www.wikidata.de-de.nina.az
Der Vulkanausbruch Eruption ist die bekannteste Form des Vulkanismus Dabei leeren sich auf mehr oder weniger zerstorerische Weise die Magmakammer n eines Vulkans oder Magma steigt durch Spalten und Bruchstellen mehr oder weniger direkt aus dem Erdmantel auf source source source source source source source source source source source source source source Ausbruch des Mt Yasur Video Der Grund fur dieses Phanomen liegt in einer Tiefe um 100 km unter der Erdoberflache wo Temperaturen von 1000 bis 1300 C herrschen Das schmelzende Gestein dehnt sich aus Magmakammern entstehen Die entstehenden Gase erhohen mit der Zeit den Druck innerhalb der flussigen Masse das Magma steigt auf Uberschreitet der Druck einen kritischen Punkt bricht ein Vulkan aus 1 Eruptionen etwa im Fall von Schildvulkanen konnen auch durch Ruheperioden unterbrochen und in einzelne Eruptionsphasen unterteilt werden sie konnen sich uber Monate und Jahrzehnte hinziehen vgl Kilauea werden aber charakterisiert durch ein verbindendes Merkmal das sie von der nachsten Eruption unterscheidet den ganz speziellen chemischen Fingerabdruck beweisbar durch genaue chemische Laboranalyse der Auswurfprodukte und der auf eine ganz bestimmte zeitlich und raumlich begrenzte Magmaquelle verweist 2 Laut der Geologin Elizabeth Cottrell vom Vulkanuberwachungsprogramm der Smithsonian Institution eruptieren auf der Erdoberflache im Jahr durchschnittlich etwa 70 Vulkane In jedem Augenblick sind 20 bis 30 Eruptionen im Gange Nicht mitgezahlt sind dabei die in ihrer grossen Mehrzahl noch nicht bekannten Vulkane auf dem Meeresgrund 3 Inhaltsverzeichnis 1 Arten 1 1 Nach Eruptionsprodukten 1 1 1 Explosive Eruptionen 1 1 2 Effusive Eruptionen 1 2 Nach Eruptionsort und mechanismus 1 2 1 Plinianische Eruption 1 2 2 Peleanische Eruption 1 2 3 Vulkanianische Eruption 1 2 4 Strombolianische Eruption 1 2 5 Hawaiische Eruption 1 2 6 Phreatische Eruption 1 2 7 Subglaziale Eruption 1 2 8 Surtseyanische Eruption 1 2 9 Submarine Eruption 2 Vorhersagemethoden 2 1 Eruptionsgeschichte 2 2 Erdbebenmessungen 2 3 Messungen des Steigungswinkels 2 4 Untersuchungen an heissen Quellen 2 5 Gase 2 6 Konduktivitat 2 7 Auswertung der Daten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 5 1 Fotos und Videos 5 2 Aktuelle Ausbruche 5 3 Vulkanuberwachung 5 4 Andere 6 EinzelnachweiseArten BearbeitenNach Eruptionsprodukten Bearbeiten Explosive Eruptionen Bearbeiten nbsp Tungurahua Ecuador 2006Explosive Ausbruche produzieren vor allem Tephra Sie konnen im Allgemeinen entweder durch Uberhitzung von Grund und oder Meerwasser uber der Magmakammer des Vulkans phreatische oder phreatomagmatische Eruptionen oder durch besondere chemische Zusammensetzung von Magmen ausgelost werden Derartige Ausbruche konnen schlagartig kubikkilometergrosse Gesteinsmassen in die Luft sprengen Auch die grosseren Vulkanausbruche unter Gletschern gehoren zu dieser Kategorie vgl Subglazialer Vulkan Durch Einbruch der Magmakammer bei sehr explosiven Eruptionen entsteht dabei ein charakteristisch geformter weiter Krater die Caldera beispielsweise 1875 in der Askja Ostisland Wird die Caldera geflutet bildet sich ein Kratersee in dem Fall beispielsweise der See Oskjuvatn Der verheerende Ausbruch des Krakatau 1883 in Indonesien war ebenfalls ein derartiger explosiver Ausbruch Die Reste der Caldera sind heute als vier kleine Inseln in dieser bzw um diese Kraterlagune angeordnet und befinden sich in der Sundastrasse zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java Solche Ausbruche konnen auch Flutwellen und Tsunamis hervorrufen die auf Tausende von Kilometern wirken Falls bei derartigen Ausbruchen das Vulkangebaude ganz oder teilweise in sich zusammenbricht konnen sich heisse Glut und Aschewolken oder auch Pyroklastische Strome mit grosser Geschwindigkeit lawinenartig hangabwarts bewegen und dabei alles mitreissen und unter sich begraben Die beruchtigten Ausbruche des Vesuv im Jahr 79 und des Mt Pele 1902 fallen unter diese Kategorie Jeweils Tausende von Menschen wurden in kurzester Zeit von pyroklastischen Stromen uberrascht und getotet Eine weitere Erscheinung des explosiven Vulkanismus sind die Lahare die uber viele Kilometer einen bis mehrere Meter hohen Schlammstrom bilden konnen der sich mit einer Geschwindigkeit bis zu 100 km h fortwalzen kann Beispielsweise wurde die Stadt Armero in Kolumbien 1985 ein Opfer solcher Strome 4 Generell neigen vor allem die Stratovulkane etwa des Pazifischen Feuerrings zu derartigem Verhalten wie etwa 1980 am Mount St Helens oder 1991 am Pinatubo beobachtbar Effusive Eruptionen Bearbeiten nbsp Lavastrom auf Big Island Hawaii nbsp Lavasee im Krater des NyiragongoDie effusiven Ausbruche hingegen produzieren vor allem flussige und halbflussige Laven Bei diesen Vorgangen ist das Magma nicht so stark mit explosiven Gasen durchsetzt viel heisser und flussiger Besonders Spaltenvulkane und Schildvulkane neigen zu solchen Ausbruchen die sich in der Vergangenheit bis uber mehrere hundert Jahre hingezogen haben vor allem in den Warmperioden der Eiszeit wobei sich langsam ein sehr flach ansteigender Vulkankegel aufgebaut hat Ein typisches Beispiel eines Schildvulkans ware etwa der Skjaldbreidur in Island Noch heute kann man solche Ausbruche an den Vulkanen auf Hawaii oder La Reunion etwa am Piton de la Fournaise beobachten 5 nbsp Lavastrom am Piton de la Fournaise La Reunion nbsp Gasemissionen im Holuhraun Lavafeld Sept 2014Beispiele fur Spaltenausbruche waren in Island etwa die der Laki Krater in den Jahren 1783 1784 oder die am Zentralvulkan Krafla 1975 1984 Inzwischen hat man allerdings in neueren Untersuchungen und Erfahrungen gesehen dass auch solche gemischten oder effusiven Ausbruche vulkanische Gase in betrachtlicher und gesundheitsschadlicher Menge freisetzen konnen Dies ergab sich besonders aus Forschungen an der Gasfreisetzung des o g Laki Ausbruchs 6 sowie am Ausbruch im Spaltensystem der Bardarbunga 2014 2015 7 Flussige Lava kann sich auch in einer Senke oder einem Krater als Lavasee ansammeln Nach Eruptionsort und mechanismus Bearbeiten Plinianische Eruption Bearbeiten nbsp Mount St Helens 1980 nbsp Plinianische EruptionDie Plinianische Eruption bezieht ihren Namen von dem Schriftsteller Plinius dem Jungeren der den Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n Chr beschrieben hat Es handelt sich um ausserordentlich explosive Ausbruche die mit gewaltigen Aschenfallen verbunden sind Der von Plinius beobachtete Ausbruch des Vesuv der dieser Ausbruchsart zuzuordnen ist zerstorte die Stadte Pompeji und Herkulaneum Innerhalb weniger Stunden konnen bei solchen Ausbruchen durch die Vulkanschlote einige Kubikkilometer Magma aufsteigen Der gewaltige Druck und die vehement entweichenden Gase stossen alte Reste des Pfropfs nach oben wobei gluhende Lavafetzen und Felsbrocken aus der Kraterwand mitgerissen werden Der Materialstrom rast mit einer Geschwindigkeit bis zu mehreren hundert Metern pro Sekunde im Schlot empor und bildet oberhalb des Kraters eine Eruptionssaule die bis in die Stratosphare reicht Sturzt die Staub und Aschewolke in sich zusammen bildet sie den Ausgangspunkt eines pyroklastischen Stroms Den zuruckbleibenden Einsturzkrater nennt man Caldera 8 Auch die Eruption des Vulkans Hekla in Island im Jahre 1104 gehorte diesem Eruptionstyp an 9 Weitere Beispiele sind die Eruption des Mount St Helens im Jahre 1980 die des Pinatubo 1991 sowie die des Laacher See Vulkans 10 Peleanische Eruption Bearbeiten nbsp Peleanische Eruption nbsp Vulkan Montagne Pelee einige Tage nach dem grossen Ausbruch 1902Dieser Eruptionstyp ist benannt nach dem Ausbruchsverhalten des Vulkans Montagne Pelee auf Martinique 11 Diese Art des Vulkanausbruchs zeichnet sich durch eine sehr hohe Viskositat des aufsteigenden Magmas aus Dieses kann oftmals noch wahrend des Aufstiegs erharten und den Hauptschlot fur nachfolgende Ausbruche in Pfropfenform verschliessen In der Folge suchen sich die vulkanischen Fluide und Gase Seitenschlote und Risse im Gestein und brechen oftmals unter hohem Druck auf lateralem Wege in Form von Glutwolken durch die Flanken des Berges Diese Pelee Dynamik zahlt zur Gruppe der an Gase gebundenen Dynamiken im Gegensatz zu den an Wasser gebundenen Dynamiken und kann auch dahingehend wirken dass dickflussige Lava unmittelbar abgelagert wird sobald sie die Erdoberflache erreicht und an den Austrittsstellen halbstabile Lavadome bildet 12 Wenn diese kollabieren bilden sich an den Berghangen pyroklastische Strome Vulkanianische Eruption Bearbeiten nbsp Vulkanianische Eruption 1998 am Tavurvur in Papua Neuguinea nbsp Vulkanianische Eruption Hauptartikel Vulkanianische Eruption Die Vulkanianische Eruption ist benannt nach der Vulkaninsel Vulcano einer der Aolischen Inseln vor Italien Das Eruptionsmuster besteht aus kurzen kanonenschussartigen Explosionen mit entsprechenden Stosswellen die einzeln oder in Serien bis zu einigen Stunden vorkommen konnen Die Starke der Eruption liegt im Schnitt zwischen einer strombolianischen und einer plinianischen Eruption In der Hauptsache wird hochfragmentierte vulkanische Asche erzeugt die in einer Eruptionssaule bis zu 20 km aufsteigen kann Daneben werden auch oft vulkanische Bomben ausgeworfen die in einem Umkreis bis zu 5 km niedergehen konnen Typisch ist hoher viskoses Magma von andesitischer bis dacitischer Zusammensetzung Als Ursache wurden verschiedene Prozesse identifiziert 13 a eine plotzliche Druckentlastung gasreichen hochviskosen Magmas im oberflachennahen Forderschlot 14 und b eine spontane Freisetzung von Gasakkumulationen aus einer Magmakammer in der oberen bis mittleren Erdkruste 15 Vulkane die vulkanianische Eruptionen zeigen sind z B der Ngauruhoe in Neuseeland Galeras in Kolumbien und Soufriere Hills auf Montserrat Strombolianische Eruption Bearbeiten nbsp Stromboli nbsp Strombolianische EruptionDie Bezeichnung Strombolianische Eruption bezieht sich auf den Vulkan Stromboli der sich auf einer weiteren der Aolischen Inseln in Suditalien befindet Der Stromboli ist standig aktiv im Altertum bezeichnete man ihn daher als Leuchtturm des Mittelmeeres In unregelmassigen Abstanden wenige Minuten bis stundlich kommt es an mehreren Krateroffnungen zu grosseren und kleineren Eruptionen Das ausgeworfene Material fallt meist in den Krater zuruck oder es rollt teilweise uber die Sciara del Fuoco ins Meer Dieser regelmassige Auswurf von Lavafetzen Schlacken und Aschen ist so typisch fur Stromboli dass der Begriff Strombolische oder Strombolianische Aktivitat allgemein fur Vulkanaktivitat dieser Art verwendet wird Diese kontinuierliche Aktivitat ist durch die so genannte Zwei Phasen Konvektion begrundet In einer gewissen Hohe des Schlotes ist der Dampfdruck der Gase grosser als der Druck der sich uber den Gasen befindenden Flussigkeit Die dadurch gebildeten Gasblasen steigen auf und reissen durch ihr Zerplatzen an der Oberflache Magmafetzen mit sich Diese Ausgasung bringt eine Erhohung der Dichte der betroffenen Schmelze mit sich die nun wiederum absinkt und somit einen stetigen Kreislauf darstellt 5 Hawaiische Eruption Bearbeiten nbsp Hawaiische Eruption nbsp Schildvulkan Mauna Kea nbsp AA Lavastrom 1984 am Mauna LoaDie Hawaiische Eruption bezeichnet die Ausbruche von Schildvulkanen wie man sie derzeit nur auf dem hawaiischen Inselarchipel im Pazifik beobachten kann Die hawaiischen Vulkane sehen aus wie umgedrehte Schilde daher erklart sich die Bezeichnung Schildvulkan Die Ursache fur die typische Form ist das Ausfliessen sehr dunnflussiger und damit schnell fliessender gasarmer Lava Diese ist ublicherweise von basaltischer Zusammensetzung und enthalt meist weniger als 52 Siliziumdioxid SiO2 Beim Austritt ist sie ca 1000 C bis 1250 C heiss Entstehungsort des geforderten Magmas ist der obere Erdmantel Beim Austritt bilden sich auf Hawaii bis zu 500 m hohe Lavafontanen 5 Die Boschungswinkel von Schildvulkanen betragen aufgrund der hohen Fliessgeschwindigkeit der Lava bis zu 60 km h nur etwa 5 das heisst es handelt sich durchweg um sehr flach abfallende dafur ausgedehnte Kegel Diese Laven treten normalerweise uber Jahre Jahrzehnte teilweise sogar Jahrhunderte durch dieselben Krateroffnungen aus und bauen so die flachen Vulkanschilde auf Z B findet man auf Island sehr zahlreiche Schildvulkane wie etwa den Skjaldbreidur die einen Bodendurchmesser von etlichen Kilometern aufzuweisen haben und in Zwischeneiszeiten oder direkt nach dem Ende der Eiszeit entstanden sind 16 Phreatische Eruption Bearbeiten nbsp Phreatische Eruption nbsp Phreatische Explosionen am Spirit Lake 1980Phreatische Ausbruche sind Wasserdampf Explosionen bei denen uberhitztes externes Wasser infolge einer plotzlichen Druckentlastung in Dampf verwandelt wird Der dabei entstehende Wasserdampf hat ungefahr das 1000fache des Wasservolumens 17 und sprengt einen Krater in den Untergrund Das Gestein das sich vorher im Krater befand wird dabei zertrummert Das ausgeworfene Gestein wird rings um den Krater als Wall abgelagert Phreatische Eruptionen enthalten nur zersprengtes Alt gestein kein juveniles Gestein also Pyroklasten s str Eine phreatische Explosion findet statt wenn entweder externes Wasser infolge seiner Fliess bzw Sickerbewegung in die Nahe vom Magma kommt jedoch keinen direkten Kontakt hat und stark aufgeheizt wird oder aus der Tiefe aufsteigende Gase uberhitzen das Wasser uber den Siedepunkt Wird nun das uberliegende Gestein etwa durch zersetzende Solfataren Tatigkeit rissig oder durch ein Ereignis z B Erdbeben plotzlich durchlassig und kann etwas Dampf entweichen kommt es infolge der Druckentlastung zur explosionsartigen Verdampfung des uberhitzten Wassers und damit zur phreatischen Explosion Solche Explosionen konnen auch im Untergrund stattfinden aufsteigendem Magma den Weg freimachen und wenn dieses in direkten Kontakt mit dem Grundwasser kommt konnen sich phreatomagmatische Explosionen ereignen Subglaziale Eruption Bearbeiten nbsp Subglaziale Eruption nbsp Eyjafjallajokull 2010 nbsp Tafelvulkan The Table KanadaBei der subglazialen Eruption handelt es sich um einen Ausbruch unter einem Gletscher Solche Eruptionen sind i A explosiv oder phreatisch sobald das Magma die Oberflache des Gletschers erreicht Oft werden sie begleitet vom Phanomen des Gletscherlaufs da die Hitze des Magmas sehr grosse Eismengen auftauen lasst und sich dieses Wasser Eis Sediment Gemisch in Form einer mehr oder minder grossen Flutwelle einen Weg in die Ebenen unterhalb der Gletscher oder ins Meer sucht Wenn das Magma durch eine Spalte oder einen Schlot die Erdoberflache erreicht wird es eine Hohle in den Gletscher schmelzen Gleichzeitig erkennt man die Vorgange durch Veranderungen an der Gletscheroberflache wo sich grosse Spalten oder Senken bilden Es bildet sich ein anfangs unter dem Gletscher verborgener See unter dem sich wiederum Kissenlaven anhaufen Wenn der Druck des Wassers auf das Magma nachlasst etwa weil sich der gebildete Gletschersee wie etwa bei Ausbruchen des Grimsvotn Vulkans in Island zu beobachten entleert findet ein Phasenwechsel statt Die Eruption wird phreatisch oder explosiv und grosse Mengen an Tephra konnen produziert werden Die Aschen und anderen Lockermaterialien werden dann auf den Kissenlaven abgelagert Die Ergebnisse sind ein Palagonitkegel uber einem Ausbruchsschlot wie etwa Keilir oder ein Palagonitrucken uber einer Ausbruchsspalte wie z B Sveifluhals beide in Sudwestisland Halt die Eruption noch weiter an bilden sich an der freien Luft Laven und ein Tafelvulkan wie etwa Herdubreid in Island oder The Table in British Columbia Kanada entsteht 18 Surtseyanische Eruption Bearbeiten nbsp Surtsey nbsp Surtseyanische EruptionDie Surtseyanische Eruption ist benannt nach der Insel Surtsey in Island die ab 1963 durch Vulkaneruptionen im Meer entstand Gemeint sind Vulkane die zunachst ihren Ursprung unter der Wasseroberflache des Meeres haben Zu Anfang der Eruptionsserie ereignen sich Ausbruche unter der Meeresoberflache wie es etwa bei der Insel Surtsey der Fall war Es werden in dieser Anfangsphase Kissenlaven gebildet aus denen sich nach und nach ein Vulkangebaude uber bis zu Hunderten von Metern aufbaut bis es die Meeresoberflache erreicht Dann findet durch den Einfluss des Sauerstoffs der Luft ein Phasenwechsel statt Die Eruption geht in eine explosive Phase uber bei der grosse Mengen an Tephra ausgeschuttet werden Das Zusammentreffen von Magma Wasser und Luft erzeugt phreatomagmatische Explosionen Diese Phase halt solange an bis das Vulkangebaude die Meeresoberflache derart uberragt dass das Wasser nicht mehr in den oder die Ausbruchsschlote eindringen kann In diesem Stadium findet ein weiterer Phasenwechsel statt namlich ein Ubergang in eine effusive Eruption Laven beginnen zu stromen und bauen den Vulkan weiter auf 19 Submarine Eruption Bearbeiten nbsp Ausbruch am submarinen Vulkan West Mata nbsp Submarine EruptionEin Grossteil aller auf der Erde vorhandenen Vulkane befindet sich unter der Meeresoberflache Allerdings sind bisher nur wenige von ihnen genauer untersucht worden darunter etwa der Marsili vor der suditalienischen Kuste im Mittelmeer Die Eruptionen der submarinen Vulkane finden also unter der Meeresoberflache vor allem an den mittelozeanischen Rucken statt Bei diesem Eruptionstyp erhebt sich das Vulkangebaude nicht uber die Meeresoberflache Allerdings kann in spateren Ausbruchen oder Ausbruchsphasen dieser Eruptionstyp in eine Surtseyanische Eruption ubergehen Die submarine Eruption ahnelt in vieler Hinsicht der subglazialen Eruption Zunachst bilden sich unter dem Wasserdruck uber Vulkanschloten oder spalten Hugel und Berge von Kissenlaven Erst knapp unter der Wasseroberflache findet ein Phasenwechsel statt und eine explosive Phase mit der Bildung von Tephra beginnt 20 Vorhersagemethoden BearbeitenInzwischen hat die Wissenschaft zahlreiche Methoden gefunden um die Vorhersage von Vulkanausbruchen zu verbessern Damit befassen sich vor allem die Vulkanobservatorien aber auch die jeweiligen geologischen bzw vulkanologischen Institute diverser Universitaten die meteorologischen Institute die manchmal die Erdbebenuberwachung ubernehmen oder auch die Vorhersage der Zugrichtung von Aschewolken die ihrerseits aber auch die Luftraumuberwachung betrifft vgl VAAC Eruptionsgeschichte Bearbeiten Eine der wichtigsten Methoden bleibt die Beobachtung und Erforschung des bisherigen Verhaltens des jeweiligen Vulkans da sich dadurch auch Ruckschlusse auf kunftiges Verhalten ziehen lassen 21 Erdbebenmessungen Bearbeiten Am genauesten kann man sich vorbereitende Vulkaneruptionen durch das Erfassen von Schwarmbeben feststellen also durch viele kleinere Beben die sich innerhalb einer kurzen Zeit in einem bestimmten Gebiet ereignen Man unterscheidet zwischen Erdbeben des Typs A und B Bei den Typ A Beben schwenkt das Seismometer Erdbebenmessgerat ruckartig aus beruhigt sich jedoch schnell wieder und zwar ebenso ruckartig Das bedeutet dass sich Magma auf dem Weg nach oben befindet und harte Gesteinsmassen durchbricht wobei es die kurzzeitig anhaltenden heftigen Beben verursacht Anders bei den Typ B Beben Das Seismometer schlagt auch schnell aus das Beben wird aber nur langsam und gleichmassig immer schwacher Das bedeutet dass der Vulkan unter sehr hohem Druck steht Wenn sich die Typ B Beben in immer kurzeren Abstanden wiederholen kann der Vulkan jeden Moment eruptieren Ein Beispiel dafur ist der Vulkan Galeras in Kolumbien Vier Tage nachdem sich 1992 das erste Typ B Beben ereignet hatte brach der Vulkan aus Messungen des Steigungswinkels Bearbeiten nbsp Ausbruch des Mount Cleveland auf den AleutenNeben der Messung von Erdbeben die auch die sehr niedrigfrequenten d h den sog vulkanischen Tremor erfasst setzt man die Geodasie ein Messungen die ein Aufblahen des Vulkans feststellen Zu diesem Zwecke verwendet man inzwischen z B GPS Systeme und Satellitenbeobachtung Eine andere Vorhersagemethode bietet das Tiltmeter Es misst ebenfalls den Steigungswinkel der Flanken eines Vulkans Wenn die Magmakammer sich mit flussigem Gestein fullt wird der Vulkan an seinen Flanken etwas steiler Dann ist es wahrscheinlich dass sich demnachst eine neue Eruption ereignet Satelliten dienen zudem der Beobachtung und zur Fruhwarnung bzgl Anzeichen von Ausbruchen sehr abgelegener Vulkane wie etwa auf dem Aleuten oder der Halbinsel Kamtschatka in deren Umgebung zwar nur wenige Menschen leben die aber z B den Flugverkehr bedrohen konnten Untersuchungen an heissen Quellen Bearbeiten Zudem beobachten Geologen die Anzahl und das Verhalten von heissen Quellen die zum Vulkan gehoren Wenn sich deren Anzahl und Grosse bei Thermalquellen wie Geysiren auch die Aktivitat erhohen kann dies ein Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs sein Genauso achtet man auf deren Wassertemperatur auch hier konnen Veranderungen Hinweise auf gestiegene vulkanische Aktivitat darstellen 22 Gase Bearbeiten Schliesslich werden die chemischen Zusammensetzungen von Ausgasungen aber auch die aller Gewasser rund um den betreffenden Vulkan auf das Auftreten und die enthaltene Menge bestimmter Gase wie Kohlendioxid Fluor und Schwefeldioxid uberwacht Konduktivitat Bearbeiten Auch die elektrische Leitfahigkeit von Gewassern wird uberpruft da erhohte Leitfahigkeit auf gestiegene vulkanische Aktivitat im Gebiet hinweisen kann Auswertung der Daten Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Vulkanobservatorium auf dem Colima Mexiko Die Auswertung und Zusammenschau derartiger Daten vermittelt ein immer genaueres Bild vom gegenwartigen Zustand eines Vulkans Gleichzeitig ist auch wichtig dass im zustandigen Vulkanobservatorium die Charakteristika jedes einzelnen Vulkans in moglichst vielen Details bekannt sind welche sich aus der Erforschung seiner jeweiligen Ausbruchsgeschichte ergeben Aus dieser lassen sich etwa auch Zusammenhange zwischen Erdbeben und bevorstehenden Ausbruchen erschliessen die wichtige Informationen zur jeweiligen Vorwarnzeit und damit Zeit fur Evakuierungen am einzelnen Berg geben konnen 23 Von besonderer Wichtigkeit zur Verhutung von Vulkankatastrophen sind allerdings auch die Aufklarung der Bevolkerung und eine gute Kooperation zwischen den Wissenschaftlern und den ortlichen Behorden 24 Siehe auch BearbeitenListe grosser historischer Vulkanausbruche Vulkanexplosivitatsindex Liste von Vulkanen EruptionsgewitterLiteratur BearbeitenHans Ulrich Schmincke Vulkanismus 2 Auflage Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 14102 4 Ari Trausti Gudmundsson Lebende Erde Facetten der Geologie Islands Mal og Menning Reykjavik 2007 ISBN 978 9979 3 2778 3 THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and Landscapes Mal og Menning Reykjavik 2005 ISBN 9979 3 0689 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Vulkanausbruch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Fotos und Videos Bearbeiten nbsp Eruption des Arenal in Costa Rica nbsp Commons Volcanic eruptions Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video THad er ei nema eldur og is dt Da ist nichts als Feuer und Eis Ein Film uber Vulkanismus in Island besonders Gjalp Grimsvotn 1996 explosiver Ausbruch mit Gletscherlauf und Kraflaeldur 1975 84 effusive Ausbruche Video mit islandischem Kommentar Video Schlackeneruption am Atna Animation m englischspr Erlauterungen Seismische Signale von EruptionenAktuelle Ausbruche Bearbeiten nbsp Wikinews Vulkanausbruch in den Nachrichten Global Volcanism Program Smithsonian Inst Weekly Reports englisch Vulkanuberwachung Bearbeiten Internationales Verzeichnis der Vulkanobservatorien englisch USGS Vulkanuberwachung in den USA z B Alaska Kaskadenkette Hawaii englisch IMO Vulkanuberwachung in Island englisch islandisch IGN Vulkanuberwachung in Spanien Seite El Hierro englisch INGV Vulkanuberwachung in Italien Seite Catania Atna englisch italienisch Vulkanuberwachung auf den Azoren portugiesisch PHIVOLCS Vulkanuberwachung auf den Philippinen englisch Vulkanuberwachung in Chile spanisch Andere Bearbeiten Wissenschaftliche Beitrage zur Vulkanologie How volcanoes work San Diego State University Zum Vulkanismus allg englisch Vic Camp Eruption types How volcanoes work Dept of Geological Sciences San Diego State University englisch Vic Camp Hydrovolcanic eruptions How volcanoes work Dept of Geological Sciences San Diego State University englisch Erik Sturkell Impact on crustal deformation Magmatic and tectonic processes of glacier thinning due to climate change enthalt viele Information zur Eruptionsvorhersage englisch Earthquakes and Magma Viscosity Can Help Forecast Volcanic Eruptions In geology com englisch Erik Klemetti How Big is That Scale and Rates of Volcanic Eruptions In Eruptions Wired science blogs 1 November 2011 englisch Introduction to seismology MIT Open source Spring 2010 englisch Stephen Self The effects and consequences of very large explosive volcanic eruptions In Phil Trans R Soc A vol 364 no 1845 Royal Society London 15 August 2006 S 2073 2097 doi 10 1098 rsta 2006 1814 englisch Reportagen Monika Seynsche Spiel mit dem Feuer Wenn Vulkane auf Gletscher treffen In Deutschlandfunk Wissenschaft im Brennpunkt 21 August 2010Einzelnachweise Bearbeiten z B Dynamics of eruptions In How Volcanoes Work University of San Diego online Memento des Originals vom 28 Februar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geology sdsu edu abgerufen am 20 Januar 2016 englisch D E Eason u a Effects of deglaciation on the petrology and eruptive history of the Western Volcanic Zone Iceland In Bulletin of Volcanology Juni 2015 S 15 How many volcanoes erupt in a year About 70 is our standard answer In the last ten years there was a low of 64 in 2001 and 2003 There was a high of 78 in 2008 There are 20 to 30 active at any given time That does not include seafloor volcanoes that are erupting all the time because hundreds of volcanoes on the seafloor may be erupting at any given minute smithsonianmag com Memento des Originals vom 26 April 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www smithsonianmag com abgerufen am 23 Mai 2010 z B H U Schmincke Vulkanismus Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 14102 4 S 213 f a b c z B H U Schmincke Vulkanismus Darmstadt 2000 S 140 f Anne Lise Chenet Frederic Fluteau Vincent Courtillot Modelling massive sulphate aerosol pollution following the large 1783 Laki basaltic eruption In Earth and Planetary Science Letters Band 2363 4 2005 S 721 731 doi 10 1016 j epsl 2005 04 046 Evgenia Ilyinskaya Anja Schmidt Tamsin A Mather Francis D Pope Claire Witham Peter Baxter Thorsteinn Johannsson Melissa Pfeffer Sara Barsotti Ajit Singh Paul Sanderson Baldur Bergsson Brendan McCormick Kilbride Amy Donovan Nial Peters Clive Oppenheimer Marie Edmonds Understanding the environmental impacts of large fissure eruptions Aerosol and gas emissions from the 2014 2015 Holuhraun eruption Iceland In Earth and Planetary Science Letters Band 472 2017 S 309 322 doi 10 1016 j epsl 2017 05 025 freier Volltext H U Schmincke Vulkanismus Darmstadt 2000 S 141 ff Thor Thordarsson Armann Hoskuldsson Iceland Classic Geology in Europe 3 Harpenden 2002 S 87 f H U Schmincke Vulkanismus Darmstadt 2000 S 144 ff Robert W Decker Barbara B Decker Mountains of Fire The Nature of Volcanoes Cambridge University Press Cambridge 1991 ISBN 0 521 31290 6 S 10 D Obert Vulkane Fabuleux volcans Konemann Bonn 2000 ISBN 3 8290 5671 0 S 101 J Gottsmann S De Angelis N Fournier M Van Camp S Sacks On the geophysical fingerprint of Vulcanian explosions In Earth and Planetary Science Letters Band 306 Nr 1 2 Juni 2011 S 98 104 doi 10 1016 j epsl 2011 03 035 Mikhail Alidibirov Donald B Dingwell Magma fragmentation by rapid decompression In Nature Band 380 Nr 6570 1996 S 146 148 doi 10 1038 380146a0 Stefanie Hautmann Fred Witham Thomas Christopher Paul Cole Alan T Linde Strain field analysis on Montserrat W I as tool for assessing permeable flow paths in the magmatic system of Soufriere Hills Volcano In Geochemistry Geophysics Geosystems Band 15 Nr 3 Marz 2014 S 676 690 doi 10 1002 2013GC005087 THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and Landscape Mal og Menning Reykjavik 2005 S 251 In der Literatur finden sich divergierende Werte uber die Ausdehnung von Wasserdampf gegenuber Wasser bis 1000fach bei Simper aber 3000fach bei Parfitt und Wilson THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and Landscape Reykjavik 2005 S 75f nach THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and Landscapes Mal og Menning Reykjavik 2005 S 78 THorleifur Einarsson Geology of Iceland Rocks and Landscape Reykjavik 2005 S 77f z B H U Schmincke Vulkane der Eifel Aufbau Entstehung und heutige Bedeutung Spektrum Heidelberg 2009 S 134 f z B vulkane net abgerufen am 5 November 2010 z B realscience org uk abgerufen am 17 Januar 2011 z B H U Schmincke Vulkanismus Darmstadt 2000 S 200 ff Normdaten Sachbegriff GND 4138666 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vulkanausbruch amp oldid 233988404