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Der Torfajokull ist ein 1190 Meter hoher aktiver Vulkan im Suden von Island nordlich des Myrdalsjokull Er ist nur noch teilweise vom namensgebenden Gletscher mit einer Flache von 15 km bedeckt Zu seinem Bereich gehoren die warmen Quellen von Landmannalaugar und Hrafntinnusker Der Torfajokull befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Rangarthing ytra und Skaftarhreppur TorfajokullVondugil und HaaldaHohe 1190 mLage IslandKoordinaten 63 53 39 N 19 0 37 W 63 894166666667 19 010277777778 1190 Koordinaten 63 53 39 N 19 0 37 WTorfajokull Island Typ Subglazialer VulkanGestein RhyolithLetzte Eruption 1477KaldaklofsfjollVorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Torfajokull GebietLaugahraunIm Torfajokullgebiet im Hintergrund der BlahnukurObsidian im Lavafeld LaugahraunGestein am Torfajokull Inhaltsverzeichnis 1 Form und Aussehen des Vulkans 2 Ausbruchsgeschichte 2 1 Eiszeit 2 2 Neuzeitliche Ausbruche 2 2 1 Um das Jahr 200 2 2 2 871 2 2 3 1477 3 Flusse 4 Trekkingpfad Laugavegur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseForm und Aussehen des Vulkans BearbeitenDie 12 km 18 km grosse Caldera des Torfajokull entstand durch den Einbruch einer Magmakammer bei einer gewaltigen Eruption wahrend der letzten Eiszeit Das Gebiet des Torfajokull umfasst das mit 100 km grosste Hochtemperaturgebiet Islands das mit einer Flache von ca 350 km grosste Rhyolithgebiet in Island sowie ausgedehnte Obsidian Lavastrome Der Vulkan ist eine Ausnahme unter den islandischen Zentralvulkanen da das Verhaltnis von Rhyolith zu Basaltlaven in seinem Bereich 4 1 ist im Gegensatz zu dem Verhaltnis von 1 5 bei den meisten anderen Zentralvulkanen des Landes 1 Ausbruchsgeschichte BearbeitenEiszeit Bearbeiten Die altesten nachgewiesenen Ausbruche fanden im System des Torfajokull vor etwa 100 000 Jahren d h wahrend der letzten Eiszeit statt Dabei entstanden in Zwischeneiszeiten Rhyolithlaven und entsprechende Tephraschichten In den kalteren Perioden bildeten sich unter Gletschern entlang eines die Caldera umgebenden Spaltenringsystems die Berge die zu Beginn des 21 Jahrhunderts den Rand der Caldera darstellen Dabei handelt es sich z B um Raudufossafjoll Blahnukur Torfajokullgletscher Viele von ihnen sind Rhyolithlavadome oder staukuppen wie etwa Brennisteinsalda Einige dieser Berge durchdrangen den Eisschild und wurden zu Tafelvulkanen 2 wie das z B bei den sudostlichen Raudufossafjoll der Fall ist die zu den seltenen rhyolithischen Tafelvulkanen gehoren 3 Neuzeitliche Ausbruche Bearbeiten Die letzten drei nachgewiesenen Ausbruchsserien waren mit solchen im System der Bardarbunga verknupft sofern man die nahegelegenen Veidivotn wie etwa der Geologe Halldor Kjartansson zu diesem System zahlt Um das Jahr 200 Bearbeiten Vor 1800 Jahren entstand im System des Torfajokull das Lavafeld Domadalshraun das sich aus Basalt und Rhyolithlaven zusammensetzt Gleichzeitig produzierten die Krater Hnausagigar im System der Veidivotn Basaltlaven Interessanterweise liegen die Eruptionsstellen in beiden Systemen in einer Reihe angeordnet In Fragmenten der Tephra dieser Ausbruche findet man felsische d h SiO2 reiche Bimse die mit mafischen d h basaltischen Aschen verbacken sind 871 Bearbeiten Im Jahre 871 ereignete sich der nachste bekannte Ausbruch Dieser schuf eine sehr charakteristische Aschenlage die sog Landnahmeaschenlage isl landnamslag 4 Die Ausbruchsserie begann im System des Torfajokull Anschliessend gab es sehr starke Ausbruche im System der Bardarbunga die die Kraterreihe Vatnaoldur schufen Bei diesen vulkanischen Ereignissen fielen sowohl rhyolitische helle Aschen die die untere Lage dieser Aschenschicht bilden als auch basaltische dunkle Aschen die sich darauf legten Diese auffallende zweifarbige Aschenschicht benutzt man in der Tephrochronologie zumal sie etwa zur Zeit des Beginns der Besiedelung von Island entstand 5 Man kann ein Beispiel als Querschnitt durch Erdschichten etwa im THjodminjasafn dem Nationalmuseum von Island in Reykjavik sehen Es wurden auch einige Lavafelder produziert darunter das Hrafntinnuhraun 1477 Bearbeiten Die letzten Ausbruche im Gebiet ereigneten sich im Jahre 1477 Diese Serie begann im Gebiet der Veidivotn mit starken explosiven Eruptionen die dann in eine effusive Phase ubergingen Dabei waren das Maar Ljotipollur und der Krater Stutur aktiv wobei u a das Lavafeld Nordurhraun geschaffen wurde Sudlich davon gab es zeitgleich Ausbruche im Torfajokull Gebiet Die SiO2 reichen Obsidianlaven des Sudurhraun und des Laugahraun zwischen der Hutte von Landmannalaugar und dem Vulkan Brennisteinsalda stammen aus dieser Epoche 6 Man vermutet dass diese Ausbruche von den kurz vorher erfolgten Vulkanausbruchen im Gebiet der Veidivotn ausgelost wurden die ihrerseits zum Vulkansystem der Bardarbunga gehoren das etwa parallel zum System des Torfajokull liegt und z B bei Landmannalaugar an dieses grenzt Flusse BearbeitenDas Wasser aus dem Gletscher fliesst unter anderem in den Markarfljot und in die Tungnaa Trekkingpfad Laugavegur BearbeitenDer bekannte Trekkingpfad Laugavegur fuhrt uber den Gletscher Sehr viele heisse Quellen findet man auf dem Weg bei Hrafntinnusker Meist handelt es sich um Lehm oder Schwefelquellen wie auch am Fusse des Vulkanberges Brennisteinsalda die Teil des Calderarandes ist Grosse Obsidianlavafelder begleiten den Weg etwa das Laugahraun bei Landmannalaugar Siehe auch BearbeitenGletscher Islands Vulkane in Island Liste von Bergen und Erhebungen in IslandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Torfajokull Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Torfajokull im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Erdbebentatigkeit in der Region des Torfajokull Univ v Island PDF Datei 3 14 MB englisch E Martin e a Crustal thermal state and origin of silicic magma in Iceland the case of Torfajokull Ljosufjoll and Snaefellsjokull volcanoes Memento vom 15 April 2010 im Internet Archive Contrib Mineral Petrol 2007 153 593 605 doi 10 1007 s00410 006 0165 5 PDF Datei englisch Heidi Soosaluu Pall Einarsson Seismic constraints at magma chambers at Hekla and Torfajokull volcanoes Iceland Bull Volcanol 2004 66 276 286 doi 10 1007 s00445 003 0310 1 PDF Datei zum Download dort verfugbar englisch Einzelnachweise Bearbeiten Thor Thordarsson Armann Hoskuldsson Classic Geology in Europe 3 Iceland Harpenden Terra 2002 S 179 Thor Thordarsson Armann Hoskuldsson Classic Geology in Europe 3 Iceland Harpenden Terra 2002 S 181 H Tuffen e a Physical volcanology of a subglacial to emergent rhyolite tuya at Raudafossafjoll Torfajokull Iceland The Geological Society of London 2002 Zugriff 25 August 2010 http www agu org meetings cc02babstracts Mortensen p pdf A K Mortensen Volcanic input from the short lived plinian 871AD Settlement Event Southern Iceland o J Arny Sveinbjornsdottir 14C aldursgreiningar a landnami Islands IN Jardfraedafelag Islands Vorradstefna 2003 Agrip erinda og veggspjalda 23 April 2003 S 12 PDF Datei 807 kB islandisch Halldor Kjartansson Das islandische Grundgebirge in Ari Trausti Gudmundsson Lebende Erde Facetten der Geologie Islands Reykjavik Mal og Menning 2007 S 52 ff Normdaten Geografikum VIAF 3828152140032811100001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Torfajokull amp oldid 227863138