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Der Bartalk Aethia pygmaea ist eine kleine Art aus der Familie der Alkenvogel Er bewohnt ein kleines Verbreitungsgebiet und brutet nur auf den Aleuten und einigen sibirischen Inseln wie etwa den Kommandeurinseln Sein Name bezieht sich auf die langen weissen Federn die er wahrend der Brutzeit am Kopf tragt BartalkBartalkSystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Alkenvogel Alcidae Gattung AethiaArt BartalkWissenschaftlicher NameAethia pygmaea Gmelin 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Stimme 3 Verbreitungsgebiet 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 5 1 Brutkolonie 5 2 Ei und Jungvogel 6 Reproduktionsrate und Lebenserwartung 7 Bestand 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Einzelbelege 9 WeblinksErscheinungsbild BearbeitenDer Bartalk erreicht eine Korperlange von nur 18 Zentimeter und ist damit der zweitkleinste Alkenvogel nur der Zwergalk ist kleiner 1 Das Gewicht betragt durchschnittlich 127 Gramm 2 Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr stark ausgepragt Mannchen haben lediglich einen etwas grosseren Schnabel An Land sind Bartalken etwas weniger agil als die anderen Aethia Arten Sie sitzen typischerweise auf steilen Felsklippen und ruhen dabei auf den Fussen und Laufen der Oberkorper ist nach vorne geneigt Ahnlich wie beim Schopfalk stromt das Gefieder des Bartalks wahrend der Balzzeit einen zitrusahnlichen Geruch aus 1 Im Prachtkleid sind die Korperober und unterseite nahezu einheitlich schwarzgrau Grundsatzlich ist das Gefieder dunkler und weniger blaulich uberlaufen als bei dem ahnlichen Schopfalk Lediglich die Unterschwanzdecken der Burzel und der Unterbauch sind hellgrau bis weisslich Der Kopf und der Nacken sind leicht dunkler als die ubrige Korperoberseite Die Iris ist bei adulten Vogeln weiss und im Verhaltnis zur Korpergrosse ist das Auge grosser als bei anderen Aethia Arten 1 Im Gesicht tragt der Bartalk wahrend der Fortpflanzungszeit weisse verlangerte Gesichtsfedern der kurze Schnabel ist auffallend rotlich und auf der Stirn bilden verlangerte dunkle Federn einen schmalen Federschopf der leicht nach vorne fallt Die weisse Gesichtszeichnung ist etwas ausgepragter als bei den anderen Arten der Gattung Vom Auge aus verlauft ein schmaler weisser Strich zum Nacken zwei weitere weisse Striche treffen in einem 90 Winkel kurz oberhalb des Schnabels aufeinander und bilden so ein liegendes V Das Schlichtkleid ahnelt dem Prachtkleid allerdings fehlt der schlanke Federschopf die weissen Gesichtsfedern sind deutlich reduziert und der Schnabel ist matter Ein und zweijahrige noch nicht geschlechtsreife Zwergalken ahneln wahrend des Sommers den Adulten in ihrem Prachtkleid allerdings haben sie entweder noch keinen oder nur einen sehr kurzen Federschopf Die verlangerten Gesichtsfedern sind bei ihnen kurzer und braunlich uberlaufen Die Stirn und das Gesicht sind insgesamt etwas braunlich der Schnabel ist matt rot Jungvogel gleichen dagegen den Adulten im Schlichtkleid Allerdings ist bei ihnen die Iris noch grau und die weissen verlangerten Gesichtsfedern finden sich bei ihnen hochstens angedeutet Der Schnabel ist noch schwarz 3 Verwechslungsmoglichkeiten bestehen unter anderem mit dem Schopfalk Allerdings sind Bartalken deutlich kleiner und haben keinen orangen sondern einen roten und deutlich kleineren Schnabel An Land ist der Bartalk gelegentlich auch mit anderen Arten der Gattung Aethia vergesellschaftet Dabei fallt er vor allem durch seine miauenden Rufe auf Stimme BearbeitenDer Bartalk ist ein sehr ruffreudiger Alkenvogel Er ist uberwiegend nachts zu horen wenn er sich in der Brutkolonie aufhalt oder am fruhen Morgen wenn sich die Vogel auf hoher See in der Nahe der Brutkolonie versammeln Der haufigste Ruf des Bartalks gleicht dem kurz und hoch und erinnert an das klagende Miauen einer jungen Katze Der Rufabstand betragt nur wenige Sekunden Vor allem Mannchen lassen ausserdem eine schnelle stakkatoartige Serie von zweisilbigen Rufen horen die sich lautmalerisch so umschreiben lasst bee deer bee deer bee deer bee deer bideer bideer bideer bidi bidi bidi bidi bidi bidee 4 Brutpaare lassen wahrend der Balzzeit diesen Ruf auch gemeinsam horen allerdings ist der Ruf dann weniger musikalisch Bartalken die wegen einer Storung auffliegen geben als Alarmruf einen hellen Quietschlaut von sich Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Der Bartalk ist in seinem Verbreitungsgebiet haufiger aber sehr versteckt lebender Vogel Sein Verbreitungsschwerpunkt sind die Kurilen und die Aleuten Die Gewasser auf denen er sich bevorzugt aufhalt weisen im Sommer eine Oberflachentemperatur von neun bis 12 und im Winter von zwei bis vier Grad Celsius auf 4 Sie halten sich auch ausserhalb der Fortpflanzungszeit nur selten mehr als 16 Kilometer von der Kustenlinie entfernt auf In Asien brutet der Bartalk vereinzelt auf Inseln im Norden des Ochotskischem Meer auf den Kurilen und den Kommandeurinseln Auf der Inselkette der Aleuten kommt er vor allem im Osten vor und brutet beispielsweise auf den Islands of Four Mountains den Andreanof Islands den Rat Islands und den Buldir Island Auf Grund der Lebensweise der Bartalken sind die Brutkolonien jedoch nur sehr schwer auszumachen und erst 1994 wurde beispielsweise auf Kanaga Island eine Brutkolonie von Bartalken entdeckt Die grosste bekannte Brutkolonie befindet sich auf Buldir Island es ist jedoch moglich dass die Krenitzin Islands noch grossere Brutkolonien beherbergt 5 Nahrung BearbeitenDer Bartalk findet seine Nahrung gewohnlich in rauem Wasser mit Wellenhohen von bis zu zehn Meter In der Regel betragt die Gewassertiefe an diesen Stellen nicht mehr als 100 Meter Meist sind es grosse Schwarme die sich an diesen Stellen versammeln 4 Uber die Tauchtiefe liegen bislang keine Untersuchungen vor Die Nahrungszusammensetzung ist nach jetzigem Erkenntnisstand sehr ahnlich dem des Zwergalken Es dominieren Ruderfusskrebse Kopffusser und andere kleine Tiere des marinen Planktons 6 Fortpflanzung BearbeitenBrutkolonie Bearbeiten Anders als bei anderen Arten der Gattung Aethia halt sich der Bartalk in den Brutkolonien uberwiegend wahrend der Nacht auf Etwa eine Stunde vor Einbruch der Dammerung versammeln sich Bartalke in dichten Schwarmen auf dem Wasser in der Nahe der Brutkolonie Sobald die Dunkelheit eingebrochen ist fliegen sie an Land Auffallige Flugmanover wie etwa ein Uberfliegen der Kolonie fehlen Bartalke verlassen einzeln den schwimmenden Schwarm und fliegen gewohnlich direkt zu dem Eingang ihrer Nisthohle Wie bei vielen anderen nachtaktiven Seevogeln ist in mondhellen Nachten die Aktivitat in der Brutkolonie auffallig reduziert Vermutlich auf Grund des dann hoheren Pradationsrisikos sind weniger Rufe zu horen und weniger Vogel auf der Erdoberflache zu beobachten 7 Auf Grund der vorwiegend nachtlichen Lebensweise des Bartalkes ist nur sehr wenig uber sein Sozialverhalten bekannt Balzende Bartalke bleiben auf dem Wasser nahe beieinander und umschwimmen den Partnervogel kreisformig Die Kopulation erfolgt auf See in den fruhen Morgenstunden 7 Die Nisthohlen liegen zwischen drei und 250 Meter oberhalb des Meeresniveaus und befinden sich in Felsspalten in Schutthugeln an Steilkusten sowie in naturlichen Erdhohlen an steilen Grashangen Insgesamt finden sich die Brutkolonien der Bartalken in einer grosseren Bandbreite von Gelandeformen als dies bei anderen Aethia Arten der Fall ist Die Nisthohlen liegen ausserdem weiter auseinander als dies bei Schopf und Zwergalk der Fall ist So betragt die Nistdichte auf Buldir Island selbst auf Gelande das besonders viele Nistmoglichkeiten bietet lediglich ein bis drei Brutpaare je 100 Quadratmeter 8 Der Bau ist gewohnlich so tief dass der brutende Vogel nicht von der Oberflache aus zu sehen ist In tiefen Schutthalden konnen die Baue bis zu einem Meter unter der Oberflache liegen sie befinden sich aber gewohnlich naher an der Oberflache Ei und Jungvogel Bearbeiten Das Gelege besteht aus nur einem Ei Nachgelege bei Gelegeverlust wurden bislang nicht beobachtet Der Hohepunkt der Eiablage fallt auf Buldir Island in die erste Maihalfte und ist damit ein bis drei Wochen fruher als bei dem Zwerg und Schopfalk die ebenfalls auf dieser Insel bruten Das Ei ist oval bis langlich oval und weist eine glatte Oberflache auf 9 Die Elternvogel haben jeweils zwei Brutflecken die sehr bald nach dem Schlupf des Jungvogels wieder befiedert sind Nicht brutende adulte und selbst noch nicht geschlechtsreife Vogel weisen jedoch gelegentlich auch Ansatze von Brutflecken auf 9 Die Brutzeit betragt 35 bis 36 Tage beide Elternvogel bruten gleichermassen und losen sich gewohnlich in Intervallen von 24 Stunden ab In den ersten Lebenstagen wird der Jungvogel zunachst fast ununterbrochen gehudert wird dann aber zunehmend wahrend des Tages allein gelassen Wahrend der ersten zehn Tage verbringen einer oder sogar beide Elternvogel die Nacht in gemeinsam mit dem Jungvogel in der Bruthohle Die Futterung des Jungvogels erfolgt ebenfalls in der Nacht Die Elternvogel bringen ein bis zwei Mal pro Nacht Futter heran das erste Mal kurz nach Einbruch der Nacht das zweite Mal etwa eine Stunde vor Dammerung In dichten Brutkolonien mit Zwerg und Schopfalken futtern die Elternvogel ihren Nachwuchs davon abweichend auch wahrend des Tages Grundsatzlich entwickeln sich die Jungvogel der Bartalken langsamer als dies bei anderen Aethia Arten der Fall ist Diese vergleichsweise verzogerte Entwicklung hangt vermutlich mit der durch die uberwiegend nachtlichen Futterung einhergehenden Beschrankung der taglichen Nahrungsaufnahme zusammen Jungvogel nehmen maximal 3 5 Gramm pro Tag zu Sie werden mit einem Gewicht von durchschnittlich 106 Gramm flugge was etwas unterhalb des Gewichts eines ausgewachsenen Vogels liegt 9 Das Ausfliegen der Jungvogel wurde bislang noch nicht beobachtet Es findet vermutlich wahrend der Nacht statt Ungewohnlich fur Alkenvogel ist dass die Jungvogel der Bartalken zur Kolonie zuruckkehren und dort ubernachten Dieses Verhalten dauert fur einige Zeit an und wird noch bis zu sechs Wochen nach dem Zeitpunkt beobachtet zu dem die Brutvogel die Kolonie weitgehend verlassen haben 10 Reproduktionsrate und Lebenserwartung BearbeitenGeschatzt wird dass je 100 Brutpaare zwischen sechzig und achtzig Jungvogel flugge werden Zu den Pradatoren der Bartalken zahlen vor allem Polar und Rotfuchs aber auch Ratten Alle drei toten nicht nur Jungvogel oder fressen Eier sondern auch die adulten Vogel Ihre Einfuhrung auf den meisten der Aleuteninseln trug wesentlich dazu bei dass auf einigen Aleuteninseln die Bestande zuruckgegangen sind oder Brutkolonien verlassen wurden Zu den Pradatoren zahlen ausserdem Beringmowe und Kamtschatkamowe Auch Wanderfalken schlagen regelmassig Bartalken Die Mortalitatsrate adulter Vogel liegt etwa bei 18 Prozent pro Jahr Die Lebenserwartung betragt damit etwa funf Jahre 10 Bestand BearbeitenDer Bestand an Bartalken ist auf Grund ihrer nachtlichen Lebensweise nur sehr schwer zu erfassen Als beste Methode Brutvogel dieser Art zu entdecken gilt ein Lauschen nach ihren Rufen nbsp Buldir Island eine der wenigen fuchsfreien Inseln der AleutenDer United States Fish and Wildlife Service schatzte 1993 den Bestand an Bartalken in Alaska auf 30 000 Individuen Nach Einschatzungen der Ornithologen Anthony Gaston und Ian Jones war der Bestand jedoch mit Sicherheit sehr viel hoher und betrug in dieser Region mindestens 200 000 bis 300 000 Individuen Auf den Kurilen und der Kommandeurinsel brutet vermutlich dieselbe Anzahl hier ist bislang jedoch keine systematische Bestandserfassung erfolgt Der Bestand an Bartalken leidet sehr stark wenn auf Inseln Raubsauger eingefuhrt werden So hatte die Einfuhrung von Polarfuchsen auf einigen Inseln der Aleuten deutliche Auswirkungen auf den Bestand der Art und mag auch eine Erklarung dafur sein warum sich eine der grossten Brutkolonien auf Buldir Island befindet Diese Insel ist eine der wenigen auf der Polarfuchse nicht eingefuhrt wurden 2 Als wichtigster bestandsbedrohender Faktor gilt heute das versehentliche Einfuhren von Ratten auf Inseln mit Brutkolonien dieser Art Wie viele andere nachtaktive Arten wird der Bartalk aber auch sehr stark von kunstlichem Licht angezogen Zusammenstosse mit Schiffen wie beispielsweise Fischerbooten gehen fur den Bartalk meist todlich aus Ein weiterer Gefahrdungsfaktor dieser Art ist die zunehmende Olverschmutzung der Meere Buldir Island liegt in der Nahe einer wichtigen pazifischen Schiffsstrasse und entsprechend wurden hier schon olverschmutzte Vogel gefunden 2 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jonathan Alderfer Hrsg National Geographic complete Birds of Northamerica National Geographic Washington DC 2006 ISBN 0 7922 4175 4 Anthony J Gaston Ian L Jones The Auks Bird Families of the World Bd 4 recte 5 Oxford University Press Oxford u a 1998 ISBN 0 19 854032 9 Einzelbelege Bearbeiten a b c Gaston et al S 262 a b c Gaston et al S 265 Gaston et al S 263 a b c Gaston et al S 267 Gaston et al S 264 Gaston et al S 257 a b Gaston et al S 268 Gaston et al S 268 und S 269 a b c Gaston et al S 269 a b Gaston et al S 270Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bartalk Sammlung von Bildern Aethia pygmaea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 20 Dezember 2008 Bartalk Aethia pygmaea auf eBird org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartalk amp oldid 235201838