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Dieser Artikel behandelt ortsfeste Panzerkuppeln Der Turm eines Panzers heisst Geschutzturm Die Panzerkuppel auch Panzerturm ist ein Element des Festungsbaus das zum Ende des 19 Jahrhunderts aufkam Hauptgrund dafur war dass sich ab etwa 1840 die Artillerie Technik erheblich entwickelte 1840 gelang es dem schwedischen Industriellen Martin von Wahrendorff ein Hinterladungssystem fur noch glatte Kanonen zur Serienreife zu entwickeln Bald wurde in Preussen dieses System der Hinterladerkanone eingefuhrt 1846 liess Wahrendorff ein System fur gezogene Rohre folgen Bis dahin hatten die Geschutze starre hinten geschlossene Vorderlader Rohre Geschutze mit gezogenem Lauf konnten explosive Langgeschosse verschiessen die durch die Zuge in Rotation versetzt wurden was die Treffgenauigkeit entscheidend verbesserte Damit konnte erstmals die Reichweite uber die Kernschussweite hinaus gesteigert werden Brisanzgranaten heute Sprenggranate oder HE Geschoss genannt Hoch explosiv konnten bisherige Festungen kurz und klein schiessen die Feuerrate Schusse pro Minute der Geschutze nahm zu Pivotlafetten verbesserten die Richtbarkeit der Geschutze und fingen den Ruckstoss auf Ab etwa 1897 stellte Frankreich mit der Canon de 75 mle 1897 das erste echte Schnellfeuergeschutz in Dienst Hauptmerkmal war der lange Rohrrucklauf Eine der beiden versenkbaren Kuppeln des Forts Eben EmaelZwei Sechsschartenturme fur MG sowie ein Panzerturm zur Infanteriebeobachtung am Panzerwerk 717 der Festungsfront Oder Warthe Bogen la tourelle de 75 mm Block 3 des Ouvrage de Schoenenbourg 18 km nordostlich von Haguenau Tourelle de mitrailleuses modele 1899 Fort d Uxegney bei Epinal Innerhalb eines befestigten Bereiches gab es deshalb keinen Ort mehr der nicht mehr durch unmittelbare Treffer Volltreffer aus den neuen Geschutzen bedroht war Die Reaktion darauf war der Einbau von glockenahnlichen Standen aus Hartguss oder Gussstahl in das Areal der jeweiligen Festung in denen Waffen aufgestellt wurden und die das geschutzte Beobachten des Gefechtsfeldes ermoglichten Frankreich beschloss den Bau einer Festungslinie Barriere de fer weil es den Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 verloren hatte Grosse Teile wurden gemauert nach der Fertigstellung der Festungen musste man feststellen dass deren Mauern den neuen Brisanzgranaten nicht widerstanden Es kam zur sogenannten Brisanzgranatenkrise frz la crise de l obus torpille Seit den ersten Bauten hatten franzosische Techniker versucht Geschutze vor allem Morser einzubauen das Mauerwerk widerstand aber den Erschutterungen nicht Darum wurde dies bis zur Jahrhundertwende aufgegeben Die sogenannte Casemate de Bourges war erstmals aus Beton Commandant du Genie Laurent erfand sie 1885 1899 wurden sie getestet und modifiziert sie enthielten zwei 75 mm Kanonen Diese wurden oft einem Bautyp mit 75 mm Kanonen modele 1905 vorgezogen weil sie deutlich billiger waren Die betonierten Kasematten sollten Lucken zwischen Forts und Festungen schliessen 1 2 Panzerkuppeln konnten massivste Grossen erreichen So wog die schwerste Kuppel des belgischen Forts Eben Emael uber 400 Tonnen Unterhalb dieser Kuppel befanden sich zwei Kanonen mit dem Kaliber 120 Millimeter Die Kuppel konnte um 360 Grad gedreht werden wodurch die Kanonen beinahe jedes Ziel im Umkreis von 17 Kilometern beschiessen konnten Andererseits boten derartige Kuppeln ein sehr auffalliges Ziel fur den angreifenden Gegner Dies fuhrte zu versenkbaren Panzerkuppeln die sich nur fur den unmittelbaren Einsatz der Waffe uber die Oberflache der Festung erhoben und ansonsten fur den Angreifer vollig unsichtbar blieben Typischerweise wurde das Gewicht der Kuppel durch ein Hebelsystem und ein Gegengewicht ausgeglichen um das Heben und Senken mit geringer Kraft zu ermoglichen siehe Grafik Zur Beobachtung der Umgebung wurden kleinere Kuppeln gebaut die in ihrem Inneren ein Periskop enthielten In Deutschland waren speziell am Westwall sowie an der Festungsfront Oder Warthe Bogen Kuppeln eingesetzt die fest einbetoniert und damit nicht drehbar waren Der luckenlose Einsatz der Waffen in diesem Falle Maschinengewehre wurde durch eine erhohte Anzahl von Scharten gewahrleistet wobei typischerweise drei von sechs dieser Offnungen zum Fuhren einer Waffe eingesetzt wurden Siehe auch Bearbeiten10 5 cm Turmkanone Schweiz 10 cm Turmhaubitze T H M 9 Osterreich Ungarn Tourelle Galopin de 155 mm R modele 1907Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Panzerkuppel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten sur fortiffsere Memento vom 18 April 2009 im Internet Archive siehe auch franzosische Wikipedia Tourelle de 75 mm R modele 1905 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzerkuppel amp oldid 223382476