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Die Barriere de fer deutsch Eiserne Barriere auch als Systeme Sere de Rivieres bezeichnet ist eine im ausgehenden 19 Jahrhundert errichtete Kette von Festungsringen um verschiedene Stadte entlang der damaligen deutsch franzosischen Grenze zu Elsass Lothringen Plan des Festen Platzes Belfort als Teil der Barriere de fer Inhaltsverzeichnis 1 Ausloser des Baus 2 Beschluss 3 Verlauf der Linie 4 Aufbau der Linie 5 Drei Bautypen 6 Modernisierung Verstarkung 6 1 Letzte Arbeiten wahrend der Schlachten 7 Bedeutung im Ersten Weltkrieg 8 Bedeutung zwischen den Kriegen 9 Bedeutung im Zweiten Weltkrieg 10 Heute 11 Liste der einzelnen Befestigungsanlagen 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAusloser des Baus BearbeitenFrankreich hatte lange an der traditionellen Festungsbauweise nach den Vaubanschen Grundsatzen festgehalten Von 1831 bis 1852 wurden Lyon und von 1840 bis 1846 Paris mit neuartigen Festungsgurteln mit ausseren Forts befestigt ab 1867 wurden die Festung Metz sowie Festungen in Belfort und Langres ausgebaut Mit dem Frieden von Frankfurt nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 fielen das Elsass und Teile Lothringens mit den Festungen Metz und Strassburg an das neu gegrundete Reichsland Elsass Lothringen im Deutschen Reich Daraufhin errichtete die franzosische Regierung in den 1870er und 1880er Jahren eine neue Linie entlang der nunmehrigen Ostgrenze unter der Leitung von General Sere de Rivieres Begunstigt wurden diese Rustungsanstrengungen durch einen damals in Frankreich weit verbreiteten Revanchismus fr revanchisme eine bis zum Ersten Weltkrieg weit verbreitete nationalistische Stromung die die Ruckeroberung Elsass Lothringens zum Ziel hatte Franzosische und Deutsche Karten der Befestigungen nbsp Franzosische Karte von 1907 mit den Festen Platzen camps retranches places fortes nbsp Deutsche Karte von 1887 mit der Einzeichnung der franzosischen Forts Frankreich besass im Krieg 1870 71 das neue Chassepot Gewehr und das Mitrailleuse Maschinengewehr Sie waren den preussischen Hinterlader Zundnadelgewehren bezuglich Reichweite und Schussfolge Kadenz uberlegen Diese Vorteile kamen aber kaum zum Tragen weil die stahlernen Hinterlader Geschutze von Alfred Krupp beispielsweise das damals neueste Modell mit der Typenbezeichnung C 64 67 der franzosischen Artillerie weit uberlegen waren Speziell bei der Schlacht bei Sedan am 1 September 1870 zeigte sich dass ihre hohe Kadenz bis zu zehn Schuss pro Minute zusammen mit einer grossen Reichweite maximal 3 450 m bei guter Treffgenauigkeit eine verheerende Wirkung hatte Die franzosischen Armeen wurden meist umfasst und zu teils ubersturzten Ruckzugen oder zu Teilkapitulationen gezwungen Viele Franzosen glaubten dass Festungen von denen aus man mit den oben genannten besseren Waffen einen grosseren Bereich als fruher beschiessen konnte eine starke Verteidigung seien In den 1890er Jahren kamen neue Brisanzgranaten auf diese hatten eine sehr viel starkere Sprengwirkung als die bis dahin verwendete Artilleriemunition Sie konnten gemauerte Festungswerke Stuck fur Stuck zusammenschiessen wie zum Beispiel 1914 die Belagerung von Maubeuge zeigte die nach zwei Wochen mit der Kapitulation der Festung endete Beschluss Bearbeiten1873 verliessen die letzten deutschen Besatzungstruppen Frankreich Am 28 Juli 1872 grundete sich das Comite de defense gemass einem decret presidentiel Es tagte von 1872 bis 1888 Seine Aufgabe war die reorganisation defensive aller maritimer wie terrestrischer Grenzen Frankreichs Bei seiner Grundung hatte es neun Mitglieder darunter den Kriegsminister Reprasentanten der Artillerie und der Genietruppe Die durch den Verlust von Festungen im Nordosten entstandene Bresche sollte geschlossen und die alten Platze die sich 1870 als uberholt erwiesen hatten modernisiert werden Zudem sollten neue Platze gefunden werden die angesichts neuer Kriegstechniken und vor allem der grossen Artillerie Fortschritte geeignet waren General Sere de Rivieres Commandant du genie des 2e corps d armee de Versailles war eines der Grundungsmitglieder und wurde 1873 zum Sekretar des Komitees ernannt Am 1 Februar 1874 wurde er Leiter des Service du genie im Kriegsministerium Wahrend dieser Jahre war er die treibende Kraft des Komitees und hatte alle notwendige Macht um seine Ideen genehmigt und realisiert zu bekommen ohne wirkliche Opposition Verlauf der Linie BearbeitenDie Reihe der Festungen und Festungsgurtel umfasste einen Nordteil von der Nordsee ausgehend entlang der belgischen Grenze und dem historischen Grenzverlauf zu Lothringen und dem Elsass bis an die Schweizer Grenze in der Gegend von Belfort einen Sudteil ausgehend von der Schweizer Grenze im Jura entlang der italienischen Grenze in den Seealpen bis ans Mittelmeer bei NizzaAufbau der Linie BearbeitenGrundsatzlich wurden vor allem alte Festungs Garnisons oder und Durchgangsstadte wie Fester Platz Verdun Fester Platz Toul Fester Platz Epinal Laon Fester Platz Belfort Nancy Reims Fort de la Pompelle etc mit einem Ring aus Forts Zwischenwerken Infanteriewerken Ouvrages und Ouvrages d infanterie sowie zwischengelagerten Batterien versehen Die einzelnen Anlagen waren im Regelfall mit moglichst vielen anschliessenden Anlagen per Sichtkontakt zur Kommunikation via Lichtsignalen verbunden Zwischen den Anlagen an sich und der vom Gurtel umgebenen Stadt bestand ein haufig gut ausgebautes Feldbahnnetz Zwischen den grosseren Festungsringen wurden in unterschiedlichen Abstanden ebenfalls Forts und Zwischenwerke angelegt auch diese meist in Sichtverbindung zu den benachbarten Anlagen In Einzelfallen wurden ganze Ortschaften wegen ihrer gunstigen Lage zur Verteidigungsanlage ausgebaut Villey le Sec bei Toul ist hier ein eindrucksvolles Beispiel Drei Bautypen BearbeitenEs konnen drei Typen unterschieden werden fort d arret 9 im Norden 2 im Sud Osten Sperrfort fort de rideau oder fort de liaison Linienfort oder Verbindungsfort fort de place oder fort de ceinture Fort eines Festungsgurtels Ausserdem kann zwischen Forts die ihren Originalzustand behielten und solchen die nachtraglich verstarkt wurden unterschieden werden Das fort d arret war oft ein grosses Fort Es war per definitionem vom ubrigen System isoliert Es musste deshalb vollig autonom und autark sein und sich selbst alleine verteidigen konnen es musste in alle Richtungen schiessen konnen Es war dazu bestimmt den Vormarsch feindlicher Truppen zu verlangsamen so dass franzosische Truppen Zeit gewannen um eine neue Verteidigungslinie zu schaffen Die beiden anderen Fort Typen konnten auf die Hilfe ihrer Nachbar Forts zahlen und brauchten sich nicht rundum zu verteidigen sondern nur zu einer Seite hin Auf dieser Seite war die Artillerie konzentriert Mit Blick auf die Lage im Gelande sind ebenfalls drei Typen zu unterscheiden massives Fort und Artillerie dicht uber dem Boden Artillerie hoch uber dem Boden flaches Fort auf einem Bergkamm vor allem Fort d Uxegney Ein grosses Fort kostete 2 bis 2 5 Millionen Francs d Or ein zweitrangiges etwa 1 5 Millionen Modernisierung Verstarkung BearbeitenAls neue Explosivstoffe entdeckt und in den genannten Brisanzgranaten verwendet wurden vor allem Pikrinsaure TNP der Vorlaufer des TNT wurde dies in Frankreich La crise de l obus torpille 1 in Deutschland Brisanzgranatenkrise genannt Die franzosische Armee beschoss 1886 testweise das Fort de la Malmaison 2 und musste feststellen dass praktisch jedes Mauerwerk beschadigt oder zerstort wurde Die fur am wichtigsten gehaltenen Forts wurden modernisiert An einigen Stellen wurden Platten aus hartem Beton gegossen in einigen Fallen wurden Kasernen ganz aus Beton gebaut und die alten gemauerten daneben stehen gelassen Bei den Versuchen hatte sich auch gezeigt dass die Pulver und Munitionsmagazine nicht mehr sicher waren Neue wurden tiefer in den Untergrund gebaut genannt magasin sous roc oder magasin caverne eine andere Moglichkeit war es die Munition in den Gebauden verteilt zu lagern Einige Forts erhielten neue Eingange die tiefer lagen in den Graben und besser gegen Beschuss gesichert waren entrees de guerre Alle modernisierten Forts erhielten auch eigene Generatoren zur Stromerzeugung Die Ausgucke der Forts sahen aus wie grosse Glocken aus Beton Es gab auch kleine Turme fur MGs und fur Wurfgerate projecteurs Viele Panzerkuppeln waren versenkbar Letzte Arbeiten wahrend der Schlachten Bearbeiten Ausgenommen in der Schlacht um Verdun nahmen nur wenige Forts der Barriere de Fer an den Kampfen teil Die Soldaten die in den alteren Forts von Verdun einem Trommelfeuer von Geschossen ausgesetzt waren furchteten um die Widerstandskraft des Betons und begannen sich einzugraben Sie gruben unter den Forts tiefe und geraumige Netze von Galerien und Raumen Bei dieser Gelegenheit bauten sie auch neue Ausgange weiter hinten und weniger exponiert und neue Kampfstellungen speziell leicht gepanzerte Kasematten fur MGs Diese Arbeiten nannte man travaux de 17 weil die meisten von ihnen 1917 stattfanden 3 Sie nahmen Entwicklungen im Festungsbau vorweg die man spater 1930 bei der Maginotlinie wiederfand Bedeutung im Ersten Weltkrieg BearbeitenDer deutsche Vorstoss verfing sich anders als im Zweiten Weltkrieg sehr stark im Festungsring und fuhrte zu Schlachten wie der um Verdun Auch an vielen anderen Stellen konnten die deutschen Truppen nur den ersten Streifen der Befestigungen durchdringen Ein rascher Vorstoss wie gegen die belgischen Anlagen im Zuge des Schlieffenplanes und deren Wegnahme konnte nicht realisiert werden da zunachst nur mit schwachen Verbanden angegriffen wurde Spater machte sich die steigende Materialknappheit vor allem auf der deutschen Seite stark bemerkbar obgleich die franzosischen Anlagen teilweise ausser Dienst gestellt und sogar abgerustet waren Bedeutung zwischen den Kriegen BearbeitenNach der Kapitulation des Deutschen Reiches und dem sog Friedensvertrag von Versailles wurden die meisten Anlagen abgerustet oder als Materiallager verwendet Besonders Metalle waren nach dem Krieg Mangelware und diese waren in betrachtlichen Mengen in den Anlagen verbaut Bedeutung im Zweiten Weltkrieg BearbeitenTeilweise wurden die Anlagen wieder als zweite Linie oder Kasernen genutzt Die meisten waren durch den Beschuss im Ersten Weltkrieg jedoch so stark beschadigt dass sie nicht mehr zu gebrauchen waren Es gibt jedoch mehrere Ausnahmen so das bis heute gut erhaltene Fort d Uxegney oder das Fort de Seclin letzteres diente im Zweiten Weltkrieg deutschen Truppen als Kaserne und als Armee Hauptquartier Heute BearbeitenHeute existieren noch viele Anlagen Einige sind durch die Besitzer oder Tragervereine zur Besichtigung freigegeben besonders letztere bieten auch Fuhrungen an Viele jedoch sind in Privatbesitz oder militarisches Gelande einem Besuch sollte auf jeden Fall eine Genehmigung durch den Eigentumer vorangehen Einige werden als Ziele fur Artillerie und Infanterieubungen verwendet oder aber in der Champagne auch als Weinkeller Im Fort de Seclin befindet sich ein Museum Liste der einzelnen Befestigungsanlagen Bearbeiten nbsp Geschutzpanzerturm Tourelle de 155 C AAbri caverne Fort d ArchesBFort des Basses Perches Batterie de Sathonay Batterie de Sermenaz Fort de Beauregard Besancon Fort de Beauregard Fenay Place fortifiee de Belfort Fort de Bessoncourt Fort de Blenod Fort de Bois l Abbe Fort de Bois d Arcy Fort du Bois d Oye Fort de Bondues Borne de propriete militaire Fort de Bourlemont Batterie de Bouviers Batterie du Ravin de Bouviers Fort de Bregille Fort de Brimont Fort de Brescou Fort de Bron Fort du Bruissin Fort de Bruley Butte PinsonCFort du Camp des romains Batterie des Carrieres Fort Catinat du Larmont superieur Ceinture de Lyon Fort de Chelles Fort de Chatillon Fort de Comboire Fort de Conde Fort de Corbas Fort de Cormeilles en Parisis Fort de la Croix de Bretagne Fort de la Creche Batterie de Cuguret Ouvrage de ChevremontDPlace fortifiee de Dijon Fort de DomgermainEFort d Ecrouves Place fortifiee d EpinalFFort de Feyzin Fort de Champvillard Fort de Cote Lorette Fort de Vancia Fort du Mont ChauveGFort de Girancourt Fort de Giromagny Fort de Gondreville Ceinture fortifiee de GrenobleHFort du Haut Buc Rideau de la Haute Moselle Fort des Hautes Perches Fort d Hauteville Fort d HirsonIFort de l InfernetJFort de Joux Redoute de la JusticeLPoint d appui de Las Planas Fort Lachaux Fort de Liouville Fort du Lomont Mole defensif du Lomont Fort de LuceyMFort de la Malmaison Fort de Manonviller Magasin caverne Fort de Meyzieu Ouvrage du Monceau Fort de Mons Fort du Mont Bart Position du Mont des Fourches Fort du Mont Vaudois Fort des Montboucons Fort du MurierPFort de Palaiseau Point d appui de Pelousette Fort de Planoise Fort de la Pompelle Fort du ParmontRRedoutes de Neyron Fort de la Revere Fort du Risoux Batterie des Roches Fort de RoppeSRedoute de Saint Apollinaire Fort de Saint Cyr Fort du Saint Eynard Fort du Saint Michel Toul Fort du Saint Michel Verdun Fort de Saint Priest Fort du Salbert Fort de Servance Fort des Sartelles Fort de Seclin Fort de SucyTOuvrage de Thiaumont Fort du Tillot Place fortifiee de Toul Fort de Toulbroc h Tourelle de 75 mm R modele 1905 Tourelle de mitrailleuses modele 1899 Fort de Tournoux Fort de Trondes Fort du Trou d Enfer Fort de Troyon Fort du TelegrapheUFort d UxegneyVFort de Vaujours Fort de Vaux Fort du Mont Verdun Fort du Vieux Canton Fort de Villeras Fort de Villey le Sec Fort de VezeloisZBatterie de ZuydcooteLiteratur BearbeitenPhilippe Truttmann La Barriere de Fer Gerard Klopp Luxemburg 2000 Weblinks Bearbeitenwww villey le sec com Frz Seite der Ortschaft Villey le Sec Barriere de fer Festungen der Barriere de fer Bilder InformationenEinzelnachweise Bearbeiten La crise de l obus Torpille Le fort de la Malmaison ou Fort Dumas Siehe Les travaux dits de 17 auf fortiffsere fr und Les travaux de 17 auf lpracht free frFranzosische Befestigungen der Barriere de fer Adelphes Arches Basses Perches Beauregard Besancon Beauregard Fenay Belleville Belfort Belrupt Bessoncourt Blenod Bois l Abbe Bois d Arcy Bois d Oye Bondues Bourlemont Bouviers Bregille Brimont Bron Bruissin Bruley Camp des romains Champvillard Chatillon Catinat du Larmont Chelles Chevremont Comboire Conde Cormeilles en Parisis Corbas Cote Lorette Creche Croix de Bretagne Dijon Dogneville Domgermain Douaumont Ecrouves Epinal Feyzin Froideterre Genicourt Grenoble Giromagny Gondreville Haut Buc Hautes Perches Hirson Infernet Justice la Lauffee Lachaux Leveau Liouville Lomont Longchamp Lucey Malmaison Meyzieu Monceau Mons Mont Bart Montboucons Mont Chauve Mont Verdun Moulainville Murier Palaisaeau Parmont Paroches Planoise Pompelle Razimont Revere Risoux Roppe Saint Apollinaire Saint Cyr Saint Eynard Saint Michel Toul Saint Michel Verdun Saint Priest Salbert Sartelles Seclin Souville Sucy Tavannes Thiaumont Tillot Telegraphe Toul Toulbroc h Tournoux Trondes Trou d Enfer Troyon Uxegney Vacherauville Vancia Vaujours Vaux Verdun Vezelois Vieux Canton Villeras Villey le SecAnnexe Ouvrage d infanterie Observatoire cuirasse Guerite blindee Abri de combat Casemate Pamart Casemate Mougin Tourelle Bussiere Tourelle de 155 C modele 1908 Tourelle Galopin 155 mm 1907 Tourelle Galopin 155 mm 1890 Tourelle Galopin 75 mm Tourelle Mougin Tourelle de mitrailleuses Siehe auch Barriere de fer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barriere de fer amp oldid 235600476