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Fort Vaux eigentlich Fort de Vaux kurzzeitig auch Fort de Dillon genannt war eine franzosische Festung der Gurtelfestung Fester Platz Verdun in Lothringen Frankreich Fort Vaux 201680 cm Panzerbeobachtungskuppel Observatoire cuirasse Fort Vaux heute Inhaltsverzeichnis 1 Benennung 2 Fort 3 Lage im Festungsgurtel 4 Schlachtverlauf 5 Kapitulation 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBenennung BearbeitenUrsprunglich war es Fort de Vaux benannt Per Prasidialdekret vom 21 Januar 1887 setzte der Kriegsminister Georges Boulanger um dass alle Forts befestigte Artillerieanlagen und Kasernen des Systeme Sere de Rivieres die Namen von ehemaligen Militarkommandanten zu tragen haben weswegen das Fort dann den Namen Fort Dillon nach General Arthur Dillon erhielt 1 Am 13 Oktober 1887 wurde das vom Nachfolger Boulangers Theophile Ferron mit der Note n 14980 vom gleichen Datum ruckgangig gemacht und das Fort erhielt seinen ursprunglichen Namen zuruck Fort Bearbeiten nbsp Grundriss von Fort VauxDas Fort Vaux wurde in der ersten Ausbaustufe des Festungsgurtels um Verdun in den Jahren 1881 bis 1884 errichtet Die Festung wurde um die Jahrhundertwende und bis zum Jahre 1912 immer wieder umfassend modernisiert und verstarkt Vor allem der grossflachige Einsatz von Stahlbeton war aufgrund der damals neuen Granaten mit Aufschlag und Verzogerungszundern unumganglich sollte die Festung einem Angreifer die Stirn bieten konnen Zudem wurden um die Jahrhundertwende drehbare Mongin dreh und versenkbare Galopin Turme sowie Maschinengewehre mit Dreh und Versenk Turmen in den franzosischen Festungen eingefuhrt Auch wurden etwa gleichzeitig die Casemate de Bourges entwickelt Beides bedingte aufgrund der hohen Anspruche an statische und dynamische Belastungen die Verwendung von Stahlbeton Fort Vaux wurde mit einem Tourelle de 75 mm R modele 1905 2 sowie zwei Casemate de Bourges an der rechten und linken Kehlseite ausgerustet Zudem wurden fur den Geschutzturm die obligatorischen Panzerbeobachtungskuppeln Observatoire cuirasse eingebaut 3 Lage im Festungsgurtel BearbeitenFort Vaux liegt etwa 2500 Meter sudostlich des Fort Douaumont auf einer Anhohe oberhalb des im Kriege vollig zerstorten Dorfes Vaux devant Damloup Sudlich der Anlage liegt der Bois Fumin Fuminwald und dahinter der Bois de Vaux Chapitre Chapitrewald Sudsudostlich liegt die Batterie de Damloup und im Bois de la Lauffee liegt das Zwischenwerk Ouvrage de la Lauffee Der Rucken auf dem das Fort liegt wird durch die Vaux bzw Tavannes Schlucht begrenzt Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Deutscher Angriff auf Fort Vaux nbsp Innenhof des Forts im Marz 1916 nbsp Luftbild von Fort Vaux 1916Bei der Schlacht um Verdun 1916 wurde das Fort anders als Fort Douaumont nicht von den franzosischen Truppen geraumt sondern war ins Kampfgeschehen einbezogen Die Situation an der Nordseite der Front im Bereich um die Ouvrage de Thiaumont und die Ouvrage de Froideterre war festgefahren Daher sollte das Fort gemass deutschem Befehl vom 26 Februar 1916 noch am gleichen Tag genommen werden Die Kampfe im nordostlich gelegenen Hardaumont vgl Ouvrage de Hardaumont zogen sich jedoch bis zum Abend hin 3 4 Die unterbrochenen Kampfe wurden am darauffolgenden Tag wieder aufgenommen abermals mit dem Ziel die Feste mit den umliegenden Waldern einzunehmen Die Fernbeobachtung von der besetzten Ouvrage de Hardaumont aus ergab dass der standige Beschuss das Fort und die Sperranlagen stark beschadigt hatte es wurde als sturmreif eingeschatzt Jedoch wurde der deutsche Vorstoss rasch durch franzosisches Sperrfeuer und Gegenangriffe gestoppt In einem weiteren Angriff am 2 Marz sollte die Umgebung und das Fort selbst gesturmt werden Mit heftigem Artilleriefeuer wurde der Angriff eingeleitet scheiterte jedoch aufgrund der genauso heftigen Erwiderung des Feuers durch die Verteidiger Die Kampfe zogen sich bis zum 3 Marz hin Am 8 Marz wurde erneut angegriffen Schwerste Kampfe waren die Folge aber der Erfolg aus Sicht der Deutschen blieb aus 3 4 Eine Fehlmeldung erging am 9 Marz Dorf und Panzerfeste in glanzendem Nachtangriff genommen was unter anderem die Verleihung des Ordens Pour le Merite an den kommandierenden General Berthold von Deimling nach sich zog Dies fuhrte dazu dass sich die alliierte Propaganda uber die deutsche Heeresleitung und Presse lustig machte Wahr ist wohl dass man davon ausging dass in der offensichtlich vollig zerstorten Feste keine Truppen mehr unterzubringen seien und der nachtliche Angriff Erfolg haben musse Als eine Art Befreiungsschlag aus der Zwickmuhle der Fehlmeldungen wurde ein erneuter Sturm am 10 Marz anberaumt Doch dieser wie auch weitere Angriffe scheiterte unter hohen Verlusten im Trichterfeld Gegen Abend wurde das Fort erneut als sturmreif deklariert jedoch verliefen die Angriffe weiterhin verlustreich und erfolglos Die Angriffe wurden am 11 Marz vormittags vorlaufig eingestellt Erneute Angriffe waren am 17 Marz geplant und die deutsche Seite verlegte neue Verbande in diese Kampfzone 3 5 Der Nachtangriff vom 17 Marz wurde nach wenigen Metern gestoppt und auch die Angriffe des 18 Marz brachten nur Verluste Ein franzosischer Gegenangriff erfolgte am 19 Marz brachte jedoch eher den Deutschen einen kleinen Vorteil Ab dem 19 Marz wollten die Deutschen durch Einrichtung einer durch einen technischen Stab unterstutzten Angriffsgruppe Mudra unter der Fuhrung des Majors Kewisch die Effizienz ihrer Angriffe steigern Die Angriffe zogen sich bis zum 27 Marz erfolglos hin Die deutschen Truppen waren ausserordentlich erschopft Durch die enormen Verluste bei Infanterie 8 800 Mann am 25 Marz sowie bei Artillerie und Minenwerfern wurde das Unternehmen in Frage gestellt 3 6 Ende Marz wurde intensiv erkundet um den fur 31 Marz angesetzten neuen Vorstoss vorzubereiten Bis zum 2 April folgten erfolglose Angriffe und Gegenangriffe Das Fort sollte erneut am 7 Mai angegriffen werden Der Grossangriff auf das zu diesem Zeitpunkt mit etwa 400 Mann besetzte Fort fand schliesslich am 1 Juni statt Zur Erhohung der Kampfkraft wurden den deutschen Truppen Flammenwerfer zugeteilt Die Kampfe um Fort Vaux waren ausserst hart es wurde nicht nur im Graben um und auf dem Fort gekampft sondern auch nachdem die deutschen Truppen in die Innenraume vorstossen konnten um jeden Meter des mit Barrikaden versehenen Zentralgangs des Forts Nachdem der deutsche Einsatz von Flammenwerfern im Inneren durch die starke Rauch und Russentwicklung unmoglich wurde verlegten sich die Angreifer und Verteidiger in den Gangen auf den Kampf mit Maschinengewehren und den massiven Einsatz von Handgranaten und Sprengladungen Die Sichtweite in den nahezu unbeleuchteten Gangen betrug bestenfalls einige Meter die Luft war kaum atembar und die Verhaltnisse fur Angreifer und Verteidiger nur sehr schwer zu ertragen 3 6 Kapitulation Bearbeiten nbsp Franzosische Verteidiger im FortEinen Durchbruch konnten beide Seiten nicht erzielen bis schliesslich der franzosische Wasservorrat zur Neige ging und die Mannration Wasser auf deutlich unter einen halben Liter pro Tag sank Durch den Durst zur Aufgabe gezwungen kapitulierten die Truppen unter Commandant Sylvain Eugene Raynal am 7 Juni 1916 vor Teilen der deutschen Infanterieregimenter 53 und 58 Kennzeichnend fur die totale Erschopfung der Verteidiger ist der Irrtum Raynals in der Kapitulationsurkunde bei dem er falschlicherweise das Datum mit le sept mai 7 Mai angab Die Kampfe forderten etwa 5 000 Tote 3 6 7 Franzosische Gegenangriffe am 8 und 9 Juni blieben erfolglos die Deutschen hielten bis zur grossen franzosischen Gegenoffensive ab dem 21 Oktober das baufallige Fort besetzt Geraumt wurde es am 2 November wobei Teile der Anlage durch deutsche Pioniere gesprengt wurden Erst am fruhen Morgen des 3 Novembers wurde es durch franzosische Stosstrupps erreicht verlassen vorgefunden und durch weitere Krafte wieder besetzt 3 8 Zur geplanten Beschiessung mit der 400 mm Haubitze Obusier de 400 mm modele 1915 1916 kam es daher nicht mehr Siehe auch BearbeitenFachbegriffe Festungsbau Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg Liste der Befestigungen in und um VerdunLiteratur BearbeitenAlexander Schwencke Martin Reymann Die Tragodie von Verdun 1916 2 Teil Das Ringen um Fort Vaux Verlag Gerhard Stalling Oldenburg i O Berlin 1928 Schlachten des Weltkrieges Band 14 im Auftrag des Reichsarchivs Link zum Volltext auf Archive org Paul C Ettighoffer Verdun Das grosse Gericht Bechtermunz Augsburg 2000 ISBN 3 8289 0735 0 Erstauflage 1936 Henry Bordeaux Le Fort de Vaux 1916 Flammarion Paris VIe 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fort Vaux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien fortiff be Umfangreiche Seite u a uber Festungen des Sere de Riviere SystemsEinzelnachweise Bearbeiten Note n 5285 vom 25 Marz 1886 des Kriegsministers Boulanger an die Generalkommandanten der Militarregionen Prasidialdekret vom 21 Januar uber die Umbenennung der Forts befestigte Artillerieanlagen und Kasernen gemass dem Vorschlag des Kriegsministers M le general Boulanger http gallica bnf fr ark 12148 bpt6k65580980 f25 image r Ecole d application du G C3 A9nie ann C3 A9e fortification langFR a b c d e f g h Fuhrung Infotafeln im Fort Vaux a b A Schwencke M Reymann Schlachten des Weltkrieges 2 Teil Band 14 Die Tragodie von Verdun 1916 Das Ringen um Fort Vaux Verlag Gerhard Stalling 1928 Oldenburg i O Berlin Im Auftrag des Reichsarchivs S 5 32 A Schwencke M Reymann Schlachten des Weltkrieges 2 Teil Band 14 Die Tragodie von Verdun 1916 Das Ringen um Fort Vaux S 33 52 a b c A Schwencke M Reymann Schlachten des Weltkrieges 2 Teil Band 14 Die Tragodie von Verdun 1916 Das Ringen um Fort Vaux S 53 117 A Schwencke M Reymann Schlachten des Weltkrieges 2 Teil Band 14 Die Tragodie von Verdun 1916 Das Ringen um Fort Vaux Faksimile der Kap Verhandlg A Schwencke M Reymann Schlachten des Weltkrieges 2 Teil Band 14 Die Tragodie von Verdun 1916 Das Ringen um Fort Vaux S 118 ff 49 199938888889 5 469975 Koordinaten 49 11 59 8 N 5 28 11 9 O Franzosische Befestigungen der Barriere de fer Adelphes Arches Basses Perches Beauregard Besancon Beauregard Fenay Belleville Belfort Belrupt Bessoncourt Blenod Bois l Abbe Bois d Arcy Bois d Oye Bondues Bourlemont Bouviers Bregille Brimont Bron Bruissin Bruley Camp des romains Champvillard Chatillon Catinat du Larmont Chelles Chevremont Comboire Conde Cormeilles en Parisis Corbas Cote Lorette Creche Croix de Bretagne Dijon Dogneville Domgermain Douaumont Ecrouves Epinal Feyzin Froideterre Genicourt Grenoble Giromagny Gondreville Haut Buc Hautes Perches Hirson Infernet Justice la Lauffee Lachaux Leveau Liouville Lomont Longchamp Lucey Malmaison Meyzieu Monceau Mons Mont Bart Montboucons Mont Chauve Mont Verdun Moulainville Murier Palaisaeau Parmont Paroches Planoise Pompelle Razimont Revere Risoux Roppe Saint Apollinaire Saint Cyr Saint Eynard Saint Michel Toul Saint Michel Verdun Saint Priest Salbert Sartelles Seclin Souville Sucy Tavannes Thiaumont Tillot Telegraphe Toul Toulbroc h Tournoux Trondes Trou d Enfer Troyon Uxegney Vacherauville Vancia Vaujours Vaux Verdun Vezelois Vieux Canton Villeras Villey le SecAnnexe Ouvrage d infanterie Observatoire cuirasse Guerite blindee Abri de combat Casemate Pamart Casemate Mougin Tourelle Bussiere Tourelle de 155 C modele 1908 Tourelle Galopin 155 mm 1907 Tourelle Galopin 155 mm 1890 Tourelle Galopin 75 mm Tourelle Mougin Tourelle de mitrailleuses Siehe auch Barriere de fer Normdaten Geografikum GND 4263693 0 lobid OGND AKS VIAF 240002423 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fort Vaux amp oldid 221294209