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Dieser Artikel befasst sich mit dem als Verdun und Baltikumkampfer bekannt gewordenen deutschen Offizier Cordt von Brandis 1888 1972 Fur den gleichnamigen Freiherrn und spateren General Cordt von Brandis 1874 1945 siehe Cordt von Brandis General Cordt von Brandis 4 Oktober 1888 in Eimbeckhausen 11 Juni 1972 in Barendorf war ein deutscher Offizier und Freikorpsfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBrandis war ein Sohn des Landwirts Hermann von Brandis 1843 1934 und der Julie Heise 1856 1943 Er trat nach dem Besuch der Kadettenanstalten Naumburg und Gross Lichterfelde am 19 Juni 1908 als Leutnant in das Infanterie Regiment Grossherzog Friedrich Franz II von Mecklenburg Schwerin 4 Brandenburgisches Nr 24 der Preussischen Armee in Neuruppin ein Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er zunachst an der Westfront zum Einsatz und ubernahm am 4 September 1914 die Fuhrung der 1 Kompanie In der Folgezeit wurde Brandis mehrfach verwundet und ubernahm nach seiner Gesundung und Beforderung zum Oberleutnant am 25 Februar 1915 die 8 Kompanie Nach seiner zwischenzeitlichen Verlegung nach Serbien trat das Regiment Anfang 1916 wieder an der Westfront vor Verdun an nbsp Hauptmann Hans Joachim Haupt Oberstleutnant Georg von Oven Hauptmann Cordt von Brandis rechts Bekannt wurde Brandis vor allem dadurch dass er am 14 Marz 1916 mit Hans Joachim Haupt den Orden des Pour le Merite fur die Ersturmung des Fort Douaumont erhalten hatte und als Eroberer des Forts galt Spater kam es in der Erinnerungsliteratur uber die Schlacht um Verdun in den 1920er und 1930er Jahren zu einem erbitterten Streit unter verschiedenen Beteiligten und Autoren daruber ob die Ehrung von Brandis gerechtfertigt sei oder andere Soldaten dabei ubervorteilt wurden Am 1 Juli 1917 folgte seine Versetzung zum Stab der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz und am 18 August 1917 seine Beforderung zum Hauptmann Kurz darauf ernannte man ihn zum Kommandeur des II Bataillons seines Stammregiments das er bis zum Kriegsende fuhrte Nach seiner Ruckfuhrung in die Heimat und Demobilisierung bildete er Anfang 1919 bei Neuruppin das nach ihm benannte Freikorps Brandis das zunachst organisatorisch zu der Ende Januar in Berlin neu aufgestellten 1 Garde Reserve Division gehorte 1 und zunachst aus einem verstarkten Bataillon mit drei Schutzenkompanien einer MG Kompanie und einer Batterie 10 5 cm Haubitzen bestand 2 Es war ab Marz im Baltikum im Einsatz und wurde spater durch andere Einheiten wie das Hamburger Freikorps Merck und baltendeutsche Kampfer aufgestockt Brandis Freikorps gehorte neben der Eisernen Division unter Josef Bischoff und den Freikorps Franz Pfeffer von Salomons Walter von Medems und des Grafen Eulenburg zu den bedeutendsten deutschen Freiwilligenformationen im Baltikumkrieg 3 Spater schrieb Brandis ein stark beachtetes Erinnerungsbuch uber diese Kampfe Nach der Ruckkehr der Baltikumer nach Deutschland und dem gescheiterten Kapp Putsch schied Brandis am 31 Marz 1920 aus dem Militardienst aus In den 1920er Jahren bewirtschaftete er mit seiner Frau Johanna Schulz 1895 1989 Tochter eines Gutsbesitzers ein 93 ha Hofgut namens Brandishof im Rhinluch bei Ruppin Der Betrieb wurde 1923 zeitgleich zur Hochzeit gebildet Die Besitzung war 93 ha gross 4 1934 war er am Aufbau des Reichsarbeitsdienstes beteiligt Trotz seiner weltanschaulichen Verwurzelung im nationalistisch militanten Spektrum trat er jedoch nicht in die NSDAP ein war aber spater Mitglied der gleichgeschalteten Deutschen Adelsgenossenschaft Ab 1936 engagierte er sich bei deutschen Siedlern in Ostafrika wo sein Bruder einen Hof fuhrte Am 27 August 1939 dem sogenannten Tannenbergtag erhielt Brandis den Charakter als Major verliehen Im Jahr 1940 wurde Brandis auf dem Hof des Bruders von den Englandern verhaftet Die Familie bewohnte weiterhin Brandishof bei Altfriesack Die Zeit des Zweiten Weltkriegs verbrachte er bis 1947 in verschiedenen britischen Internierungslagern in Sudafrika Cordt und Johanna von Brandis hatten zwei Tochter und zwei Sohne die in Wustrau und Neuruppin geboren wurden Der Brandishof wurde nach der Enteignung in den 1950er Jahren noch einen Moment als Moorversuchsstation genutzt 5 Schriften Bearbeiten nbsp Deckblatt des Luchhof mit 25 Strichzeichnungen von Erich R Dobrich Die Sturmer vom Douaumont Traditions Verlag Berlin 1934 Scherl Berlin 1917 Der Sturmangriff Kriegserfahrungen eines Frontoffiziers Chef des Generalstabes des Feldheeres 15 September 1917 Die vom Douaumont Das Ruppiner Regiment 24 im Weltkrieg Berlin Verlag Tradition W Kolk 1930 Von Lausen Kohldampf und Etappenhengsten Traditions Verlag Kolk Berlin 1932 Der Kriegsstarke Ernstes und Heiteres aus Krieg und Frieden Verlag Tradition Wilhelm Kolk Berlin 1932 Der Luchhof Kolk amp Co Berlin 1934 Baltikumer Schicksal eines Freikorps Traditions Verlag Kolk amp Co Berlin 1939 Afrika heute Mit den Augen des Siedlers und Soldaten gesehen Traditions Verlag Kolk amp Co Berlin 1939 Vor uns der Douaumont Druffel 1966 Literatur BearbeitenChristoph Franke Moritz Graf Strachwitz von Gross Zauche und Camminetz Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel Band XXV Band 135 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn S 36 ISSN 0435 2408 Mit Portrat Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 S 184 185 ISBN 3 7648 2505 7 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 B Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Jg 34 Justus Perthes Gotha 1941 S 67 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band 1 A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 141 143 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Cordt von Brandis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Preussische Groteske In Der Spiegel Nr 48 1979 S 121 130 online Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Sauer Vom Mythos eines ewigen Soldatentums Der Feldzug deutscher Freikorps im Baltikum im Jahre 1919 In ZfG 43 1995 S 869 902 hier S 876 Harold J Gordon Jr Die Reichswehr und die Weimarer Republik Verlag fur Wehrwesen Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1959 S 33 Bernhard Sauer Freikorps und Antisemitismus in der Fruhzeit der Weimarer Republik In ZfG 56 2008 Heft 1 S 5 29 hier S 20 Anm 72 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band VII Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts In Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde 4 Auflage Regierungsbezirk Potsdam Kreis Ruppin Letzte Ausgabe Niekammer Reihe Verlag Niekammer s Adressbucher GmbH Leipzig 1929 S 95 martin opitz bibliothek de abgerufen am 14 November 2022 BLHA Hrsg Landwirtschaft und Moorversuchsstation in Brandishof 1950 1951 Akte Rep 203 AVE Bo 835 Eigenverlag Potsdam Brandishof 1951 S 1 ff brandenburg de abgerufen am 14 November 2022 Normdaten Person GND 118673181 lobid OGND AKS LCCN no2005035488 VIAF 27434585 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandis Cordt vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier Verfasser mehrerer Bucher autobiographischen InhaltsGEBURTSDATUM 4 Oktober 1888GEBURTSORT EimbeckhausenSTERBEDATUM 11 Juni 1972STERBEORT Barendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cordt von Brandis amp oldid 234261544