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Der Krabbentaucher Alle alle ist ein Vogel aus der Familie der Alkenvogel Alcidae und die einzige Art in der Gattung Alle Er ist der kleinste Alkenvogel der im Atlantik lebt 1 und ist unter anderem durch den kurzen Schnabel gekennzeichnet Krabbentaucher bruten in grossen Kolonien in der Arktis und konnen im Winter bis in die Nordsee ziehen KrabbentaucherKrabbentaucherSystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Alkenvogel Alcidae Gattung AlleArt KrabbentaucherWissenschaftlicher Name der GattungAlleLink 1806Wissenschaftlicher Name der ArtAlle alle Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Stimme 3 Lebensraum und Verbreitung 4 Fortpflanzung 5 Nahrung 6 Bestand und Gefahrdung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenKrabbentaucher sind mit einer Korperlange von 19 bis 21 Zentimetern und einer Flugelspannweite von 34 bis 38 Zentimetern etwa halb so gross wie Papageitaucher Sie haben ein Gewicht von 130 bis 160 Gramm 2 Abgesehen von der Schnabellange besteht wenig Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern Mannchen sind allerdings zwischen 2 4 und 16 6 Prozent schwerer als brutende Weibchen 3 Bei adulten Krabbentauchern im Prachtkleid sind der Kopf der Hals die obere Brust die Oberseite des Rumpfes und die Oberseite der Flugel schwarz die Unterseite des Rumpfes und die Unterschwanzdecken weiss und die Unterseite der Flugel grau Die Schulterfedern sind weiss gerandet Der Schwanz ist ebenso wie der schwarze Schnabel sehr kurz Im Winter sind die Kehle und die vordere Seite des Halses die Brust und die Seiten des Kopfes bis zu den schwarzen Wangen weiss Die Iris ist schwarz und die recht kurzen Beine grau Der Flug ist geradlinig mit schnellen schwirrenden Flugelschlagen Zwischen den Tauchgangen liegt er mit hangenden Flugeln und eingezogenem Hals sehr tief im Wasser Stimme BearbeitenDer Krabbentaucher ist wahrend der Brutzeit in den Kolonien sehr ruffreudig ansonsten meistens stumm Der Ruf ist ein zwitscherndes schnatterndes und in Gelachter endendes krii ek ak ak ak ak womit in Kolonien ein brummender Chor erzeugt wird Der Warnruf im Flug ist ein heulendes huhuhuhuhu Lebensraum und Verbreitung Bearbeiten nbsp Krabbentaucher im Prachtkleid nbsp Krabbentaucher im Schlichtkleid source source source source source Krabbentaucher im Schlichtkleid Krabbentaucher bruten in grossen Kolonien in der Arktis auf steilen Kustenklippen und kustennahen Berghangen Ihre Kolonien liegen zwischen dem 68 und 82 nordlichen Breitengrad Die grossten Brutkolonien finden sich in der Thule Region im Nordwesten Gronlands sowie auf Spitzbergen Die dort befindlichen Brutvogel reprasentieren etwa 90 Prozent der weltweit brutenden Krabbentaucher 4 Kleinere Kolonien finden sich im Osten Gronlands in Upernavik und Scoresbysund sowie auf dem Franz Josef Land Nowaja Semlja und Sewernaja Zemlja Weitere Kolonien finden sich in der Baffin Bay auf Island Jan Mayen und der Bareninsel Eine sehr kleine isolierte Population findet sich in der Beringstrasse die anscheinend auch brutet Der Bestand dieser pazifischen Population wird allerdings auf weniger als 1 000 Vogel geschatzt Nichtbrutende Vogel erreichen wahrend des Sommers und Herbst die kanadische Arktis und dringen bis in den Nordwesten der Hudson Bay sowie den Norden des Foxe Basin vor 5 Wahrend des Winterhalbjahrs kommen Krabbentaucher von der Grenze des Treibeises sudlich von Nova Scotia im Westen des Atlantiks bis nach Grossbritannien im Osten vor Ausnahmegaste erreichen in dieser Zeit sogar die Azoren und Florida Krabbentaucher werden immer wieder in grosser Zahl auf Binnengewassern beobachtet Dies kommt vor allem im Nordosten der USA verhaltnismassig haufig vor 6 Zu solchen Irrgasten kommt es uberwiegend in den Monaten November bis Dezember und dann haufig mehrere Jahre hintereinander In Grossbritannien waren Krabbentaucher im Binnenland vor allem im Jahr 1895 und 1912 zu beobachten Auffallend war dabei dass im Jahr 1895 zunachst eine grosse Zahl Weibchen und erst spater Mannchen beobachtet wurden Dies weist auf ein geschlechtsdifferenziertes Uberwinterungsverhalten hin 7 Die Ursachen fur das Auftauchen von Krabbentauchern auf Binnenlandgewassern sind nicht vollstandig klar ungunstige Windverhaltnisse konnen eine Rolle spielen aber moglicherweise auch Veranderungen im Nahrungsangebot 7 Es gibt zwei Unterarten die auf arktischen Inseln bruten Dabei kommt A a alle auf Gronland Spitzbergen sowie Nowaja Semlja vor A a polaris brutet auf Franz Josef Land Fortpflanzung BearbeitenKrabbentaucher sind Koloniebruter wobei die Koloniegrosse zwischen 1 000 und mehreren Millionen Brutpaaren variieren kann Die Brutkolonien finden sich gewohnlich an Felskusten mit einer Neigung von 25 bis 35 Grad Krabbentaucher nutzen aber auch Berghange die sich bis zu 30 Kilometer im Inland befinden konnen Die Nester werden bis zu einer Hohe von 400 Meter uber Meeresniveau errichtet Innerhalb der Kolonien lassen sich Subkolonien unterscheiden die Gruppen von einigen Dutzend bis mehreren tausend Brutpaaren umfassen konnen Die Vogel dieser Subkolonien neigen dazu in Schwarmen zusammenzubleiben Grundsatzlich starten oder landen sie synchron zueinander ohne dass sich ein synchronisiertes Verhalten mit anderen Subkolonien feststellen lasst 8 Das Gelege besteht nur aus einem Ei Im Westen Gronlands schlupfen aus 65 Prozent der Eier Jungvogel und von diesen fliegen 77 Prozent aus Das Nest wird auf Gerollfeldern errichtet und liegt haufig in Spalten bis zu einem Meter unterhalb des Bodens Pro Quadratmeter finden sich 0 3 bis 1 Nest Das einzelne Ei aus dem das Gelege besteht wird in eine Mulde aus kleinen Kieseln gelegt die von aussen eingetragen worden sein konnen Ein auffalliger Felsen in der Nahe des Nestes wird sowohl fur Balzverhalten als auch als Startplatz fur Fluge genutzt und energisch gegenuber anderen Krabbentauchern verteidigt 8 nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden Das Ei wird gewohnlich im Juni gelegt Es wird von beiden Elternvogel bebrutet die sich durchschnittlich vier Mal am Tag beim Brutgeschaft abwechseln Die Brutdauer betragt durchschnittlich 29 Tage Die Jungvogel benotigen in der Regel zwei bis vier Tage und gelegentlich sogar bis zu sieben Tage um aus dem Ei zu schlupfen 9 Wahrend ihrer ersten zwei Lebenstage werden sie ununterbrochen gehudert danach mit Unterbrechungen fur einen Zeitraum von bis zu zehn Tagen Sie werden durchschnittlich vier bis sechs Mal gefuttert Das Weibchen bringt in den ersten Lebenstagen des Nestlings den grossten Teil der Nahrung herbei ab dem funften Lebenstag ubernimmt das Mannchen allein die Futterung des Nestlings Die Jungvogel der Krabbentaucher wachsen sehr schnell heran Die Konturfedern wachsen bereits ab dem 9 Lebenstag und am 15 Lebenstag ist das Daunengefieder am Kopf sowie weitgehend vom Rucken und den Flugeln verschwunden Die Nestlingszeit betragt auf Gronland durchschnittlich 28 3 Tage auf Spitzbergen dagegen 27 Gewohnlich fliegt der Jungvogel vom Niststandort in der Dunkelheit fort und wird dabei von einem oder mehreren adulten Vogeln begleitet Das Verlassen der Brutkolonie durch die Jungvogel verlauft weitgehend synchronisiert und die meisten Jungvogel sind innerhalb zwei oder drei Tagen aus der Brutkolonie verschwunden Die Rufe der Jungvogel scheinen die Ursache fur das synchronisierte Verlassen der Brutkolonie zu sein Wahrend sie die Kolonie verlassen sind die Jungvogel einem hohen Pradatorendruck durch Schmarotzerraubmowen und Eismowen ausgesetzt 9 Auf See wird das Kuken ebenfalls von einem adulten Vogel begleitet und vermutlich handelt es sich dabei um den mannlichen Elternvogel Es konnte bisher allerdings nicht sicher ermittelt werden ob der adulte Vogel den Jungvogel auf See noch futtert oder ihn nur in geeignete Nahrungsgrunde begleitet 9 Nahrung BearbeitenKrabbentaucher fangen ihre Nahrung unter Wasser Hauptsachlich fressen sie Zooplankton in einer Grosse zwischen weniger als 3 und 30 Millimeter sowie Fischbrut 10 Meist sammeln sich Krabbentaucher zu grossen Schwarmen bevor sie auf Nahrungssuche gehen Fern der Kuste sind sie haufig weit verstreut dagegen halten sie sich in dichten Schwarmen in der Nahe von Kustengewassern auf Krabbentaucher werden gelegentlich bis zu 100 Kilometer von den Brutkolonien beobachtet Krabbentaucher die jedoch Nestlinge gross ziehen halten sich in einem Umkreis von 20 Kilometer von der Brutkolonie auf und entfernen sich in der Regel nicht mehr als funf Kilometer Die bislang beobachteten Tauchgange sind sehr kurz und betrugen im Durchschnitt 24 5 Sekunden Wahrend der Tauchgange legen sie unter Wasser Strecken bis zu 25 Meter zuruck Bestand und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Fliegende KrabbentaucherDie Bestandserfassung der in grossen Kolonien brutenden Krabbentaucher ist schwierig Schatzungen der in Thule befindlichen Kolonie variieren zwischen 14 und 30 Millionen Vogel 6 Die Kolonie auf Spitzbergen wird auf 1 Million Vogel und die in Ostgronland auf zwischen 100 000 und 1 Million Brutvogel Die Population im Bereich der russischen Arktis ist nicht bekannt aber offenbar ist sie noch so gross wie die auf Gronland und Spitzbergen Bestandstrends sind fur diese Art nicht verfugbar Der Krabbentaucher wird haufig Opfer von Meeresverschmutzungen nach Oltankerhavarien Die Uberfischung der Meere hat aufgrund seiner Spezialisierung auf Krebstiere einen geringen Einfluss auf den Krabbentaucher Zu den wichtigsten Pradatoren adulter Krabbentaucher zahlen der Polarfuchs und die Eismowe Gerfalken und Schnee Eulen zahlen ebenfalls zu den Pradatoren der ausgewachsenen Krabbentaucher haben aber nicht die Bedeutung der beiden erstgenannten Arten Polarfuchse fressen auch die Eier und Jungvogel der Krabbentaucher Auf Franz Josef Land wurden auch Eisbaren beobachtet die Brutvogel aus ihren Brutnischen herausgruben 11 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jonathan Alderfer Hrsg National Geographic complete Birds of Northamerica National Geographic Washington DC 2006 ISBN 0 7922 4175 4 Anthony J Gaston Ian L Jones The Auks Bird Families of the World Bd 4 recte 5 Oxford University Press Oxford u a 1998 ISBN 0 19 854032 9 Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Einzelnachweise Bearbeiten Alderfer S 281 N N Kartaschew Mowenartige und Alken In Prof Dr Bernhard Grzimek Dr Wilhelm Meise Prof Dr Gunther Niethammer Dr Joachim Steinbacher Hrsg Grzimeks Tierleben Vogel Band 2 Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1603 1 S 233 Gaston et al S 161 Gaston et al S 161 und S 162 Gaston et al S 162 a b Gaston et al S 163 a b Gaston et al S 164 a b Gaston et al S 166 a b c Gaston et al S 167 Gaston et al S 165 Gaston et al S 168Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krabbentaucher Alle alle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alle alle in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 30 Januar 2009 Krabbentaucher Alle alle auf eBird org Federn des Krabbentauchers Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krabbentaucher amp oldid 235200918