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Ein Explosionskrater ist eine meist trichterformige Vertiefung der Erdoberflache Vulkanischer Explosionskrater bei Brekkulaegur sudlich von Hvammstangi in IslandTeilweise mit Grundwasser gefullter Krater nach der Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes am 21 September 1921Zwei wassergefullte Bombentrichter vom Luftangriff auf Wangerooge 1945Es gibt zweierlei Arten solcher Krater durch vulkanische Ereignisse einer phreatischen oder phreatomagmatischen Explosion entstandene Krater durch die Explosion einer Bombe oder eines Artilleriegeschosses entstandene Krater oft als Bomben oder Granattrichter bezeichnet Verwandt mit dem Explosionskrater ist der durch Einschlag eines Himmelskorpers verursachte Impaktkrater Inhaltsverzeichnis 1 Vulkanische Explosionskrater 2 Bomben und Granattrichter 2 1 Durch Fliegerbomben 2 2 Durch Kernwaffenexplosion 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVulkanische Explosionskrater BearbeitenExplosionskrater ist eine Sammelbezeichnung fur vulkanisch entstandene Maare Tuffringe Tuffkegel oder auch Pseudokrater Sie sind das Ergebnis von Wasserdampfexplosionen phreatische oder phreatomagmatische Explosion wobei heisses Magma mit Wasser in Kontakt kommt Durch die hohe Energie werden Gestein und Magma sehr fein zerstaubt und als vulkanische Asche oder Lapilli abgelagert 1 Ein Beispiel ist der Explosionskrater bzw der Tuffring des Hverfell in Island Bomben und Granattrichter Bearbeiten nbsp Unzahlige Granattrichter um Fort Douaumont Ende 1916 nbsp Bombentrichter des Zweiten Weltkriegs im Hermann Lons Park in HannoverBei der Explosion einer Bombe Bodennullpunkt wird durch den extremen Explosionsdruck das Erdreich zu den Seiten und nach oben hin verdrangt Es entsteht eine meist kreisformige Senke An den Randern entsteht aus einem Teil des ausgeworfenen Materials ein Wall ein weiterer Teil fallt in den Krater zuruck Je nach Starke der Bombe oder Granate der Bodenart und feuchtigkeit sind Bomben oder Granattrichter unterschiedlich gross tief und langlebig Heute finden sich noch zahlreiche Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg in extensiv genutzten Landschaftsbereichen wie Waldern und Weiden Im Lauf der Zeit konnen sich in Bombentrichtern auf vom Grundwasser beeinflussten Boden Kleingewasser und okologisch wertvolle Kleinbiotope entwickeln Ein Beispiel dafur ist der Luftangriff auf Wangerooge vom 25 April 1945 Einige Kraterlandschaften gelten heute als Bodendenkmal wie Gebiete nach der Schlacht im Hurtgenwald Im Siedlungsraum oder auf bewirtschafteten Feldern wurden Bombentrichter meist schnell wieder mit Erde verfullt und sind nur noch archaologisch nachzuweisen Die Verfullungen erfolgten auch mit anderem verfugbarem Material wie Trummerschutt und spater auch mit Siedlungsabfall Die Auffullung von Trichtern halt bis heute an 2 In Frankreich sind weite Teile der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs in Staatsbesitz und zur zone rouge rote Zone erklart worden Hier darf keine Landwirtschaft betrieben und nicht gebaut werden Ziel ist es die vor allem durch Artilleriefeuer verwusteten Landstriche weitgehend unverandert zu lassen Das Terrain der Front war nach den Schlachten buchstablich tot und glich einem Sondermulldepot der Boden war metertief verbrannt und von Sprengstoff und Gasmunition vergiftet worden Uberall lagen Utensilien und Gegenstande des Frontalltags herum dazwischen verwesende Leichen 3 Einer der grossten Explosionskrater in Deutschland ist in Prum zu finden Er stammt von der Explosionskatastrophe von 1949 bei der ein Munitionslager aus bis heute unbekannten Grunden explodierte und grosse Teile der Stadt zerstort wurden Durch Fliegerbomben Bearbeiten Hauptartikel Fliegerbombe Durch Kernwaffenexplosion Bearbeiten Eine Kraterbildung erfolgt nur bei Bodendetonationen oder bei Untergrunddetonationen die in geringer Tiefe stattfinden Bei einem statischen Uberdruck von etwa 10 GPa kommt es zur Kraterbildung Die Kraterbildung einer Kernwaffenexplosion soll ausgenutzt werden um Erdwalle wie z B aufgeschuttete Staudamme zu zerstoren Die entstehende Stosswelle im Untergrund soll Bunkeranlagen und Raketensilos zerstoren Sprengkraft 20 kt 100 kt 500 kt 4 5 MtBombentyp Typ Nagasaki Bombe GB USA Trident I GUS SS 25 SS 27 China DF 5Zielpunktabweichung mehrere Kilometer 90 m 350 m 500 1500 mKraterdurchmesser 1 45 m 73 m 118 m 228 mBunker zerstort 56 m 91 m 147 m 285 m nbsp Krater der Sedan Explosion1 Diese Werte fur den Kraterdurchmesser gelten fur die Detonation auf trockenem und festem Untergrund wobei der grosste Teil der Energie oberirdisch als Luftdruckwelle und Warmestrahlung abgegeben wird Prinzip des geringsten Widerstands unterirdische Explosionen fuhren zu weitaus grosseren Kratern Einer der grossten Explosionskrater ist der Krater des Sedan Experiments der Operation Plowshare vom 6 Juli 1962 auf dem Nevada Testgelande Die Sprengung war Teil eines Programms zur friedlichen Nutzung von Kernwaffen fur Erdbewegungsarbeiten Der Sprengkopf hatte eine Sprengkraft von 104 kt und wurde als Untergrunddetonation in 193 m Tiefe gezundet Die Explosion bewegte 12 Millionen t Erdreich verursachte ein kunstliches Erdbeben der Starke 4 75 auf der Richterskala und hinterliess einen radioaktiv verstrahlten Krater mit 390 m Durchmesser und einer Tiefe von 97 m also wesentlich grosser als der Tabellenwert Ahnliches gilt auch fur Impaktkrater Auch bei feuchtem oder weichem Untergrund entstehen sehr grosse Krater Einer der grossten Kernwaffenkrater uberhaupt stammt vom Castle Bravo Test mit 15 Mt die grosste von den USA gezundete Bombe auf dem Bikini Atoll sein Durchmesser betragt ca 2000 m seine Tiefe dagegen nur ca 80 m Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bombenkrater Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Definition Explosionskrater englisch Kriegsbeeinflusste Boden in Deutschland auf der Jahrestagung des Bundesverbands Boden vom 18 September 2014 PDF 2 6 MB Kampfschauplatze heute bei planet wissen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Explosionskrater amp oldid 215235914