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Puffin ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Muskelkraft Flugzeug siehe Hatfield Puffin Zu der Fantasiewahrung siehe Konigreich Lundy Der Papageitaucher Fratercula arctica auch Papageientaucher oder Puffin genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Alkenvogel Alcidae Die Art brutet in Erdhohlen an und auf Klippen oder an deren Fuss im Nordatlantik sowie im westlichen Nordpolarmeer Aufgrund der gebietsweise stark schrumpfenden Populationen stuft die IUCN den Papageitaucher seit 2015 als Vulnerable gefahrdet ein 1 PapageitaucherPapageitaucher Fratercula arctica SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Alkenvogel Alcidae Gattung Lunde Fratercula Art PapageitaucherWissenschaftlicher NameFratercula arctica Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Altvogel 1 2 Jungvogel und Nestlinge 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 3 1 Brutareal 3 2 Wanderungen 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 5 1 Balz und Hohlenbau 5 2 Brut und Aufzucht der Jungvogel 6 Bestand und Gefahrdung 7 Quellen 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAltvogel Bearbeiten nbsp PortratfotoMit einer Korperlange von 28 bis 34 cm und einer Flugelspannweite von 50 bis 60 cm ist er etwa so gross wie eine Haustaube Mannchen sind etwas grosser und schwerer als Weibchen so hatten auf der Insel Skomer vor Wales gefangene Mannchen im Mittel eine Flugellange von 159 9 mm und wogen im Mittel 391 g Weibchen erreichten eine Flugellange von 158 9 mm und ein Gewicht von 361 g 2 Wie bei vielen Vertretern der Familie sind Brustband Oberkopf Rucken sowie die Oberseite der Flugel schwarz und die Unterseite des Rumpfes weiss Eine diffus dunkelgraue Zone zieht sich seitlich vom hinteren Flugelansatz bis zum Beinansatz Im Prachtkleid sind die Kopfseiten grossflachig scharf abgesetzt weiss mit einem grauen Anflug Dieses weisse Feld lauft zum Hinterkopf hin spitz aus Unter dem Auge befindet sich ein rotes wulstformiges Hautgebilde von dem sich eine feine unbefiederte Linie fast gerade bis in die hintere Spitze des weissen Feldes zieht Der im Profil etwa dreieckige Schnabel ist extrem hoch aber sehr schmal Er zeigt im basalen Teil eine Umhullung aus mehreren ornamentalen Horngebilden die im Schlichtkleid fehlen Der First und die distale Halfte sind leuchtend hellrot und zeigen Querwulste und am Grund gelbliche Furchen die Schnabelspitze ist oft ebenfalls gelblich Die proximalen basalen Teile von Unter und Oberschnabel sind grauviolett diese Farbung ist durch einen gelben oder gelborangen Wulst von der distalen Rotfarbung abgesetzt An der Basis des Oberschnabels befindet sich eine breite gelblich violette Hornspange Die Schnabelwulste sind vergrossert und gelborange Das langliche Nasenloch befindet sich an der basalen Unterkante des Oberschnabels Die Iris ist variabel braun graubraun oder weisslich Die Beine sind leuchtend rot In Europa ist die Art durch die weissen Kopfseiten und den grossen dreifarbigen Schnabel unverkennbar nbsp Fliegender PapageitaucherDie kraftigen Farben des Schnabels sind im Schlichtkleid blass ebenso wie die orangefarbenen Beine die dann gelblich blass sind Die Kopfseiten sind im Schlichtkleid grau Die grosse hornige Schnabelscheide wird zur Mauser abgeworfen und danach erneuert Ein Papageientaucher lebt in Freiheit etwa 20 Jahre Das alteste bekannte Individuum wurde 36 Jahre alt Die Altersbestimmung ist fur die Forscher deshalb schwierig weil Beringungen nach Jahren in Hohlen und im Salzwasser kaum lesbar sind 3 Jungvogel und Nestlinge Bearbeiten Jungvogel haben einen kleineren dunkelgrauen Schnabel mit rotlichen Streifen und dunkelgrauer Augenregion Nestlinge haben anfangs um die Augen kurze hellgraue Dunen die spater langer und schwarzlich braun werden Die Dunen auf der Korperoberseite sind dunkel bis schwarzbraun mit grauen Basen Der Bauch ist weiss Bereits bei den Nestlingen ist der Schnabel auffallend seitlich abgeflacht und gewinkelt Bei frisch geschlupften Nestlingen ist er zunachst dunkel rotlichgrau Kurz bevor die Nestlinge flugge werden sind sowohl Ober und Unterschnabel rotlichbraun mit einer dunkleren Basis Der Schnabelwinkel ist gelb Beine und Zehen sind graulich Rosa Die Schwimmhaute sind bei den Nestlingen zunachst fleischfarben Sie werden mit zunehmendem Alter dunkler und gehen in Grau uber Die Iris ist bei den Nestlingen schwarzlich braun 4 Lautausserungen BearbeitenDie tiefen Rufe des Papageitauchers klingen wie orr o o oder arr ha ha sind in der Tonhohe fallend oder steigend und ahneln so dem Knarren einer rostigen Turangel Sie werden gelegentlich einzeln meist aber mit kurzen Pausen dreimal hintereinander geaussert Papageitaucher rufen haufig auf dem Wasser aber auch in der Kolonie und in den Bruthohlen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Papageitauchers source source source source source Papageitaucher auf einer Klippe in Skellig Michael County Kerry IrlandBrutareal Bearbeiten Das Brutareal der Art umfasst die Kusten und vor allem Inseln des nordlichen Atlantiks sowie des westlichen Polarmeeres In der Nearktis brutet der Papageitaucher an der Atlantikkuste Nordamerikas von Labrador bis Maine sowie auf Gronland Die sudlichsten Brutkolonien im Westatlantik finden sich im Golf von Maine etwa beim 43 nordlichen Breitengrad die nordlichste findet sich auf Coburg Island in der Baffin Bay etwa in Hohe des 79 nordlichen Breitengrads 5 nbsp Papageitaucher einer Brutkolonie auf Mykines nbsp Papageitaucher Puffins auf StaffaIn Europa brutet die Art auf Island Jan Mayen Spitzbergen der Bareninsel und Nowaja Semlja entlang der Murmankuste bis Sud Norwegen auf den Faroer Inseln in Grossbritannien und Irland sowie lokal an der Kuste Schwedens und der Bretagne Im Ostatlantik befinden sich die Brutkolonien damit zwischen dem 50 und dem 80 nordlichen Breitengrad 5 Bis 1830 war die Art noch Brutvogel auf Helgoland 6 Zur Brutzeit werden die Oberkanten oder Hange grasbewachsener steiler Klippen oder Geroll oder Blockschutthalden an deren Fuss aufgesucht Die besiedelten Klippenbereiche weisen meist eine mindestens 20 cm dicke grabfahige Substratschicht auf in der sich Hohlen befinden oder in der selbst Hohlen gegraben werden konnen Ausserhalb der Brutzeit sind Papageitaucher noch starker an das offene Meer gebunden als die anderen europaischen Lummen und der Tordalk Wanderungen Bearbeiten Ausserhalb der Brutzeit also von Ende August bis Anfang April leben Papageitaucher ausschliesslich pelagisch auf dem offenen Meer Die Zugstrategien scheinen individuell und je nach Herkunft der Population sehr unterschiedlich zu sein die Tiere sind Stand Strich oder Zugvogel Um mehr Details uber die Aufenthalte von Papageitaucher zu erfahren werden ihnen von Forschern sogenannte geolocator an der Beringung angebracht Diese winzigen Gerate zeichnen die Standortbestimmung auf die im darauffolgenden Jahr wenn der Vogel wieder aufgefunden wird ausgelesen werden kann 7 Papageitaucher verteilen sich offenbar weitraumig einzeln oder in kleinen Gruppen uber den Atlantik Konzentrationen in bestimmten Meeresregionen sind nicht bekannt Da ausserdem fast alle Wiederfunde beringter Vogel angeschwemmte und damit kranke oder tote Individuen betreffen sind die Winterquartiere vieler Populationen bisher unbekannt Insgesamt umfasst das Winterquartier offenbar den gesamten nordlichen Atlantik nach Suden bis Nordafrika aber auch das westliche Mittelmeer Islandische Vogel im ersten Lebensjahr wurden beispielsweise bisher ausschliesslich an den Kusten Neufundlands gefunden ziehen also offenbar nach Sudwesten weil die Winter dort mild sind 8 In Nordschottland beringte Vogel wurden uberwiegend im nordlichen Atlantik und in der Nordsee wiedergefunden die weitesten Wiederfundentfernungen betrafen Funde vor Neufundland aus Sudgronland Island Sardinien sowie Sud Marokko und Algerien 9 Die Populationen die im Westatlantik bruten verbleiben offenbar ganzjahrig in der Region ihres Brutareals und uberwintern in der Region von der Neufundlandbank bis zur George s Bank sudlich von Nova Scotia 5 Papageitaucher die im Nordosten der Britischen Inseln bruten halten sich im Winterhalbjahr uberwiegend in der Nordsee auf Brutvogel der westlichen Britischen Inseln dagegen uberwintern in der Bucht von Biscaya bis zum Mittelmeer 5 Auch auf den Kanarischen Inseln ist der Papageitaucher ein seltener wenn auch nicht ungewohnlicher Gast Im Januar 2023 wurden auffallig viele stark geschwachte Exemplare auf der Kanareninsel Fuerteventura gefunden 10 Ernahrung Bearbeiten nbsp Papageitaucher mit gefulltem SchnabelHauptnahrung adulter Papageitaucher ist Fisch im Winterhalbjahr konnen aber auch Vielborster und Krebstiere eine bedeutende Rolle bei der Ernahrung spielen Der Nahrungsbedarf adulter Vogel liegt bei etwa 80 bis 100 Gramm pro Tag 11 Im grossten Teil des Verbreitungsgebietes bilden Fische die fast ausschliessliche Nestlingsnahrung Erbeutet werden die haufigen tagsuber erreichbaren Schwarmfische dies sind vor allem Sandaale Ammodytidae Sprotte Lodde und Atlantischer Hering seltener verschiedene Dorschartige vor allem Pollack Kabeljau Wittling Ciliata sp und Gaidropsarus sp Im Nordpolarmeer werden Vielborster und Krebstiere auch regelmassig an die Nestlinge verfuttert Nahrung suchen die Vogel tauchend unter Wasser bewegen sie sich mit den Flugeln vorwarts flugeltauchend Papageitaucher tragen die gefangenen Fische quer im Schnabel Sie werden mit der Zunge gegen den Oberschnabel gedruckt bis die ganze Schnabellange mit Fisch gefullt ist Wahrend der Brutzeit liegen die Nahrungsgrunde der Papageitaucher in der Regel in Gewassern der Kontinentalschelfe und nicht mehr als zehn Kilometer von der Brutkolonie entfernt Fur Brutkolonien auf Neufundland wurden aber auch vereinzelt Papageitaucher nachgewiesen die die Fische aus einer Entfernung von siebzig Kilometer herantrugen 12 Papageitaucher konnen bis zu siebzig Meter tauchen finden jedoch gewohnlich ihre Nahrung in geringeren Gewassertiefen Bei zehn Papageitauchern die vor der Kuste Neufundlands uber einen Zeitraum von 17 Tagen genauer untersucht wurden wurden maximale Tauchtiefen von 40 bis 68 Meter bei zehn Papageitauchern vor der norwegischen Kuste dagegen maximale Tauchtiefen von 10 bis 45 Meter festgestellt 12 13 Bei Papageitauchern die vor der schottischen Isle of May beobachtet wurden waren die Tauchgange in 80 der Falle kurzer als 39 Sekunden Das Maximum betrug 115 Sekunden 13 Die Pausen zwischen den Tauchgangen sind in 95 der Falle kurzer als 20 Sekunden 14 Fortpflanzung BearbeitenPapageitaucher bruten bevorzugt in sehr dichten Kolonien so wurden auf Sule Skerry eine der Orkney Inseln mindestens 47 000 besetzte Hohlen auf 5 ha auf der norwegischen Insel Rost 352 000 Brutpaare auf 90 ha festgestellt nbsp Papageitaucher vor Bruthohlen nbsp Rufende Papageitaucher in einer KolonieBalz und Hohlenbau Bearbeiten Die Ankunft in den Kolonien erfolgt in Westeuropa Anfang bis Mitte April im Nordpolarmeer variiert die Ankunft durch die Abhangigkeit von der Schneeschmelze stark Die Balz beginnt mit der Ankunft am Brutplatz die Vogel kommen bereits verpaart dort an Papageitaucher fuhren eine monogame Saisonehe wobei der weit uberwiegende Teil der Paare bereits im Vorjahr zusammen war Kopulationen finden nur auf dem Wasser statt Das Mannchen fordert das Weibchen durch Hochwerfen des Kopfes und gleichzeitige arr Rufe zur Paarung auf Paarungswillige Weibchen schwimmen mit erhobenem Kopf und drucken den Hinterkorper tiefer ins Wasser Nach der Kopulation schwimmen die Partner langsam umeinander Zur Brut werden meist selbst gegrabene Hohlen benutzt Seltener aber je nach Lokalitat mit stark variierendem Anteil werden auch Hohlen von Sturmtauchern oder Wildkaninchen ubernommen Bruten in horizontalen Felsspalten oder zwischen Geroll wo nicht gegraben wird kommen in Nordamerika offenbar haufiger in Europa hingegen nur sehr selten vor Nur die unmittelbare Umgebung des Hohleneingangs wird vom Mannchen gegen Artgenossen verteidigt Die Hohlen werden mit dem Schnabel gegraben das lose Material wird mit den Fussen nach draussen befordert Selbst gegrabene Hohlen sind im Normalfall maximal 0 75 bis 1 50 m lang selten bis 3 m Die Offnung ist 30 40 cm weit der Gang hat einen Durchmesser von etwa 12 5 cm und die Nestkammer einen Durchmesser von 30 bis 40 cm Brut und Aufzucht der Jungvogel Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden Der Legebeginn variiert je nach geographischer Lage und Schneelage An der Westkuste Schottlands werden die ersten Eier fruhestens in der zweiten Aprilwoche in Mittelnorwegen im Normalfall fruhestens Anfang Mai und meist erst Mitte Mai gelegt Die Eier werden uberwiegend auf den blossen Hohlenboden oder auf eine dunne Schicht aus Federn Pflanzenteilen und Seetang gelegt Die Eier sind schmutzig weiss bis grauweiss und sehr sparlich hellbraun und violett gestrichelt und gefleckt Eier aus Grossbritannien messen im Mittel 60 8 mm 42 3 mm Eier von der Murmankuste im Mittel 63 7 mm 44 4 mm Die Eier wiegen im Mittel etwa 65 g Das Gelege besteht nur aus einem Ei die Brutzeit betragt 35 bis 38 Tage nbsp Eben flugger PapageitaucherBeide Partner bruten hudern und futtern etwa zu gleichen Teilen Das Futter wird den Nestlingen vorgehalten oder in der Nesthohle fallen gelassen Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Familie Alcidae finden die Nestlinge Nahrung auf dem Boden auch im Dunkeln Hierzu tasten die Nestlinge den Boden in ihrer Umgebung mit dem Schnabel ab sobald sie nach dem Schlupf getrocknet sind Ab einem Alter von 5 Tagen laufen die Jungvogel dabei auch vorwarts Das Futtersuchverhalten wird im Alter von ein bis drei Tagen durch Beruhrungen des Schnabels durch eine plotzliche Aufhellung der Hohle oder durch Lautausserungen der Elterntiere ausgelost spater suchen die Nestlinge auch spontan Die Nestlingsdauer ist abhangig von der Nahrungssituation Gut ernahrte Jungvogel fliegen nach 37 bis 41 Tagen aus schlecht ernahrte nach 46 bis 54 Tagen Wenige Tage vor dem Ausfliegen verlassen die Jungvogel nach Einbruch der Dunkelheit die Hohle um das Fliegen zu trainieren Diese Ausfluge erfolgen bis zu zehnmal pro Nacht und dauern meist nur maximal zwei Minuten Die Jungvogel entfernen sich dabei hochstens 15 bis 20 m von der Hohle Das endgultige Ausfliegen erfolgt selbstandig gut ernahrte Jungvogel fliegen zum Meer schlechter ernahrte laufen oder springen hangabwarts Sobald das Meer erreicht ist schwimmen die Jungvogel selbstandig auf das Meer hinaus und kommen nicht wieder zur Kolonie zuruck Die Altvogel suchen die Kolonie noch bis zu drei Wochen nach dem Ausfliegen des Jungvogels auf Bestand und Gefahrdung BearbeitenBirdLife International gibt den Bestand in Europa fur 1990 bis 2003 mit 5 7 bis 7 3 Millionen Paaren an Den mit Abstand grossten Bestand hat Island mit allein 3 bis 4 Millionen Paaren Grosse Populationen leben ausserdem in Norwegen mit 1 5 bis 2 Millionen Paaren in Grossbritannien mit 621 000 und auf den Faroern mit 550 000 Paaren 15 Angaben zur langfristigen Bestandsentwicklung sind methodisch schwierig da die Bestande in den Kolonien nur durch die Erfassung besetzter Hohlen einigermassen zuverlassig erfasst werden konnen Die Hohlen sind jedoch haufig unzuganglich oder schwer zu finden so dass nur eine Erfassung der sichtbaren Individuen erfolgen kann Deren Zahl kann aber schon im Tagesverlauf erheblich schwanken so dass Untersuchungen zu verschiedenen Zeiten und durch verschiedene Personen kaum vergleichbar sind Zumindest in Grossbritannien hat die Art zwischen 1900 und etwa 1950 stark zugenommen danach blieb der Bestand dort lange unverandert Die nachfolgende Entwicklung war in verschiedenen Regionen sehr uneinheitlich Auf der Isle of May nahm der Bestand zwischen 1973 und 1981 noch um fast 20 Prozent pro Jahr zu Danach wurde der Bestandszuwachs abrupt erheblich langsamer und zwischen 1985 und 1991 blieb der Bestand unverandert Hingegen wurde in einer Kolonie auf St Kilda eine starke Bestandsabnahme von 29 600 besetzten Hohlen im Jahr 1987 auf 19 000 im Jahr 1990 festgestellt 16 Auf den Farne Inseln vor Northumberland wurden im Jahr 1969 bei der ersten grundlichen Erfassung 6 800 besetzte Hohlen gefunden bis 2003 hatte sich der Bestand auf rund 55 700 besetzte Hohlen vergrossert Bei einer erneuten Erfassung im Jahr 2008 wurde jedoch ein Bestandseinbruch auf nur noch 36 500 Paare festgestellt Der Grund fur diesen Ruckgang ist unklar Da die Reproduktion in der Kolonie sehr gut war wird eine erhohte Sterblichkeit der Altvogel wahrend der Uberwinterung auf hoher See als Ursache vermutet 17 Die Brutkolonien auf Lundy und Ailsa Craig die beide zu den Britischen Inseln gehoren verzeichneten einen deutlichen Bestandseinbruch nachdem dort Ratten eingefuhrt wurden 12 nbsp Jagd auf Papageientaucher 1890er Jahre nbsp Zum Verzehr vorgesehene Papageientaucher auf Stora DimunAuf Island und den Faroern wurden Papageitaucher von der Bevolkerung in grossem Umfang gefangen und gegessen Anfang des 20 Jahrhunderts wurden auf den Faroern jahrlich etwa 270 000 Vogel gefangen in den 1970er Jahren immer noch rund 100 000 pro Jahr Papageientaucher wurden gefangen und frisch gegessen in Salzlake gesalzen oder gerauchert und getrocknet Ihre Federn wurden als Einstreu verwendet und ihre Eier wurden gegessen allerdings nicht in demselben Ausmass wie die einiger anderer Seevogel da sie schwieriger aus dem Nest zu holen sind In den meisten Landern sind Papageientaucher heute gesetzlich geschutzt und in den Landern in denen die Jagd noch erlaubt ist verhindern strenge Gesetze die Wilderei Aktuell werden auf Island zwar noch Tiere gefangen jedoch nehmen viele Islander Abstand vom Vogelfleisch und dessen Konsum ist eher die Ausnahme als die Regel Bei der uberwiegenden Zahl der gefangenen Tiere handelt es sich um Jungvogel der Einfluss auf die Bestandsgrosse ist daher zumindest in vitalen Kolonien offenbar sehr gering Dagegen werden die Bestandsruckgange auf Inseln vor der bretonischen Kuste im Sankt Lorenz Golf und im Golf von Maine auf eine Ubernutzung der Brutkolonien durch den Menschen zuruckgefuhrt 12 Gebietsweise seit Mitte der 1980er Jahre 18 teils aber auch erst in den 2010er Jahren wird ein starker Ruckgang vieler lokaler Populationen auf Island und anderen Kolonien im Nordatlantik beobachtet 19 der moglicherweise mit dem sich verandernden Nahrungsnetz des Atlantiks zusammenhangt 20 Nachdem der Papageitaucher jahrelang als Least Concern nicht gefahrdet gefuhrt worden war wurde er 2015 von der IUCN gleich um zwei Schritte auf Vulnerable gefahrdet hochgestuft 1 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Factsheet auf BirdLife International R E Ashcroft Breeding biology and survival of Puffins Unpublished Ph D thesis University Oxford 1976 zit in Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 8 II Charadriiformes 3 Teil Schnepfen Mowen und Alkenvogel Aula Wiesbaden 1999 ISBN 3 923527 00 4 S 1234 1235 Audubon Project Puffin Harrison et al S 174 a b c d Gaston et al S 284 Bauer et al Band 1 S 560 Euan Dunn Puffins Hrsg Royal Society for the Protection of Birds Bloomsbury Wildlife London 2014 ISBN 978 1 4729 6520 2 S 29 Erik Gauger Puffin Rally to the Latrabjarg Cliffs Interview with Erpur Snaer Hansen Abgerufen am 3 August 2020 englisch Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 8 II Charadriiformes 3 Teil Schnepfen Mowen und Alkenvogel Aula Wiesbaden 1999 ISBN 3 923527 00 4 S 1240 1241 Ungewohnlich viele vollig erschopfte Papageitaucher auf Fuerteventura aufgetaucht In fuerteventurazeitung de 24 Januar 2023 abgerufen am 24 Januar 2023 Bauer et al S 560 a b c d Gaston et al S 286 a b Gaston et al S 287 S Wanless J A Morris and M P Harris 1988 Diving behaviour of guillemot Uria aalge puffin Fratercula arctica and razorbill Alca torda as shown by radio telemetry In Journal of Zoology Band 216 S 73 81 doi 10 1111 j 1469 7998 1988 tb02416 x Fratercula arctica BirdLife International 2004 Detailed species account from Birds in Europe population estimates trends and conservation status PDF engl M P Harris Puffin In D Wingfield Gibbons J B Reid und R A Chapman The New Atlas of Breeding Birds in Britain and Ireland 1988 1991 Poyser London 1993 S 230 231 ISBN 0 85661 075 5 The National Trust Puffin population in decline Memento vom 10 Juli 2009 im Internet Archive Number of Puffin pairs plummets on Shetland In The Independent 17 Juli 2015 independent co uk abgerufen am 27 Marz 2017 Artensterben Papageientaucher und Co verschwinden aus alten Brutgebieten spektrum de abgerufen am 28 Marz 2017 Associated Press Atlantic puffin population is in danger scientists warn In The Guardian 3 Juni 2013 ISSN 0261 3077 theguardian com abgerufen am 27 Marz 2017 Literatur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 647 2 Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 8 II Charadriiformes 3 Teil Schnepfen Mowen und Alkenvogel Aula Verlag Wiesbaden 1999 ISBN 3 923527 00 4 S 1229 1257 Anthony J Gaston Ian L Jones The Auks Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854032 9 Collin Harrison Peter Castell Jungvogel Eier und Nester der Vogel Europas Nordafrikas und des Mittleren Ostens Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN 3 89104 685 5 Lars Svensson P J Grant K Mullarney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Mike P Harris Sarah Wanless The Puffin T amp AD Poyser London 2011 ISBN 978 1 4081 0867 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Papageitaucher Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Papageitaucher Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Fratercula arctica in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2015 Abgerufen am 30 Dezember 2015 Papageitaucher Fratercula arctica auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 Federn des Papageitauchers Abrufmoglichkeit zu Wanderungen von PapageitauchernNormdaten Sachbegriff GND 4263986 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papageitaucher amp oldid 237570836