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Der Silberalk Synthliboramphus antiquus ist eine recht kleine Art aus der Familie der Alkenvogel Er brutet uberwiegend auf den Aleuten und anderen Inseln vor der Kuste Alaskas Er weist ein schwarzes Gefieder mit auffalligen weissen und grauen Partien auf ohne dass es einen ausgepragten jahreszeitlich bedingten Unterschied im Federkleid gibt Es werden zwei Unterarten beschrieben Innerhalb der Gattung Synthliboramphus ist er die einzige Art die von der IUCN nicht als gefahrdet eingestuft wird 1 In Kanada wird die Art jedoch als potentiell bedroht gefuhrt da die sich auf Inseln befindlichen Brutkolonien sehr stark unter eingefuhrten Saugern leiden 2 SilberalkSilberalk Synthliboramphus antiquus SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Alkenvogel Alcidae Gattung SynthliboramphusArt SilberalkWissenschaftlicher NameSynthliboramphus antiquus Gemlin 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitungsgebiet 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Fortpflanzung 4 1 Brutkolonie 4 2 Bau und Nest 4 3 Eiablage und Jungvogel 4 4 Bruterfolg 5 Fressfeinde und Lebenserwartung 6 Unterarten 7 Bestand 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Weblinks 8 3 EinzelbelegeErscheinungsbild BearbeitenDer Silberalk ist ein verhaltnismassig kleiner Alkenvogel mit einer schwarz weissen und taubengrauen Federzeichnung Die Beine sitzen wie fur Alkenvogel typisch sehr weit hinten am Korper Anders als Lummen oder der Papageientaucher nimmt er an Land keine aufrechte Korperhaltung ein sondern liegt meist auf seinem Bauch Fortbewegung an Land ist gewohnlich durch heftiges Flugelschlagen begleitet Vom Wasser kann er entweder direkt oder nach nur sehr kurzem Anlauf auffliegen Landende Silberalke tauchen haufig sofort unter 3 Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr ausgepragt Weibchen haben lediglich etwas langere Flugel Silberalken wiegen durchschnittlich etwa 213 Gramm 4 Bei adulten Vogeln sind im Prachtkleid der Rucken die Oberflugeldecken und die Oberschwanzdecken blaulich grau Der Kopf der hintere Nacken und ein Kehlfleck sind schwarz Die schwarze Kopfplatte ist von weissen etwas verlangerten Federn eingerahmt Solche Federn finden sich vereinzelt auch auf dem Rucken Die Korperunterseite ist weiss der Handschwingen und die Schwanzfedern sind dunkel schiefergrau Der Schnabel ist blass rosa bis gelblich hornfarben die Schnabelbasis ist schwarz Die Beine und Fusse sind blasslich blaugrau Die Schwimmhaute weisen gelegentlich eine fast fleischfarbene Farbung auf Die Zehen sind schwarz und die Iris ist dunkelbraun 5 Das Schlichtkleid ahnelt weitgehend dem Prachtkleid allerdings fehlt der schwarze Kehlfleck Das Kinn und die Nackenseiten weisen eine individuell unterschiedliche Menge an russgrauen Federn auf Die Zahl der verlangerten weissen Federn ist etwas reduziert Jungvogel ahneln den Adulten in ihrem Schlichtkleid haben aber einen kurzeren und schlankeren Schnabel Bei ihnen fehlt der weisse Saum der schwarzen Kopfplatte weitgehend Wahrend des Winterhalbjahres konnen Silberalken vor allem mit dem Marmelalk verwechselt werden Dieser hat jedoch auffalligere weisse Korperseiten und hellere Flugeldecken Vom ebenfalls ahnlichen Kurzschnabelalk unterscheidet sich der Silberalk vor allem durch seine andere Schnabelform Der ebenfalls sehr ahnliche Aleutenalk hat einen plumperen Korperbau und seine Korperunterseite ist nicht weiss sondern braunlich Vor den asiatischen Kusten besteht auch eine Verwechslungsmoglichkeit mit dem Japanalk Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Charlotte Islands wo sich die grossten Brutkolonien der Silberalke befindenDas Verbreitungsgebiet dieser Art liegt uberwiegend in der kaltgemassigten Zone im nordlichen Pazifik in Asien reicht es jedoch auch bis in subtropische Gewasser vor der Kuste Chinas Wahrend des Winters zeigen Silberalken eine auffallige Wanderbewegung nach Suden Sie sind dann unter anderem auch vor der kalifornischen Kuste zu beobachten Ihre Brutkolonien liegen auf Inseln zwischen dem 52 und 60 nordlichen Breitengrad im Ostpazifik und zwischen dem 35 und 62 nordlichen Breitengrad an der asiatischen Kuste Sie sind unter anderem haufige Vogel vor den Aleuten und im Golf von Alaska Auch im Sudosten Alaskas und vor Haida Gwaii sind Silberalke in grosser Zahl zu beobachten Auf den Queen Charlotte Islands gibt es 13 Brutkolonien die jeweils weit mehr als 10 000 Brutvogel aufweisen 6 Wahrend des Winterhalbjahres bleiben einige Vogel in ihrem Brutgebiet Grundsatzlich wandern sie aber nach Suden Vor der Kuste des US amerikanischen Bundesstaates Oregon sind sie beispielsweise zwischen Oktober und November und dann wieder im Marz zu beobachten Zahlreiche Silberalken uberwintern vor der kalifornischen Kuste wo die Vogel Ende Oktober eintreffen Auf der asiatischen Seite wandern Silberalken bis nach Taiwan Die meisten halten sich vor der japanischen und koreanischen Kuste auf 7 Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenSilberalken suchen ihre Nahrung in Schwarmen die bis zu funfzig Individuen umfassen die mehr oder weniger gleichzeitig tauchen Sie sind haufig mit Schwarmen anderer Vogelarten assoziiert typischerweise befinden sich in Schwarmnahe von Silberalken auch Dreizehenmowen Nashornalken und anderen krillfressende Seevogelarten Silberalken halten sich gewohnlich im Randbereich solcher Schwarme auf Sie ziehen Mowen an weil sie durch ihre Tauchgange Sandaale und andere Schwarmfische an die Oberflache treiben 8 Die Tauchtiefe von Silberalken ist bislang nicht erforscht Sie befinden sich aber in der Regel weniger als 45 Sekunden unter Wasser was auf eine Tauchtiefe von zehn bis zwanzig Meter schliessen lasst 9 Ihre Hauptnahrung sind junge Sandaale und Krill sowie Jungfische anderer Arten Zu den Fischen die adulte Silberalke an ihre Nestlinge verfuttern gehoren auch junge Heringe Fortpflanzung BearbeitenBrutkolonie Bearbeiten Silberalken bruten in Kolonien Die Nester konnen sich bis zu 400 Meter von der Kustenlinie entfernt finden In gemassigten Klimalagen liegen die Kolonien haufig in Waldern wo die Alken ihre bis zu zwei Meter langen Baue unter Baumen graben Dort wo sich wie beispielsweise auf den Aleuten keine Baume finden bruten sie bevorzugt in dichter Vegetation und errichten ihre Baue unter hohen Grasbuscheln Sie nutzen auch Felsspalten und Hohlraume unter Felsblocken In British Columbia sind sie in ihren Brutkolonien haufig mit Nashornalken Aleutenalken und Sturmschwalben vergesellschaftet Silberalken halten fur kolonienbrutende Alkenvogel einen verhaltnismassig grossen Nestabstand Auf den Queen Charlotte Islands findet sich ein Bau je 10 Quadratkilometer Brutvogel versammeln sich etwa ein bis drei Kilometer vor der Kustenlinie ihrer Brutkolonie Solche Ansammlungen brutender Silberalken sind etwa ab sechs Stunden vor Beginn der Dunkelheit zu beobachten 10 Sie kehren gewohnlich in der Dunkelheit in ihre Brutkolonien zuruck Die Erstankommlinge erreichen diese etwa 90 Minuten nach Sonnenuntergang Lediglich in mondlosen Nachten kehren sie auch fruher zuruck Ankommende Vogel fliegen zunachst in grosser Hohe uber der Kolonie dort wo sich die Kolonien in bewaldeten Gebieten befinden kollidieren Silberalken haufiger mit Asten und Zweigen wenn sie zu ihren Bauen fliegen 11 Brutvogel landen gewohnlich zehn Meter von ihren Bauen entfernt und laufen dann schnell und direkt zu diesen hin Am Morgen verlassen die letzten Vogel die Brutkolonie in der Regel eine Stunde vor Sonnenaufgang Auch in den Morgenstunden sind solche Ansammlungen von Brutvogeln in der Nahe der Brutkolonie zu beobachten Sowohl in den Morgen und auch Spatnachmittagsstunden sind soziale Interaktionen zwischen den Vogeln einer Brutkolonie zu beobachten Dazu gehoren laute Rufe das Spreizen der Scheitelfedern sowie auffallige Sprunge aus dem Wasser Die Vogel erreichen dabei eine Hohe von etwa 30 Zentimeter uber dem Wasser bevor sie sich wieder zuruckfallen lassen Im englischen Sprachgebrauch wird dieses Verhalten flop display genannt weil sie dabei einen der Flugel hangen lassen und uber diese Korperseite kippend ins Wasser zuruckfallen Gelegentlich kommt es auch zu aggressiven Verhalten Dabei ergreifen sie einander bei den Schnabeln und hacken nacheinander 12 Nichtbrutende Silberalken suchen die Kolonien in grosser Zahl ab der zweiten Halfte der Brutzeit auf und halten sich in der Nahe der Kolonie auf bis die letzten Kuken diese verlassen haben Bei diesen Nichtbrutern handelt es sich gewohnlich um Silberalken in ihrem zweiten oder dritten Lebensjahr Bau und Nest Bearbeiten Das eigentliche Nest ist eine Mulde die nur sparlich mit kleinen Zweigen Blattern und trockenem Gras ausgelegt ist Die Gange der Baue sind gewohnlich etwas gekrummt so dass brutende Silberalken vom Eingang her nicht sichtbar sind Bei Bauen bei denen der Gang zu kurz ist ziehen die brutenden Vogel gelegentlich von innen Vegetation uber den Eingang so dass der Bau von aussen unbenutzt wirkt In der Regel bevorzugen Silberalken frisch angelegte Baue so dass sich in einer Brutkolonie haufig sehr viele nicht genutzte Baue befinden 13 Eiablage und Jungvogel Bearbeiten Der Beginn der Eiablage variiert in Abhangigkeit vom jeweiligen Verbreitungsgebiet In China ist der Hohepunkt der Eiablage um den 15 Marz dagegen findet die Eiablage auf der Kamtschatka Halbinsel in der Regel von Ende Juni bis Anfang Juli statt Typischerweise weist die Gewasser in der Nahe der Brutkolonie zum Zeitpunkt der Eiablage eine Oberflachentemperatur zwischen sechs und elf Grad Celsius auf 14 Die Weibchen legen in der Regel zwei Eier Die Brutdauer betragt 28 bis 37 Tage Die Eier sind unempfindlich gegenuber Brutunterbrechungen Auch aus Gelegen die fur 24 Stunden verlassen wurden schlupfen noch erfolgreich Jungvogel Jungvogel eines Gelege schlupfen gewohnlich in einem Abstand von weniger als 24 Stunden und die Kuken werden von ihren Elternvogeln wahrend der nachsten zwei Tage aufs offene Meer gefuhrt Sie werden im Bau nicht gefuttert Im Gegensatz zu vielen anderen Alkenvogeln wie beispielsweise Lummen und Craverialk die ein solches Verhalten ebenfalls zeigen ist fur den Silberalk untersucht wie lange die Elternvogel ihren Nachwuchs auf hoher See versorgen Sie werden bis zu einem Monat von ihren Elternvogeln gefuttert 15 Bruterfolg Bearbeiten Der Bruterfolg ist in weitgehend ungestorten Brutkolonien ungewohnlich hoch Aus Eiern die mindestens 30 Tage bebrutet wurden schlupfen zu 96 Prozent Jungvogel Brutpaare ziehen gewohnlich zwischen 1 44 und 1 69 Jungvogel pro Fortpflanzungsperiode gross Dies wird auch von Beobachtungen auf hoher See bestatigt Die meisten gesichteten Familiengruppen bestehen aus zwei adulten Vogeln und zwei Jungvogeln Es kommt jedoch haufiger dazu dass Silberalken das Brutgeschaft nicht aufnehmen 16 Fressfeinde und Lebenserwartung BearbeitenZu den Pradatoren der Silberalken zahlen Hirschmause die auf vielen Inseln vor British Columbia heimisch sind Sie fressen bevorzugt Eier kurz vor dem Schlupf oder toten frisch geschlupfte Kuken wenn die Elternvogel nicht anwesend sind 17 Zu den Pradatoren adulter Silberalken zahlen Raben Adler Mowen und Uhus sowie sofern sie auf den Inseln mit Brutkolonien vorkommen Fuchse Waschbaren und Ratten Alle diese Sauger sind auf den Inseln eingefuhrte Arten Einer der Hauptfressfeinde der Silberalken ist der Wanderfalke dessen Nahrung mancherorts wahrend der Fortpflanzungszeit aus bis zu funfzig Prozent aus Silberalken besteht Etwa 23 Prozent ausgewachsener Silberalken erleben das nachste Lebensjahr nicht Brutkolonien weisen typischerweise folgende Altersstruktur auf 30 Prozent sind einjahrige Vogel 29 Prozent sind zweijahrige noch nicht brutende Vogel und 41 Prozent der Vogel sind Brutvogel die ein Lebensalter von drei oder mehr Jahren haben 18 Unterarten BearbeitenEs werden zwei Unterarten beschrieben von denen S a microrhynchos sich durch einen kleineren Schnabel und eine weniger intensive Fleckung auf den Nackenseiten von der Nominatform unterscheidet Sie kommt nur auf einer der Kommandeurinseln am Sudrand des nordpazifischen Beringmeers vor 19 Synthliboramphus antiquus antiquus Gmelin 1789 Synthliboramphus antiquus microrhynchos Stepanyan 1972Bestand BearbeitenDer Bestand an Silberalken wird auf ein bis zwei Millionen Individuen geschatzt 1 Wie bei zahlreichen anderen Alkenvogeln auch ist der Silberalk vor allem durch die Einfuhrung von Saugetieren auf den Inseln auf denen sich ihre Brutkolonien befinden bedroht Zu den Saugetieren die sich negativ auf die Bestandszahlen auswirken zahlen Ratten Fuchse und Waschbaren Vermutet wird dass dadurch die Populationen auf den Aleuten um mehr als 80 und auf den Queen Charlotte Islands um mehr als funfzig Prozent zuruckgingen 20 Gefahrdet sind auch die Brutkolonien vor Korea Japan und China wo der Bestand grundsatzlich kleiner ist und Silberalken keinen Schutzmassnahmen unterliegen Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jonathan Alderfer Hrsg National Geographic complete Birds of Northamerica National Geographic Washington DC 2006 ISBN 0 7922 4175 4 Anthony J Gaston Ian L Jones The Auks Bird Families of the World Bd 4 recte 5 Oxford University Press Oxford u a 1998 ISBN 0 19 854032 9 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife Christopher Helm London 2006 ISBN 0 7136 7039 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Silberalk Album mit Bildern Synthliboramphus antiquus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von BirdLife International 2018 Abgerufen am 16 September 2021 Silberalk Synthliboramphus antiquus auf eBird orgEinzelbelege Bearbeiten a b Factsheet auf BirdLife International Alderfer S 289 Gaston et al S 214 Gaston et al S 216 Alderfer S 289 Gaston et al S 216 Gaston et al S 216 Gaston et al S 218 Gaston et al S 219 Gaston et al S 219 Gaston et al S 219 Gaston et al S 219 Gaston et al S 220 Gaston et al S 220 Gaston et al S 221 Gaston et al S 222 Gaston et al S 222 Gaston et al S 222 Sale S 272 Gaston et al S 216 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Silberalk amp oldid 238569661