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Eigenrieden ist der sudostliche Ortsteil der Gemeinde Rodeberg im nordwestthuringischen Unstrut Hainich Kreis EigenriedenGemeinde RodebergKoordinaten 51 13 N 10 20 O 51 209722222222 10 326944444444 476 Koordinaten 51 12 35 N 10 19 37 OHohe 476 445 478 mEingemeindung 30 Juni 1994Postleitzahl 99976Vorwahl 036026Das Dorf Eigenrieden in geschutzter MuldenlageDer Burgberg bei EigenriedenDer Muhlhauser Landgraben bei Eigenrieden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Adelsgeschlecht von Eigenrieden 3 Tourismus 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDie Ortslage liegt in einem Hohenbereich zwischen 445 und 478 m u NN Die Gemarkung umfasst jedoch Teile des Hainich im Suden des Ortes und reicht im Norden bis an den Rand des Dornaer Waldes Diese teilt sich auf in den landwirtschaftlich genutzten Norden und den uberwiegend forstwirtschaftlich genutzten Suden Die Waldflache Eigenriedens ist der westliche Teil des Muhlhauser Stadtwaldes des grossten Kommunalwaldes Thuringens Sie bildet den nordwestlichsten Zipfel des Hainich eines ausgedehnten uberwiegend mit Buche bewaldeten Muschelkalkhohenzuges Auf Eigenrieder Gemarkung liegt mit dem 493 m hoch gelegenen Hohen Rode auch der zweithochste Punkt des Hainich Der Ort selbst liegt in einer Talmulde im ehemals reichsstadtischen Gebiet von Muhlhausen und nordostlich der Burgstelle der Herren von Eigenrieden auf dem 489 1 m hohen Burgberg einer der hochsten Erhebungen des Hainich Im Westen grenzt der Ort direkt an den Muhlhauser Landgraben Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde der Ort 1246 als Oygenrieden Die Urkunde benennt einen Henricus de Oygeriedin als Zeugen fur die Schenkung des Ortes an den in Muhlhausen ansassigen Deutschherrenorden Der Ortsname weist auf seine Entstehungszeit hin die hochmittelalterliche Rodungsperiode wahrend der Siedlungen in bisher nicht besiedeltem Waldland planmassig angelegt wurden Die Namensendung rieden weist noch auf den Akt der damaligen Waldrodung hin nbsp Das Eichsfeld und das Gebiet der Freien und Reichsstadt Muhlhausen mit Eyerriden Eigenrieden um 1759 Die Karte enthalt einige Fehler siehe Kartenbeschreibung auf Commons Die Hofstellen des Ortes gruppieren sich um einen dreieckigen Anger im Suden Westlich der Ortslage wurde im 14 Jahrhundert mit der Anlage des Muhlhauser Landgrabens begonnen Er diente dem Schutz des ehemaligen Konigsgutsbesitzes der Reichsstadt Muhlhausen und schloss Eigenrieden mit ein Der Eigenrieder Abschnitts der Befestigungsanlage ist als Doppelgraben Wallanlage ausgefuhrt Am Westrand befand sich mit der Eigenrieder Warte ein bewachter Tordurchlass und Meldeposten fur Muhlhausen Das Untergeschoss der Eigenrieder Warte ist bis heute erhalten geblieben Die Wallanlage ist heute Kulturdenkmal und mit einem naturnahen Buchenwald bestanden Uber Jahrhunderte zahlte Eigenrieden zum Einflussbereich der Reichsstadt Muhlhausen 1565 zahlte man in Eigenrieden 54 Mann Bevolkerung 1 Am 1 Januar 1761 wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde Eigenrieden von franzosischen Truppen besetzt Am 12 Februar 1761 kam es nordlich und ostlich des Ortes dann zu einem Gefecht mit preussischen Truppen und Hannoveranern bei dem mehr als 200 Soldaten starben 2 1802 fiel Eigenrieden zusammen mit Muhlhausen an das Konigreich Preussen von 1807 bis 1813 an das von Napoleon geschaffene Konigreich Westphalen Kanton Dorna und wurde nach dem Wiener Kongress 1816 dem Landkreis Muhlhausen in der preussischen Provinz Sachsen zugeordnet Am nordlichen Dorfrand liegt die 1725 erbaute Dorfkirche St Ulrich mit dem Friedhof Jungere Bebauung befindet sich im Westen des Ortes und nordlich der B 249 die den Ort im Norden tangiert Dort entstand seit den 1990er Jahren auch ein Gewerbegebiet Auf dem Hohen Rode im Sudwesten der Gemarkung Eigenrieden wurde 1980 ein 66 m hoher Radarturm der Roten Armee erbaut 1995 wurde er gesprengt und an seiner Stelle ein Funkturm der Telekom errichtet Dieser ist von Weitem sichtbar und kann als ein Erkennungszeichen von Eigenrieden angesehen werden Am 30 Juni 1994 wurde Eigenrieden in die neue Gemeinde Rodeberg eingegliedert 3 Adelsgeschlecht von Eigenrieden Bearbeiten Mit Henricus de Oygeridin wird erstmals ein Adliger in einer Urkunde als Zeuge genannt Das Adelsgeschlecht war vermutlich als Ministeriale zum Schutz der Guter auf der Burgstelle des Burgberges eingesetzt Danach waren sie bis 1472 in Muhlhausen ansassig um 1400 war ein Konrad von Eigenrieden dort Burgermeister 4 Tourismus BearbeitenEigenrieden ist Ausgangs und Endpunkt des Traditionswanderweges Rennstieg der den gesamten Hainichkamm entlangfuhrt Ausserdem beginnt hier der Wanderpfad uber den Muhlhauser Landgraben Sonstiges BearbeitenAls Zeugnisse eines derben Volkshumors bildeten sich bereits vor Jahrhunderten Besonderheiten des jeweiligen Dorfes charakterisierende Neck und Spitznamen heraus Demnach lebten hier im Ort die Eigenrieder Kahlkoppe auch Kuhlkoppe 5 Literatur BearbeitenHarald Rockstuhl Sowjetische Radarstation bei Eigenrieden im Hainich in Thuringen 1983 1995 Rockstuhl Bad Langensalza 2008 ISBN 978 3 937135 79 3 S 100 Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Jordan Hrsg Chronik der Stadt Muhlhausen in Thuringen Band 1 1525 Danner Muhlhausen 1900 S 41 Rolf Luhn Von Oygeriedin nach Eigenrieden 750 Jahre Dorfgeschichte Luhn Eigenrieden 1996 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gemeinde Rodeberg und Buro fur Ingenieur und Verkehrsbau Goldmann Muhlhausen Begrundung zum Flachennutzungsplan der Gemeinde Rodeberg 2014 Seite 19 Rolf Aulepp Spitznamen der Orte und ihrer Bewohner im Kreise Muhlhausen In Eichsfelder Heimathefte Bd 27 Nr 1 1987 ISSN 0232 8518 S 78 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eigenrieden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 7616818 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigenrieden amp oldid 217022926