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Der Ausbruch im islandischen Bardarbunga Vulkansystem ˈb aurdarˌb uŋg a 2014 begann in der Nacht vom 28 auf den 29 August 2014 und kam Ende Februar 2015 zum Erliegen Er war aufgrund massiver Schwarmbeben seit dem 16 August 2014 1 befurchtet worden Am 28 Februar 2015 gab das Islandische Meteorologische Institut bekannt dass die vulkanische Eruption beendet sei jedoch setzten sich die Ausgasungen fort 2 Ausbruch am 4 September 2014Lava in Holuhraun 4 September 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 August 2014 1 2 Seit September 2014 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenAugust 2014 Bearbeiten Seit dem 16 August 2014 gab es am und in der Umgebung der Bardarbunga massive Schwarmbeben Innerhalb der ersten drei Tage wurden 2800 Einzelbeben die meisten in der Starke 1 2 das starkste am 18 August um 02 37 UTC identisch mit der lokalen Zeitzone mit Magnitude 4 5 registriert Die Beben begannen unter der Caldera und bewegten sich in den folgenden Tagen in zwei Clustern nord und ostwarts 3 Am 18 August wurde die Warnstufe fur den Vulkan von gelb auf orange erhohte Eruptionswahrscheinlichkeit gesetzt Die Erdbeben waren ein starker Indikator fur Magmabewegungen unter der Oberflache 4 Ihre Hypozentren lagen in einer Tiefe von 5 10 Kilometern Aus Sicherheitsgrunden wurden die von einem moglichen Gletscherlauf betroffenen Gebiete und Wege auf der Nordseite des Vatnajokull bis zum Myvatn die Strasse F910 sowie die Oskjuleid nbsp sudlich von Grimsstadir gesperrt 5 Am Abend des 19 August wurde der zivile Notstand ausgerufen und mit der Evakuierung dieser Gebiete begonnen 6 7 Durch Auswertungen der Daten von GPS Messstationen um den Vulkan wurde zwischen dem 16 und dem 22 August eine horizontale Verschiebung des Erdbodens von 14 cm festgestellt Die durchschnittliche Kontinentaldrift in Island betrug bisher etwa zwei Zentimeter pro Jahr 8 Die Bebenfrequenz nahm weiter zu und lag am 22 August 2014 bei uber 1000 Einzelbeben pro Tag das starkste erfolgte am 21 August um 23 50 UTC mit Magnitude 4 7 9 Am 23 August gegen 14 Uhr UTC wurde auf Grund der Analyse der seismischen Daten eine kleine subglaziale Eruption unter dem Dyngjujokull nordostlich der Bardarbunga vermutet Die Eisdecke dort wurde auf eine Dicke zwischen 150 und 400 Meter geschatzt Die Warnstufe fur die Bardarbunga wurde auf rot angehoben und der Luftraum uber dem Vulkan gesperrt 10 Das evakuierte Sperrgebiet am Boden wurde nochmals ausgeweitet und umfasste nun auch den Dettifoss und den Jokulsargljufur Nationalpark Bewohner von Kelduhverfi Oxarfjordur und Nupasveit wurden aufgefordert Nachrichten zu verfolgen und Mobiltelefone standig empfangsbereit zu halten 11 Am Nachmittag des 24 August wurde die Warnstufe wieder auf orange gesetzt und die Luftraumsperre aufgehoben die Sperrungen am Boden blieben aber bestehen Die Bebenfrequenz hatte sich seit 22 August etwas reduziert doch die Hypozentren waren nach oben gewandert und lagen mittlerweile grosstenteils in einer Tiefe von 3 bis 5 Kilometern Auch die Starke hatte zugenommen Am 24 August wurde um 0 09 UTC ein Beben mit Magnitude 5 3 und um 5 33 UTC eines mit Magnitude 5 1 registriert Mittlerweile wurde auch die Warnstufe fur den Vulkan Askja der nordostlich der Bardarbunga liegt auf gelb angehoben 12 13 In der Nacht vom 28 zum 29 August trat Lava im Lavafeld Holuhraun nordlich des Dyngjujokull entlang einer etwa 300 Meter langen Spalte aus Die Alarmstufe in der Region wurde daraufhin auf rot erhoht Der internationale Flugverkehr war nicht betroffen 7 14 15 Am Morgen des 31 August offnete sich an derselben Stelle nordlich der Bardarbunga auf einer Lange von 2 Kilometern erneut eine Spalte aus der Lava und Dampf austrat Nachdem die Warnstufe zwischenzeitlich wieder auf orange heruntergestuft wurde wurde sie nun abermals auf rot erhoht womit der Luftraum uber dem Vulkan gesperrt war 16 Es bildete sich im Laufe der Eruption ein Lavastrom Seit September 2014 Bearbeiten nbsp Lavafontanen am Abend des 13 September 2014 Die konvektive Pyrocumulus Wolke die sich uber dem ausbrechenden Vulkan bildete produzierte am Vormittag des 3 Septembers einen schwachen Multivortex Tornado auch in der Folgezeit kam es immer wieder zur Bildung kleiner Tornados 17 18 Zwar liess die seismische Aktivitat etwas nach aber es wurde befurchtet dass die Eruption sich unter den Gletscher verlagern konnte Es bildete sich ein Grabenbruch der teilweise unter dem Gletscher lag Es stromte mehr Magma in den Dyke als eruptiert wurde wodurch der Druck anstieg 19 Uber der Caldera der Bardarbunga sank der Gletscher ein mit Stand 28 November 2014 bereits uber 50 Meter 1 bei weiterhin anhaltender Absenkung Die Bebencharakteristik anderte sich ebenfalls so sank die Zahl der Beben dafur stieg ihre Starke an Des Weiteren wurden grosse Mengen Schwefeldioxid SO2 freigesetzt 20 21 Die ESA beobachtete einen Anstieg der SO2 Konzentration uber dem Nordmeer vom 1 bis 4 September Am 18 September mass das Islandische Meteorologische Institut eine Entgasungsrate des Vulkans von 200 bis 500 kg SO2 und 250 750 kg CO2 pro Sekunde Am 20 September wurden insgesamt 64 Erdbeben im Vulkankomplex gemessen die beiden starksten erreichten eine Magnitude von 5 0 bzw 5 1 22 Am 23 September transportierte kraftiger Nordwestfohn von der Bardarbunga ausgestossenes Schwefeldioxid nach Mitteleuropa In Osterreich wurden stellenweise die hochsten Schwefeldioxid Werte seit Beginn der Messungen verzeichnet Die hochste Konzentration wurde mit 247 Mikrogramm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft auf dem Masenberg in der ostlichen Steiermark gemessen der gesetzliche Grenzwert des Immissionsschutzgesetzes Luft betragt 200 Mikrogramm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft 23 24 Am 22 September gab das Islandische Meteorologische Institut den Auswurf an Lava mit 250 bis 350 m pro Sekunde an der gesamte Ausstoss seit Beginn der Eruption wurde auf 0 5 bis 0 6 km Lava geschatzt Bis zum 30 September vergrosserte sich das neue Lavafeld auf 48 2 km der Ausstoss an Schwefeldioxid wurde mit 35 000 Tonnen pro Tag angegeben Ebenso blieb die Erdbebenaktivitat auf hohem Niveau seit Beginn der Aktivitat am 16 August wurden rund 25 000 Erdbeben im Vulkankomplex registriert Zum Vergleich in normalen Jahren ohne vulkanische Aktivitat werden ca 10 000 bis 12 000 Erdbeben auf ganz Island registriert 25 Mit Stand vom 17 November 2014 war uber 1 km Lava ausgestossen und das Lavafeld hatte eine Grosse von 72 km erreicht 26 Bis 10 Januar 2015 vergrosserte sich die Flache auf 84 km 27 Die Machtigkeit der erkalteten Lava betrug im Dezember im ostlichen Sektor des Feldes rund 10 Meter im Zentrum 12 Meter und im westlichen Sektor rund um den Lavasee uber der Erdspalte rund 14 Meter Das Basaltfeld wurde von Kanalen durchzogen durch die frische Lava an die Rander floss Die Austrittstemperatur der Lava betrug rund 800 C und verlor auf ihrem Weg durch die Kanale lediglich 1 C Die Analysen der Lava ergaben ausserdem dass das Magma das die Eruption speiste aus einer Tiefe von 9 bis 20 Kilometern aufstieg 28 29 In der Periode vom 16 August bis 9 Dezember wurden rund 34 000 Erdbeben in der Region rund um den Vulkankomplex aufgezeichnet Bei rund 17 500 konnte die Magnitude und Ort der Beben bestimmt werden davon waren rund 7 000 Beben in der Caldera der Bardarbunga erfolgt Zudem ergaben GPS Messungen dass vom Dyke auf einer Linie von rund 25 km in Richtung Urddarhals und Kverkfjoll die Erde um 1 3 Meter auseinanderdriftete 30 31 Die Eruption die sich bis Ende Februar 2015 weiter fortsetzte war in ihrer Intensitat die grosste in Island seit dem Laki Ausbruch von 1783 bis 1784 26 Am 28 Februar 2015 gab der wissenschaftliche Beirat der islandischen Zivil und Katastrophenschutzbehorde bekannt dass die Eruption in Holuhraun zum Abschluss gekommen ist Ausgasungen traten weiterhin auf Die Warnstufe fur den Luftraum wurde von orange auf gelb herabgestuft 32 Gerade dieser Umstand beunruhigte allerdings die Vulkanologen Es wurde befurchtet dass sich die Eruptionsoffnungen schliessen wurden so dass es zu einem Druckanstieg im Vulkan und infolgedessen zu einer gewaltigen Eruption kame die mit einer Aschewolke auch fur Flugbehinderungen sorgen konnte 33 Weblinks BearbeitenWebsite der Universitat Islands zu den Ausbruchen Institute of Earth Sciences University of Iceland englisch Statusberichte des Islandischen Meteorologischen Instituts englisch Erdbeben Datenbank des Islandischen Meteorologischen Instituts englisch Informationen des islandischen Zivilschutzes englisch Nachrichten uber den Vulkan Blog Einzelnachweise Bearbeiten a b Bardarbunga updated information Icelandic Meteorological Office 24 August 2014 abgerufen am 24 August 2014 englisch Observations show that a sub glacial eruption did not occur yesterday Bardarbunga update Icelandic Meteorological Office 28 Februar 2015 abgerufen am 1 Marz 2015 englisch http www visir is 2800 earthquakes in three days article 2014140818954 http ruv is frett possible volcanic eruption at bardarbunga vegagerdin is Faerd um land allt Memento vom 24 August 2014 im Internet Archive Informationen des islandischen Zivilschutzes almannavarnir is Lokanir a svaedum nordan Dyngjujokuls Memento vom 20 August 2014 im Internet Archive islandisch a b almannavarnir is Civil Protection in Iceland Memento vom 24 August 2014 im Internet Archive englisch http ruv is frett landrek upp a 14 sentimetra sidustu daga http earthquake usgs gov earthquakes eventpage usb000s569 summary Bardarbunga updated information abgerufen am 23 August 2014 http www ruv is frett small eruption believed to have started Archivierte Kopie Memento des Originals vom 6 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jonfr com Archivierte Kopie Memento des Originals vom 26 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot en vedur is http en vedur is earthquakes and volcanism articles nr 2947 http www ruv is frett fissure eruption in holuhraun lava field ruv is Fresh eruption north of Bardarbunga Memento vom 31 August 2014 im Webarchiv archive today http www skywarn at forum viewtopic php f 45 amp t 19880 amp start 125 p312600 http www blick ch news ausland schweizer fotografiert bardarbunga spektakulaere bilder vom tor zur hoelle id3162184 html http www ruv is frett scientists advised to leave holuhraun ruv is Subsidence by hundreds of meters possible Memento vom 13 September 2014 im Internet Archive http www ruv is frett gravely concerned about bardarbunga Bardarbunga abgerufen am 28 September 2014 http www zamg ac at cms de umwelt news hohe so2 in teilen oesterreichs durch islaendischen vulkan Wie der Schwefel nach Osterreich kam In science orf at 26 September 2014 abgerufen am 24 November 2017 Bardarbunga Update abgerufen am 4 Oktober 2014 a b Holuhraun eruption fresh video In ruv is 17 November 2014 abgerufen am 30 November 2014 englisch Satellitenbild der Woche 1000 Milliarden Liter Lava In Spiegel Online 10 Januar 2015 abgerufen am 10 Juni 2018 Bardarbunga 2014 Zusatzinformationen deutsch Growth of the Holuhraun Lava Field NASA Earth Observatory englisch Bardarbunga 2014 updated Information deutsch 100 Days of continuous eruptive activity of Holuhraun englisch PDF Dokument Zusammenfassung der ersten 100 Tage der Aktivitat Island Civil Protection and Emergency Management The volcanic eruption in Holuhraun has come to an end 28 Februar 2015 Schweigender Vulkan macht Island Angst In news orf at 2 Marz 2015 abgerufen am 24 November 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ausbruch im Bardarbunga Vulkansystem 2014 amp oldid 239072253