www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel erlautert die Halbinsel Kamtschatka zu anderen Bedeutungen siehe Kamtschatka Begriffsklarung Kamtschatka russisch Kamchatka ist eine Halbinsel in Nordostasien Sie gehort zur Region Kamtschatka im Foderationskreis Ferner Osten der Russischen Foderation KamtschatkaLage der Halbinsel KamtschatkaGeographische LageKamtschatka Russland Koordinaten 57 N 160 O 57 160 Koordinaten 57 N 160 OGewasser 1 Beringmeer Pazifischer OzeanGewasser 2 Ochotskisches MeerLange 1 200 kmBreite 450 kmFlache 275 000 km Topographie von KamtschatkaVulkan KrascheninnikowSeit 1987 88 ist die Halbinsel Namensgeber fur das dort erstmals entdeckte Mineral Kamchatkit 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka die grosstenteils als Naturpark ausgewiesen ist von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklart Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geologie 2 1 Fauna 3 Klima 4 Bevolkerung 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenNeun der elf Rajons der Region Kamtschatka ohne Oljutorski und Penschinski bilden geographisch die Halbinsel Kamtschatka Sie ist mit ca 275 000 km was etwa der Halfte der Flache Metropolitan Frankreichs entspricht die grosste Halbinsel Ostasiens und befindet sich zwischen dem Beringmeer und dem Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen Sie erstreckt sich von Ostsibirien nach Suden ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen Die wichtigste Stadt Kamtschatkas Petropawlowsk Kamtschatski liegt an der Awatscha Bucht die zu den grossten Naturhafen der Welt zahlt Die Halbinsel ist 1200 km lang und bis zu 450 km breit Die geografische Breite ist 51 bis 62 N die Lange 160 E Auf Kamtschatka befinden sich etwa 29 aktive Vulkane von mehr als 160 und viele Geysire Jahrlich brechen im Durchschnitt sechs der Vulkane aus Aschewolken wirken sich auf den Flugverkehr aus und konnen auch zu Ascheregen in bis zu 45 km Entfernung fuhren Die hochste Erhebung ist der Vulkan Kljutschewskaja Sopka mit 4750 m Er liegt ausserhalb des Sredinny Hohenruckens des die Halbinsel von Norden nach Suden durchziehenden Hauptgebirgszuges Andere bekannte Vulkane sind Tolbatschik Kambalny Awatschinskaja Sopka Schiwelutsch Besymjanny Itschinskaja Sopka und Maschkowzew Der grosste Fluss ist die 758 km lange Kamtschatka Dieser hat die Quelle am Sredinny Hohenrucken fliesst ostlich von ihm ein Stuck nach Norden und dann nach Osten zwischen den Vulkanen Kljutschewskaja Sopka und Schiwelutsch entlang in den Pazifik Geologie BearbeitenErdgeschichtlich ist der Westen des Landes alter als der Osten Westlich finden sich Gesteine aus dem Oligozan 33 23 Mio Jahre alt Kamtschatka liegt auf dem sogenannten Ochotsk Block 1 einem Plattenstuck uber der Subduktionszone wo sich die Pazifische Platte von Osten her mit einer Geschwindigkeit von acht Zentimetern pro Jahr unter den Rand des Westteils der nordamerikanischen Platte schiebt So entstand bereits im Oligozan der alteste Vulkanrucken Sredinny Vor 5 7 Mio Jahren trafen hier zwei Vulkanbogen aufeinander und im Osten entstehen seither immer neue Vulkane 2 Siehe auch Liste von Vulkanen in Russland Mit der vulkanischen Tatigkeit und der Subduktion stehen auch haufige Erdbeben im Zusammenhang Das bisher verheerendste mit der Starke 9 0 ereignete sich am 4 November 1952 vor der Sudostkuste Vom darauf folgenden Tsunami wurde die Kleinstadt Sewero Kurilsk auf der benachbarten Kurilen Insel Paramuschir vollstandig zerstort Fauna Bearbeiten Die auf Kamtschatka vorkommenden Braunbaren gelten als die grossten der Art 3 Die Halbinsel war einer der ersten Schwerpunkte des Fangs von Konigskrabben die auch Kamtschatkakrabben genannt werden Klima BearbeitenKamtschatka liegt in der subarktischen bis kalten Klimazone und das Klima ist eher kalt bis gemassigt Es gibt viel Niederschlag Die Jahresdurchschnittstemperatur betragt etwa 2 C Die Temperaturunterschiede sind abhangig von der Lage In den Kustenregionen die vom Pazifischen Ozean beeinflusst sind fallen die Temperaturen selten unter 10 C und konnen in den Sommermonaten bis auf milde 15 C ansteigen Im Zentrum der Halbinsel sind die Temperaturunterschiede grosser Hier sind Schwankungen von 40 C in den Wintermonaten bis 25 C in den Sommermonaten moglich 4 5 6 Bevolkerung Bearbeiten nbsp Petropawlowsk KamtschatskiDie Halbinsel ist mit etwa 310 000 Menschen dunn besiedelt Etwa 65 leben in der grossten Stadt Petropawlowsk Kamtschatski der Hauptstadt der Region Kamtschatka und dem wirtschaftlichen Zentrum der Halbinsel Den grossten Teil der Bevolkerung bilden Russen Etwa 2 5 Prozent entstammen den ursprunglichen Ureinwohnern Kamtschadalen ab und gehoren zu den Volksgruppen der Korjaken Itelmenen und Ewenen Geschichte BearbeitenDie Halbinsel Kamtschatka wurde von Kosaken auf ihren Streifzugen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt Bereits 1659 erreichte Iwan Kamtschaty die Ostkuste Kamtschatkas Da es hier vor allem viele Zobel gab wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert Die dort lebenden Ureinwohner die Korjaken Itelmenen Ewenen Tschuktschen und Aleuten Unangan wurden blutig von russischen Kosaken unterworfen und fast ausgerottet 7 Der Dane Vitus Bering nach dem auch die Meerenge zwischen Ostsibirien und Alaska benannt ist fuhrte von 1725 bis 1730 und von 1733 bis 1743 grosse Expeditionen nach Kamtschatka und nach Norden zum Beringmeer Georg Wilhelm Steller Botaniker und Theologe verfasste umfangreiche Aufzeichnungen von der zweiten Expedition Magnus Carl von Behm richtete 1772 1779 eine funktionierende Verwaltung ein Pjotr Iwanowitsch Rikord sorgte als Verwaltungschef Kamtschatkas 1817 1822 fur eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevolkerung und der Wirtschaft Der Agronom Johann Karl Ehrenfried Kegel erforschte 1841 1847 Bodenbeschaffenheit und Geologie Erst seit 1990 ist die Kamtschatka Halbinsel fur Touristen zuganglich Uber 50 Jahre lang war sie militarisches Sperrgebiet Sowjetburger brauchten eine Sondergenehmigung wollten sie nach Kamtschatka reisen oder dort leben Wahrend einer angespannten Phase des Kalten Krieges wurde 1983 ein Verkehrsflugzeug der Korean Air Lines das den gesperrten sowjetischen Luftraum uber Kamtschatka durchflogen hatte von einem Abfangjager abgeschossen weil das sowjetische Militar die Maschine fur ein getarntes US Spionageflugzeug hielt Alle 269 Insassen kamen ums Leben Anfang Oktober 2020 meldeten Naturschutzer und lokale Behorden am bei Touristen und Surfern beliebten Chalatyr Strand und in der Awatscha Bucht hunderte tot angeschwemmte Robben Tintenfische und Seeigel Greenpeace sprach von mehrfach uber Normalwert ermittelten Mengen von Erdol und Phenol im Meerwasser 8 9 nbsp Karte von Bering nbsp Karte der Kamt schatka ExpeditionSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Tal der GeysireEine Hauptattraktion auf Kamtschatka ist das Tal der Geysire mit etwa 90 Geysiren Heisse Wasserfontanen erreichen bis zu 40 Meter Hohe ihre Dampfschwaden teilweise mehr als 200 Meter Das Tal wurde 1996 zusammen mit anderen Gebieten der Halbinsel zum Welterbegebiet Vulkane Kamtschatkas erklart Ein anderer Teil des Welterbegebietes ist der Bystrinski Naturpark mit der Itschinskaja Sopka im Zentralteil Kamtschatkas 10 Im Juni 2007 wurden bei einem Erdrutsch Teile des Tals der Geysire zerstort und daraufhin fur Besucher gesperrt 11 Mit etwa 29 aktiven Vulkanen weist Kamtschatka die weltweit grosste Dichte aktiver Vulkane auf 12 Die Halbinsel gilt daher auch als Land der Vulkane 13 Der Untergrund um den Vulkan Mutnowski speist Thermalquellen die bis zu 500 m lange Schneetunnel erzeugen Sie liefern Warme fur ein kleines Geothermiekraftwerk Literatur BearbeitenGeorg Wilhelm Steller Beschreibung von dem Lande Kamtschatka unveranderter Neudruck der 1753 erstmals in Halle 1774 in Frankfurt und 1793 in St Petersburg erschienenen Werke Digitalisat PDF 2 1 MB einer transkribierten Version v Berg Graf Benjowski s Flucht aus Kamtschatka nach Frankreich In Neue Allgemeine Geographische und Statistische Ephemeriden XII Band 3 Teil 1823 S 248 290 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Werner Friedrich Gulden Hrsg Forschungsreise nach Kamtschatka Reisen und Erlebnisse des Johann Karl Ehrenfried Kegel von 1841 bis 1847 Bohlau Verlag 1992 ISBN 3 412 11091 4 PDF 5 9 MB Andreas von Hessberg Kamtschatka Zu den Baren und Vulkanen im Nordosten Sibiriens Trescher Verlag 2 erweiterte und aktualisierte Auflage 2012 ISBN 978 3 89794 195 3 Vincent Munier Kamtschatka Unberuhrte Wildnis zwischen Gletschern und Geysiren Knesebeck Verlag Munchen 2008 ISBN 3 89660 586 0 Helga Merkelbach Richard Seidl Kamtschatka Abenteuer eingeplant 1 Auflage Books on demand 2012 ISBN 978 3 8482 2748 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kamtschatka Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Kamtschatka Reisefuhrer www skimountaineer com Skiing the Pacific Ring of Fire and Beyond Kamchatka amp Kuril Islands Regional Map and Introduction englisch www kscnet ru KVERT ACTIVE VOLCANOES OF KAMCHATKA AND NORTHERN KURILES englisch www swisseduc ch Stromboli online Kamtschatka Kamtschatka Ein hollisches Paradies aus der Serie Schatze der Welt beim Sudwestrundfunk www spiegel de 360grad Kamtschatka www wiki pfadfinder treffpunkt de Fahrten Wiki Steckbrief KamtschatkaEinzelnachweise Bearbeiten Kamtschatka gehort nicht zu Nordamerika Mitteilung auf spektrum de vom 3 Mai 2006 abgerufen am 5 Okt 2020 Subduktion am Avachavulkan Kamtschatka https www youtube com watch v r4Uy4xhFP28 Andreas von Hessberg Kamtschatka Zu den Baren und Vulkanen im Nordosten Sibiriens 2017 https www wetterkontor de Kamtschatka http exkursionen pr naturetours de html klima1 htm Uber die Brutalitat und Erbarmungslosigkeit mit der die russischen Kosaken die einheimische Bevolkerung in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts bis auf ein Funfzehntel dezimierten berichtet leidenschaftslos aber eindringlich Georg Wilhelm Steller 1709 1746 der von 1741 bis 1744 drei Jahre wie ein Einheimischer unter den Kamtschadalen lebte vgl Steller Beschreibung von dem Lande Kamtschatka v a Kap 19 22 Tiersterben vor Kamtschatka Umweltschutzer alarmiert orf at 6 Oktober 2020 abgerufen 6 Oktober 2020 Anna Kireeva Charles Digges A toxic brew off Kamchatka s beaches is killing marine life and puzzling environmentalists Bellona Foundation vom 9 Oktober 2020 Vulkane Kamtschatkas auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Erdrutsch verwustet beruhmtes russisches Geysir Tal In Spiegel Online 4 Juni 2007 abgerufen am 30 November 2014 http www vulkane net vulkane kamtschatka kamtschatka html Marc Szeglat Kamtschatka Vulkane im Osten Sibiriens abgerufen am 5 Okt 2020 Julia Grossmann Kamtschatka Wo das Land der Vulkane auf drei Meere trifft Geo Plus abgerufen am 7 Marz 2022 Normdaten Geografikum GND 4119880 3 lobid OGND AKS NDL 00628371 VIAF 245691011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamtschatka amp oldid 237467568