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Alkenvogel Alcidae sind eine Familie der Vogelordnung Regenpfeiferartige die ausschliesslich auf der Nordhalbkugel vorkommen Es handelt sich um drossel bis entengrosse Meerestauchvogel der ausgerottete Riesenalk erreichte sogar etwa die Grosse einer Gans mit weit hinten am Korper angesetzten Beinen so dass sie an Land eine mehr oder weniger aufrechte Korperhaltung zeigen AlkenvogelPapageitaucher Fratercula arctica Systematikohne Rang Sauropsidaohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie AlkenvogelWissenschaftlicher NameAlcidaeLeach 1820Ihr morphologisches Erscheinungsbild ahnelt dem der Pinguine die fast ausschliesslich auf der Sudhalbkugel vorkommen Die Angehorigen beider Familien sind schwarzweiss und stehen aufrecht Beide haben ein kurzes und eng anliegendes Gefieder und bei beiden Familien sind die Flugel fur die Fortbewegung unter Wasser umgebildet Anders als Pinguine haben die meisten Alkenvogel ihre Flugfahigkeit behalten Die einzige flugunfahige Art aus dieser Familie der Riesenalk ist im 19 Jahrhundert ausgestorben Die Ahnlichkeit beruht allerdings ausschliesslich auf konvergenter Evolution Die beiden Familien sind nicht sehr nahe miteinander verwandt 1 Alkenvogel leben in den kuhlen borealen bis kalten arktischen Gewassern des Nordatlantiks und des Nordpazifiks Sie bruten in der Regel an Steilklippen des Festlands oder auf abgelegenen Inseln Dort bilden sie haufig gemeinsam mit anderen Seevogeln grosse Kolonien Im Nordatlantik teilen sie sich ihre Kolonien beispielsweise mit Eissturmvogel Basstolpel Krahenscharbe Dreizehenmowe und Sturmschwalbe Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 2 Fortpflanzung 3 Evolution 4 Bestand 5 Bejagung von Alkenvogeln 5 1 Praindustrielle Nutzung 5 1 1 Nutzung als Nahrungsmittel 5 1 2 Nutzung als Ressource fur Kleidung 5 2 19 und 20 Jahrhundert 6 Forschungsgeschichte 7 Gattungen und Arten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKorperbau BearbeitenAlkenvogel sind gekennzeichnet durch ein dichtes schwarz weisses Gefieder und eine aufrechte Sitzhaltung an Land Mit Ausnahme des ausgestorbenen Riesenalks sind die rezenten Arten alle flugfahig haben jedoch stark verkurzte Arm und besonders Handschwingen Aufgrund ihrer kurzen und schmalen Flugel haben sie beim Fliegen eine hohe Schlagfrequenz Die Flugel werden jedoch auch beim Tauchen gut eingesetzt 2 Das Gefieder ist sehr kurz und eng anliegend Schwarzgraue Daunen bedecken den ganzen Korper und dienen der Warmeisolation 1 Ahnlich wie bei den Pinguinen ist die Federdichte sehr hoch Mit zwolf Federn pro Quadratzentimeter liegt sie doppelt so hoch wie beispielsweise bei Mowen 1 Alle Schwungfedern werden gleichzeitig erneuert daher sind die Vogel in der Mauser vorubergehend flugunfahig Das Winterkleid weicht haufig erheblich vom Brutkleid ab Fortpflanzung BearbeitenNur zum Bruten bleiben Alkenvogel langere Zeit an Land Wahrend der Brutperiode leben die meisten in riesigen Kolonien an steilen Felskusten auf Felsvorsprungen und Blockhalden Das Gelege besteht in der Regel aus nur einem Ei Lediglich die Arten deren Nahrungsgrunde nahe an ihren Brutgebieten liegen sind in der Lage genugend Nahrung heranzuschaffen um auch zwei Nestlinge gross zu ziehen So bestehen die Gelege von Gryll Brillen und Taubenteiste die alle drei zur Gattung Cepphus gezahlt werden gewohnlich aus zwei Eiern Der Lummenalk der zur Gattung Synthliboramphus gehort legt nicht nur wie alle Alken seiner Gattung zwei Eier sondern ist auch in der Lage bei Gelegeverlust ein Nachgelege zu legen 3 Der Aleutenalk ist jedoch der einzige Alkenvogel dem es gelegentlich gelingt zwei Gelege pro Jahr grosszuziehen 4 Die Jungvogel der Synthliboramphus Arten verbleiben nur ein oder zwei Tage in der Nisthohle und verlassen dann gemeinsam mit ihren Elternvogeln die Brutkolonie Sie werden auf hoher See aufgezogen In Gefangenschaft aufgezogene Lummenalken erfahren 48 Stunden nach dem Schlupf eine deutliche Verhaltensanderung Wahrend sie etwa bis zu diesem Zeitpunkt ruhig in ihrem Nest bleiben zeigen sie danach ein sehr agiles Verhalten und laufen aufgeregt in ihren Nistboxen umher In freier Wildbahn werden sie zu diesem Zeitpunkt von den Elternvogeln auf hohe See gefuhrt Sie sind dann bereits sehr gute Schwimmer und an Land in der Lage uber Hindernisse zu klettern Ihre weitere Entwicklung auf hoher See konnte bislang nicht dokumentiert werden In Gefangenschaft aufgezogene Lummenvogel zeigten eine nur sehr langsame Gewichtszunahme und eine Veranderung ihres Gefieders erst am 17 Lebenstag 5 nbsp DickschnabellummenEin fur Alkenvogel ungewohnliches Brutverhalten weisen die drei rezenten Arten der Gattung Brachyramphus auf Der zu dieser Gattung gehorende Kurzschnabelalk brutet tief im Binnenland und wahlt als Niststandort regelmassig steinige Hange oberhalb der Baumgrenze Die einzigen baumbrutenden Arten unter den Alkenvogeln gehoren gleichfalls zu dieser Gattung Wie ihre Schwesterart bruten Kamtschatkamarmelalk und Marmelalk gelegentlich sehr tief im Binnenland und errichten ihre Nester auf starken Asten alter Baume Besonders gut untersucht ist das Brutverhalten des Marmelalks der in Nordamerika zum Symbolvogel fur die Anstrengungen um den Erhalt ursprunglicher Walder an den Kusten der Vereinigten Staaten wurde Das Brutgebiet dieser Art ist gewohnlich im Durchschnitt 16 8 Kilometer von der Kuste entfernt Extreme Niststandorte liegen bis zu 40 Kilometer entfernt 6 Der typische Niststandort findet sich auf alten Baumen die mindestens 200 Jahre alt sind Typisch fur die Walder in denen Marmelalken nisten ist ein geringer Unterwuchs unter den hohen Baumen aber ein ausgepragter Moos und Epiphytenbewuchs Die Wipfelhohe der Baume befindet sich in durchschnittlich 64 Meter Hohe die Grosse der Walder in denen Marmelalken bruten betragt im Durchschnitt 206 Hektar Das Nest befindet sich im oberen Bereich des Nistbaumes etwa einen Meter vom Baumstamm entfernt auf einem starken Ast der einer Nistplattform von etwa zwanzig mal dreissig Zentimeter Platz bietet Das Nest ist mit Flechten und Moos gepolstert und auf Grund daruberhangender Aste von oben meistens nicht einsehbar 7 In Alaska sind auch bodenbrutende Marmelalken beobachtet worden 7 Brutende Marmelalken weisen jeweils zwei seitliche Brutflecken auf Die Nestlinge schlupfen nach einer Brutzeit von 27 bis 30 Tagen Unmittelbar nach dem Schlupf wird der Nestling zwei Tage lang ununterbrochen gehudert Die Elternvogel futtern den Nestling mit kleinen Fischen die sie meist einzeln quer im Schnabel herantragen Die Nestlingszeit betragt 27 bis 30 Tage dann fliegt der Jungvogel gewohnlich unbegleitet von den Elternvogeln allein zum Meer Es ist bislang nicht bekannt wie die Jungvogel den Weg zum Meer finden Einige Jungvogel konnen das Meer kurz nachdem sie losfliegen sehen andere mussen jedoch weite Strecken zurucklegen bevor sie das Meer sichten Moglicherweise merken sich Jungvogel die Flugrichtung der Elternvogel und orientieren sich daran 8 Evolution BearbeitenDie fruhesten Fossilien von Alkenvogeln stammen aus dem Miozan vor 15 Millionen Jahren Manche Zoologen rechnen noch altere Fossilien aus dem Eozan in diese Familie Die meisten und altesten Funde stammen aus dem nordlichen Pazifik Allerdings fand man im US amerikanischen Bundesstaat North Carolina der an der Atlantikkuste liegt in Schichten des Oberen Miozans und des Unteren Pliozans Fossilien von etwa zwolf Alkenarten unterschiedlicher Gattungen so dass bereits zu dieser Zeit eine komplexe Alkengemeinschaft vorlag 9 Da heute im Atlantik nur vier endemische Arten vorkommen wahrend es im Pazifik sechzehn endemische Arten sind ist uberwiegende Forschungsmeinung dass Alkenvogel im Pazifik entstanden sind und sich von dort aus ausbreiteten Dafur spricht auch dass Trottellummen und Dickschnabellummen uberlappend in beiden Ozeanen verbreitet sind Ein weiteres Indiz fur diese These ist dass von der insgesamt drei rezente Arten umfassenden Gattung Fratercula eine Art namlich der Papageitaucher im Atlantik und zwei weitere namlich der Hornlund und der Gelbschopflund im Pazifik vorkommen 9 Anders als bei anderen Seevogeln enthalten die Gattungen jeweils nur wenige Arten Das hangt sicherlich mit der geringen Ausbreitung dieser Familie zusammen Heute wie fruher leben die Alkenvogel in den kuhleren Meeren der Nordhalbkugel In warmeren Meeren erreichen die Fische welche neben dem Krill die Hauptnahrung der Alkenvogel bilden eine Geschwindigkeit die eine erfolgreiche Jagd verhindert Die am weitesten sudlich vorkommenden Arten dieser Familie uberleben nur aufgrund der kalten Wasserschichten die bei Kalifornien und Mexiko aufsteigen Bestand Bearbeiten nbsp Schopfalk mit olverschmutztem GefiederWie bei vielen Seevogeln ist die Bestandserfassung von Alkenvogeln schwierig In der Regel werden Seevogel auf bestimmten Probeflachen gezahlt und aus diesen Ergebnissen ein Schatzwert fur den gesamten Koloniestandort hochgerechnet Diese Methode funktioniert jedoch bei Alkenvogeln nur eingeschrankt da die Zahl der in einer Brutkolonie anwesenden Vogel sowohl mit der Tages und Jahreszeit als auch mit dem Wetter oder der Tide stark schwanken kann 10 Noch grossere Probleme gibt es bei der Ermittlung langfristiger Bestandstrends denn historische Quellen liefern bestenfalls fragmentarische Daten Grundsatzlich geht man aber davon aus dass die meisten Arten im 17 und 18 Jahrhundert sehr viel zahlreicher waren und ab dem 19 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts eine zunehmende Verfolgung durch den Menschen zu erheblichen Bestandsabnahmen fuhrte 10 Der Kurzschnabelalk gilt als die am starksten bedrohte Art der Alkenvogel Er kommt nur noch an wenigen weit auseinanderliegenden Stellen in grosserer Zahl vor Die bekanntesten sind der Glacier Bay Nationalpark und der Prince William Sound Der Bestand an Kurzschnabelalken betragt vermutlich nur noch zwischen 20 000 und 50 000 Individuen 70 Prozent kommen in Alaska vor Die IUCN stuft die Art als vom Aussterben bedroht ein weil die Populationen insbesondere in den letzten 15 Jahren um 80 bis 90 Prozent zuruckgegangen sind 11 Negativ wirken sich vor allem der Verlust von Brutgebieten durch abschmelzende Gletscher und die Meeresverschmutzung durch Schiffe und Olforderanlagen aus Bei der Havarie der Exxon Valdez kamen moglicherweise bis zu 10 Prozent des weltweiten Bestands um Inzwischen werden diese Angaben jedoch wissenschaftlich stark angezweifelt und der Kurzschnablealk wurde 2014 vom IUCN in die erheblich niedrigere Kategorie near threatened herabgestuft 12 Bejagung von Alkenvogeln BearbeitenPraindustrielle Nutzung Bearbeiten Obwohl Alkenvogel in verhaltnismassig entlegenen Regionen leben nutzt der Mensch seit langem verschiedene Arten dieser Familie als Nahrungsquelle und Rohstofflieferant fur Kleidung Uberreste von Riesenalken wurden in 40 norwegischen Kokkenmoddinger gefunden und ahnliche Funde gibt fur Ausgrabungen in Neufundland die sich auf 4 000 v Chr datieren lassen 13 In der Nahe aller grossen Kolonien von Dickschnabellummen im Osten der kanadischen Arktis lassen sich Spuren von Eskimosiedlungen finden An der Strasse von Georgia einer Wasserstrasse des Pazifischen Ozeans finden sich Kokkenmoddinger die unter anderem Uberreste von Papageitaucher und Lummen enthalten 14 Nutzung als Nahrungsmittel Bearbeiten nbsp Tordalk nbsp DickschnabellummeEine Reihe unterschiedlicher Techniken wurde eingesetzt um Alkenvogel zu erjagen Eine der am weitesten gebrauchlichen Methoden die sich sowohl bei Eskimovolkern der Beringstrasse als auch bei Islandern den Faroern und den Inuit im Nordwesten Gronlands findet war die Verwendung eines an einer langen Stange befestigten Netzes Die Jager versteckten sich hinter Steinen oder Felsvorsprungen und schoben diese Netze jah in die Flugbahn der Alkenvogel die niedrig fliegend zu den Brutkolonien zuruckkehrten In der Qikiqtaaluk Region wurden lange Stocke verwendet um die vorbeifliegenden Vogel zu erschlagen In Island wurden Schlingfallen auf kleinen in seichten Kustengewassern verankerten Flossen angebracht um Lummen Papageitaucher und Tordalken zu fangen 14 Techniken mit denen vor allem fliegende Alkenvogel gefangen wurden waren nachhaltiger da damit vor allem nichtbrutende Vogel gefangen wurden Typisch fur Nichtbruter ist ein wiederholtes Kreisen uber den Brutkolonien wodurch sie uberproportional haufig erjagt wurden Auch die Verwendung von Schlingfallen fuhrte vor allem zum Fang balzender noch nicht brutender Vogel Geschatzt wird dass auf Island mit diesen Methoden jahrlich 150 000 bis 200 000 Papageitaucher gefangen wurden ohne dass dies zu einem negativen Bestandstrend fuhrte Dagegen fuhrte das Schiessen von Brutvogeln in Kolonien das auf Gronland im Verlauf des 20 Jahrhunderts ublich wurde zu einem drastischen Bestandsruckgang an Dickschnabellummen 14 Die Eier der Alkenvogel enthalten sehr viel Fett und haben grossere Eigelbe als die der meisten anderen Landvogelarten Menschen sammelten daher traditionell Eier von Alkenvogeln und haben damit moglicherweise dazu beigetragen dass Alkenvogel auf kustennahen menschlichen Siedlungen nahen Inseln verhaltnismassig selten blieben Das Sammeln von Papageitaucher und Lummeneiern war auf St Kilda Schottland ublich und Ausgrabungen belegen diese Praxis auch fur Haida Gwaii Kanada und Inseln in Alaska 14 Die meisten der indigenen Volker in den Regionen in denen Alkenvogel bruteten entwickelten Techniken um das Fleisch und die Eier fur die Zeit aufzubewahren wahrend der sich die Alkenvogel auf hoher See befanden Samuell Prickett einer der wenigen die Henry Hudsons Erkundungsfahrt in der nach ihm benannten Bucht uberlebten beschrieb wie die indigenen Volker dieser Region Alkenvogel in Steinhutten hangten wo das Fleisch durch Lufttrocknung konserviert wurde Ahnliche Methoden finden sich auch auf den Ausseren Hebriden 15 In der Region Qaanaaq auf Gronland war die Aufbewahrung der erjagten Krabbentaucher von noch grosserer Bedeutung da ihr Fleisch im Herbst die einzige Nahrungsquelle war bis das Meereis so gefroren war dass die Robbenjagd wieder moglich wurde Die Vogel wurden in Robbenfelle eingenaht in die Erde eingegraben und spater roh gegessen Der kanadische Forscher Fred Bruemmer der nach dieser Methode konserviertes Fleisch 1950 probieren konnte verglich den Geschmack mit dem von sehr reifem Kase Nutzung als Ressource fur Kleidung Bearbeiten Die Haute von Alkenvogeln waren vor allem fur die indigenen Volker Nordamerikas von grosser Bedeutung in deren Region Karibu nicht vorkamen Sowohl die indigenen Volker am Sankt Lorenz Golf als auch die der Aleuten verarbeiteten die Haute von Schopfalken und Hornlunden zu Parkas In anderen Regionen wurden die Haute von Papagei und Krabbentauchern zu Kleidungsstucken verarbeitet die unter Fellparkas getragen wurden Die spektakularen Schnabel der Fratercula Arten wurden in vielen Regionen als Schmuck fur zeremonielle Gewander verarbeitet 15 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp HornlundEs gibt keine Hinweise darauf dass die Eiersammel und Jagdaktivitaten praindustrieller Volker die die Seevogelkolonien ausschliesslich fur Subsistenzzwecke nutzten bei diesen zu nachhaltigen Bestandsruckgangen fuhrten Anders verhalt es sich bei der kommerziellen Nutzung die im Verlauf des 19 Jahrhunderts einsetzte und bei denen Schusswaffen eine wesentliche Rolle spielte Die grossen Alkenvogelkolonien am Sankt Lorenz Golf die noch 1835 von John James Audubon beschrieben worden waren gegen Ende des 19 Jahrhunderts weitgehend verschwunden Der Riesenalk wurde vor allem wegen seiner Federn gejagt und starb deswegen in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts aus In der durch den kalifornischen Goldrausch boomenden Stadt San Francisco waren Lummeneier ein so wertvolles Gut dass die Konkurrenz zwischen den Eiersammlern 1863 sogar zu Schusswechseln fuhrte 15 Grosse Ansammlungen von Alkenvogeln zogen Polarfuchse an was beispielsweise dazu fuhrte dass die indigenen Volker der alkenvogelreichen Qikiqtaaluk Region einen uberproportionalen Anteil am gronlandischen Pelzexport in den 1940er Jahren hatten 16 Auf den ebenfalls alkenvogelreichen Aleuten wo es bis zu diesem Zeitpunkt keine Raubsauger gab fuhrte man deshalb Polarfuchse ein Wahrend die Krabbentaucher Gronlands ein an die Pradation durch Raubsauger angepasstes Verhalten hatten fehlten den dort vorkommenden Alkenvogeln ein solches Verhalten Die dort vorkommenden Alkenvogel starben auf Grund der Nachstellungen durch den Polarfuchs aus 16 Alkenvogel werden auch noch heute bejagt Eine traditionelle Jagd auf Lummen und Papageitaucher gibt es noch auf Island und den Faroern wenn auch nicht mehr in dem Ausmass fruherer Jahre In der kanadischen Arktis haben die dortigen indigenen Volker nach wie vor das Recht Dickschnabellummen zu bejagen und ihre Eier zu sammeln Die Eierernte aber macht beispielsweise weniger als ein Prozent der gelegten Eier der dort brutenden Vogel aus 16 Lummen werden ausserdem auf Neufundland und Labrador bejagt Forschungsgeschichte BearbeitenCarl von Linne kannte 1758 mit Papageitaucher Tordalk Riesenalk Gryllteiste Dickschnabellumme und Krabbentaucher sechs Arten aus der Familie der Alkenvogel Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Trottellumme erfolgte 1763 durch den danischen Theologen Erik Pontoppidan Peter Simon Pallas beschrieb in seiner 1769 Spicilegia Zoologica Schopf und Rotschnabelalk sowie den Gelbschopflund Johann Friedrich Gmelin nahm 1789 neben Silberalk und Marmelalk auch den Bartalk in die von Linne eingefuhrte binominalen Nomenklatur auf Gegen Ende des 18 Jahrhunderts waren damit 13 der heute anerkannten 23 Alkvogelarten beschrieben 17 nbsp GelbschopflundPeter Simon Pallas beschrieb in seiner 1811 posthum publizierten Zoographia Rosso Asiatica funf weitere von Georg Wilhelm Steller gesammelte Arten und 1828 benannte Nicholas Aylward Vigors den Kurzschnabelalk Die letzten Alkvogelarten waren bis 1865 beschrieben Die taxonomische Einordnung der Arten wurde seit 1758 vielfach uberarbeitet Carl von Linne ordnete zunachst alle ihm bekannten Arten der Gattung Alca zu aber bereits 1760 fuhrte Mathurin Jacques Brisson die Gattung Fratercula ein Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts waren einzelne Alkenvogelarten vier weiteren heute noch gultigen Gattungen zugeordnet Uria Morten Thrane Brunnich 1764 Cepphus Simon Peter Pallas 1769 Aethia Blasius Merrem 1788 und Pinguinus Pierre Joseph Bonnaterre 1791 Heinrich Friedrich Link fuhrte 1806 die Gattung Alle ein Charles Lucien Bonaparte benannte 1828 die Gattung Cerorhinca und Johann Jakob Kaup 1829 die heute nicht mehr verwendete Gattung Cyclorhynchus 18 Der deutsche Naturforscher Johann Friedrich von Brandt fuhrte 1837 die drei Gattungen Brachyramphus Synthliboramphus und Ptychoramphus ein Die von Johann Friedrich Brandt 1869 vorgeschlagene Einordnung zu Gattungen und Triben entspricht bereits weitgehend dem heutigen Verstandnis gemeinsam mit Samuel Elliott Coues gilt er als Begrunder der Alkenvogelforschung 19 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde man sich zunehmend bewusst dass die Ahnlichkeit zwischen Alkenvogel und Pinguine rein oberflachlich war und eine engere Verwandtschaft dieser Familie mit Mowen und Schnepfenvogeln bestand Charakteristisch fur das 20 Jahrhundert war zunehmend eine Hinwendung zur Erforschung des Verhaltens und der okologischen Rolle der Alkenvogel Die von Arthur Cleveland Bents 1919 veroffentlichte Life Histories of North American Diving Birds beschrieb die Erkenntnisse uber das Verhalten pazifischer Alkenvogel und das unter anderem von Henry Witherby 1941 herausgegebene Handbook of British Birds ging ausfuhrlich auf das Verhalten atlantischer Alkenvogel ein 20 Ab den 1930er Jahren verbrachte eine zunehmende Zahl von Naturforscher wie Ronald Lockley langere Zeitraume auf Inseln mit grossen Brutkolonien um die dortigen Vogel zu studieren und eine Reihe von Expeditionen zu arktischen und subarktischen Inseln brachten neue Erkenntnisse uber die in der Arktis brutenden Arten Der Dane Finn Salomonsen begann kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf Gronland Alkvogel zu beringen ein Programm das bis in die 1980er Jahre fortgesetzt wurde und wichtige Erkenntnisse uber die Wanderungen von Alkvogeln erbrachte 21 Seitdem sind eine Reihe sehr detaillierter Studien uber Alkenvogel erschienen Anlass fur viele Studien waren haufig spezifische Fragestellungen In Nordamerika war der Genehmigungsprozess fur Offshore Olforderung der Anlass fur eine Reihe von Forschungsauftragen um die Auswirkungen der Bohrplattformen vor der Kuste auf die Alkenvogelpopulationen zu bestimmen Zahlreiche Studien der 1980er Jahre fokussierten auf die Okosysteme in denen die Alkenvogel lebten um unter anderem die Auswirkungen der kommerziellen Fischerei auf die Bestande von Alken und anderer Seevogel zu verstehen Die Anstrengungen um den Erhalt der alten Kustenmammutwalder an der pazifischen Kuste der USA fuhrte in den 1980er Jahren zu detaillierten Studien des Marmelalks der diese Baume als Nistplatz nutzt Auf Grund dieser Forschungen wurden eine Reihe neuer Techniken in der Feldornithologie eingefuhrt unter anderem der Einsatz von Videouberwachung und Radargeraten 22 Gattungen und Arten BearbeitenZu den Alken gehoren 11 Gattungen und 24 Arten die in zwei Unterfamilien zusammengefasst werden 23 nbsp Gryllteiste Cepphus grylle nbsp Riesenalk Lithografie von John Gould Aus The Birds of Europe 1832 1837 nbsp Schopfalk Aethia cristatella nbsp Gelbschopflund Fratercula cirrhata Unterfamilie Alcinae Alca Tordalk Alca torda Alle Krabbentaucher Alle alle Brachyramphus Kamtschatkamarmelalk Brachyramphus perdix Kurzschnabelalk Brachyramphus brevirostris Marmelalk Brachyramphus marmoratus Cepphus Brillenteiste Cepphus carbo Gryllteiste Cepphus grylle Taubenteiste Cepphus columba Pinguinus Riesenalk Pinguinus impennis Synthliboramphus Craverialk Synthliboramphus craveri Japanalk Synthliboramphus wumizusume Lummenalk Synthliboramphus hypoleucus Silberalk Synthliboramphus antiquus Lummen Uria Dickschnabellumme Uria lomvia Trottellumme Uria aalge Unterfamilie Fraterculinae Aethia Bartalk Aethia pygmaea Rotschnabelalk Aethia psittacula oder Cyclorrhynchus psittacula Schopfalk Aethia cristatella Zwergalk Aethia pusilla Cerorhinca Nashornalk Cerorhinca monocerata Fratercula Gelbschopflund Fratercula cirrhata Hornlund Fratercula corniculata Papageitaucher Fratercula arctica Ptychoramphus Aleutenalk Ptychoramphus aleuticus Literatur BearbeitenAnthony J Gaston und Ian L Jones The Auks Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854032 9 Renate Kostrzewa Die Alken des Nordatlantiks Vergleichende Brutokologie einer Seevogelgruppe Aula Verlag Wiesbaden 1998 ISBN 3 89104 619 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alkenvogel Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kostrzewa S 15 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 S 558 Gaston et al S 209 Gaston et al S 232 Gaston et al S 210 Gaston et al S 197 a b Gaston et al S 198 Gaston et al S 199 a b Kostrzewa S 20 a b Kostrzewa S 17 Factsheet auf BirdLife International Gaston et al S 201 Gaston et al S 15 und S 16 a b c d Gaston et al S 16 a b c Gaston et al S 17 a b c Gaston et al S 18 Gaston et al S 19 Rotschnabelalk auf Avibase aufgerufen am 22 Oktober 2010 Gaston et al S 20 Gaston et al S 20 und S 21 Gaston et al S 21 Gaston et al S 22 und S 23 David Cerny Rossy Natale Comprehensive taxon sampling and vetted fossils help clarify the time tree of shorebirds Aves Charadriiformes Molecular Phylogenetics and Evolution Band 177 Dezember 2022 doi 10 1016 j ympev 2022 107620 Normdaten Sachbegriff GND 4141896 7 lobid OGND AKS LCCN sh85003266 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alkenvogel amp oldid 232734698