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Die Bardarbunga Bardarbunga ˈb aurdarˌb uŋg a ist ein subglazialer Zentralvulkan mit Caldera unter dem Gletscher Vatnajokull in Island Sie erreicht eine Hohe von 2010 m womit sie der zweithochste Berg Islands ist Mit den angeschlossenen Spaltensystemen bildet sie auch das gleichnamige Vulkansystem Die bisher letzte Eruption des Vulkans dauerte von August 2014 bis Februar 2015 BardarbungaAusbruch im Bardarbunga Vulkansystem 2014 in Holuhraun am 4 September 2014Hohe 2010 mLage IslandKoordinaten 64 38 27 N 17 31 40 W 64 640833333333 17 527777777778 2010 Koordinaten 64 38 27 N 17 31 40 WBardarbunga Island Typ Subglazialer VulkanLetzte Eruption 2014 im Holuhraun Besonderheiten bedeckt vom Gletscherschild des VatnajokullLavafeld THjorsarhraunVorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Vulkanismus 4 Vulkansystem Bardarbunga 5 Eruptionsgeschichte 5 1 Vatnaoldur und Veidivotn 5 2 Torfajokull und Veidivotn 5 3 Dyngjuhals 5 4 Subglaziale Eruptionen 5 5 Bardarbunga und Gjalp 5 6 Holuhraun 6 Potenzielle Gefahren 7 Flugzeugabsturz 1950 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 10 1 Wissenschaftliche Abhandlungen 10 2 Sport an der Bardarbunga 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Bardarbunga liegt am Nordwestrand des Vatnajokull zwischen dem Grimsvotn und dem Tungnafellsjokull 1 Einige Gletscherzungen reichen bis auf 1300 m hinunter in Richtung Vonarskard Der Bedeutendste ist der Koldukvisljokull 2 Name BearbeitenDer Naturwissenschaftler Sveinn Palsson spricht in seinen Schriften von 1794 vom Berg Jokulfell wenn er die Bardarbunga meint 3 Spater wurde der Vulkan nach dem Siedlerpionier der Wikingerzeit Bardur Heyangur Bjarnarson benannt der sich zur Landnahmezeit zunachst im ebenfalls nach ihm benannten Bardardalur nordlich der Sprengisandur niedergelassen hatte dann aber uber die nach ihm benannte Bardargata vermutlich uber den Pass Vonarskard nach Suden ins Fljotshverfi umgezogen war 3 Das islandische Wort bunga bedeutet zu deutsch Wolbung 4 Vulkanismus BearbeitenDie Bardarbunga war lange kaum bekannt weil der Vulkan so weit von den besiedelten Gegenden entfernt liegt und ausserdem wegen seiner Position unter dem grossen Gletscherschild relativ selten sichtbare Eruptionen produziert Geologische Untersuchungen ergaben jedoch dass sich unter dem Eis mit einer Flache von 80 km eine der grossten Calderen des Landes verbirgt Sie misst 10 km im Durchmesser und ist 700 m tief Am 31 Januar 1973 wurde sie erstmals auf Satellitenbildern entdeckt 5 Vulkansystem Bardarbunga BearbeitenMit den angeschlossenen Spaltensystemen bildet die Bardarbunga auch das gleichnamige ca 150 km lange Vulkansystem Nach Nordosten reicht es 50 km weit bis auf die Hohe der Askja im Sudwesten reicht es 100 km weit an die Grenze des Torfajokull Systems 1 Zum Vulkansystem gehoren noch folgende Einheiten Loki Fogrufjoll oder Hamarinn als zweiter Zentralvulkan des Systems Schildvulkan Trolladyngja Spaltensystem Veidivotn Kraterreihe Vatnaoldur Maar Ljotipollur Lavafeld THjorsarhraun Islands umfangreichster Lavastrom Lavafeld Holuhraun Schauplatz des Ausbruchs von 2014und viele weitere Kraterreihen Spaltenvulkane und Lavafelder Es gelang inzwischen zahlreiche Tephralagen die man zunachst anderen Vulkanen zuschrieb der Bardarbunga zuzuordnen Eruptionsgeschichte BearbeitenIm Durchschnitt ist der Vulkan im Holozan in Abstanden von etwa 250 bis 600 Jahren ausgebrochen Zahlreiche vorgeschichtliche Eruptionen d h vor dem 9 Jahrhundert fanden im sudwestlichen Teil des Vulkansystems statt Vor ca 8500 Jahren kam es im Gebiet des Veidivotn Spaltensystems zur machtigsten effusiven Eruption einer Serie von acht Ereignissen mit einem Volumen von etwa 21 bis 30 km Lava Das dadurch entstandene Lavafeld THjorsarhraun bedeckt eine Flache von 950 km bei einer Gesamtlange von 130 Kilometern und ist damit das grosste Lavafeld Islands 6 Vatnaoldur und Veidivotn Bearbeiten Zwei Ausbruche nach der Besiedelung Islands sind bekannt die Vatnaoldur Eruption im Jahre 870 n Chr und die Veidivotn Eruption im Jahre 1480 Beide Ausbruche waren verhaltnismassig gross sie produzierten Kraterreihen in dem Teil des Islandischen Hochlands der sich nordostlich der Hekla befindet Torfajokull und Veidivotn Bearbeiten Im 15 Jahrhundert loste der gewaltige explosive Ausbruch an den Veidivotn vermutlich einen weiteren im benachbarten Torfajokull System aus Etwas Ahnliches hatte sich im Jahre 870 ereignet und weil bei den Vatnaoldur dunkler Basalt und im Torfajokull heller Rhyolith ausgestossen wurde 7 spricht man hier von der leicht erkennbaren weil zweifarbigen Landnahmeaschenlage die in Island eine wichtige Rolle in der Tephrochronologie spielt Etwa um dieselbe Zeit wird namlich der Beginn der Besiedelung von Island angesetzt 8 Dyngjuhals Bearbeiten Kleinere Eruptionen finden haufiger im Nordosten der Bardarbunga auf dem eisfreien Dyngjuhals statt die letzte davon von 1862 bis 1864 Subglaziale Eruptionen Bearbeiten Studien von Gletschereis und Aschenlagen haben gezeigt dass zahlreiche Eruptionen auch im und unter dem Gletscher selbst stattfanden vermutlich im Nordosten der Caldera oder in ihr selbst Diese Ausbruche scheinen einem Zyklus zu folgen einige fanden zwischen 1701 und 1740 statt und andere nach 1780 Eine weitere Eruption konnte nach 1864 festgestellt werden Die letzte eindeutig nachgewiesene Eruption fand 1910 am Loki Fogrufjoll statt subglazial explosiv Man vermutet seitdem etliche weitere unentdeckte Ausbruche jedoch konnte bisher keiner von ihnen nachgewiesen werden da sie unter dem Eispanzer des Gletschers stattgefunden haben mussen 9 Bardarbunga und Gjalp Bearbeiten Der Ausbruch im Gjalp 1996 kann nach neuesten Erkenntnissen durch ein vorausgehendes Erdbeben in der Bardarbunga ausgelost worden sein Die Eruption im Gjalp loste zudem am 6 November eine kleine Eruption im benachbarten Vulkan Bardarbunga aus die nur kurz anhielt aber eine 4000 m hohe Eruptionssaule produzierte 10 Holuhraun Bearbeiten Hauptartikel Ausbruch im Bardarbunga Vulkansystem 2014 Nach dem Auftreten massiver Schwarmbeben seit 16 August 2014 begann in der Nacht vom 28 auf den 29 August eine anhaltende effusive Spalteneruption im nordostlich des Gletschers liegenden Lavafeld Holuhraun die bis zum 28 Februar 2015 andauerte 11 12 Potenzielle Gefahren BearbeitenNachgewiesene zyklisch auftretende Erdbebenserien ebenso wie nahezu taglich auftretende kleinere Erdbeben am Vulkan verweisen auf die immer bestehende Moglichkeit weiterer Ausbruche 12 Der Vulkan ist beruchtigt fur die Gletscherlaufe die bei einem Ausbruch in alle Richtungen ins Tiefland stromen Auch Lavastrome und Tephrafall wurden Gefahren darstellen sollte es zu einer grossen Eruption kommen 13 In Abstanden von rund 500 bis 800 Jahren gibt es immer wieder grosse Spaltenausbruche im Sudwesten der Bardarbunga Dies konnte die zahlreichen dort befindlichen Wasserkraftwerke beeintrachtigen und schadigen Auch wurde die Asche negative Auswirkungen auf den Flugverkehr und die klimatischen Verhaltnisse in der Nordpolregion haben 14 Der Ausbruch im August 2014 bereitete vor allem aufgrund des erhohten Ausstroms von Schwefeldioxid Befurchtungen um gesundheitliche umweltliche und klimatische Auswirkungen 15 Flugzeugabsturz 1950 BearbeitenAm 14 September 1950 sturzte das Frachtflugzeug Geysir der Fluggesellschaft Loftleidir vom Typ Douglas C 54B bei der Ruckkehr nach Reykjavik von seinem ersten Flug nach Luxemburg an der Bardarbunga auf gut 1800 Meter Hohe ab 2 16 Wegen schlechten Wetters auf dem Gletscher und beschadigter Funkausrustung war die sechskopfige Besatzung mehrere Tage ohne Kontakt zur Aussenwelt Bei der Rettungsaktion landete eine mit Skiern ausgerustete Douglas C 47 der USAF auf dem Gletscher konnte aber nicht wieder starten und musste zunachst aufgegeben werden Nach sechs Tagen wurden alle Besatzungsmitglieder beider Flugzeuge lebend wenn auch teilweise verletzt durch eine Skipatrouille aus Akureyri gerettet Die C 47 wurde von Loftleidir gekauft im April 1951 geborgen und wieder flottgemacht 17 18 Siehe auch BearbeitenVulkane in Island Liste von Bergen und Erhebungen in Island Geographie Islands Geschichte IslandsLiteratur BearbeitenHjorleifur Guttormsson Oddur Sigurdson Leyndardomur Vatnajokuls Viderni fjoll og byggdir Storbrotin nattura eldgos og jokulhlaup Fjoll og firnindi Reykjavik 1997 ISBN 9979 60 325 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bardarbunga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wissenschaftliche Abhandlungen Bearbeiten Bardarbunga im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Vulkanolog Inst Univ Island Geol Beschreibung der Vulkansysteme Grimsvotn und Bardarbunga englisch Zu den Eruptionen im Bardarbunga System im Herbst und Winter 2014 15 Vulkanolog Inst Univ Island englisch H Bjornsson P Einarsson Volcanoes beneath Vatnajokull Iceland Evidence from Radio Echo Sounding Earthquakes and Jokulhlaups Jokull 40 1991 Abstract Australian National Univ A portrait of the Bardarbunga volcano Iceland earthquake and insights into the kinematics of the caldera drop Abstract englisch Diss Satellitenbeobachtungen von Vulkanen unter dem Vatnajokull englisch PDF 9 9 MB Magnus T Gudmundsson u A Volcanic hazards in Iceland Jokull 58 2008 PDF Datei 3699 kB englisch Kommentar des Vulkanologen Haraldur Sigurdsson zu Bardarbunga und Vatnaoldur Eruptionen islandisch Hrvoje Tkalcic e a The Puzzle of the 1996 Bardarbunga Iceland Earthquake No Volumetric Component in the Source Mechanism Bulletin of the Seismological Society of America Vol 99 No 5 pp 3077 3085 October 2009 doi 10 1785 0120080361Sport an der Bardarbunga Bearbeiten Priv website Skitouren auf die Bardarbunga englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Bardarbunga im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch a b Islandshandbokin Nattura saga og serkenni 2 bindi Orn og Orlygur Reykjavik 1989 S 937 a b Guttormsson Sigurdson Leyndardomur Vatnajokuls 1997 S 79 Hans Ulrich Schmid Worterbuch Islandisch Deutsch Mit einer kurzgefassten islandischen Formenlehre Buske Hamburg 2001 ISBN 3 87548 240 9 S 33 Guttormsson Sigurdson Leyndardomur Vatnajokuls 1997 S 67 2007 Field trip to Veidivotn ESC Annual Workshop in Volcano Seismology vgl G Larsen Thor Thordarson Phreatomagmatism in the Eastern Volcanic Zone englisch Zugriff 25 Juli 2010 Hversu areidanlegar eru aldursgreiningar innan jardfraedinnar Haskoli Islands Daemi 3 Visindavefurinn abgerufen am 25 Juli 2010 islandisch Bardarbunga Eruptive History volcano si edu abgerufen am 21 Juni 2011 The Gjalp eruption in Vatnajokull 30 9 13 10 1996 Institut of Earth Sciences Universitat Island englisch abgerufen am 10 August 2010 RUV Over 1 km of lava erupted at Holuhraun Memento vom 22 August 2014 im Internet Archive englisch a b Vatnajokull earthquakes during the last 48 hours Icelandic Met Office abgerufen am 23 Dezember 2014 Erdbebenmessungen des Islandischen Wetteramtes am Vatnajokull die Caldera der Bardarbunga liegt im aussersten Nordwesten des Gletscherschildes deutlich erkennbar als Ring eingezeichnet gegenuber dem allein stehenden Tungnafellsjokull englisch Magnus T Gudmundsson u A Volcanic hazards in Iceland Jokull 58 2008 z B S 254 Zugriff 14 September 2014 ELDGOS IS Bardarbunga islandisch Klimafolgen von Vulkan Eruption Es konnte kalt werden In Spiegel Online 10 Oktober 2014 abgerufen am 23 Dezember 2014 Flugunfalldaten und bericht des Unfalles der Douglas C 54B der Loftleidir am 14 September 1950 im Aviation Safety Network englisch abgerufen am 25 August 2014 Iceland s first airline a nation takes to the air Artikel in Logberg Heimskringla vom 2 Oktober 1992 bei Timarit is Roger Boyes Meltdown Iceland Lessons on the World Financial Crisis from a Small Bankrupt Island Bloomsbury New York 2009 ISBN 978 1 60819 018 8 S 34 online in der Google Buchsuche Normdaten Geografikum VIAF 4571152139988911100004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bardarbunga amp oldid 232536128