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Grimsvotn g rimsvœʰtn islandisch Grimurs Seen ist der Name eines Vulkans und eines subglazialen Sees die im islandischen Hochland im Sudosten von Island unter dem rund 8300 km umfassenden Gletscherschild des Vatnajokull Gletschers verborgen liegen Dort befinden sich mehrere grosse Vulkanzentren Bardarbunga und Grimsvotn sind die bedeutendsten von ihnen GrimsvotnGrimsvotn mit Berg Grimsfjall 1972Hohe 1725 mLage IslandGebirge Vatnajokull GrimsfjallKoordinaten 64 24 30 N 17 20 15 W 64 408333333333 17 3375 1725 Koordinaten 64 24 30 N 17 20 15 WGrimsvotn Island Typ Subglazialer VulkanLetzte Eruption Mai 2011Besonderheiten subglaziale SeenEruptionswolke zu Beginn des Ausbruchs am 22 Mai 2011Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Grimsvotn Aug 2011Schemazeichnung einer subglazialen Eruption mit ErlauterungenSatellitenbild vom Ausbruch des Grimsvotn am 2 November 2004Grimsvotn Juli 1972Grimsfjall mit Wolken Juli 1972Asche des Grimsvotnausbruchs von 2004 auf dem Vatnajokull Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Vulkan 3 Vulkansystem der Grimsvotn 4 Vulkanische Aktivitat 4 1 Allgemeines 4 2 Einzelne Eruptionsphasen 4 2 1 Bis zum 17 Jahrhundert 4 2 2 18 Jahrhundert 4 2 3 1996 Ausbruch im Gjalp und Gletscherlauf uber den Skeidararsandur 4 2 4 1998 Ausbruch in den Grimsvotn 4 2 5 2004 Ausbruch in den Grimsvotn 4 2 6 2010 Gletscherlauf der Grimsvotn ohne feststellbaren Ausbruch 4 2 7 2011 Ausbruch in den Grimsvotn 4 2 8 Derzeit typische Ausbruche 5 See 5 1 Allgemeines 5 2 Mikrobiologie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 8 1 Fotos und Videos 8 1 1 Ausbruch im Gjalp 1996 8 1 2 Ausbruch 2004 in den Grimsvotn 8 1 3 Ausbruch 2011 8 2 Wissenschaftliche Beitrage 8 2 1 Allgemeines 8 2 2 Verschiedene Einzelaspekte 8 2 3 Ausbruch 2004 8 2 4 Ausbruch 2011 8 3 Andere 9 EinzelnachweiseName BearbeitenSowohl die Seen wie auch der Vulkan leiten ihren Namen von einer Volkssage ab Demnach hatte sich bei den als eisfrei zu denkenden Seen ein Mann namens Grimur niedergelassen der aus den Westfjorden kam daher sein Beiname Vestfjarda Grimur Er hatte jedoch ein Verhaltnis mit der Tochter von Trollen die ihn als sie auf ihn wutend war eines Tages mit einem Fluch bedachte Die Seen an denen er wohnte sollten zu bestimmten Zeiten Feuer speien und die Walder der Umgebung niederbrennen ein Fluch der reichlich in Erfullung ging 1 Vulkan BearbeitenEs handelt sich um einen subglazialen Zentralvulkan dessen System seit der Besiedelung Islands die hochste Ausbruchshaufigkeit aufweist Im Rand der Hauptcaldera des Zentralvulkans liegt der Berg Grimsfjall der mit einer Hohe von 1725 m die hochste Erhebung des Zentralvulkans bildet Der Zentralvulkan besteht aus verschiedenen ineinander verschrankten und grosstenteils mit Eis gefullten Calderen sowie einem subglazialen See in der Hauptcaldera Vulkansystem der Grimsvotn BearbeitenZum Vulkansystem der Grimsvotn zahlt auch der Vulkan Gjalp der 1996 durch einen grossen Gletscherlauf auf sich aufmerksam machte Laut Magnus Tumi Gudmundsson ist auch THordarhyrna zuzurechnen 2 Auch die Kraterreihe der Laki Krater wird nach neuerer Forschung zu diesem Vulkansystem gezahlt 3 Vulkanische Aktivitat BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Der Vulkan Grimsvotn ist einer der aktivsten Vulkane Islands Seit der Besiedelung Islands im 9 Jahrhundert sind etwa 60 Ausbruche des Vulkans bekannt Wahrend der letzten 100 Jahre eruptierte Grimsvotn im Durchschnitt etwa alle 10 Jahre 1910 1922 1933 1934 1938 1954 1983 1986 1996 1998 2004 und 2011 4 5 Weitere Ausbruche werden in den Jahren 1919 1939 1941 1948 1972 und 1984 vermutet 5 Ein Grossteil der etwa 60 bekannten Ausbruche des Grimsvotn Vulkans aus den letzten 800 Jahren haben sich an kurzen Ausbruchsspalten innerhalb der Hauptcaldera abgespielt Erst 1934 konnte man die erste Eruption tatsachlich aus der Nahe beobachten obwohl man in vergangenen Jahrhunderten naturlich Aschenfall bemerkt und die Eruptionssaule aus der Ferne gesehen hatte Doch der Vulkan liegt etwa 50 km vom bewohnten Gebiet entfernt mitten im Gletscher Vatnajokull d h an schwer zuganglicher Stelle Erst seit den 1930er Jahren kennt man auch die Lage der seit damals entstandenen Krater Die Ausbruchsstellen von 1934 1983 und 1998 etwa befinden sich alle ungefahr an derselben Stelle namlich am Rande der Caldera unterhalb des westlichen Sviahnjukur und unterhalb der Nordseite des Grimsfjall Die Nordflanke des Berges erhebt sich steil etwa 200 bis 300 m uber die Eisdecke die ihrerseits den darunterliegenden Gletschersee bedeckt Die Bergflanke besteht zur Ganze aus Palagonit und bildet gleichzeitig den Sudrand der Hauptcaldera der Grimsvotn Alle bisher bekannt gewordenen Ausbruchsspalten lagen parallel zum Calderenrand Die Stelle des Ausbruchs von 2004 befindet sich jedoch an einem anderen Ort namlich im Sudwesten des Gletschersees etwa 2 km weiter westlich Vermutlich befanden sich einige Krater der Ausbruche im 19 Jahrhundert etwa an dieser Stelle 6 Einzelne Eruptionsphasen Bearbeiten Bis zum 17 Jahrhundert Bearbeiten Die bisher nachgewiesene Geschichte der Ausbruche des Grimsvotn Vulkans beginnt vor etwa 8230 Jahren mit einem starken explosiven Ausbruch VEI6 7 Der beruhmte hauptsachlich effusive Ausbruch der Laki Krater im 18 Jahrhundert hatte auch schon Vorganger in der Gegend So wurde ein ahnlicher Ausbruch unbekannter Starke vor etwa 4500 Jahren belegt 7 Weitere vorhistorische Eruptionen vor etwa 3500 und 2000 Jahren sowie um das Jahr 50 n Chr konnten nachgewiesen werden 7 Seit der Zeit der Besiedelung Islands im 10 Jahrhundert brach der Vulkan zunachst etwa 2 bis 3 Mal in jedem Jahrhundert aus Ab dem 17 Jahrhundert stieg die Ausbruchshaufigkeit deutlich an 7 allerdings konnen neuere Ausbruche auch leichter nachgewiesen werden u a weil Tephra und Lavaschichten nicht so sehr von anderen Schichten uberlagert sind 18 Jahrhundert Bearbeiten Mit dem Ausbruch der Laki Krater in den Jahren 1783 und 1784 produzierte das Vulkansystem eine der verheerendsten Katastrophen in der islandischen Geschichte Wahrend der Eruption bedeckten 12 bis 14 km an Laven weite Teile des islandischen Sudens 8 Gleichzeitig wurden zudem giftige Gase und Aschewolken ausgestossen die einen reichen Anteil an Schwefeldioxid und Fluor enthielten Ein Funftel der Bevolkerung starb an den direkten und indirekten Folgen wie der aus der Vergiftung der Weiden Bache und Flusse mit anschliessendem Viehsterben resultierenden Hungersnot Auch in anderen Landern losten die Aerosolwolken Missernten aus 9 1996 Ausbruch im Gjalp und Gletscherlauf uber den Skeidararsandur Bearbeiten Der Ausbruch des spater so bezeichneten Vulkans Gjalp 1996 hatte sich schon Tage zuvor durch Erdbebenserien und eine Rauch und Aschewolke angekundigt Die ungeheuren Mengen an Schmelzwasser flossen unter dem Eis ab und sammelten sich im subglazialen See Grimsvotn wodurch der Wasserspiegel stark zu steigen begann und schliesslich die davor liegende Eisbarriere durchbrochen wurde Es kam zu einem Gletscherlauf vor allem der Flusse Skeidara und Gigjukvisl wobei am Kulminationspunkt der Flut 45 000 m s zu Tal sturzten und die Sander vor dem Skaftafell Nationalpark uberfluteten 10 Die Ringstrasse Hringvegur war schon Tage zuvor gesperrt worden Sie wurde durch die Fluten und die mitgerissenen Eisberge von denen manche bis zu 10 m hoch waren und etliche Tonnen wogen stellenweise schwer beschadigt eine Brucke wurde ganz zerstort 11 Die Eruption im Gjalp loste zudem am 6 November eine kleine Eruption im benachbarten Vulkan Bardarbunga aus die nur kurz anhielt aber eine 4 km hohe Eruptionssaule produzierte 10 1998 Ausbruch in den Grimsvotn Bearbeiten Vom 18 bis zum 28 Dezember 1998 ereignete sich ein Vulkanausbruch in den Grimsvotn Die Ausbruchsstellen befanden sich entlang einer 1300 m langen Spalte mit Ost West Ausrichtung nahe den Ausbruchsstellen von 1934 und 1983 Am Beginn der explosiven Eruption erreichte die Eruptionssaule eine Hohe von 10 km Da diesmal im Gegensatz zu der Eruption im Gjalp 10 km weiter nordlich im Jahre 1996 keine grossen Eismengen schmolzen kam es zu keinem grosseren Gletscherlauf 12 2004 Ausbruch in den Grimsvotn Bearbeiten Am 1 November 2004 brach der Vulkan erneut aus und schleuderte eine 13 km hohe Aschewolke in die Atmosphare Es wurden keine Personen verletzt da der Vulkan umgeben und bedeckt von riesigen Eismassen im unbewohnten sudostlichen Hochland Islands liegt Der Luftverkehr wurde weitraumig um die Aschewolke umgeleitet 13 Als Grund fur den Ausbruch vermuten Forscher den steigenden Druck in der Magmakammer unter dem Gletscher Vatnajokull der zum Aufbrechen der Gesteinsschichten und zu einer explosiven Eruption fuhrte 14 Andererseits wurde diesmal kein grosser Gletscherlauf ausgelost weil sich seit dem letzten Ausbruch keine eigentliche Eisbarriere mehr aufgebaut hatte das Wasser nicht gestaut wurde und nach und nach ablaufen konnte 2010 Gletscherlauf der Grimsvotn ohne feststellbaren Ausbruch Bearbeiten Seit dem 31 Oktober 2010 wurde vor allem im Fluss Gigjukvisl der aus dem Talgletscher Skeidararjokull stromt eine sich stetig erhohende Wassermenge gemessen Das Wasser des Flusses stammt teilweise aus den vergletscherten Seen Grimsvotn Ausserdem wurde eine erhohte elektrische Leitfahigkeit des Wassers gemessen was auf einen Anteil von heissem Tiefenwasser schliessen lasst Der Gletscherlauf hatte an der Messstation am Gigjukvisl am 1 November 2010 einen Wasserfluss von 455 m s 15 am 2 November 2010 war er schon auf etwa 1650 m s angestiegen Gleichzeitig mass man mehrfach auch starkere Erdbeben bis zur Starke von 3 auf der Richterskala an der Messstation am Berg Grimsfjall der zur Caldera des Grimsvotn Vulkans gehort 16 Geologen des Vulkanologischen Instituts der Universitat Island stellten am Morgen des 3 November 2010 ausserdem ein plotzliches Anwachsen des vulkanischen Tremors an derselben Messstation fest 17 18 Es hatte sich hier um Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs handeln konnen 19 Die Geologen unternahmen daher am 3 November 2010 einen Uberwachungsflug uber den Gletscher und stellten dabei fest dass die Gletscheroberflache an einigen Stellen uber den Grimsvotn eingesunken war Andererseits zeigten sich am Abend des 3 November 2010 keinerlei Anzeichen fur einen Vulkanausbruch der die Gletscheroberflache hatte durchbrechen konnen Mit einer Wassermenge von 2600 m s und damit 600 m s mehr als beim Ausbruch von 2004 hatte der Gletscherlauf nach Ansicht der Wissenschaftler zu der Zeit seinen Hohepunkt erreicht Die Leitfahigkeit in den Flussen Gigjukvisl und Sula war jedoch immer noch hoch 20 Am 5 November 2010 gaben die Wissenschaftler endgultige Entwarnung Es habe sich nur um Wasser gehandelt das stetig durch das Hochtemperaturgebiet der Grimsvotn aufgetaut worden war und sich in den Seen angesammelt hatte Der Gletscherlauf sei inzwischen abgeklungen Allerdings habe er seine Laufrichtung im Vergleich zu fruheren solchen Ereignissen geandert d h die bei weitem grosste Wassermenge fliesse diesmal uber den Fluss Gigjukvisl auf dem westlichen Skeidararsandur ab und nicht wie bisher meist uber den weiter im Osten gelegenen Fluss Skeidara 21 2011 Ausbruch in den Grimsvotn Bearbeiten nbsp Satellitenfoto der NASA vom 23 Mai 2011 Das Photo erfasst ganz Island links in der Mitte Reykjanes nbsp Aschewolke eine Autostunde von Reykjavik entfernt nbsp Aschewolke des Grimsvotn Ausbruchs 2011 uber dem Hotel Freysnes bei SkaftafellAm 21 Mai 2011 begann um 17 30 Uhr 22 ein weiterer Ausbruch des Vulkans Eine Aschewolke stieg bis zu 5500 m in die Atmosphare und der Ausbruch wurde von etwa 50 Erdbeben bis zur Starke 3 8 begleitet Einen Tag darauf erreichte die Aschewolke bereits eine Hohe von zeitweise 19 km bestand aber im Gegensatz zum Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajokull im Vorjahr vornehmlich aus Wasserdampf welcher beim Gletscherschmelzen entstand Aschepartikel waren nur bis in etwa 7 km Hohe festzustellen 23 24 Der Luftraum wurde im Umkreis von 200 km geschlossen 24 da Vulkanische Asche eine erhebliche Gefahr fur den Luftverkehr ist Der Vulkanausbruch war am 22 Mai 2011 ziemlich stetig und produzierte eine Eruptionssaule von zumeist 9 bis 10 km selten bis zu 15 km Hohe Der Ausbruch ist immer noch starker als der des Eyjafjallajokull 2010 obwohl er etwas nachgelassen hat Magnus Tumi Gudmundsson Professor fur Geophysik am Vulkanologischen Institut der Universitat Island schatzte die ausgestossene Menge an Eruptionsmaterial auf 10 000 bis 20 000 t s in der Anfangsphase Zur Zeit des Interviews mit dem staatlichen islandischen Fernsehsender RUV vermutete er dass es immer noch 1000 bis 2000 t s seien was mehr ist als beim Ausbruch des Eyjafjallajokull 2010 in seiner aktivsten Phase Die Ausbruche des Grimsvotn Vulkans sind dafur bekannt dass sie zwar lange andauern konnen jedoch der starke Aschenfall nur an den ersten Tagen bis in bewohnte Gebiete reicht Das ausgestossene Material ist vor allem Basaltgestein 25 Auffallend viele Blitze d h 300 Stuck zwischen 17 und 18 Uhr des 22 Mai wurden in der Eruptionswolke festgestellt 26 Am 22 Mai gab es zudem betrachtlichen Aschenregen in einem begrenzten Gebiet das vom Oraefajokull bis nach Kirkjubaejarklaustur reichte Der Hringvegur wurde daher zwischen Vik i Myrdal und Freysnes bei Skaftafell vorubergehend geschlossen 27 Am 23 Mai reichte die Eruptionswolke bis in eine Hohe von 8 bis 10 km spater nur noch bis in 5 bis 9 km Hohe wobei man aber den starken Sturm am Ausbruchsort in Rechnung stellen musste der die Wolke verwehte Der Hauptteil der Wolke wurde nach Suden abgetrieben jedoch herrschte in Hohen uber 8 km Ostwind der einen geringeren Teil nach Westen wehte Starker Aschenfall herrschte den ganzen Tag von Vik i Myrdal bis zum Bezirk Oraefasveit In Kirkjubaejarklaustur wurden 9 4 g m gemessen Der Fluorgehalt betrug 9 4 mg kg Der leicht basische pH Wert von 8 6 verweist darauf dass das Magma bei phreatomagmatischen Eruptionen in seine Bestandteile zerlegt wird ahnlich wie man dies von anderen Ausbruchen des Grimsvotn Vulkans kennt Die Ausbruchsstelle liegt in der Hauptcaldera der Grimsvotn und am selben Ort wie 2004 namlich in der sudwestlichen Ecke der Caldera Die GPS Station am Berg Grimsfjall bewegte sich stark in der ersten Ausbruchsphase An den ersten beiden Tagen ruckte diese um 50 cm nach Nordwesten und senkte sich um 25 cm ab 26 Am 24 Mai 2011 hatte die Kraft des Ausbruchs in jeder Hinsicht stark nachgelassen Die inzwischen meist hellgraue bis weisse Eruptionswolke erreichte nur noch Hohen von 5 bis 8 km es wurden nur mehr etwa 10 bis 70 t s an Eruptionsmaterialien ausgestossen der Tremor war meist gleichmassig zwischendrin etwas starker direkt an der Ausbruchsstelle mass man keinerlei Erdbeben nur einige wenige von geringer Starke in Richtung Suden und Sudwesten Zwar gab es noch Aschenfall im Suden und Sudwesten aber auch dieser erreichte bei weitem nicht mehr die Intensitat der letzten Tage dafur zog sich die Aschenwolke nun etwa 800 km nach Suden aufs Meer hinaus 28 Was den vermutlichen Einfluss auf den europaischen Luftraum anging so beruhigte die ESA Da der grosste Teil der Asche in sehr hochgelegene Teile der Atmosphare injiziert wurde sei ein so umfangreicher negativer Einfluss auf die Luftfahrt wie 2010 anlasslich des Ausbruchs des Eyjafjallajokull nicht zu befurchten 29 Allerdings wurden am 24 Mai etwa 500 Fluge im Norden Europas d h in Schottland und Skandinavien wegen der Aschenwolke verlegt oder gestrichen 30 31 Am 25 Mai wurden die Flughafen in Bremen Hamburg Berlin und einigen anderen Stadten fur wenige Stunden geschlossen 32 Allerdings stellte sich bald heraus dass nur wenig Aschepartikel in der Luft vorhanden waren so dass beispielsweise die Berliner Flughafen lange vor der geplanten Offnung wieder freigegeben wurden Es war bekannt geworden dass die Asche Konzentration deutlich geringer ist als zunachst angenommen wurde 33 Insgesamt liess die Kraft des Ausbruchs am 25 Mai 2011 weiter nach Die Eruptionswolke war am 24 Mai gegen 20 Uhr auf 5 km hinabgesunken in der Nacht stieg sie aber wieder bis auf 7 km an und erreichte nachts gegen 2 Uhr wieder kurzfristig 12 km Hohe Danach konnte sie nur noch kurzfristig auf Radar erkannt werden Tephra Fallout war nur noch in der Nahe der Ausbruchsstelle feststellbar Jedes Mal wenn die Eruptionssaule wieder angestiegen war und die inzwischen meist hellfarbige sich wieder mehr dunkel verfarbt hatte konnten einige Blitze in ihr festgestellt werden Wissenschaftler und Zeugen konstatierten vor Ort dass nach wie vor explosive Ausbruchstatigkeit in den Grimsvotn vorhanden war welche sich inzwischen auf drei bis vier Ausbruchskrater aus Tephra inmitten von Schmelzwasser konzentrierte 34 In einem Interview mit RUV am 25 Mai 2011 bestatigte der Geophysiker und Vulkanologe Magnus Tumi Gudmundsson von der Universitat Island nochmals dass ein Gletscherlauf etwa wie 1996 diesmal nicht zu erwarten ware Gerade darauf ware aber u a auch die diesmal sehr grosse Menge ausgeschiedener Asche zuruckzufuhren die in etwa mit der des Katla Ausbruchs von 1918 gleichzusetzen sei Diesmal hatte der Vulkan nicht so viel Eis wegschmelzen mussen 35 Am 26 Mai 2011 gab es wenig Anderungen im Vergleich zum Vortag kleinere Explosionen fanden weiterhin im Krater statt der Aschenfall betraf aber nur die unmittelbare Umgebung der Ausbruchsstelle 36 Am 26 Mai wurden auch Explosionen am Rand des Ausbruchskessels beobachtet die auf einer Ausbruchsspalte lagen die sich von den bisherigen Kratern nach Osten erstreckte 37 Laut einem Interview des staatlichen islandischen Fernsehsenders RUV mit dem bereits erwahnten Wissenschaftler M T Gudmundsson war der Vulkanausbruch am 27 Mai 2011 am Ausklingen wenn er uberhaupt noch im Gange war Genau hatte man das nicht feststellen konnen mangels Exkursionsmoglichkeit zur Ausbruchsstelle 38 Am Samstag dem 28 Mai 2011 endete der Ausbruch gegen 7 Uhr morgens 39 Zum Ergebnis ausserte wiederum Magnus Tumi Gudmundsson dass an einem Tag so viel Material gefordert worden sei wie an 39 Ausbruchstagen des Eyjafjallajokull 2010 40 Derzeit typische Ausbruche Bearbeiten Derzeit bricht der Vulkan etwa alle 10 Jahre einmal aus Kleinere Eruptionen ereigneten sich z B 1983 und 1998 wobei jeweils etwa 0 1 km Tephra produziert wurde die grossere Eruption von 1996 ereignete sich am Gjalp der zum selben Vulkansystem gerechnet wird 8 Ausbruche der Grimsvotn beginnen derzeit immer mit einer auffallenden Erdbebenserie die einige Stunden lang anhalt Die Dicke des Eises unter der Nordflanke des Grimsfjall d h an den meistens aktiven Ausbruchsstellen betragt dabei 50 bis 200 m Ein beginnender Ausbruch kann diese Eisdecke wie beispielsweise bei dem Ausbruch im Jahr 1998 sehr schnell durchbrechen der Durchbruch kann aber auch eine halbe bis ganze Stunde dauern siehe 2004 Es handelt sich immer um explosive genauer gesagt phreatomagmatische Ausbruche wobei das basische Magma unter dem Einfluss des Wassers in feinkornige Tephraprodukte zerrissen wird Die Eruptionssaule kann eine Hohe von 10 bis 14 km erreichen und die Asche kann sich uber das ganze Land verteilen ihre Gesamtmenge war in den letzten Jahren allerdings eher gering Die Menge an ausgestossenem Material der letzten beiden Eruptionen betrug etwa 40 bis 60 Mio m im Jahre 1998 und 20 bis 25 Mio m im Jahre 2004 Zum Vergleich betrug das bei der Eruption des Eyjafjallajokull im Fruhjahr 2010 ausgestossene Material mind 150 Mio m Letzterer war aber kein starkerer Ausbruch er hielt nur langer an Wahrend der ersten beiden Tage kann die Kraft in den Eruptionen der Grimsvotn betrachtlich sein 1998 und ahnlich 2004 z B betrug der Magmaaufstrom am ersten Ausbruchstag 150 bis 200 m s bzw 500 t s Das kommt der Tephraproduktion des Eyjafjallajokull an den ersten vier Tagen im April 2010 gleich Die meiste Kraft entfaltet die Eruption der Grimsvotn in den ersten beiden Tagen Sie lasst dann jedoch nach anders als bei der Eruption des Eyjafjallajokull Die Gesamtdauer betragt meist ein bis zwei Wochen doch gab es auch langere und kurzere Ausbruche Der starkste Aschenfall beschrankt sich auf die ersten beiden Tage 41 See BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Es handelt sich um einen subglazialen See von 100 bis 200 m Tiefe unter einer normalerweise etwa ebenso dicken Eisdecke 42 der die Hauptcaldera des aktiven Vulkans Grimsvotn ausfullt 6 km 8 km 43 Er befindet sich etwa 50 km nordlich von Skaftafell Dieser See bleibt wegen der geothermalen Hitzequelle im Untergrund bestehen und friert nie ganz zu Alle 5 bis 10 Jahre steigt der Wasserspiegel aufgrund vulkanischer Aktivitat derart an dass der See sich entleert und dabei Flutwellen als sogenannten Gletscherlauf uber die vorgelagerten Sanderebenen schickt 8 Mikrobiologie Bearbeiten Im Sommer 2004 wurden im Grimsvotn See Bakterien entdeckt Es handelt sich dabei um die ersten Bakterien die je in einem ubergletscherten See gefunden wurden 44 Siehe auch BearbeitenVulkane in Island Geographie Islands Liste von Bergen und Erhebungen in Island Liste von Seen in IslandLiteratur BearbeitenHjorleifur Guttormsson Oddur Sigurdson Leyndardomur Vatnajokuls Viderni fjoll og byggdir Storbrotin nattura eldgos og jokulhlaup Reykjavik Fjoll og firnindi 1997 ISBN 9979 60 325 9 Wissenschaftliche Literaturliste englischsprachig Vulkanolog Inst Univ IslandWeblinks BearbeitenFotos und Videos Bearbeiten nbsp Commons Grimsvotn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Video Flug uber Grimsvotn 27 August 2011Ausbruch im Gjalp 1996 Bearbeiten Foto und Video zum Ausbruch im Gjalp mit anschliessendem Gletscherlauf uber den Skeidararsandur 1996 Text islandisch Film THad er ei nema eldur og is dt Da ist nichts als Feuer und Eis Film uber Vulkanismus in Island besonders Gjalp Grimsvotn 1996 und Kraflaeldur 1975 84 Video mit islandischem KommentarAusbruch 2004 in den Grimsvotn Bearbeiten VideoAusbruch 2011 Bearbeiten Photos der Eruption 2011 englischsprachige Website des Vulkanologischen Instituts der Universitat Island Weitere Bilder der Eruption englischsprachige Website des Meteorologischen Inst Island Satellitenbilder Karten Schemazeichnungen Website des Vulkanolog Inst Univ Island Bildstrecke Visir is Text islandisch abgerufen am 24 Mai 2011 RUV is islandisch Link zu Video unten auf der Seite Video isl myndband Grimsvotn Ausbruch in der Mitternachtssonne 24 25 Mai 2011 NASA Bild 11 Juni 2011 Photosequenz Beginn der Eruption im Mai 2011 gesehen vom SkeidararsandurWissenschaftliche Beitrage Bearbeiten Allgemeines Bearbeiten Grimsvotn im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Islandisches Wetteramt aktuelle Erdbebenmessungen am Vatnajokull englisch Institute of Earth Sciences Nordic Volcanological Center Univ of Iceland Grimsvotn Geol Beschreibung der Grimsvotn sowie der letzten Ausbruche englisch Verschiedene Einzelaspekte Bearbeiten Raimon Alfaro Bryndis Brandsdottir Daniel P Rowlands Robert S White Magnus T Gudmundsson Structure of the Grimsvotn central volcano under the Vatnajokull icecap Iceland In Geophysical Journal International Volume 168 Issue 2 863 876 February 2007 doi 10 1111 j 1365 246X 2006 03238 x Abstract englisch F Albino u a Influence of surface load variations on eruption likelihood application to two Icelandic subglacial volcanoes Grimsvotn and Katla Univ Island 2010 doi 10 1111 j 1365 246X 2010 04603 x Zum Zusammenhang von Schnee und Eisdecke einerseits und Eruptionswahrscheinlichkeit andererseits englisch K Scharrer Monitoring ice volcano interactions using SAR and other remote sensing techniques PDF 9 4 MB Diss Fakultat fur Geowissenschaften der Ludwigs Maximilian Universitat Munchen 2007 Satellitenbeobachtungen von Vulkanen unter dem Vatnajokull englisch E Magnusson H Bjornsson H Rott F Palsson Reduced glacier sliding caused by persistent drainage from a subglacial lake In The Cryosphere 2010 4 S 13 20 doi 10 5194 tc 4 13 2010 Berthier et al The level of the Grimsvotn subglacial lake Vatnajokull Iceland monitored with SPOPT5 images PDF 588 kB In Science Direct Earth and Planetary Science Letters 2006 243 S 293 302 englisch Grimsvotn eruption 21 May to 28 May 2011 IN Tephrabase A Tephrochoronological Database Univ of EdinburghAusbruch 2004 Bearbeiten B Zimanowski Vulkanausbruch auf Island Vorhersage von LMU Geologen bestatigt sich Julius Maximilians Universitat Wurzburg 2004 Exkursion 2004 eines Teams der Universitat Wurzburg zu den Grimsvotn Ausbruch 2011 Bearbeiten Satellites monitor Icelandic ash plume ESA Satellitenbeobachtung der Eruption v a in Bezug auf die Ausbreitung von Aschewolken englisch John A Stevenson Grimsvotn 1 Crossing the glacier Blog Volcan01010 17 August 2011 3 teiliger Bericht des britischen Geologen John A Stevenson auf seinem Blog uber eine geolog Exkursion zu den Grimsvotn nach dem 2011er Ausbruch englisch mit FotosAndere Bearbeiten Der Grimsvotn Ausbruch 2011 private Website Einzelnachweise Bearbeiten www ruv is RUV is Hver var Grimur RUV frettir 30 Mai 2011 islandisch abgerufen am 30 Mai 2011 Magnus T Gudmundsson Thordis Hognadottir Volcanic systems and calderas in the Vatnajokull region central Iceland Constraints on crustal structure from gravity data Journal of Geodynamics Vol 43 iss 1 Jan 2007 153 169 doi 10 1016 j jog2006 09 015 Grimsvotn im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Ari Trausti Gudmundsson Lebende Erde Facetten der Geologie Islands Reykjavik 2007 S 197 a b Vgl auch Grimsvotn Eruptive history Global Volcanism Program Smithsonian Inst abgerufen am 28 Mai 2011 Nach Magnus T Gudmundsson Grimsvatnagos Yfirlit Haskoli Islands www jardvis hi is abgerufen am 15 November 2010 a b c d www volcano si edu Grimsvotn Eruptive History IN Global Volcanism Program Smithsonian Inst abgerufen am 8 August 2010 a b c Geol Beschreibung der Grimsvotn Univ Island englisch Vgl z B volcano oregonstate edu Memento des Originals vom 26 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot volcano oregonstate edu abgerufen am 8 August 2010 a b Vulkanolog Inst Univ Island Zum Ausbruch im Gjalp abgerufen am 27 Marz 2011 englisch www mbl is Morgunbladid 10 November 1996 abgerufen am 8 August 2010 Institute of Earth Sciences Univ of Iceland englisch abgerufen am 8 September 2011 DLR Sciamachy auf Envisat Ausbruch des Vulkans Grimsvotn in Island abgerufen am 27 September 2010 earthice hi is Vulkanolog Inst Univ Island abgerufen am 24 Juli 2010 en vedur is Vedurstofan d h Islandisches meteorologisches Institut englisch abgerufen am 3 November 2010 vedur is Isl meteorolog Inst islandisch abgerufen am 3 November 2010 www ruv is Website der islandischen staatlichen Rundfunkanstalten RUV islandisch abgerufen am 3 November 2010 hraun vedur is Tremordaten des isl meteorol Inst am Grimsfjall abgerufen am 3 November 2010 Axel Bojanowski Vulkan in Island droht auszubrechen Spiegel Online abgerufen am 3 November 2010 vedur is PDF 39 kB Gemeinsamer Tagesbericht islandisch Minnisblad des islandischen meteorologischen Amtes sowie der Abteilung fur Vulkanologie an der Haskoli Islands vom 3 November 2010 17 Uhr islandisch abgerufen am 4 November 2010 en vedur is Isl Meteorolog Amt englisch abgerufen am 6 November 2010 www vedur is Meteorolog Inst Island islandisch abgerufen am 22 Mai 2011 Volcano erupts in Iceland spurs 50 quakes Abgerufen am 21 Mai 2011 englisch a b Vulkanausbruch in Island Memento vom 23 Mai 2011 im Internet Archive tagesschau de vom 22 Mai 2011 Magnus Tumi Gudmundsson Professor fur Geophysik am Vulkanologischen Institut der Universitat Island am 22 Mai 2011 in einem Interview mit dem islandischen staatlichen Fernsehsender RUV abgerufen am 22 Mai 2011 a b Grimsvotn Stada 23 mai 2011 kl 17 00 Minnisblad fra Vedurstofu Islands og Jardvisindastofnun Haskolans PDF Vulkanolog Inst Univ Island und Meteorolog Inst Islands Gemeinsamer Tagesbericht zum Vulkanausbruch in den Grimsvotn 17 h Ortszeit islandisch abgerufen am 23 Mai 2011 Ubersichtskarte der Isl Strassenwacht abgerufen am 22 Mai 2011 Grimsvotn Stada 24 mai 2011 kl 16 00 Minnisbladfra Vedurstofu Islands og Jardvisindastofnun Haskolans Gemeinsamer Tagesbericht Meteorolog Inst Island u Vulkanolog Inst Univ Island vom 24 Mai 2011 16 Uhr Ortszeit islandisch PDF 42 kB abgerufen am 24 Mai 2011 Satellites monitor Icelandic ash plume ESA Satellitenbeobachtung der Eruption v a in Bezug auf die Ausbreitung von Aschenwolken englisch abgerufen am 24 Mai 2011 Thousands hit by volcanic ash cloud flight delays BBC englisch abgerufen am 24 Mai 2011 Wetterexperten rechnen mit Sperrung des Luftraums Memento vom 25 August 2011 im Internet Archive Tagesschau vom 24 Mai 2011 Grimsvotn spuckt keine Asche mehr Deutsche Luftraume offen 1 2 Vorlage Toter Link www abendblatt de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Hamburger Abendblatt abgerufen am 25 Mai 2011 Harmlose Wolken Asche aus dem islandischen Vulkan war wahrscheinlich nicht gefahrlich Deutschlandfunk Forschung aktuell 25 Mai 2011 Grimsvotn volcano Status report 16 00 GMT 25 May 2011 PDF Icelandic Meteorological Office and Institute of Earth Sciences University of Iceland englisch abgerufen am 25 Mai 2011 Video Gos i Grimsvotnum RUV 25 Mai 2011 islandisch abgerufen am 26 Mai 2011 Grimsvotn volcano Status report 16 00 GMT 26 May 2011 PDF Icelandic Meteorological Office and Institute of Earth Sciences University of Iceland englisch abgerufen am 27 Mai 2011 Sjonvarpsfrettir RUV 26 Mai 2011 islandisch abgerufen am 27 Mai 2011 Gos i andarslitrunum RUV 27 Mai 2011 12 36 GMT islandisch abgerufen am 27 Mai 2011 Jardskjalftamaelum athugunum fra Grimsfjalli PDF 28 kB vedur is islandisch abgerufen am 30 Mai 2011 Island er okkar stora tilraunastofa Forstudagsvidtalid Frettabladid 27 Mai 2011 Nach Magnus T Gudmundsson Grimsvatnagos Yfirlit Haskoli Islands wayback vefsafn is abgerufen am 15 November 2010 Ari Trausti Gudmundsson Lebende Erde Facetten der Geologie Islands Reykjavik 2007 S 197 Grimsvotn im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Glacial lake hides bacteria Normdaten Geografikum VIAF 1247152139973211100005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grimsvotn amp oldid 234425631