule am 14 November 1963 um 8 Uhr noch unter 100 Meter so wuchs sie bis 10 Uhr bereits auf 3000 Meter und stieg weiter an Die Eruptionen fanden zuerst an drei getrennten Ausbruchsstellen entlang einer von Nordosten nach Sudwesten weisenden 400 Meter langen Spalte statt die sich jedoch im Laufe des Nachmittags in weiteren phreatomagmatischen Ausbruchen zu einer einzigen grossen Ausbruchsstelle vereinigten Bereits in der ersten Nacht nach der Entdeckung des Ausbruchs ragte der Vulkan uber den Meeresspiegel hinaus Die explosive Phase des Ausbruchs dauerte wahrend der folgenden Woche an und nach ein paar Tagen hatte sich bereits eine 500 Meter lange und bis zu 45 Meter hohe Insel aus Hyaloklastiten Kissenlaven sowie Laven Schlacken und Ascheschichten aus Alkali Olivinbasalt gebildet 4 Die explosive Phase hielt viereinhalb Monate an 5 Die andauernden Eruptionen konzentrierten sich zunehmend auf zwei Krater die spater Vesturbunki und Austurbunki genannt wurden 6 Teilweise handelte es sich um gemischte Eruptionen solange der eine Krater schon vollig aus dem Wasser ragte und die explosive Tatigkeit in ihm anhielt die aber von anderer Qualitat war als die phreatomagmatischen Explosionen im noch von Wasser uberschwemmten anderen Krater 7 Am 24 November war die Insel bereits 900 Meter mal 650 Meter gross Austurbunki erreichte schon in dieser ersten Ausbruchsphase eine Hohe von 174 Meter 300 Meter uber dem Meeresboden 8 Die Insel bestand zunachst grossenteils aus losem Gestein was eine schnelle Erosion durch Wintersturme im Nordatlantik begunstigte Die Eruptionen glichen den Materialverlust durch die Erosion jedoch mehr als aus Im Februar 1964 hatte die Insel bereits einen maximalen Durchmesser von uber 1300 Metern erreicht Eine dauerhafte Insel Bearbeiten nbsp Schemazeichnung mit ErlauterungenDie durch das Eindringen von Meerwasser in die Eruptionsoffnungen hervorgerufenen phreatomagmatischen Explosionen schleuderten Felsen bis zu einem Kilometer weit von Surtsey weg und erzeugten eine bis zu 10 Kilometer hohe Eruptionssaule uber dem Vulkan Ohne den fortwahrenden Nachschub an Magma hatte die Erosion die losen Pyroklastika abgebaut Wahrend dieser Zeit wurden oft Aschewolken beobachtet die der Wind von der Insel weg blies Im Jahr 1964 hatte die Insel eine solche Grosse erreicht dass kein Meerwasser mehr in die Magmakanale eindringen konnte Ab April 1964 ging der Ausbruch auf der Hauptinsel Surtsey in eine effusive Phase uber und baute innerhalb eines knappen Jahres einen Schildvulkan auf dem Hyaloklastitsockel auf Wissenschaftler konnten an diesem Beispiel zum ersten Mal die Entstehung eines Tafelvulkans mitverfolgen Die vulkanische Aktivitat verlor an Explosivitat es wurde nun hauptsachlich Lava ausgestossen Die anschliessende Umwandlung von Hyaloklastiten in harten Palagonit fuhrte zu einer erosionsresistenten Gesteinshulle um grosse Teile der Insel was die weitere Erosion durch Meer und Wind betrachtlich verlangsamte Die zuletzt ausgestossenen Laven hingegen wurden relativ schnell abgebaut 9 Die Eruptionen hielten bis 1965 an wobei die Insel ihre grosste Ausdehnung mit einer Oberflache von 2 5 km erreichte Ausbruche in der Umgebung von Surtsey Bearbeiten Am 28 Dezember 1963 begannen unterseeische Ausbruche etwa 2 5 Kilometer nordostlich von Surtsey die einen 100 m langen Surtla genannten Bergrucken am Meeresgrund formten der jedoch nie den Meeresspiegel erreichte Die Ausbruche endeten am 6 Januar 1964 und seit damals ist der Grat von seiner maximalen Hohe von 23 m unter dem Meeresspiegel auf 47 m unter der Meeresoberflache erodiert Im Sommer 1965 stellte man einen Vulkanausbruch auf dem Meeresboden nordostlich von Surtsey fest Als dieser sich der Meeresoberflache naherte ging er in eine explosive Phase uber und baute die Insel Syrtlingur auf Sie erreichte eine Hohe von 70 m und eine Oberflache von 0 15 km Diese fiel jedoch kurze Zeit spater bis zum 24 Oktober 1965 der Meereserosion zum Opfer Im Jahr 2000 nahm man Messungen im Meer vor und stellte uber der ehemaligen Insel 33 m Wassertiefe fest Am 26 Dezember 1965 begann im Sudwesten von Surtsey ein erneuter unterseeischer Vulkanausbruch der bis August 1966 anhielt Dabei bildete sich die Insel Jolnir Sie erreichte ebenfalls eine Hohe von 70 m jedoch eine Oberflache von immerhin 0 28 km Aber auch sie wurde bis Oktober 1966 wieder ganzlich erodiert 10 Schlussphase der Ausbruchsserie Bearbeiten Ab dem 16 August 1966 fand ein weiterer effusiver Vulkanausbruch aus einer Spalte im ostlichen Krater statt Diese Ausbruche endeten am 5 Juni 1967 und damit endete die Ausbruchsserie auf Surtsey und in dessen Umgebung Gleichzeitig hatten von Oktober 1966 bis Januar 1967 noch Ausbruche aus kleinen Spalten im ostlichen Krater stattgefunden 8 Ergebnisse Bearbeiten Das gesamte Volumen des innerhalb von dreieinhalb Jahren ausgestossenen Materials betrug ungefahr 1 1 Kubikkilometer Davon waren 70 Prozent Tephra die restlichen 30 Prozent Lava Am Ende der Eruptionen befand sich der hochste Punkt der Insel bei 174 Meter uber dem Meeresspiegel die maximale Flache betrug 2 65 km 8 Seit dem Ende der Eruptionen hat die Flache der Insel durch Erosion abgenommen Ein grosseres Gebiet auf der sudostlichen Seite ist komplett verschwunden Im Gegenzug bildete sich an der Nordseite die Sandbank Nordurtangi Nordpunkt die die Insel etwas vergrosserte Bei letzten Messungen der Insel im Jahre 2007 stellte man allerdings nur noch eine Oberflache von 1 4 km fest 11 Name und Hoheitsgewalt BearbeitenDer Name Surtsey wurde nach dem Feuerriesen Surt der nordischen Mythologie vergeben Die Bewohner der Vestmannaeyjar hatten den Namen Vesturey Westinsel bevorzugt und fuhren am 13 Dezember nach Surtsey um eine entsprechende Taufzeremonie abzuhalten Kurz nachdem die Manner die Insel betreten hatten wurden sie aber von heftigen Ausbruchen wieder vertrieben Es blieb beim Namen Surtsey 12 In den ersten Tagen der Insel landeten drei franzosische Journalisten des Magazins Paris Match auf der Insel am 6 Dezember 1963 Sie blieben ungefahr 15 Minuten auf Surtsey bevor heftige Eruptionen sie zum Verlassen bewegten 13 Anschliessend beanspruchten sie scherzhaft die Hoheitsgewalt Frankreichs uber die Insel wogegen die islandischen Behorden umgehend einwendeten dass Surtsey in islandischen Hoheitsgewassern entstanden sei Auch nach Entstehung der Vulkaninsel Ferdinandea in der Nahe von Sizilien hatte es Kontroversen um die Herrschaft uber die Insel gegeben Die Ansiedlung von Leben BearbeitenSurtsey ist ein beliebter Studienplatz fur die Ansiedlung von Grunderpopulationen Die Insel wurde bereits 1965 noch wahrend der vulkanisch aktiven Zeit zu einem Naturschutzgebiet erklart Heutzutage darf nur eine kleine Zahl an Wissenschaftlern die Insel betreten insgesamt waren es bisher etwa einhundert Personen Privatpersonen konnen nur von Flugzeugen oder Booten aus einen Blick auf Surtsey werfen Die Ausgangsbedingungen fur eine Besiedelung durch Lebewesen waren ungunstig da die Insel den Grossteil des Jahres von Sturmen uberzogen wird und Regenwasser vom kargen Boden anfanglich nicht aufgefangen werden konnte Pflanzen Bearbeiten nbsp Europaischer MeersenfDie Ansiedlung von Pflanzen auf der Insel wurde seit der Entstehung der Insel ausfuhrlich untersucht und ging uberraschend zugig voran So wurden bereits 1965 die ersten Gefasspflanzen gesichtet Erstbesiedler war der Meersenf Cakile arctica gefolgt von Strandroggen Leymus arenarius 1966 Salzmiere Honckenya peploides 1967 und Austernpflanze Mertensia maritima 1967 14 Diese Erstbesiedler waren aufgrund des Verbreitungsweges zuerst an den Stranden anzutreffen Moose und Flechten hingegen waren erst 1968 bzw 1970 erstmals nachzuweisen 15 Bevorzugt wuchsen diese an Austrittsoffnungen von heissem Dampf aus der Erde wo sie im feuchten Klima bestens gediehen Die ersten dauerhaft nachweisbaren Arten waren ab 1968 Echtes Drehmoos Funaria hygrometrica und Silbermoos Bryum argenteum seit 1970 auch die Bandflechte der Art Trapelia coarctata Aktuell sind auf der Insel 51 dauerhaft angesiedelte Gefasspflanzen sowie 75 Moose und 71 Flechten verzeichnet 16 Die Insel ist bis auf die steilen Palagonit Hugel im Inneren komplett mit Pflanzen bedeckt 17 Botaniker fanden heraus dass die Samen einiger Pflanzen uber eine Entfernung von 20 Kilometern von der sudlichen Bucht der Insel Heimaey auf dem Meer herangetrieben waren Um diese Erkenntnis zu untermauern wurde ein Experiment mit 10 Millionen Plastikperlen durchgefuhrt Von den bei Heimaey ins Meer gestreuten Perlen kam tatsachlich etwa 1 Prozent an den Ufern von Surtsey an Vor allem die Erstbesiedler sind auf diesem Weg zeitnah auf die Insel gelangt Trotzdem schatzen Wissenschaftler dass insgesamt 75 Prozent der Gefasspflanzenarten auf Surtsey durch Vogel eingebracht wurden und nur 14 Prozent durch Wind sowie 11 Prozent uber das Meer Vogel Bearbeiten nbsp Die ersten Nester von Papageitauchern wurden 2004 entdecktDie Vogelpopulation auf der Insel wachst in Abhangigkeit von den auf der Insel vorkommenden Pflanzen umgekehrt tragt sie dann wieder zum Gedeihen der Pflanzen bei Vogel nutzen Pflanzen als Nistmaterial helfen im Gegenzug aber durch Verteilung der Samen und dungen den Boden mit ihrem Guano Die ersten Vogel nisteten drei Jahre nach dem Ende der Eruptionen auf Surtsey wobei der Eissturmvogel und die Trottellumme die ersten Arten waren Im Jahr 1970 brachten sie auch die ersten auf der Insel geschlupften Warmbluter hervor zwei Gryllteisten und einen Eissturmvogel 18 Heute sind acht Arten auf der Insel heimisch Die ersten Mowen waren bereits wenige Wochen nach dem ersten Auftauchen der Insel auf dieser gelandet Eine dauerhafte Seemowenkolonie befindet sich seit 1986 auf Surtsey 1999 waren es 300 Paare Sie hat aufgrund der hohen Anzahl an Tieren einen grossen Einfluss auf das Pflanzenleben auf der Insel Im Jahr 2004 wurden auch nistende Papageitaucher entdeckt die in Island zahlreich vorkommen Neben einem dauerhaften Wohnplatz fur einheimische Vogel bietet Surtsey auch einen Rastplatz fur Zugvogel Besonders Vogel die von den Britischen Inseln nach Island fliegen nutzen Surtsey fur einen Zwischenstopp So wurden bereits Singschwane Ganse und Raben gesichtet Obwohl Surtsey westlich der ublichen Zugrouten liegt wurde es durch das Anwachsen der Vegetation ein attraktiver Rastplatz Insgesamt konnten bisher 89 verschiedene Arten nachgewiesen werden 19 Leben unter Wasser Bearbeiten Schon bald nach Entstehen der Insel wurden Robben um die Insel entdeckt Sie begannen fruh sich auf der Insel zu sonnen speziell im nordlichen Teil der der Erosion weniger ausgesetzt war Bereits im Jahr 1983 wurden die ersten Robben mit Nachkommenschaft auf der Insel gesichtet Heute nutzen etwa 70 Tiere die Insel als Lebensraum Kegelrobben sind haufiger anzutreffen als Seehunde beide Arten haben sich aber etabliert 20 Die Anwesenheit von Robben zieht auch deren Fressfeind an den Grossen Schwertwal der in den Gewassern um Vestmannaeyjar und auch um Surtsey haufig anzutreffen ist Unter Wasser rund um die Insel sind viele Spezies heimisch Seesterne sind weit verbreitet wie auch Seeigel und Napfschnecken Die Felsen sind von Algen uberzogen Seetang bedeckt weite Teile der Abhange besonders in Tiefen zwischen 10 und 20 m Andere Lebewesen Bearbeiten Insekten erreichten Surtsey bereits kurz nach der Entstehung der Insel sie konnten schon 1964 nachgewiesen werden Die ersten die aus eigener Kraft unterstutzt vom Wind Surtsey erreichten waren Fluginsekten Einige gelangten vermutlich sogar von Kontinentaleuropa nach Surtsey Spater erreichten Insekten die Insel uber Treibholz sowie uber lebende und tote Tiere die angespult wurden nbsp Springschwanze konnten Surtsey uber das Wasser erreicht habenAm 1 August 1974 wurde ein Grasbundel der Grosse 90 20 10 cm angeschwemmt Etwa die Halfte 884 g davon wurde von Wissenschaftlern entnommen und mit Hilfe eines Berlese Trichters untersucht In der Probe konnten insgesamt 653 Landtiere entdeckt werden hauptsachlich Milben und Springschwanze 21 Im darauffolgenden Jahr 1975 konnten auch auf der Insel selbst die ersten Springschwanze registriert werden 2002 zeigte eine Versuchsreihe dass Springschwanze auch in der Lage sind nennenswerte Zeitraume in Salzwasser zu verbringen ohne Schaden zu nehmen Die Ansiedlung von Insekten bot den Vogeln Nahrung Im Gegenzug stellten etwa tote Vogel eine Nahrungsgrundlage fur fleischfressende Insekten dar Pflanzenfressende Insekten konnten sich nach Ausbreitung der Flora ebenfalls auf der Insel ansiedeln Auch ganzlich anders entwickelte Landtiere haben die Insel erreicht Regenwurmer wurden in einer Bodenprobe 1993 entdeckt vermutlich wurden sie von Vogeln aus Heimaey eingeflogen Schnecken wurden 1998 entdeckt es handelt sich dabei um die gleichen Arten wie im Suden der islandischen Hauptinsel Auch Spinnen und Kafer wurden bereits auf Surtsey gesichtet Insgesamt wurden bis 2002 uber 300 verschiedene Arten registriert Ein Grossteil davon sind flugfahige Insekten etwa 133 Fliegenarten Ausserdem sind 62 Milbenarten 19 Arten von Schmetterlingen zehn Spinnen funf Kafer und zwei Wurmarten nachgewiesen Die Zukunft Surtseys BearbeitenNach dem Ende der Eruptionen begannen Wissenschaftler eine Reihe von Tests durchzufuhren um die Veranderungen auf der Insel erkennen zu konnen Zwanzig Jahre nach Entstehen der Insel zeigten diese Experimente dass die Insel kontinuierlich vertikal geschrumpft war und bereits mehrere Meter Hohe verloren hatte Zu Beginn betrug der Hohenverlust 20 cm pro Jahr in den 1990ern jedoch nur noch 1 bis 2 cm pro Jahr Das Schrumpfen hatte mehrere Grunde Zum einen verdichtete sich das lose Grundmaterial der Insel zum anderen verdichteten sich die Sedimente unter der Insel Unter dem hohen Gewicht des Vulkans gab nach dem Prinzip der Isostasie auch die Asthenosphare etwas nach und die Lithosphare sank etwas tiefer ein Von einer maximalen Hohe von 173 Metern ist Surtsey auf 154 Meter 2006 geschrumpft nbsp Surtsey 1999Das typische Verhalten der meisten Vulkane im Vestmannaeyjar Archipel ausser auf Heimaey ist eine einzige Phase vulkanischer Aktivitat Dies macht weitere Eruptionen auf Surtsey lange nach der ersten aktiven Phase relativ unwahrscheinlich Die raue See um die Insel erodiert Surtsey bereits seit ihrem Auftauchen Seit Ende der Ausbruche hat die Insel etwa die Halfte ihrer Flache von 2 8 km wieder verloren und war im Jahr 2006 nur noch 1 4 km gross Pro Jahr verkleinert sich die Insel um etwa 1 ha Ein volliges Verschwinden der Insel in naher Zukunft ist jedoch unwahrscheinlich Das bis heute erodierte Gebiet bestand grosstenteils aus losen Pyroklastika die leicht von Wind und Wellen weggetragen werden konnten Der noch verbliebene Rest der Insel ist grosstenteils von Lava uberdeckt worden und entsprechend resistenter gegen Erosion Auch haben chemische Prozesse dazu gefuhrt dass sich das Gestein im Inneren der Insel langsam in Tuffstein oder Palagonit isl moberg umwandelt Palagonitisation Aufgrund der hohen Temperatur im Inneren lauft dieser Prozess sehr rasch ab Schatzungen haben ergeben dass die Insel etwa im Jahr 2120 ihr gesamtes loses Oberflachenmaterial verloren haben wird Nur der harte Kern aus Palagonit mit einer Flache von etwa 0 4 km wird der Erosion langer widerstehen konnen Surtsey wird dann den anderen kleinen Inseln des Archipels gleichen etwa Bjarnarey oder Ellidaey Diese wurden vor etwa 6000 Jahren auf ahnliche Weise gebildet 11 UNESCO Welterbe Bearbeiten Die islandische Regierung beantragte im Jahr 2001 die Aufnahme der Insel in das UNESCO Welterbe diese erfolgte im Juli 2008 Das geschutzte Gebiet ist 65 5 km gross In einer 33 7 km grossen Kernzone welche die Insel selbst und die unterseeischen Bereiche des Vulkanes umfasst soll das Fischen mit Schleppnetzen verboten werden im restlichen Gebiet mit Einschrankungen jedoch erlaubt sein Das Welterbekomitee wurdigte die Insel als herausragendes Beispiel fur fortlaufende biologische und okologische Prozesse in der Evolution von Okosystemen weil dort die Kolonisierung von Neuland durch Tiere und Pflanzen beobachtet werden kann 22 Siehe auch BearbeitenVulkane in Island Hunga Tonga explosive Inselbildung 2014 im PazifikLiteratur BearbeitenSturla Fridriksson Surtsey evolution of life on a volcanic island London 1975 ISBN 0 408 70700 3 G H Schwabe Surtsey Island naturliche Erstbesiedlung Oekogenese der Vulkaninsel Kiel 1970 Carl H Lindroth Surtsey Iceland 1973 Ulrich Munzer Island Vulkane Gletscher Geysire Munzer Brannenburg 1996 ISBN 3 9802868 1 9 Sigurdur THorarinsson Surtsey Geburt einer Vulkaninsel im Nordmeer Zurich 1968 Kathryn Lasky Surtsey The Newest Place on Earth New York 1992 ISBN 1 56282 300 0 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Surtsey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Surtsey im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Umfassende Insel Homepage englisch Vulkanismus auf Surtsey englisch Kombinierte Luft und Satellitenbilder englisch Vic Camp Hydrovolcanic eruptions How volcanoes work Dept of Geological Sciences San Diego State University englisch Einzelnachweise Bearbeiten Thor Thordarson Armann Hoskuldsson Iceland Classic Geology in Europe 3 Harpenden 2002 S 95 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 256 257 S Thorarinnsson The Surtsey eruption and related articles In Polar Record 13 1967 Abstract zuletzt abgerufen am 5 Februar 2011 Surtsey Geology Abgerufen am 5 Februar 2011 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 260 Sie tragen auch die Namen Surtur II und Surtur I vgl Thor Thordarson Armann Hoskuldsson Iceland Classic Geology in Europe 3 Harpenden 2002 S 95 THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and landscape Reykjavik 1991 S 45 a b c Ingvar Sigurdsson Sveinn Jakobsson Jardsaga Vestmannaeyja In Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 17 Ingvar Sigurdsson Sveinn Jakobsson Jardsaga Vestmannaeyja In Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 19 20 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 261 a b Ingvar Sigurdsson Sveinn Jakobsson Jardsaga Vestmannaeyja In Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 20 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 256 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 260 261 Icelandic World Heritage Committee Nomination of SURTSEY for the UNESCO World Heritage List Snorri Baldursson and Alfheidur Ingadottir eds 2007 https surtsey is wp content uploads 2019 08 Surtsey Nomination Report 2007 72dpi pdf S 59 Icelandic World Heritage Committee Nomination of SURTSEY for the UNESCO World Heritage List Snorri Baldursson and Alfheidur Ingadottir eds 2007 https surtsey is wp content uploads 2019 08 Surtsey Nomination Report 2007 72dpi pdf S 27 Icelandic World Heritage Committee Nomination of SURTSEY for the UNESCO World Heritage List Snorri Baldursson and Alfheidur Ingadottir eds 2007 https surtsey is wp content uploads 2019 08 Surtsey Nomination Report 2007 72dpi pdf S 27 29 Icelandic World Heritage Committee Nomination of SURTSEY for the UNESCO World Heritage List Snorri Baldursson and Alfheidur Ingadottir eds 2007 https surtsey is wp content uploads 2019 08 Surtsey Nomination Report 2007 72dpi pdf S 32 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 266 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 17 Gudjon Armann Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 268 Erling Olafsson The development of the land arthropod fauna on Surtsey Iceland during 1971 1976 with notes on terrestrial Oligochaeta PDF Datei 383 kB Reykjavik 1978 SURTSEY ICELAND Memento vom 25 Januar 2011 im Internet Archive Zugriff 5 Februar 2011 Welterbestatten in Island Kulturerbe Nationalpark THingvellir 2004 Naturerbe Vulkaninsel Surtsey 2008 Vatnajokull Nationalpark 2019 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4118911 5 lobid OGND AKS VIAF 244124587 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Surtsey amp oldid 239105751