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Das Fort Douaumont franzosisch Fort de Douaumont kurzzeitig auch Fort Gerard war das grosste und starkste Werk des ausseren Fortgurtels des franzosischen Festen Platzes Verdun in Lothringen und im Ersten Weltkrieg in der Schlacht um Verdun schwer umkampft Das Fort war Teil der ausseren Verteidigungslinie der Festung aus dem 19 Jahrhundert die aus elf Forts und 23 Zwischenwerken franzosisch ouvrages intermediaires d infanterie 2 bestand Seine herausragende Rolle bei der Abwehrschlacht von Verdun hatte einen nicht zu unterschatzenden Einfluss auf den Bau der Maginot Linie mit der man in Frankreich in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg einen Angreifer aus dem Osten aufzuhalten gedachte Luftbild des Forts vom Fruhjahr 1916 vor dem Beginn der deutschen Offensive Auf dem Bild ist rechts neben dem Fort die Annex Batterie Nr 36 1 zu sehen Ebenfalls zu erkennen sind die Fenster und Eingange des Kasernengebaudes zum Innenhof auf der Kehlseite des Forts sowie die offenen Geschutzstande zwischen Hohltraversen zwischen dem Kasernengebaude und dem Saillant nach dem ursprunglichen Entwurf von Sere de Rivieres Bei den spateren Umbauten wurden alle Geschutze und Maschinenwaffen in gepanzerte Turme oder betonierte Kasematten verlegt Plan des Forts Grundriss samtlicher 1914 vorhandenen Einbauten Der 155 mm Galopin PanzerturmHeute besuchen etwa 200 000 Menschen jahrlich das Fort und das in der Nahe gelegene Beinhaus von Douaumont sowie den Soldatenfriedhof von Verdun Inhaltsverzeichnis 1 Benennung 2 Das Fort 2 1 Stollenbauten 3 Zwischen 1914 und 1918 3 1 Spatere Mythenbildung 4 Innenaufnahmen 2011 5 Wissenswertes 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBenennung BearbeitenFur einige Monate war es nach dem Marechal de France Etienne Maurice Gerard aus Damvillers benannt Per Prasidialdekret vom 21 Januar 1887 setzte der Kriegsminister Georges Boulanger um dass alle Forts befestigte Artillerieanlagen und Kasernen des Systeme Sere de Rivieres die Namen von ehemaligen Militarkommandanten zu tragen haben 3 Am 13 Oktober 1887 wurde das vom Nachfolger Boulangers Theophile Ferron 4 ruckgangig gemacht und das Fort erhielt seinen jetzigen Namen zugeteilt Das Fort Bearbeiten nbsp Die uberwucherte Oberflache des Forts 1978 Gut zu erkennen sind Beobachtungskuppeln sowie der gepanzerte 75 mm Drehturm hinter den beiden Personen nbsp Ausseres Tor Januar 1916Das Fort entstand von 1885 bis 1913 in zwei Aus und Umbauschritten im Gesamtkonzept des Generals Sere de Rivieres Die Kosten beliefen sich auf 6 1 Millionen Gold Francs und damit etwa doppelt so viel wie die der anderen Forts deren Kosten grosstenteils zwischen 2 4 und 2 9 Millionen Francs lagen 5 Erster Bauabschnitt 1885 wurde das Fort mit Kalksandsteinmauerwerk erbaut Das Werk war schon zu dieser Zeit das grosste Fort Verduns und gehorte zur zweiten vorgeschobenen Linie um die Festungsstadt Nach den ursprunglichen Bauplanen von 1884 sollte die Besatzung des Forts im Belagerungsfall aus 19 Offizieren 44 Unteroffizieren und 828 Mannschaften bestehen 6 Gemass der damaligen Bauweise umfasste es eine doppelstockige halbunterirdische Kaserne Kasematten Pulverlager und nicht direkt verbundene Grabenstreichen Kehlbastionen Zweiter Bauabschnitt Die allgemeine Einfuhrung der Brisanzgranaten 7 nur wenige Jahre nach dem Baubeginn machte umfangreiche Verstarkungen und die Wehrkraft steigernde Umbauten erforderlich Primar wurden alle Teile der Festung mit Beton verstarkt und der Graben ausgebaut Funf der Hohltraversen des ursprunglichen Entwurfs wurden zu betonierten Munitionsdepots umgestaltet Des Weiteren wurden die Grabenstreichen in die aussere Frontgrabenmauer integriert die Kehlbastion zur Kehlgrabenstreiche umgebaut und der Eingangsbereich angepasst Ein 155 mm Geschutzturm auf der rechten Flanke neben dem Hauptgebaude und ein Mitte Frontwall 75 mm Geschutz Dreh Versenkturm System Galopin jeweils mit Panzerbeobachtungsglocke sowie zwei Tourelle de mitrailleuses modele 1899 Dreh Versenkturme links und rechts auf den beiden Schulterpunkten wurden an der linken Kehlseite und der rechten Frontseite eingebaut Ferner wurde an der linken Kehlseite eine nach Westen weisende Casemate de Bourges errichtet um den Raum zu den Zwischenwerken Ouvrage de Thiaumont und Ouvrage de Froide Terre bestreichen zu konnen Auf der linken Frontseite entstanden Fundamente fur einen weiteren Ausbau Nach dem Mobilmachungsplan von 1914 sollte die vollstandige Besatzung des umgebauten Forts im Belagerungsfall aus 7 Offizieren und 477 Unteroffizieren und Mannschaften bestehen 8 Im letzten Bauabschnitt der Festung schliesslich wurden zwischen 1908 und 1914 in der befestigten Zone zwischen den grossen Forts zahlreiche betonierte Unterstande und Magazine sowie gedeckte Batterien angelegt die wahrend der Schlacht von Verdun 1916 den Verteidigern einen grossen Ruckhalt gaben 9 Projekt 1908Einbau von zwei 155 C Turmen zur Bestreichung der toten Winkel Wurde 1909 aufgegeben Stollenbauten Bearbeiten Wahrend der deutschen Besetzung 25 Februar bis 24 Oktober 1916 wurde das Fort weitgehend als Schutzraum genutzt Um die Sicherheit der Untergebrachten zu verbessern sollte in einer Tiefe von 17 m ein 250 m langer Verbindungsstollen zum Steinbruch 2808 angelegt werden Das als Sudtunnel bezeichnete Grabungsprojekt war bis zum deutschen Abzug nur auf etwa 60 m fertiggestellt Ein zweites Nordtunnel genannt kam uber erste Grabungen kaum hinaus Eindringendes Wasser war hier und besonders an der sudlichen Anlage ein sehr grosses Problem Die Franzosen stellten zunachst den angefangenen Sudtunnel fertig und erweiterten ihn auf drei Ausgange Mit der Ubergabe der Leitung an Capitaine Harispe der das Anlegen solcher Schutzstollen an den Verduner Befestigungen im Fort de Moulainville uberhaupt erst begrundet hatte begannen am Douaumont die Arbeiten zu einem ausgedehnten Stollensystem Am alten Eingang entstand ein 30 m tiefer Schacht aus dem mit drei Aufzugen der Abraum nach oben gebracht wurde Drei Gange zu den Grabenstreichen und dem fertigen Sudtunnel entstanden Ein zweites in 20 m Tiefe verlaufendes Stollensystem verband die Artillerieturme den nordlichen MG Turm und die Pulvermagazine Die Arbeiten dauerten bis 1918 Letztlich wurden Gange mit einer Gesamtlange von 800 m und Schachte von 60 m ausgehoben 10 Zwischen 1914 und 1918 Bearbeiten nbsp Fort Douaumont wahrend der Schlacht von Verdun etwa Ende April Anfang Mai 1916 rechts unten das zerstorte Dorf Douaumont nbsp Innenhof von Fort Douaumont Januar 1916Im Verlauf des Ersten Weltkriegs verlor das Fort zunachst stark an Bedeutung Nach der Umwandlung des Gouvernements der Festung Verdun in eine befestigte Region am 5 August 1915 wurden die in den Zwischenbatterien der Festung stehenden Geschutze unter Feldeinheiten verteilt 11 Am 8 Februar 1916 sollte das Fort de Douaumont teilweise gesprengt werden doch liessen Informationen uber einen bevorstehenden deutschen Angriff auf Verdun die Franzosen davon absehen Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Besatzung des Forts nur etwa 60 bis 70 Landwehr Artilleristen Artillerie territoriale unter dem Kommando des Adjudanten Cenot was fur die Bedienung der wenigen Geschutze ausreichend war Nach dem Konzept der befestigten Region in dem das bisher eigenstandige Gouvernement der Festung aufgehoben und dem Oberbefehlshaber einer Armee unterstellt wurde sollte bei einem feindlichen Angriff die dann jeweils nachstgelegene Feldeinheit die weitere Besatzung fur das Fort in seinem Bereich stellen Nach mehreren Verstarkungen im Februar 1916 besass die Befestigte Region von Verdun franzosisch Region fortifiee de Verdun RFV unter General Herr faktisch den Rang einer Armeegruppe die direkt der franzosischen Heeresgruppe Ost unterstellt war 12 Obwohl die franzosische Fuhrung seit Anfang Februar einen deutschen Angriff an der Maas erwartet hatte war sie doch von der Wucht der deutschen Offensive vollig uberrascht worden mit der am 21 Februar die Schlacht um Verdun eroffnet wurde die tief in die franzosischen Stellungen nordlich der Stadt einbrach Der nachfolgende Angriff am 25 Februar 1916 durchbrach erneut uberraschend die franzosischen Linien nordlich des Douaumont so dass am Abend das Fort fast im Handstreich von deutschen Truppen eingenommen werden konnte Details siehe unten Wegen der grossen Verwirrung die in den franzosischen Staben seit dem Zusammenbruch der franzosischen Front am 21 Februar herrschte war es versaumt worden alle Infanterieeinheiten die als Besatzung vorgesehen waren sofort in das Fort zu beordern Als am Nachmittag des 25 Februars der deutsche Angriff etwas mehr als zwei Kilometer nordlich des Forts begann 13 wurde der grosste Teil der dafur vorgesehenen Einheiten durch das deutsche Sperrfeuer um das Fort daran gehindert es noch rechtzeitig zu erreichen Gleichzeitig durchquerten aber die deutschen Truppen auf der anderen Seite das eigene Geschutzfeuer Da noch immer das deutsche Artilleriefeuer mit schweren Morsern auf dem Fort lag 14 erwartete die Besatzung zu diesem Zeitpunkt keinen Sturm auf das Fort und hatte deswegen die gepanzerten Beobachtungskuppeln noch nicht besetzt In Aktion war nur der schwere 155 mm Artillerieturm der an diesem Nachmittag allerdings nicht auf Sicht sondern indirekt nach einem vorgegebenen Plan auf deutsche Stellungen und Verkehrswege schoss 15 Das Fort erwies sich in den darauf folgenden Kampfen als ausserordentlich widerstandsfahig gegenuber fast allen Artillerieangriffen was sich in erster Linie auf die sorgfaltige Verarbeitung des Betons als neuer Baustoff fur Festungsanlagen zuruckfuhren lasst Im weiteren Verlauf der Schlacht durchbrachen dann allerdings einige Volltreffer der mehr als eine Tonne schweren Granaten der franzosischen 400 mm Haubitze die Betondecke 16 des Obergeschosses auf der ungedeckten Kehlkaserne des Forts d h auf der sudlichen der Stadt Verdun zugewandten Seite 17 Fur die Franzosen besass das Fort einen hohen ideellen Wert weshalb sie zahlreiche Versuche unternahmen es zuruckzuerobern Die Verluste an Menschenleben waren dabei enorm nbsp Durch einen Volltreffer teilweise beschadigte Kehlkaserne nbsp Der Deutsche Friedhof im Fort nbsp 80 cm Panzerbeobachtungskuppel Observatoire cuirasseIm fruhen Morgengrauen des 8 Mai 1916 kamen bei der Explosion eines Granaten und Flammenwerferdepots mehrere Hundert deutsche Soldaten ums Leben 18 Aus Zeitgrunden wurden 679 von ihnen innerhalb des Forts an Ort und Stelle in die im Innenhof des Forts gelegene Munitionskasematte I gebracht und deren Eingang zugemauert siehe Foto Das Kreuz steht heute vor dem zugemauerten Ausgang zum zwischenzeitlich verschutteten Innenhof Die Kasematte befindet sich etwa 20 Meter dahinter Dieser Ort ist der so genannte Deutsche Friedhof im Fort das heute unter staatlicher Verwaltung der franzosischen Regierung steht Am 22 Mai begann mit einem Grossangriff der erste franzosische Versuch das Fort de Douaumont zuruckzuerobern Dabei gelang es die deutschen Truppen bis zu den Kasematten in der Kehle zuruckzudrangen Von den Franzosen unbemerkt erhielten die Deutschen Verstarkungen und gingen bereits am 23 Mai mit der Unterstutzung von schweren Minenwerfern zum Gegenangriff uber Bis zum Morgen des 24 Mai konnten die Franzosen wieder uber das sudliche Glacis zuruckgedrangt werden In den folgenden Monaten verlagerten sich die Kampfe in das Gebiet sudlich des Forts Schatzungen zufolge trafen im Ersten Weltkrieg 400 000 Granaten das Fort darunter 23 Granaten des deutschen 42 cm Morsers und 15 der franzosischen 400 mm Haubitze 19 dessen innerer Kern d h die Untergeschosse diese vorher fur unmoglich gehaltene Beschiessung aber weitgehend unbeschadigt uberstanden hat vgl Abbildungen aus dem Inneren des Forts in der Galerie Im Oktober 1916 starteten die franzosischen Truppen eine erneute Grossoffensive vor Verdun auf breiter Front in deren Rahmen ihnen dann schliesslich die Wiederbesetzung des Forts gelang Zwei 400 mm Haubitzen der 77e batterie 77 Batterie des 3e regiment d artillerie a pied 3 Fussartilleriregiments wurden am 21 Oktober 1916 bei Baleycourt aufgestellt Am 23 Oktober wurde mit der Beschiessung von Fort Douaumont begonnen auf das insgesamt 15 Granaten abgefeuert wurden von denen sechs die Decke des Forts durchschlugen Die erste explodierte in der Sanitatskasematte eine weitere im Hauptgang drei andere in Kasematten der Kaserne und eine letzte im Pionierdepot Diese verursachte einen starken Brand der die deutsche Besatzung zur Aufgabe des Forts zwang sodass es am nachsten Morgen am 24 Oktober 1916 von den Franzosen wiederbesetzt wurde Spatere Mythenbildung Bearbeiten Die angebliche Eroberung des Fort Douaumonts durch die Kompanie des Oberleutnant Cordt von Brandis am 25 Februar 1916 wurde spater von Paul von Hindenburg als Fanal deutschen Heldentums gefeiert und bildete uber viele Jahre hinaus Stoff fur weitere Legendenbildung Oberleutnant von Brandis wurde fur seine Tat vom Kaiser Wilhelm II unberechtigterweise mit dem Pour le Merite ausgezeichnet Der Militarhistoriker German Werth deckte 1979 in seinem Werk Verdun Die Schlacht und der Mythos 20 auf dass sich die tatsachlichen Ereignisse vollig anders zugetragen hatten und die Festung den Deutschen kampflos in die Hande gefallen war Bereits andere Historiker wie Georges Blond 21 und Alistair Horne 22 fanden heraus dass es nicht von Brandis Kompanie war die als erste in das Fort eingedrungen war Werth machte wahrend seiner Recherchen vier Kriegsteilnehmer des Infanterie Regiments Nr 24 III Armeekorps ausfindig die ihm einen detailgetreuen Gefechtsbericht 23 liefern konnten der mit der vorangegangenen Mythenbildung so gut wie nichts mehr gemein hatte Am 21 Februar 1916 begann umfangreiches Artillerievorbereitungsfeuer auf Fort Douaumont um einen nachfolgenden Infanterieangriff zu ermoglichen Der Sturmangriff sollte in den fruhen Morgenstunden des 25 Februar 1916 beginnen Der Artillerieangriff war sehr schlecht koordiniert und hatte das Vorgehen der eigenen Infanterie akut bedroht Vier Kompanien des III Bataillons sollten das Fort Douaumont nehmen das seinerzeit als starkste Sperrfestung der Welt 23 galt Zu dem Zeitpunkt war auf der deutschen Seite noch nicht bekannt dass die Wehrhaftigkeit des Forts mit seinen Panzerturmen schweren Geschutzen und MG Stellungen hauptsachlich eine optische Tauschung 23 war Die 500 Mann starke Festungsbesatzung war zu diesem Zeitpunkt bereits evakuiert und der am 24 Februar 1916 erteilte Befehl zur Selbstvernichtung der Befestigungsanlage hatte bereits niemanden mehr erreicht Verblieben waren dort lediglich 70 franzosische Soldaten der Territorial Infanterie Landwehr Ab 16 Uhr sollten sich die 6 Kompanie Lt Radtke und die 8 Kompanie Olt von Brandis bis auf 400 Meter an Fort Douaumont heranarbeiten und am folgenden Tag das Gelande fur Sturm und Einbruch eigener Festungspionier Einheiten vorbereiten Das Armeekorps gab telefonisch an alle Kompanien durch Das Bataillon greift um 16 00 Uhr an im Verband der 5 und 6 Division Die Linien werden um etwa 1800 m vorgeschoben Der Befehl ist jedem Unteroffizier bekannt zugeben Keinesfalls darf wieder durchgegangen werden 24 Hauptmann Haupts 7 Kompanie geriet in eigenes Artilleriefeuer und erliess den Befehl Alles auf einen Ruck vor Die nachste Lage unserer Artillerie muss schon hinter uns liegen 23 Bei der anschliessenden Vorwartsbewegung behinderten sich die Kompanien Haupt und Radtke gegenseitig und gerieten jetzt beide unter die volle Waffenwirkung des eigenen Artilleriefeuers Um dem sicheren Tod zu entkommen suchten sie Deckung im Fort Douaumont Sie wollten sich lieber von den Franzosen gefangen nehmen lassen als auf freiem Feld zu sterben Radtke und ein 20 Mann starker Zug sturmten den Berghang des Forts und uberwanden den Drahtverhau sowie ein Eisengitter das an einer Stelle durch eine Granatexplosion beschadigt war Als nachstes sprangen sie in den vier bis funf Meter tiefen Fortgraben und konnten von dort tiefer in das Fort eindringen und die Besatzung gefangen nehmen In der Zwischenzeit stromten immer mehr deutsche Infanteristen als Schlachtenbummler nach Wahrenddessen lag die 8 Kompanie von Brandis eine Zeit lang unter franzosischem Feuer aus der Ortschaft Douaumont und konnte daher erst relativ spat in das Fort gelangen Auf dem Marsch dorthin begegnete von Brandis einem Telefontrupp der gerade eine Verbindung zum Bataillonsstab herstellte Der Kompaniechef liess die Meldung Fort Douaumont ist fest in unserer Hand Kompanie von Brandis geht jetzt ins Fort 23 absetzen Wahrend der Ubermittlung vom Bataillon uber das Regiment an die Division wurde daraus Fort Douaumont ist fest in der Hand des Oberleutnants von Brandis Laut Werth wurde daraus eine Parodie auf die Realitat indem die Frankfurter Zeitung die gluckliche Einnahme des Forts zum angeborenen Vorwartsdrang 23 der deutschen Infanterie erklarte Die Ordensverleihung an von Brandis erregte den Unmut der 6 Kompanie die sich an hoherer Stelle beschwerte Der Bataillonskommandeur Major Kurt von Klufer sah sich gezwungen beim zustandigen Armeekorps eine ehrengerichtliche Untersuchung der Vorfalle zu beantragen Vom Korps wurde dies als Ungezogenheit an einer Entscheidung Seiner Majestat Kritik zu uben 23 ausgelegt Von Klufer wurde daraufhin strafversetzt Fur den Heldenmythos von Douaumont sei die Figur des Adeligen von Brandis eher geeignet als die des unmilitarisch wirkenden Leutnants der Reserve Eugen Radtke Radtke erhielt als Erinnerung an die Ereignisse ein Autogramm des Kronprinzen und eine Anstellung bei der Deutschen Reichsbahn 25 Erst im Jahr 1926 als ehemalige Angehorige der 6 Kompanie die Vortrage von von Brandis mit Sprechchoren Du warst ja gar nicht dabei 23 massiv storten sah sich das Reichsarchiv zu einer Korrektur gezwungen indem es einraumte Radtke sei der erste deutsche Offizier gewesen der in das Fort eindrang Eine offizielle Richtigstellung der Ereignisse hat es nie gegeben Innenaufnahmen 2011 Bearbeiten nbsp Hauptgang im oberirdischen Kasernenbereich nbsp Geschutzpanzerturm 155 mm nbsp Nebengang nbsp Hauptgang im Souterrain nbsp Waschraum im oberirdischen Kasernenbereich nbsp Kasematte mit franzosischer GedenkstatteWissenswertes BearbeitenIn Hamburg wurde die 1935 36 errichtete Douaumont Kaserne nach dem Fort Douaumont benannt 26 Heute ist die Kaserne Teil der Helmut Schmidt Universitat Universitat der Bundeswehr Hamburg Der Roman Erziehung vor Verdun von Arnold Zweig aus dem Jahr 1935 spielt auch in der Festung Siehe auch BearbeitenFort Vaux Fachbegriffe Festungsbau Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg Liste der Befestigungen in und um VerdunLiteratur BearbeitenMartin J Grassler Fort Douaumont Verduns Festung Deutschlands Mythos Munchen 2009 ISBN 978 3 89975 812 2 Kurt Fischer Berichte aus dem Fort Douaumont Bonn 2004 ISBN 3 7637 6248 5 German Werth Verdun Bergisch Gladbach 1984 ISBN 3 404 65041 7 Paul Ettighoffer Verdun Das grosse Gericht Mit einem Nachwort von Maurice Genevoix 5 Auflage Wiesbaden 1985 ISBN 3 8090 2089 3 Werner Beumelburg Douaumont Unter Benutzung der amtlichen Quellen des Reichsarchivs 2 Auflage Oldenburg 1924 Eugen Radtke Die Ersturmung des Douaumont Leipzig 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fort de Douaumont Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der GedenkstatteEinzelnachweise Bearbeiten auf deutschen Planen Karten als Nr 637 verzeichnet direkt neben dieser Batterie befand sich ein externer Panzerturm auf deutschen Karten P T der 1914 aber noch nicht fertiggestellt war Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 182 194 Note n 5285 vom 25 Marz 1886 des Kriegsministers Boulanger an die Generalkommandanten der Militarregionen Prasidialdekret vom 21 Januar uber die Umbenennung der Forts befestigte Artillerieanlagen und Kasernen gemass dem Vorschlag des Kriegsministers M le general Boulanger mit der Note n 14980 vom gleichen Datum Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 124 Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 85 d h die Fullung der Granaten mit hochbrisanten Sprengstoffen wie Melenit oder TNT Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 86 Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 120 124 Martin Egger Die Stollenbauten in den Forts von Verdun wahrend der Schlacht In IBA Information Nr 9 1987 S 30 46 hier 40 42 nach dem Dekret zur Schaffung von befestigten Regionen Wendt Verdun 1916 1931 S 50 Am 21 Februar unterstanden der RFV drei Armeekorps mit insgesamt elf Infanteriedivisionen im Nordsektor der Festung der fur Fort de Douaumont zustandig war standen drei Divisionen Le Halle Verdun Les forts de la Victoire 1998 S 135f Wendt Verdun 1916 1931 S 62 65 Gold Die Tragodie von Verdun Teil I 1926 Kartenbeilagen auch die deutsche Fuhrung hatte nicht damit gerechnet dass die franzosischen Stellungen nordlich des Forts so rasch durchbrochen werden wurden Aus diesem Grund sprechen die meisten franzosischen Quellen die uber das Ereignis berichten von einem Handstreich und die alteren deutschen in der Regel von einem Sturmangriff vgl dazu auch den Hauptartikel Schlacht um Verdun Die Starke der Betondecke des Hauptgebaudes Kaserne betrug 1 5 bis 2 5 Meter wobei sich die dunneren Abdeckungen auf der Kehlseite des Gebaudes mit den Werkstatten der Handwerker und das Lazarett befand Uber dieser Decke lag teilweise noch eine Erdschicht die zwischen einen und zwei Metern dick war Le Halle Verdun Les forts de la victoire 1998 S 86 die Fenster der Kehlkaserne wurden von den deutschen Soldaten provisorisch mit Sandsacken verschlossen Ausfuhrliche Darstellung der Explosion und ihre Folgen K Fischer Berichte aus dem Fort Douaumont 2004 S 32 56 Le Halle Verdun Les forts de la victoire 1998 S 83 die Zahl 400 000 bezieht sich allerdings auf das ganze Gebiet rings um das Fort Verdun Die Schlacht und der Mythos Lubbe 1979 1982 vollst uberarb u erw Fassung 1987 Taschenbuch Weltbild Verlag 1990 Lizenzausgabe ISBN 3 89350 016 2 Georges Blond Verdun Rowohlt 1965 Alistair Horne Des Ruhmes Lohn Verdun 1916 Luebbe Verlagsgruppe 1983 ISBN 978 3 404 01351 7 a b c d e f g h Verdun Preussische Groteske Memento vom 2 April 2016 im Internet Archive In Der Spiegel 26 November 1979 Die Einnahme des Fort Douaumont Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Erster Weltkrieg Ein morderisches Gemetzel Keiner kommt durch Zeit Online 25 Februar 2014 Totengedenken und Militar Die Sandsteinreliefs in der Hamburger Douaumont Kaserne In Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur August 2006 abgerufen am 23 Juni 2020 49 216666666667 5 4388888888889 Koordinaten 49 13 0 N 5 26 20 O Franzosische Befestigungen der Barriere de fer Adelphes Arches Basses Perches Beauregard Besancon Beauregard Fenay Belleville Belfort Belrupt Bessoncourt Blenod Bois l Abbe Bois d Arcy Bois d Oye Bondues Bourlemont Bouviers Bregille Brimont Bron Bruissin Bruley Camp des romains Champvillard Chatillon Catinat du Larmont Chelles Chevremont Comboire Conde Cormeilles en Parisis Corbas Cote Lorette Creche Croix de Bretagne Dijon Dogneville Domgermain Douaumont Ecrouves Epinal Feyzin Froideterre Genicourt Grenoble Giromagny Gondreville Haut Buc Hautes Perches Hirson Infernet Justice la Lauffee Lachaux Leveau Liouville Lomont Longchamp Lucey Malmaison Meyzieu Monceau Mons Mont Bart Montboucons Mont Chauve Mont Verdun Moulainville Murier Palaisaeau Parmont Paroches Planoise Pompelle Razimont Revere Risoux Roppe Saint Apollinaire Saint Cyr Saint Eynard Saint Michel Toul Saint Michel Verdun Saint Priest Salbert Sartelles Seclin Souville Sucy Tavannes Thiaumont Tillot Telegraphe Toul Toulbroc h Tournoux Trondes Trou d Enfer Troyon Uxegney Vacherauville Vancia Vaujours Vaux Verdun Vezelois Vieux Canton Villeras Villey le SecAnnexe Ouvrage d infanterie Observatoire cuirasse Guerite blindee Abri de combat Casemate Pamart Casemate Mougin Tourelle Bussiere Tourelle de 155 C modele 1908 Tourelle Galopin 155 mm 1907 Tourelle Galopin 155 mm 1890 Tourelle Galopin 75 mm Tourelle Mougin Tourelle de mitrailleuses Siehe auch Barriere de fer Normdaten Geografikum GND 4266208 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort Douaumont amp oldid 237658944