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Hans Meier Welcker 29 August 1906 in Offenburg 1 Januar 1983 in Freiburg im Breisgau war ein Offizier der Wehrmacht und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Leiter des Militargeschichtlichen Forschungsamtes der Bundeswehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHans Meier Welcker wurde als Sohn eines Militarjuristen Eltern Eugen und Luise geb Groos geboren und besuchte zunachst das Humanistische Gymnasium in Budingen Er entschied sich fur eine Karriere im Militar und trat am 1 April 1925 in das 14 Bad Infanterie Regiment Donaueschingen der Reichswehr ein In diesem diente er die folgenden neun Jahre Dabei stieg er zum Rang eines Oberleutnants 1 April 1933 auf und heiratete am 6 April desselben Jahres Im Oktober 1934 erfolgte seine Versetzung in den Stab des Infanterie Regiments 35 und zwei Jahre spater die Kommandierung zur Generalstabsausbildung an der Kriegsakademie Nachdem diese abgeschlossen war wurde Meier Welcker ab Oktober 1938 als Verbindungsoffizier zum italienischen Generalstab eingesetzt Wahrend des Zweiten Weltkrieges diente Meier Welcker in verschiedenen Staben Zunachst bei der Armeeabteilung A und der 4 Armee Ab 1941 fand er inzwischen bis zum Major 1 Januar 1941 avanciert Verwendung als Chef des Stabes der 251 Infanterie Division ab 6 Mai 1941 und der 306 Infanterie Division ab 29 Dezember 1942 Am 4 Juli 1943 wurde Meier Welcker erneut zum Verbindungsoffizier zur italienischen 6 Armee sowie des italienischen Befehlshaber Corsica Als Italien im Herbst 1943 aus dem Krieg ausschied wurde er am 26 September zum Chef des Stabes der 389 Infanterie Division ernannt Vom 1 Dezember 1944 bis zum 25 Marz 1945 fuhrte Meier Welcker das Grenadier Regiment 409 und in den letzten Wochen des Krieges schliesslich das XXXI Armeekorps als Chef des Generalstabes Im Zweiten Weltkrieg wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet Bei Kriegsende geriet Meier Welcker in alliierte Kriegsgefangenschaft aus der er am 5 Juni 1947 entlassen wurde Er begann daraufhin in Tubingen ein Studium der Geschichte bei dem er besonders von Hans Rothfels beeinflusst wurde und das er 1951 mit der Promotion abschloss Im folgenden Jahr wurde ihm die Mitarbeit im Amt Blank Vorganger des Bundesverteidigungsministeriums angeboten So wurde Meier Welcker dort am 21 April 1952 Leiter des Referats Militarwissenschaft und am 4 Januar 1956 Oberst In dieser Funktion fiel ihm die Aufgabe zu die Militargeschichtsschreibung zu reformieren und in einem breiteren gesellschaftlichen Spektrum zu einem anerkannten Teil der Geschichtswissenschaft zu machen Im Zusammenhang damit wurde er beauftragt ab dem 1 Januar 1957 die Militargeschichtliche Forschungsstelle in Langenau nahe Ulm aufzubauen Dieses Institut wurde 1958 nach Freiburg Breisgau verlegt und erhielt die offizielle Bezeichnung Militargeschichtliches Forschungsamt Meier Welcker blieb bis zum 30 September 1964 Leiter dieses Amtes und pragte dessen Ausrichtung entscheidend Auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst widmete sich Meier Welcker historischen Studien So entstanden zahlreiche Aufsatze uber die Zukunft der Militargeschichte in Deutschland und eine grosse Biographie zu Hans von Seeckt die noch heute als Standardwerk gilt Meier Welcker verstarb am 1 Januar 1983 in Freiburg Breisgau Wirken BearbeitenDie Arbeiten Meier Welckers umfassten ein breites Interessengebiet Seine Dissertation verfasste er zur Simonie Amterkauf im Mittelalter Darauf folgte ein Handbuch zur deutschen Militargeschichte in der Neuzeit Als Chef des Militargeschichtlichen Forschungsamtes pragte er dessen Publikation wie z B das bis heute als Standardwerk geltende Handbuch zur Deutschen Militargeschichte 1648 1939 in sechs Banden Nach dem Erscheinen seiner Seeckt Biographie widmete er sich erneut dem Studium der antiken und mittelalterlichen Geschichte und unternahm dazu langere Reisen nach Sizilien Von besonderer Bedeutung waren jedoch Meier Welckers Aufsatze zur Militargeschichte selbst abgedruckt in Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Militargeschichte Probleme Thesen Wege Stuttgart 1982 in denen er bestandig forderte die moderne Militargeschichte in die allgemeine Geschichtswissenschaft zu integrieren Seiner Ansicht nach sollte sie in ihren sozialen und politischen Rahmenbedingungen betrachtet werden um durch diese Erweiterung weg von einer nur auf den Anwendungsnutzen fixierten Disziplin zu kommen Meier Welcker gilt damit als einer der Begrunder der modernen Militargeschichtsschreibung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Schriften Auswahl BearbeitenDer Entschluss zum Anhalten der deutschen Panzertruppen in Flandern 1940 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 2 Jahrgang 3 Heft Juli 1954 Seiten 274 290 JSTORE Deutsches Heerwesen im Wandel der Zeit Ein Uberblick uber die Entwicklung vom Aufkommen der stehenden Heere bis zur Wehrfrage der Gegenwart Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1956 Hrsg Untersuchungen zur Geschichte des Offizierkorps Anciennitat und Beforderung nach Leistung Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 4 DVA Stuttgart 1962 Hrsg Abwehrkampfe am Nordflugel der Ostfront 1944 1945 Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 5 DVA Stuttgart 1963 Hrsg Offiziere im Bild von Dokumenten aus drei Jahrhunderten Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 5 DVA Stuttgart 1964 Seeckt Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1967 Dionysios I Tyrann von Syrakus Personlichkeit und Geschichte Band 57 Musterschmidt Gottingen u a 1971 ISBN 3 7881 0057 5 Hrsg mit Friedrich Forstmeier Wolfgang von Groote Othmar Hackl Manfred Messerschmidt Handbuch zur deutschen Militargeschichte 1648 1939 6 Bande Militargeschichtliches Forschungsamt Bernard und Graefe Munchen 1979 81 Band 1 Abschnitt I Von der Miliz zum stehenden Heer Abschnitt II Vom Stehenden Heer des Absolutismus zur allgemeinen Wehrpflicht Abschnitt III Militarverwaltung und Heeresaufbringung in Osterreich bis 1806 Munchen 1979 Band 2 Abschnitt IV Militargeschichte im 19 Jahrhundert 1814 1890 Band 3 Abschnitt V Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1890 1918 Abschnitt VI Reichswehr und Republik 1918 1933 Band 4 Abschnitt VII Wehrmacht und Nationalsozialismus 1933 1939 Abschnitt VIII Deutsche Marinegeschichte der Neuzeit Band 5 Abschnitt IX Grundzuge der militarischen Kriegfuhrung 1648 1939 Registerband Munchen 1981 Karthago Syrakus und Rom Zu Grundfragen von Frieden und Krieg Historisch politische Hefte der Ranke Gesellschaft Heft 25 26 Studien zum Geschichtsbild Musterschmidt Gottingen 1979 ISBN 3 7881 1125 9 Himera und die Geschicke des griechischen Sizilien Boldt Boppard am Rhein 1980 ISBN 3 7646 1757 8 Aufzeichnungen eines Generalstabsoffiziers 1939 1942 Einzelschriften zur militarischen Geschichte des Zweiten Weltkrieges Band 26 Rombach Freiburg im Breisgau 1982 ISBN 3 7930 0185 7 Literatur BearbeitenMartin Rink Hans Meier Welcker Soldat und Wissenschaftler In Militargeschichte 2 2007 S 31 Rainer Wohlfeil Oberst i G Dr Hans Meier Welcker als Militarhistoriker In Militargeschichtliche Zeitschrift 67 2008 2 S 451 468 doi 10 1524 mgzs 2008 67 2 451Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Meier Welcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Meier Welcker in der Deutschen Digitalen Bibliothek Seite des Militargeschichtlichen Forschungsamtes zu Hans Meier Welcker Stand 27 August 2007 Nachlass BArch N 241Amtschefs des Militargeschichtlichen Forschungsamtes MGFA Hans Meier Welcker Wolfgang von Groote Herbert Schottelius Friedrich Forstmeier Othmar Hackl Gunter Roth Werner Rahn Friedhelm Klein Jorg Duppler Hans Ehlert Hans Hubertus MackNachfolger Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Normdaten Person GND 118580108 lobid OGND AKS LCCN n83237775 VIAF 41848870 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meier Welcker HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und HistorikerGEBURTSDATUM 29 August 1906GEBURTSORT OffenburgSTERBEDATUM 1 Januar 1983STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Meier Welcker amp oldid 230832509