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Vitus Jonassen Bering russisch Vitus Ionassen Bering Witus Ionassen Bering oder Ivan Ivanovich Bering Iwan Iwanowitsch Bering getauft am 21 Augustjul 31 August 1681greg 1 in Horsens Ostjutland 8 Dezemberjul 19 Dezember 1741greg auf Awatscha der Beringinsel war ein danischer Marineoffizier in russischen Diensten Er leitete von 1728 bis 1730 die Erste Kamtschatka Expedition und ab 1733 die Zweite Kamtschatka Expedition auf der er starb Der Kolumbus des Zaren bewies unter anderem dass Asien und Nordamerika nicht miteinander verbunden sind Olgemalde eines unbekannten Meisters Mitte 18 Jahrhundert Das Bild wurde lange Zeit fur ein Portrat des Entdeckers Vitus Jonassen Bering 1680 1741 gehalten Nach einer Exhumierung Berings im Jahr 1991 und einer anschliessenden forensischen Untersuchung wird dies heute angezweifelt weil sich die Gesichtszuge des Dargestellten nicht mit dem forensischen Befund decken Wahrscheinlicher ist deshalb dass es sich bei dem Dargestellten um den danischen Schriftsteller Vitus Pedersen Bering 1675 einen Grossonkel des Entdeckers handelt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Das Grab von Vitus Bering auf der Beringinsel nbsp Gedenkplatte im Vitus Bering Park in Horsens nbsp Sowjetische Briefmarke von 1981Wahrend seine alteren Bruder die Universitat Kopenhagen besuchten entschied Vitus sich als 15 Jahriger dafur als Schiffsjunge zur See zu fahren Er kam bis Niederlandisch Indien und sei zudem im Nordatlantik auf Walfang gewesen an der Ostkuste und in der Karibik Die Ausbildung zum Kadetten absolvierte er zwischenzeitlich in Amsterdam Dort wurde er auch 1703 als Leutnant zur See durch Vizeadmiral Cornelius Cruys von Peter I fur die neugebildete Kaiserlich Russische Marine in Kronstadt Russland angeheuert die im Grossen Nordischen Krieg 1700 1721 benotigt wurde Er nahm an den Kampagnen im Dritten Nordischen Krieg gegen Schweden und im Russisch Turkischen Krieg teil wurde mehrfach befordert und war weniger in Kampfen als eher mit Uberfuhrungsfahrten zwischen Baltischer Flotte in der Ostsee und der Asow Flottille im Schwarzen Meer befasst sowie mit Leichtern fur Flachwasserfahrten welche ihn unter anderem auf Flussen wie Don und Woronesch fuhrten Im Jahr 1720 erhielt er den Rang eines Kapitans 2 Klasse heute einem Fregattenkapitan entsprechend Dabei wurden ihm im Verlauf seiner Karriere wiederholt jungere Mitbewerber bei Beforderungen vorgezogen So war der Gatte seiner Schwagerin bereits im Admiralsrang In der Folge quittierte der 42 jahrige Bering 1724 in Friedenszeiten als Kapitan 1 Klasse bzw Kapitan zur See den Dienst nur um sich funf Monate spater erneut zu melden 1725 wurde ihm die Leitung der Ersten Kamtschatka Expedition Russlands ubertragen die das Vorhandensein einer Meerenge zwischen Asien und Amerika im Meer von Kamtschatka nachweisen sollte Nach seiner Ankunft in Nischne Kamtschatsk 1728 liess Bering die 18 Meter lange Schaluppe St Gabriel bauen Mit diesem Schiff untersuchte er ab Juli 1728 die Kuste Sibiriens in nordlicher Richtung entdeckte einige Inseln und drang immer weiter ins Nordpolarmeer vor ohne eine Landverbindung zwischen Asien und Amerika zu finden Am 26 August 1728 gab Bering aufgrund schlechten Wetters das Kommando zum Wendemanover und kehrte bei 67 18 nordlicher Breite um Er hatte die spater nach ihm benannte Meerenge zwar schon durchquert den letzten Beweis dafur dass es keine Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika gibt blieb er jedoch schuldig Nach seiner Ruckkehr nach Sankt Petersburg im Jahr 1730 wurde Bering zum Kapitankommandeur befordert erntete aber auch viel Kritik da er seinen Auftrag nicht vollstandig erfullt hatte Bering schlug daher selbst eine zweite grosser angelegte Expedition vor die im Wesentlichen drei Ziele verfolgen sollte die endgultige Klarung der Frage ob es einen Landweg nach Amerika gibt die Erforschung der amerikanischen Kuste und die des Seewegs nach Japan Diese drei Punkte waren zur damaligen Zeit fur Russland von sehr hohem geopolitischen Interesse So wurde Bering 1733 Leiter der Zweiten Kamtschatka Expedition auch bekannt als Grosse Nordische Expedition 1733 1743 Im Rahmen dieser Expedition entdeckte der deutsche Historiker Gerhard Friedrich Muller Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften dass Bering 1728 keineswegs der erste Seefahrer war der die Beringstrasse durchfahren hatte Im Archiv der Jakutsker Kanzlei fand er Belege dafur dass schon Jahre vorher der Pelztierjager und Handler Semjon Deschnjow zusammen mit Fedot Popow und Gerassim Ankudinow die Meerenge zwischen den beiden Kontinenten durchfahren hatte Am 15 Juni 1741 lief Vitus Bering mit den etwa 24 Meter langen Schiffen St Peter das er mit dem Adjutanten Wassili Chmetewski dem Nautischen Offizier Sven Waxell und dem Steuermann Sofron Chitrowo selbst kommandierte und St Paul das Alexei Tschirikow mit dem Steuermann Iwan Jelagin kommandierte aus um die Kuste Amerikas zu erkunden Sie entdeckten als erste Europaer Alaska Dort angekommen liess Bering einige Wasserfasser fullen Schon wenige Stunden nach der Ankunft in Amerika wurde die Heimreise angetreten Auf dem Ruckweg nach Kamtschatka geriet die St Peter in einen schweren Sturm und strandete an der Kuste der Awatschainsel die spater nach dem Vorschlag Waxells und Chitrowos in Beringinsel umbenannt wurde Sie ist eine der Schumagin Inseln die nach dem dort umgekommenen Matrosen Nikita Schumagin aus Berings Kommando benannt wurden Aufgrund immer schlechter werdenden Wetters war Bering mit seiner Mannschaft gezwungen auf dieser Insel zu uberwintern Am 19 Dezember 1741 starb hier Vitus Bering vermutlich an Entkraftung und Kalte 2 18 weitere Besatzungsmitglieder uberlebten diese Uberwinterung ebenfalls nicht Die Uberlebenden mit dem Gardemarin Johann Sind bauten 1742 aus den Resten der St Peter einen Huker mit dem sie nach Kamtschatka zuruckkehren konnten 3 Bering untersuchte und kartierte die arktische und pazifische Kuste Russlands sowie die Kuste Alaskas bis zu 69 nordlicher Breite Er entdeckte mehrere Aleuteninseln sowie die Kommandeurinseln Nach Vitus Bering sind elf geographische Orte benannt zum Beispiel die Beringstrasse und das Beringmeer sowie die Beringkultur ein Entwicklungsabschnitt der Eskimos 1991 wurden Berings Grab und die Graber von funf anderen Seeleuten von einem russisch danischen Expeditionsteam geoffnet die Uberreste nach Moskau transportiert und forensisch untersucht Bei der Untersuchung seiner Zahne konnten keine Anzeichen von Skorbut festgestellt werden so dass eine andere Erkrankung fur Berings Tod ursachlich gewesen sein muss Georg Wilhelm Steller hatte bereits geschrieben Er starb eher an Hunger Kalte Durst und Gram als an Skorbut oder einer anderen Krankheit 4 Unmittelbare Todesursache laut der forensischen Untersuchung war Herzversagen 5 Literatur BearbeitenKarl Ernst von Baer Bering i Chirikov in Russkii invalid nos 121 123 St Petersburg 1849 V Andreev Dokumenty po ekspeditsii kapitan komandora Beringa v Ameriku v 1741 g Dokumente uber die Expedition von Kommandant Bering nach Amerika im Jahre 1741 in Morskoi sbornik No 5 St Petersburg 1893 Frank A Golder Bering s Voyages An Account of the Efforts of the Russians to determine the Relation of Asia and America 2 vols Polar Geography and Geology 7 July September 1922 1925 Aleksandr I Andreev Andreyev Ekspeditsiia Beringa Berings Expedition in Izvestiia VGO tom 75 vyp 2 Leningrad 1943 S 3 44 Nikolai K Chukovskii Bering Biografiia Bering Eine Biografie Pacific Northwest Quarterly Vol XXXVIII 1961 Raymond H Fisher Bering s Voyages Whither and Why 1977 Peter Lauridsen Vitus J Bering og de russiske Opdagelsesrejser fra 1725 43 Vitus J Bering und die russischen Entdeckungsreisen von 1725 43 Kopenhagen 1885 American Anthropology 87 No 4 December 1985 online P Werner Lange Zum Land hinter den Nebeln Das Leben des Vitus Bering und die zwei Kamtschatka Expeditionen VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1985 V D Lenkov Silantev The Komandorskii Camp of the Bering Expedition edited by O W Frost translated by Katherine L Arndt American Anthropology 87 No 4 December 1992 Orcutt William Frost Bering The Russian Discovery of America Pacific Northwest Quarterly 86 No 1 Winter 2003 Georg Wilhelm Steller Reise von Kamtschatka nach Amerika mit dem Commandeur Capitan Bering Sankt Petersburg 1793 herausgegeben von P S Pallas online Nachdruck als Historische Schiffahrt Band 72 beim Salzwasser Bremen 2009 ISBN 978 3 86195 056 1 Olivier Remaud Errances Paulsen 2019 ISBN 978 2375020623 Gerd van den Heuvel Captain Behring s Journal Unbekannte Dokumente zu Vitus Jonassen Berings Kamtschatka Expeditionen Wallstein Verlag Gottingen 2022 ISBN 978 3 8353 5237 7 Veroffentlichungen des Niedersachsischen Landesarchivs Band 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vitus Bering Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vitus Bering beim Museum Horsens Memento vom 22 Juli 2007 im Internet Archive Bering auf danisch Universitat Kopenhagen danisch Toke Norby The Columbus of the East The Vitus Bering Stamps and First Day Covers from Denmark PDF 349 kB The Posthorn Scandinavian Collectors Club Mai 2000 Seiten 3 9 Biografien Chronos russisch Vitus Jonassen Bering Arktika Antarktika Filatelija russisch W G Sebald Bering und Steller Daniela Wakonigg 19 12 1741 Todestag von Vitus Bering in WDR zu ZeitZeichen vom 19 Dezember 2016 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Kirchenbuch der Stadtgemeinde Horsens Unser Heilands Kirche danisch Vor Frelsers Kirke Im Kirchenbuch Pagina 26 wird das Taufdatum mit 12 Sonntag nach Dreifaltigkeit im Jahre 1681 angegeben Dies entspricht dem 21 August 1681 nach dem damals in Danemark gebrauchlichen Julianischen Kalender Britannica Concise englisch Memento vom 18 Januar 2008 im Internet Archive Chernyshyov A A Rossijskij parusnyj flot Spravochnik T 2 Voenizdat Moskau 2002 ISBN 5 203 01789 1 S 363 424 http www seemotive de html dbering htm Orcutt W Frost Bering The russian discovery of America Yale University Press New Haven und London 2003 ISBN 0 300 10059 0 S 7 und S 237 englisch abgerufen auf Google Bucher am 20 Dezember 2016 Normdaten Person GND 118656163 lobid OGND AKS LCCN n50007501 NDL 00620358 VIAF 4938639 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bering VitusALTERNATIVNAMEN Bering Vitus Jonassen vollstandiger Name Kolumbus des Zaren Beiname KURZBESCHREIBUNG danischer Seefahrer in russischen Diensten Entdecker der BeringstrasseGEBURTSDATUM getauft 31 August 1681GEBURTSORT Horsens OstjutlandSTERBEDATUM 19 Dezember 1741STERBEORT Beringinsel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vitus Bering amp oldid 237827841