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Das 1836 eingefuhrte Zundnadelgewehr ist ein von Johann Nikolaus von Dreyse ab 1827 in Sommerda entwickeltes Gewehr mit damals neuartigen Zundnadelpatronen die neben Geschoss und Treibladung auch das Zundelement enthielten Das Gewehr war das erste in Massen produzierte und zum militarischen Einsatz taugliche Hinterladergewehr Nach langer Entwicklungszeit begann im Jahr 1840 die Massenproduktion Das Gewehr wurde in verschiedenen Varianten hauptsachlich von 1848 bis 1876 in der preussischen Armee verwendet Die preussischen Erfolge im Deutschen Krieg 1866 fuhrten zu einer Umstellung der Infanteriebewaffnung auch in anderen Staaten Das Prinzip der Zundnadelzundung wurde vor allem von Frankreich als Chassepotgewehr ubernommen Daruber hinaus pragte das Prinzip der Hinterladung des Zundnadelgewehres der Zylinderverschluss die Waffentechnik noch auf Jahrzehnte Dreyse ZundnadelgewehrAllgemeine InformationEinsatzland PreussenEntwickler Hersteller Johann Nikolaus von DreyseProduktionszeit seit 1840Waffenkategorie HinterladerbuchseTechnische DatenKaliber 15 43 mmMunitionszufuhr EinzelladerFeuerarten EinzelschussVerschluss ZylinderverschlussListen zum ThemaPatronen aus den 1860ern l Papierpatrone 15 43 mm Dreysem Papierpatrone 11 mm Chassepotr Metallpatrone 56 56 Spencer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung 1 2 Massenproduktion und Einsatz 2 Wirkprinzip 3 Technik 3 1 Lauf 3 2 Schloss 3 2 1 Kammerhulse 3 2 2 Kammer 3 2 3 Schlosschen 3 3 Abzugsgruppe 3 4 Zubehor und Ersatzteile 3 5 Patrone 4 Ladevorgang 5 Abschussvorgang 6 Bewertung der Vor und Nachteile 6 1 Vorteile 6 2 Nachteile 7 Varianten 8 Aptierung nach Beck 9 Sonstige Zundnadelwaffen von Dreyse 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklung Bearbeiten Der Buchsenmacher Samuel Johann Pauli hatte 1810 aufgrund einer Ausschreibung von Napoleon Bonaparte ein Hinterladergewehr entwickelt bei dem mit Hilfe eines Schlagbolzens eine neuartige Patrone gezundet wurde Die Patrone enthielt Geschoss Treibladung und in einem Bodenstuck aus Metall die Zundpille aus dem damals neuartigen Knallquecksilber Das System war sehr fortschrittlich litt aber an praktischen Problemen die brisante Zundpille war gefahrlich weil sie ungeschutzt war Zudem war die Gasdichtigkeit der Waffe wegen des Zundlochs im Boden mangelhaft Pauli war kein Erfolg gegonnt sein Schuler Johann Nikolaus von Dreyse war Jahrzehnte spater umso erfolgreicher Dreyses Wanderjahre 1809 1814 fuhrten ihn nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum Schlosser aus dem preussischen Sommerda nach Paris und dort unter anderem in Paulis Werkstatt 1 Dreyse kehrte 1814 nach Sommerda in den vaterlichen Betrieb zuruck Er konnte einen verbesserten Herstellungsprozess fur Zundhutchen entwickeln und auf dem Patent von 1824 eine erfolgreiche Zundhutchenfabrik grunden 2 Dreyse entdeckte 1827 dass sich damals verwendete Zundpillen nicht nur durch Schlag sondern auch durch Stich entzunden lassen und entwickelte daraus die Idee fur einen neuartigen Zundmechanismus 1 Dreyse entwarf daraufhin seine Einheitspatrone und den dazugehorigen Gewehrprototyp zunachst als Vorderlader Nach anfanglicher Ablehnung durch preussische Militarbehorden denen er seinen Entwurf vorgelegt hatte konnte er Fursprecher gewinnen und entwickelte mehrere verbesserte Prototypen 3 Einer seiner Fursprecher war der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm IV dem Dreyse 1829 das Gewehr personlich vorlegen durfte 4 1833 konnte er endlich mit dem Traubengewehr so genannt wegen des Rohrabschlusses in Form einer Traube uberzeugen und sich einen Auftrag uber 1100 Stuck sichern Mit diesen Gewehren wurden fur eine umfassende Erprobung zwei Bataillone ausgerustet 5 Da das Traubengewehr als untauglich abgelehnt wurde entwarf Dreyse 1835 das Zylindergewehr bei dem die Zundvorrichtung in einem Zylinder dem Schlosschen untergebracht war 6 Wahrend Patrone und Zundvorrichtung grundsatzlich fertig entwickelt waren erwies sich die Konstruktion des Vorderladers beim Laden der Patrone als gefahrlich da es immer wieder zu ungewollten Zundungen kam Bei einem solchen Vorfall verletzte sich Dreyse an der Hand 7 Dreyse entwickelte 1836 aus diesem Grund einen beweglichen Verschluss den zukunftsweisenden Kammer bzw Zylinderverschluss durch den die Waffe von hinten geladen werden konnte Sein Scharfschutzengewehr benannter resultierender Entwurf war im Prinzip das spatere Serienmodell musste aber noch einige Verbesserungsschleifen durchlaufen um als ausgereift anerkannt zu werden 8 Massenproduktion und Einsatz Bearbeiten nbsp Karikatur zur Einfuhrung des unkonventionellen Gewehrs aus dem Jahr 1852Nach der erfolgreichen Erprobung durch die preussische Armee erteilte 1840 Friedrich Wilhelm IV als Konig von Preussen einen Auftrag uber 60 000 Gewehre Um die Waffe in grosser Menge herstellen zu konnen errichtete Dreyse mit Hilfe von Staatskrediten eine Fabrik in Sommerda Die Produktion lief erst langsam an die Gewehre wurden im Berliner Zeughaus eingelagert Zur Tarnung wurde der Name leichtes Perkussionsgewehr M 41 gewahlt In der Marz Revolution des Jahres 1848 eroberten aufstandische Berliner das Zeughaus wodurch etliche Zundnadelgewehre in ihre Hande fielen In der Folgezeit gelangten einige Gewehre ins Ausland 9 1848 wurde das Zundnadelgewehr erstmals an ein preussisches Fusilierbataillon ausgegeben Der erste Einsatz erfolgte 1849 bei der Niederschlagung der Aufstande wahrend der deutschen Revolution erst in Dresden dann der Pfalz und Baden sowie im Schleswig Holsteinischen Krieg 9 10 Damit bewies die Waffe ihre Praxisfahigkeit und Friedrich Wilhelm IV ordnete ihre Einfuhrung in der gesamten Armee an 9 Da die Fabrik in Sommerda die hohe Nachfrage nicht decken konnte bis 1848 waren lediglich 45 000 Gewehre hergestellt war Dreyse damit einverstanden dass auch staatliche Fabriken die Zundnadelwaffen fertigten Dies geschah erstmals 1853 in der Koniglichen Preussischen Gewehrfabrique in Spandau danach auch in Danzig Saarn und Erfurt Die Produktion wurde unter Ausnutzung moderner Mittel wie Drehbank und Frasmaschine im Laufe der Jahre industrieller und effizienter was eine Steigerung der Produktion erlaubte So wurden beispielsweise in Spandau zuerst 12 000 Waffen jahrlich produziert was 1867 auf 48 000 gesteigert wurde 11 1855 erhielt das Gewehr offiziell die Bezeichnung Zundnadelgewehr Im Laufe der Zeit wurden fur verschiedene Anwendungen wie fur die Jager oder die Kavallerie Varianten des Zundnadelgewehrs entwickelt 9 Die Waffe wurde auch von deutschen Kleinstaaten die sich im Einflussbereich Preussens befanden beschafft 12 nbsp Wilhelm Camphausen Im Deutsch Danischen Krieg erklart ein preussischer Fusilier den verbundeten osterreichischen Truppen das ZundnadelgewehrDas Gewehr wurde im Deutsch Danischen Krieg 1864 benutzt die Bewertung blieb uneinheitlich Das lag daran dass in diesem Krieg nur kleinere Scharmutzel auf offenem Feld gefuhrt wurden da sich die meisten Kampfhandlungen auf Verteidigung bzw Ersturmung von Befestigungen erstreckten 13 Es kam auch vor dass einige preussische Einheiten ihre Munition im Geplankel vergeudet hatten Dieses Problem mahnten die Kritiker des Zundnadelgewehrs immer wieder an Bei ihrer zahlenmassigen Uberlegenheit konnten die Preussen zwar diese Einheiten durch aufmunitionierte ersetzen bei einem ebenburtigen Gegner ware das jedoch nicht so einfach moglich gewesen 14 Erst die preussischen Erfolge im Deutschen Krieg besonders in der kriegsentscheidenden Schlacht bei Koniggratz im Jahre 1866 gegen die Osterreicher uberzeugten andere Staaten von den Vorteilen der Gewehre mit Hinterladung 15 In diesem Krieg erwarb sich das Zundnadelgewehr seinen besonderen Ruf 16 Die Technik war jedoch nur ein Teil des Erfolges denn der preussische Generalfeldmarschall Moltke setzte die Eigenschaften des Zundnadelgewehres in ein neues taktisches Konzept um Statt einem Sturmangriff mit aufgepflanzten Bajonetten sollte der Angriff durch schnelles Gewehrfeuer erfolgen Die festen dicht gepackten Formationen wurden zugunsten einer aufgelockerten Aufstellung kleinerer Verbande aufgegeben Dies minderte das Risiko den eigenen Kameraden in den Rucken zu schiessen 17 Neben der ublichen Salve bei der die Soldaten einer Einheit gleichzeitig feuerten kam das Schnellfeuer hinzu bei dem jeder einzelne Soldat so schnell schoss wie er laden konnte 18 Die neue Taktik wurde von konservativen Militars wie Friedrich von Wrangel als unehrenhaft kritisiert da ein Nahkampf von Angesicht zu Angesicht so vermieden wurde 14 Preussen investierte auch deutlich mehr in die Schiessausbildung jedes Soldaten Die Schutzen lernten dabei mit dem Visier umzugehen um die wenig rasante Flugbahn der Geschosse eine negative Eigenschaft des Zundnadelgewehrs zu kompensieren 19 Die Osterreicher konnten sich auf das Zundnadelgewehr und die Taktik der Preussen nicht einstellen Letztendlich waren nicht nur die Bewaffnung sondern auch die ausbildungstechnische organisatorische und taktische Unterlegenheit der Osterreicher fur den Ausgang des Krieges entscheidend 20 In Frankreich Italien Russland und anderen Staaten wurde das Zundnadelprinzip gepruft und durch eigenstandige Losungen verbessert 21 Die Preussen versuchten die Mangel ihrer technisch in die Jahre gekommenen Waffe zu mindern um die Zeit zur geplanten nachsten Generation der Gewehre zu uberbrucken 22 Ab 1869 wurde eine Aptierung nach dem Vorschlag des Werkmeisters Johannes Beck der Koniglichen Preussischen Gewehrfabrik in Spandau gestartet um die mangelhafte Gasdichtigkeit in den Griff zu bekommen siehe Aptierung nach Beck 23 Zu dem Umbau gehorte eine geanderte Papierpatrone Zu Beginn des Deutsch Franzosischen Krieges im Jahre 1870 waren jedoch nur wenige Einheiten mit den geanderten Zundnadelgewehren ausgerustet Wegen einheitlicher Munitionsausrustung mit der alten Munition mussten diese Einheiten die umgerusteten Waffen aber wieder umtauschen 24 Im Kriegsverlauf erwies sich das Zundnadelgewehr dem uber 20 Jahre spater konstruierten franzosischen Chassepotgewehr ebenfalls ein Gewehr mit Zundnadelzundung unterlegen Das Chassepotgewehr hatte eine grossere Reichweite als das preussische Zundnadelgewehr Damit konnten die Franzosen den deutschen Truppen schon auf grosse Entfernung hohe Verluste zufugen Die Deutschen waren gezwungen sich unter Feuer den franzosischen Linien zu nahern bis der Reichweitenunterschied ausgeglichen war Dadurch wuchs die Bedeutung der deutschen Artillerie die der franzosischen uberlegen war in der Angriffsvorbereitung fur die Infanterie 25 Nach dem Krieg wurde die Aptierung wieder aufgenommen und die Zundnadelgewehre blieben bis 1876 im Dienst ehe das Gewehr M 71 ein Hinterlader mit Metalleinheitspatrone an die gesamte Truppe ausgegeben war 26 Der Zylinderverschluss des Zundnadelgewehres wurde weiterentwickelt und blieb auf Jahrzehnte bis zum Aufkommen der Selbstladegewehre das vorherrschende Verschlusssystem 27 Wirkprinzip Bearbeiten nbsp Patrone und Prinzip der Zundung1 Hulle 2 Geschoss 3 Treibspiegel 4 Anzundmittel 5 Treibladung 6 Zundfunken fur Treibladung 7 ZundnadelDas Zundnadelgewehr von Dreyse enthalt drei wesentliche Neuerungen in der damaligen Waffentechnik Die Patrone enthalt Geschoss Treibladung und Zundmittel als Einheit Das Geschoss aus Blei 2 in der Abbildung sitzt in einem Treibspiegel aus Pappe 3 Unterhalb des Treibspiegels befindet sich das Anzundmittel 4 die Treibladung aus Schwarzpulver 5 ist darunter Zusammengehalten werden die Komponenten der Patrone durch eine starke Papierhulle 1 Die Patrone wird von hinten in den Lauf geladen die Waffe ist ein Hinterlader Die bewegliche Kammer wird fest an das Rohr gedruckt und somit nach hinten gasdicht abgeschlossen Im Gegensatz zu dem aussen angebrachten Stein bzw Perkussionsschloss befindet sich das Schlosschen innerhalb der Waffe Innenzundung Die Zundung erfolgt mit einer Zundnadel 7 die beim Abzug durch eine gespannte Schraubenfeder in die Patrone hineingetrieben wird Die lange Zundnadel muss erst die Papierhulle und das Treibmittel durchstossen um zu der Zundpille zu gelangen 6 28 Technik Bearbeiten nbsp links Verschluss offenrechts Verschluss geschlossen Schlosschen gespanntDas Zundnadelgewehr besteht aus den Hauptteilen Lauf Entladestock Schloss und Schaft Die aussere Form entspricht weitestgehend dem Stand der damaligen Waffentechnik Der Schaft besteht aus Nussbaum oder Ahornholz Die Vereinigung des Laufes und Schaftes ist durch Ringe aus Messing bewerkstelligt Bei den meisten Varianten kann ein Bajonett aufgepflanzt werden Der Entladestock aus Stahl ist unterhalb des Laufs abgebracht Er wird benutzt um eine Patrone beispielsweise nach einem Zundversager aus dem Patronenlager zu stossen und dient beim Putzen des Gewehres als Wischstock 29 Lauf Bearbeiten Der Lauf wurde anfangs aus dem damals ublichen Schmiedeeisen hergestellt Spater wurde zum ersten Mal in der militarischen Waffenfabrikation der damals moderne Gussstahl 30 angewendet der eine hohere Qualitat aufwies 31 In beiden Fallen wurde der Lauf aus Halbzeugen wie Blechen oder Knuppeln geschmiedet und anschliessend aufgebohrt siehe Laufherstellung Er besteht aus dem Patronenlager und dem gezogenen Teil In den gezogenen Teil des Laufes sind vier Zuge mit einem Drallwinkel von 3 45 eingeschnitten Um das Patronenlager befindet sich ein Gewinde mit dem der Lauf fest mit der Kammerhulse verbunden ist Am Ende des Patronenlagers befindet sich das konisch geformte Mundstuck das sich an die verschiebbare Kammer anlehnt und dadurch den Verschluss des Laufes nach hinten bewirkt 29 Schloss Bearbeiten nbsp Schloss in Draufsicht und Querschnitt1 Lauf 2 Kammerhulse 3 Kammer 4 Kammerstangel 5 Sperrfeder 6 Schlosschen 7 Nadelbolzen mit Zundnadel 8 Schraubenfeder 9 Abzugszungel 10 Abzugsfeder 11 Nadelrohr 12 PatroneDie technische Neuerung des Zundnadelgewehrs war das Schloss das den Lauf nach hinten verschliesst und den innenliegenden Mechanismus zur Entzundung der Patrone beherbergt Die Basis der Konstruktion sind drei ineinandergeschobene Hohlzylinder die Kammerhulse die Kammer und das Schlosschen 32 Kammerhulse Bearbeiten Die Kammerhulse Nr 2 in Abbildung nimmt samtliche Schlossteile auf und sorgt fur die Verbindung mit dem Lauf 1 und dem Schaft In ihrem vorderen Teil befindet sich das Innengewinde fur den Lauf dahinter die Patroneneinlage Die Ausschnitte auf der Oberseite der Kammerhulse fuhren den Kammerstangel 4 der Kammer 3 Zuerst sorgt ein etwas schrager Einschnitt dafur dass die Kammer beim Herunterdrucken des Kammerstangels an den Lauf gepresst wird dann folgt der Einschnitt bis zum sogenannten Knie welches die Ruckwartsbewegung des Kammerstangels beim Ladevorgang stoppt und dann zum Einschnitt zum vollstandigen Herausziehen der Kammer 29 Kammer Bearbeiten Die Kammer 3 verschliesst den Lauf und nimmt die inneren Schlossteile auf Das eingeschraubte Nadelrohr 11 fuhrt die Zundnadel 7 stets in Richtung der Seelenachse Um den Vorderteil des Nadelrohrs gibt es einen freien Raum die sogenannte Luftkammer Diese sollte die Verbrennung des Hulsenpapiers begunstigen und Verbrennungsruckstande aufnehmen war aber in der Summe nachteilig und entbehrlich 33 Der vordere Teil der Kammer schliesst den Lauf mit dem Kammermund ab An der Kammer ist der Kammerstangel befestigt und uber diesen kann die Kammer in der Kammerhulse vom Schutzen bewegt werden Der hintere Teil nimmt das Schlosschen 6 auf 29 Schlosschen Bearbeiten nbsp Zundnadel Nadelbolzen und SchlosschenDas Schlosschen 6 dient zur Aufnahme einiger Schlossteile zur Leitung der Bewegungen des Nadelbolzens 7 und im Zusammenspiel mit der Sperrfeder 5 und der Kammer zum Spannen und Entspannen des Gewehrs Es besteht aus zwei zylindrischen Hauptteilen im vorderen bewegt sich der Nadelbolzen begrenzt durch die beiden Nadelbolzenkopfe im hinteren wird die Schraubenfeder 8 beim Spannen zusammengedruckt Die Schraubenfeder bewirkt das Vorschnellen der Zundnadel Im Boden des Schlosschens befindet sich das Loch fur den Nadelkopf Somit kann die Zundnadel ausgewechselt werden ohne dazu das Schloss zerlegen zu mussen 34 Die Sperrfeder 5 halt durch den Ansatz den Nadelbolzen mit der Schraubenfeder im Schlosschen und durch ihre Spannung und die beiden Nasen das Schlosschen in der Kammer fest Mit Hilfe des Sperrfedergriffs lasst sie sich herunterdrucken und ausrasten um die Waffe zu entspannen Der Nadelbolzen nimmt die Zundnadel auf Im hinteren Teil befindet sich das Muttergewinde fur die Zundnadel vorne das Lederplattchenlager Die beiden Nadelbolzenkopfe dienen zur Leitung der Bewegung des Nadelbolzens mitsamt der Zundnadel Das Lederplattchen sperrt die Pulvergase von den inneren Schlossteilen ab Die Zundnadel fuhrt durch den Stich in die Zundpille deren Entzundung herbei Sie besteht aus der Nadel dem Schaft und dem Kopf mit Gewinde uber welches sie mit dem Nadelbolzen befestigt ist Die Nadel besteht aus Stahl und ist in den Schaft und dieser ebenso in den Kopf gelotet der Schaft und der Kopf sind aus Messing gefertigt 29 Abzugsgruppe Bearbeiten Die Abzugsfeder 10 dient zum Halten und Abdrucken des Schlosses Der Abzugszungel 9 bewegt die Abzugsfeder Dieser geht in das Druckstuck mit den drei Drucknasen uber Durch Spannen des Abzugszungels wird der Schuss ausgelost Beim vollstandigen Durchdrucken des Abzugszungels wird die Kammer entriegelt und aus der Kammerhulse herausgezogen 33 Zubehor und Ersatzteile Bearbeiten Die wichtigsten Zubehorteile sind Kammer und Nadelrohrreiniger Diese dienen auch gleichzeitig als Werkzeug beispielsweise fur das Wechseln der Zundnadel Als wichtige Ersatzteile gelten Zundnadeln Schraubenfeder und Lederplattchen Diese wurden von den Soldaten im Einsatz mitgefuhrt 29 Patrone Bearbeiten Die Einheitspatrone hatte ein 31 Gramm schweres Spitzgeschoss Langblei das mit drei Rillen versehen war Die Verbindung mit der Patronenhulse erfolgte durch einen Baumwollfaden der um eine der Rillen gebunden wurde Die Ladung bestand aus 4 9 bis 5 g Schwarzpulver Das Gesamtgewicht betrug 40 g 35 Ladevorgang BearbeitenDer Ladevorgang mit den notigen Handgriffen des Schutzen spielt sich folgendermassen ab nbsp nbsp 1 Entspannen des Schlosschens Der Daumen druckt den Sperrfedergriff nieder dadurch tritt die hintere Nase der Sperrfeder aus der Kammerrast und es wird das Zuruckziehen des Schlosschens mit dem Daumenstollen ermoglicht Durch diese Bewegung wird der hintere Nadelbolzenkopf an den Abzugsfederstollen gebracht der durch eine geringe Verstarkung der angewendeten Kraft zum Ausweichen gezwungen wird Ist der hintere Nadelbolzenkopf uber den Abzugsfederstollen hinweggezogen so tritt der letztere wieder in das Innere des Schlosschens hinein Ein komplettes Herausziehen des Schlosschens beispielsweise zum Reinigen wird durch die vordere Nase der Sperrfeder verhindert Die Nadel geht durch das Zuruckziehen des Schlosschens so weit zuruck dass nur ihre Spitze aus der Mundung des Nadelrohrs heraussteht nbsp nbsp 2 Offnen der Kammer Ein Schlag der rechten Hand von unten an den Knopf fuhrt den Kammerstangel von der schragen Flache in den Hulseneinschnitt und dreht die Kammer so dass der Abzugsfederstollen in deren Langeneinschnitt kommt Durch das Zuruckziehen des Kammerstangels bis an das Knie wird der Lauf geoffnet und die Patroneneinlage frei nbsp nbsp 3 Einstecken der Patrone Die Patrone wird durch die Patroneneinlage in das Patronenlager eingeschoben Dabei muss die Patrone mit dem Daumen ganz nach vorne in das Patronenlager geschoben werden um ein Verklemmen beim spateren Schliessen der Kammer zu verhindern nbsp nbsp 4 Schliessen der Kammer Die Kammer wird mittels Kammerstangel mit ihrer Schlussflache bis an die Schlussflache des Laufes vorgeschoben und der Kammerstangel zur schragen Flache gedreht Durch einen kraftigen Schlag auf den Kammerstangel wird dieser auf die schrage Flache gedruckt Das bewirkt dass die beiden Schlussflachen der Kammer und des Laufs aneinander gepresst werden und so den Lauf nach hinten abschliessen nbsp nbsp 5 Spannen des Schlosschens Das Schlosschen wird durch einen Druck auf die hintere Flache des Daumenstollens so weit in die Kammer hineingeschoben bis die hintere Sperrfedernase in die Kammerrast eingreift Der Nadelbolzen mit seinem hinteren Kopf gegen den Abzugsfederstollen gestutzt bleibt dabei stehen tritt also mit dem Nadelkopf und dem hinteren Ende seines Schaftes aus dem im Boden des Schlosschens befindlichen Loch heraus Die Schraubenfeder wird durch den Boden des Schlosschens auf den festliegenden hinteren Nadelbolzenkopf gedruckt und dadurch gespannt 29 34 Abschussvorgang BearbeitenZum Abfeuern zieht der Zeigefinger den Abzugszungel zuruck bis der Abzugsfederstollen so weit aus dem Schlosschen herausgezogen ist dass der hintere Nadelbolzenkopf nicht mehr blockiert wird Die gespannte Schraubenfeder entspannt sich und treibt den nicht mehr durch den Abzugsfederstollen aufgehaltenen Nadelbolzen mit seinem vorderen Kopf bis an das hintere Ende des Nadelrohrs Dadurch gleitet die Nadel durch das Nadelrohr und ihre Spitze durchsticht zuerst die Papierhulle der Patrone dann das Treibladungspulver um schliesslich in die Zundpille einzudringen und diese zu entzunden Die Zundpille entzundet daraufhin das Treibladungspulver und die Verbrennungsgase treiben den Treibspiegel samt Geschoss aus dem Lauf Bewertung der Vor und Nachteile BearbeitenDas Zundnadelgewehr wurde in etwa gleichzeitig mit gezogenen Vorderladern oftmals System Minie ab Mitte des 19 Jahrhunderts eingefuhrt Dabei wurden Vor und Nachteile des Zundnadelgewehrs als Hinterlader gegenuber den gezogenen Vorderladern von der militarischen Fachwelt diskutiert 9 Vorteile Bearbeiten Traditionelle Militars sahen einen grossen Vorteil in der leichteren Reinigung des Laufs durch den Zugang von beiden Seiten Die damaligen Vorderlader verkrusteten nach 25 bis 30 Schuss so stark dass ein Laden nicht mehr moglich war Bei gezogenen Vorderladern mit Minie System war das Problem allerdings nicht mehr so gravierend 36 Bei einem Hinterlader war die Gefahr eines versehentlichen mehrfachen oder falschen Ladens viel geringer als bei Vorderladern Dieses kam bei Vorderladern im Gefecht unter Stress immer wieder vor und konnte sich fur den Schutzen fatal auswirken Weitere kleinere Vorteile waren das Schonen der Zuge im Lauf da kein Stopfen mit eisernem Ladestock erforderlich war und eine geringere Empfindlichkeit gegen nasse Witterung 9 Die ausschlaggebenden Vorteile waren allerdings die Moglichkeit des Nachladens im Liegen und die hohere Schussfrequenz Durch das Nachladen im Liegen bot der mit dem Zundnadelgewehr ausgerustete Schutze eine deutlich kleinere Trefferflache als der Schutze mit einem Vorderlader Bei einem Vorderlader musste der Schutze stehen oder mindestens knien 9 Die Schussfrequenz des Zundnadelgewehrs betrug unter Gefechtsbedingungen etwa drei bis funf Schuss pro Minute je nachdem ob Salvenfeuer oder freies Feuergefecht und auf dem Schiessstand sogar bis zu zwolf Schuss pro Minute 37 36 Somit ist sie in etwa dreimal hoher als bei einem Minie Vorderlader 38 Zu Beginn wurde die hohe Schussfrequenz allerdings als Gefahr der Munitionsverschwendung angesehen 39 Mit der schnellen Schussfolge konnte ein Soldat seinen gesamten Munitionsvorrat von 60 Patronen in etwa zwolf Minuten verschiessen 40 Nachteile Bearbeiten Ein grosser Nachteil des Zundnadelgewehrs war seine schlechtere Trefferleistung und Reichweite gegenuber anderen gezogenen Gewehren Gegen Massenziele betrug die Reichweite etwa 600 Meter Einzelziele konnten hingegen nur bis etwa 200 Meter mit grosser Wahrscheinlichkeit getroffen werden 41 42 43 Demgegenuber hatten beispielsweise die gezogenen osterreichischen Lorenz Vorderlader eine Reichweite von etwa 750 900 m 44 45 und das rund 20 Jahre nach dem Dreysegewehr entwickelte franzosische Chassepotgewehr ein gezogener Hinterlader von 1200 Metern 46 Fur die schlechteren Schussleistungen waren mehrere Konstruktionsmangel verantwortlich Der nicht ganz dichte Verschluss liess einen Teil der Pulvergase entweichen 39 Die Luftkammer sammelte zwar Verbrennungsruckstande fuhrte aber zu einem ungunstigen Verhaltnis von Pulvermenge und Verbrennungsraum somit wurde kein hoher Gasdruck erreicht 47 Nachteilig erwies sich hier zudem das Festhalten am traditionell grossen Kaliber obwohl schon zu dieser Zeit eine Kaliberverkleinerung empfohlen wurde Durch den Treibspiegel hatte das Unterkalibergeschoss zwar nicht das Laufkaliber von 15 43 mm aber 13 6 mm waren immer noch ballistisch nachteilig 48 Beim Chassepotgewehr betrug das Kaliber nur noch 11 Millimeter Auch die komplizierte und dadurch fehleranfallige Herstellung der Einheitspatrone hatte wirkte sich negativ auf die Genauigkeit und Reichweite aus Bei etwa 10 der Patronen war das Geschoss nicht exakt im Treibspiegel ausgerichtet Bei manchen Patronen trennten sich Geschoss und Treibspiegel zu spat oder gar nicht was zu taumelnden Bewegungen und abgebremsten Flugbahnen fuhrte 49 Der Verschluss war schwergangig besonders bei heissgeschossener Waffe Zum Offnen und Schliessen war ein kraftiger Schlag mit der Hand auf den Kammerstangel notig was nach mehrfacher Wiederholung Schmerzen bereitete So kam es im Gefecht zuweilen vor dass aufgelesene Steine zum Schlagen verwendet wurden was aber wiederum das Gewehr beschadigen konnte 50 Die Zundpille befand sich mitten in der Patrone was auf der einen Seite die Gefahr einer ungewollten Zundung minimierte Auf der anderen Seite musste deshalb die Zundnadel lang und dunn sein und sie befand sich dazu nach der Zundung mitten in den heissen Explosionsgasen Dieses fuhrte zu einer schnellen Materialermudung und somit zum Verbiegen oder Brechen der Zundnadel 48 Auch die kompliziertere Herstellung gegenuber Vorderladern wurde als Nachteil angesehen 9 Die Konstruktionsmangel blieben bis zum Produktionsende bestehen lediglich Optimierungen an der Munition und eine Verkurzung der Luftkammer bei spateren Modellen wurden vorgenommen 51 Erst am Ende des Produktlebenszyklus wurde die Aptierung nach Beck siehe unten vorgenommen die einige Mangel behob 52 Varianten BearbeitenZundnadelgewehr M 41 Ursprungsmodell welches als Basis fur andere Varianten diente Die Visiereinrichtung wurde jeweils fur die verbesserten Patronen M 47 und M 55 angepasst 53 Zundnadelbuchse M 49 Der Verschluss wurde von 25 3 cm auf 15 cm gekurzt Die Luftkammer wurde halbiert und nun Kompressionskammer genannt Die Verschlussflachen waren anders geformt was aber keinen Vorteil brachte da so trotzdem austretende Pulvergase nicht mehr vom Gesicht des Schutzen abgelenkt wurden Auch wurde die Visierung geandert Die Waffe wurde beim Garde Schutzen Bataillon und Garde Jager Bataillon in kleiner Stuckzahl eingefuhrt um verschiedene Anderungen einem Truppenversuch zu unterziehen 54 nbsp Zundnadelbuchse M 54 nbsp Zundnadelkarabiner M 57Zundnadelbuchse Pikenbuchse M 54 Ab diesem Modell wurde der Lauf aus Gussstahl hergestellt Der Verschluss wurde auf 17 cm verkurzt Der Entladestock konnte ausgefahren und arretiert werden und diente als dreikantiges Pikenbajonett Zum ersten Mal bei einem preussischen Gewehr wurde die Visierung mit Entfernungszahlen beschriftet Eingefuhrt bei Jagerbataillonen und der Preussischen Marine 55 Zundnadelkarabiner M 55 und M 57 Stark verkurzt um als Karabiner von Kavallerieeinheiten den Dragonern und Husaren gefuhrt zu werden Eine Bajonetthalterung war nicht vorhanden Die Patrone unterschied sich von anderen Zundnadelgewehren sie war kurzer und enthielt somit eine geringere Menge Treibladung um den Ruckstoss kontrollierbarer zu machen Die beiden Varianten M 55 und M 57 unterscheiden sich lediglich im Lauf Der Lauf der fruheren Variante M 55 ist aus Gussstahl der Lauf der spateren Variante M 57 ist aus Stahl 56 57 Fusiliergewehr M 60 Gegenuber M 41 um 12 cm verkurzter Lauf Es gab zwei Schafte die sich in der Lange um 2 cm unterschieden Eingefuhrt bei Fusilier Regimentern inklusive des Garde Fusilier Regiments 58 Zundnadelgewehr M 62 Das Zundnadelgewehr M 62 loste das M 41 als Standardgewehr ab Gegenuber dem M 41 unterschied es sich in einem um 6 5 cm verkurzten Lauf verbesserter Visiereinrichtung und zwei Schaftversionen wie beim Fusiliergewehr M 60 59 Zundnadelbuchse M 65 Die Variante fur die Jagertruppen verfugte uber einen zusatzlichen Stecherabzug mit verstellbarem Abzugsgewicht Der Abzug sollte bei einem gezielten Schuss zu mehr Prazision fuhren 60 61 Zundnadelpioniergewehr U M umgeandertes Modell Diese Variante fur die Pioniere entstand durch Umanderung der Zundnadelbuchse M 54 im Jahre 1865 Das integrierte Bajonett wurde entfernt dafur eine Bajonetthalterung angebracht und der Lauf gekurzt 62 Zundnadelpioniergewehr M 69 Neuanfertigung nach dem Vorbild des Zundnadelpioniergewehrs U M mit nur geringfugigen Unterschieden 62 Technischer Vergleich 63 Modell Bajonett Visier bis Schritt m Lange m Gewicht kg Zundnadelgewehr M 41 fur Patrone M 47 Tullenbajonett M 41 600 452 1 43 4 9Zundnadelgewehr M 41 fur Patrone M 55 700 527 Zundnadelbuchse M 49 Hirschfanger M 49 600 452 1 25 4 7Zundnadelbuchse M 54 integriert 800 603 1 25 4 5Zundnadelkarabiner M 57 300 226 0 81 2 9Fusiliergewehr M 60 Fusilier Seitengewehr M 60 800 603 1 31 4 7Zundnadelgewehr M 62 Tullenbajonett M 62 700 527 1 34 4 8Zundnadelbuchse M 65 Hirschfanger M 65 900 678 1 25 4 6Zundnadelpioniergewehr U M Pionierfaschinenmesser M 65 300 226 1 10 3 7Zundnadelpioniergewehr M 69 Pionierfaschinenmesser M 69 300 226 1 11 3 9Aptierung nach Beck Bearbeiten nbsp Aptierung nach Beck oben Ruhestellung unten beim Abschuss1 Gummiring 2 Halteschraube 3 abgeschnittenes Nadelrohr 4 neues Nadelrohr 5 HohlzylinderDie Zundnadelgewehre Fusiliergewehr M 60 Zundnadelgewehr M 62 Zundnadelbuchse M 65 und Zundnadelpioniergewehr M 69 wurden ab 1869 nach dem System Beck aptiert Dieses hatte der Werkmeister Johannes Beck der Koniglichen Preussischen Gewehrfabrik in Spandau vorgeschlagen um die Gasabdichtung zu verbessern Als Vorbild diente das Chassepotgewehr von dem das Prinzip der Abdichtung ubernommen wurde Das starre vorstehende Nadelrohr 3 in Abbildung wurde gekurzt ein Hohlzylinder 5 in die Luftkammer eingefuhrt und ein neues etwas bewegliches stempelartiges Nadelrohr 4 eingebaut Hinter dem Metallplattchen des Nadelrohrs befindet sich ein Gummiring 1 Beim Abschuss wird das Nadelrohr durch den Gasdruck etwas nach hinten gegen den Hohlzylinder gedruckt und somit der Gummiring gestaucht der sich dadurch verbreitert und das Patronenlager abdichtet Gleichzeitig wurde die Handhabung verbessert Zum einen entfiel das handische Hereindrucken der Patrone in das Patronenlager da das neue Nadelrohr dies beim Schliessen der Kammer selbststandig tut Zum anderen wurde die rampenartige Flache an der Kammerhulse die ein festes Anziehen des Verschlusses bewirkte nicht mehr benotigt und so lasst sich die Kammer wesentlich leichter offnen und schliessen der bisher erforderliche Schlag mit dem Handballen auf den Kammerstangel konnte entfallen Die neue Munition verfugte uber ein 10 Gramm leichteres ballistisch gunstigeres Geschoss mit 12 anstelle von 13 6 mm Durchmesser die Pulverladung von 4 9 bis 5 g blieb dieselbe 64 Die Anderungen bewirkten eine Verdopplung der Reichweite auf etwa 1200 m was der Leistung des Chassepotgewehrs entsprach 65 66 67 Ausserdem konnten ab diesem Zeitpunkt jedem Mann 95 Patronen statt der bis dato moglichen 75 Patronen mitgegeben werden Sonstige Zundnadelwaffen von Dreyse BearbeitenDreyse war noch an der Produktion weiterer Zundnadelwaffen beteiligt Da Preussen auf einen Krieg mit Frankreich vorbereitet sein wollte wurden in den Jahren 1868 1871 mindestens 80 000 alte Vorderladergewehre wie beispielsweise erbeutete Lorenz Gewehre auf den Zundnadelmechanismus umgestellt 68 Das System der Zundnadelgewehre fand auch bei Jagdgewehren unter den verschiedenartigsten Modifikationen Anwendung 29 Es gab jedoch auch Waffen die sich deutlich von den Gewehren unterschieden Als Faustfeuerwaffen wurden die in der preussischen Armee eingefuhrte Zundnadelpistole M65 56 und der Zundnadelrevolver 69 produziert Die Dreysesche Zundnadel Wallbuchse M65 funktioniert ebenfalls nach dem gleichen Prinzip hat aber mit 23 5 mm ein deutlich grosseres Kaliber und unterscheidet sich auch in Verschluss und Schloss 70 71 Literatur BearbeitenWolfgang Finze Preussische Zundnadelgewehre Leitfaden fur angehende Sammler und Schutzen Books on Demand 2016 ISBN 978 3739201085 Jochen Oppermann Exkurs Waffen Truppen Plane In Jochen Oppermann Der Deutsch Franzosische Krieg 1870 71 marixverlag Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 7374 1147 9 S 49 58 Sebastian Thiem Traditionell mit modern Die Seitengewehre zum Zundnadelgewehr 1841 In DWJ Deutsches Waffen Journal 5 2014 S 94 99 Wolfgang Finze Nadelprobe Schiessen mit dem Zundnadelgewehr In Visier Band 5 2014 S 52 59 Georg Ortenburg Waffen der Einigungskriege 1848 1871 Bechtermunz Augsburg 2005 ISBN 3 8289 0521 8 John Walter Rifles of the World Krause 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Synonyme Ubersetzungen Kuratorium zur Forderung historischer Waffensammlungen Zundnadelgewehr M 41 Zundnadelbuchse M 54 Zundnadelkarabiner M 57 Zundnadelgewehr M 62 Zundnadelpioniergewehr M 69 Pikenbajonett M54 zur Dreyse Zundnadel Pikenbuchse M54 bei h w loevenich de Traubengewehr 1834 bei progun de schmids zuendnadelseite de Beschreibung des Zundnadelsystems mit Bildern bei feuerwaffen ch PDF 592 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b M R Rosenberger K Hanne Vom Pulverhorn zum Raketengeschoss 1993 S 71 72 Ploennies Neue Studien uber die gezogene Feuerwaffe der Infanterie 1865 S 23 Loebell Des Zundnadelgewehrs Geschichte und Konkurrenten 1867 S 11 13 Ploennies Neue Studien uber die gezogene Feuerwaffe der Infanterie 1865 S 29 Loebell Des Zundnadelgewehrs Geschichte und Konkurrenten 1867 S 21 22 Ploennies Neue Studien uber die gezogene Feuerwaffe der Infanterie 1865 S 32 M R Rosenberger K Hanne Vom Pulverhorn zum Raketengeschoss 1993 S 72 Ploennies Neue Studien uber die gezogene Feuerwaffe 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Pulverhorn zum Raketengeschoss die Geschichte der Handfeuerwaffen Munition 1993 S 74 Ortenburg Waffen der Einigungskriege 1848 1871 1990 S 63 Ortenburg Waffen der Einigungskriege 1848 1871 1990 S 181 183 186 W Eckhardt O Morawietz Die Handwaffen des brandenburgisch preussisch deutschen Heeres 1640 1945 1957 S 131 132 W Eckhardt O Morawietz Die Handwaffen des brandenburgisch preussisch deutschen Heeres 1640 1945 1957 S 140 141 Ortenburg Waffen der Einigungskriege 1848 1871 1990 S 57 59 a b c d e f g h Pierer s Universal Lexikon Band 19 1865 S 729 730 Damals ubliche Bezeichnung Nicht zu verwechseln mit dem modernen Stahlguss W Eckhardt O Morawietz Die Handwaffen des brandenburgisch preussisch deutschen Heeres 1640 1945 1957 S 116 117 W Eckhardt O Morawietz Die Handwaffen des brandenburgisch preussisch deutschen Heeres 1640 1945 1957 S 112 114 a b Ortenburg Waffen der Einigungskriege 1848 1871 1990 S 59 a b W Eckhardt O Morawietz Die Handwaffen des brandenburgisch preussisch deutschen 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